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Neu Frage Betablocker Schwange

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  • Neu Frage Betablocker Schwange

    Vielen Dank Herr Dr. Scheufele für die Antwort.

    Laut der Aussage des Internisten stellt eine Schwangerschaft beim Long Qt Syndrom keine Gefahr oder Problem dar.
    Was bedeutet "strenge Indikationsstellung"?
    Etwa das absetzten des Medikaments, was ja bei meiner Freundin laut Internist nicht möglich ist?

    Was kann im schlimmsten Fall durch das Medikament (Metoprolol) an Schäden bei dem Embryo entstehen?
    Können dadurch Missbildungen oder Behinderungen ausgelöst werden und gib es irgend welche Erfahrungen dies bzgl.?

    Vielen Dank im Voraus.


    Alte Antwort von Dr. Scheufele 21.10.2005

    Hallo,

    eine Schwangerschaft ist trotz Metoprolol durchaus moeglich. Zwar wird fuer die ersten 3 Monate eine sog. "strenge Indikationsstellung" verlangt, jedoch denke ich, dass die Erkrankung Ihrer Freundin eine durchgehende Medikation erfordert. Bei einer Schwangerschaft unter Betablockern muss der Saeugling die ersten 72 Std. nach Geburt intensiv ueberwacht werden.
    Ob von einer Schwangerschaft bei dem sehr speziellen Krankheitsbild Long QT Syndrom generell abzuraten waere, kann ich leider nicht beurteilen. Dazu muesste ein Internist befragt werden, der ueber entsprechende Erfahrung verfuegt.

    Gruss,
    Doc

    Erste Frage vom 21.10.2005:


    Betablocker in der Schwangerschaft.

    Meine Freundin ist 34 Jahre und hat das Long QT Syndrom, jedoch haben sich bei Ihr noch nie Symptome gezeigt.

    Seit dem 13. Lebensjahr wird meine Freundin daruch mit Medikamenten behandelt und wurde vor ein paar Jahren, in der Klinik auf eine Beta- Blocker, mit dem Wirkstoff „Metoprolol“ ungestellt. Laut behandelnden Arzt, ist es zwingend erforderlich, dass sie die Medikamente nimmt und unter keinen umständen die Medikamente absetzten kann. Welche Stärke und wie häufig meine Freundin diese Medikamente nimmt kann ich derzeit nicht sagen.
    Die Frage stellt sich in wie weit ist es möglich, dass meine Freundin schwanger werden darf?
    Hat eine Schwangerschaft negative Auswirkungen auf diese Krankheit und in wieweit ist es erlaubt mit dem Beta – Blocker überhaupt schwanger werden zu dürfen?

    Auf dem Beipackzettel wird darauf hingewiesen das eine Beeinträchtigung in dem 1-3 Schwangerschaftsmonat entstehen kann. Dort ist ebenso die Rede von Missbildungen oder Häufigkeit von Fehlgeburten.

    Soweit ich derzeit im Internet erfahren konnte, ist der Beta- Blocker mit dem Wirkstoff „Metoprolol“ der am besten geeignete Wirkstoff der evtl. am wenigsten negative Auswirkungen auf einen Embryo hat.
    Ist es überhaupt sinnvoll über Nachwuchs nachzudenken und wenn ja welchen Weg sollte man dabei eingeschlagen.

    Ich bedanke mich für die Antworten im Voraus.




  • RE: Neu Frage Betablocker Schwange


    Hallo,
    strenge Indikation bedeutet :aus der Diagnose sich ergebende Veranlassung, ein bestimmtes Heilmittelverfahren ( in diesem Fall das Medikament..) anzuwenden/ zu verabreichen.

    Hier noch ein Auszug aud dem Beipackzettel von Metoprolol..

    Schwangerschaft und Stillzeit
    Während bestimmter Phasen der Schwangerschaft sollte das Medikament nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt dies für dringend erforderlich hält. Halten Sie daher vor der Anwendung des Medikaments Rücksprache mit Ihrem Arzt.

    Während der Stillzeit sollte das Medikament möglichst nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt hält dies für unbedingt erforderlich.

    Leider konnte ich aus dem Zettel nichts weiter rauslesen, aber ich denke man soll das Medikament eben in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten nicht geben weil da die Wichtigsten anlagen beim Embryo angelegt werden.. Um eine Schädigung dessen auszuschließen..
    Aber ich denke der Arzt wird Risiko und Nutzen sehr genau abwägen.

    LG, Nesty

    Kommentar


    • RE: Neu Frage Betablocker Schwange


      hallo peter,

      bitte meine antwort nicht falsch verstehen, ich will niemandem angst machen.

      nehme den beschriebenen betablocker seit 10 jahren regelmässig ein und war
      vor 2 jahren schwanger. bemerkte dies erst ende des 3. monats und informierte meinen arzt natürlich über das medikament. Hatte einen ziemlichen schreck bekommen, weil ich fast 4 monate das medikament ja weiter genommen hatte.

      mein arzt bestand auf sofortiges absetzen, da es mir während der schwangerschaft auch so gut wie noch nie vorher ging (mein herz, meine gefässe, meinen blutdruck betreffend.).

      leider holte ich mir damals keine zweite/dritte o.ä. meinung ein, ich verlor mein baby zu beginn des 7. monats.

      nein, es gibt keinerlei hinweis auf einen zusammenhang - was ich dir damit nur sagen wollte ist : habe mehrere ärzte (hinterher...) konsultiert und alle haben übereinstimmend gesagt, dass es eher ein risiko war, den betablocker abzusetzen. eine gefahr für´s baby habe zu keiner zeit durch das medikament bestanden.
      eine beobachtung von mutter und kind sei ausreichend gewesen und der säugling hätte nach der geburt lediglich für mind. 72h unter beobachtung gemusst.

      ich weiss nicht, ob dir das irgendwie hilft - wie gesagt, ich will dir/euch keine angst machen - ist ja sicherlich auch individuell zu beurteilen und muss vor ort entschieden werden.
      generell wurde ich natürlich als "riskopatientin" eingestuft, aber eine schwangerschaft hat mir in keiner weise körperlich geschadet.

      alles gute
      kati

      Kommentar


      • RE: Neu Frage Betablocker Schwange


        Hallo,

        es gibt zahlreiche Studien mit sog. kardioselektiven Betablockern, zu denen Metoprolol auch gehoert, die keinerlei schaedigende Wirkung auf das Kind bei einer Schwangerschaft ergeben haben.
        Warnhinweise in Beipackzetteln beruhen oft rein auf juristischer Absicherung des Pharmaunternehmens.
        "Strenge Indikationsstellung" bedeutet eben nur eine Nutzen-, Risikoabwaegung und ich denke, dass in dem Fall die durchgehende Einnahme des Medikaments durchaus anzuraten und vertretbar ist.

        Gruss,
        Doc

        Kommentar



        • RE: Neu Frage Betablocker Schwange


          Vielen Dank Kati,

          es ist schön eine sollche praktische Erfahrung durch eine tatsächliche Schwangerschaft zu lesen.

          Habe nur noch eine Frage an dich.
          Aus welchen Gründen musst du dieses Medikament nehmen?
          Meine Freundin hat einen erblichbedingten Herzfehler (Long QT Symdrom) das in Ruhephasen zu Herzryhtmusstörung (Herzrasen,Herzkammerflimmern, Bewustlosigkeit etc.) führen kann.
          Bei ihr ist diese bislang nicht vorgekommen (sehr wahrscheinlich durch den Betablocker) aber ihre Geschwister (ebenso an Long QT erkrankt) habe schwere Symtome gehabt. Der behandelte Arzt hat die gleiche schwere der Erkrankung auch bei Ihr festgestellt und somit kommt er zu dem Entschluss das ein absetzten des Betablockers nicht möglich ist.
          Da meine Freundin verständlicher weise das auch befolgt und die Packungsbeilage durchgelesen hat hat sie Angst vor möglichen Behinderungen evtl. Mißbildungen eines Säuglings.
          Das der Säugling die ersten 72 h beobachtet werden muss ist mir verständlich denn er ist ja schließlich auf "entzug" und meine Freundin hat mir den Zustand einer Medikamentenunstellung in der Klinik geschildert. Danach ist mir diese klar wieso dies erfolgen muss.

          Vielen Dank nochmal im Voraus für eine Antwort.


          Kommentar


          • RE: Neu Frage Betablocker Schwange


            Vielen Dank Dr. Scheufele,

            dies habe ich auch von einem Internisten gesagt bekommen. Es gäbe keinerlei hinweise auf eine schädigende Wirkung und die Packungsbeilage würde aus reinen Vorsichtsmaßnahmen erstellt. Ist ja auch verständlich, außerdem ist es sowieso am besten man benötigt keine Medikamente in der Schwangerschaft.
            Wichtig war nur, dass ich mir ein selber ein Bild von den möglichen Gefahren machen kann und nicht dann später mir im Falle einer Schwangerschaft sorgen machen muss bzw. die Angst meiner Freundin entsprechend begegnen kann. Was nicht heißt, dass wir auf nicht eine genaue Rücksprache mit den behandelnden Ärzten durchführen.

            Gruß
            Peter

            PS. Es ist gut das es ein sollches Forum gibt und macht weiter so.....


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            • RE: @ peter


              hallo peter,

              grund ist ein erheblich zu hoher blutdruck, habe teilweise starke kopfschmerzen dadurch bekommen, panikattacken und herzrasen, herzschmerzen, weil einfach der druck zu hoch wurde.
              die ärzte haben mich bereits mehrfach gewarnt, dass evtl. bei dem hohen druck im/auf den kopf irgendwann mal ein gefäss platzen könnte - durch das medikament wird eben versucht, mich auf ein gewisses "level" runterzupegeln.
              bin vor der schwangerschaft auch mehrmals umgefallen, schwarz vor augen, schwindelig, übelkeit etc.
              seit dem ende der schwangerschaft wurde ich aber wieder auf das medikament eingestellt und geht jetzt besser.

              hat auch mit "vererbung" ein bissel zu tun, beide elternteile haben sehr hohen blutdruck, mein vater teilweise auch mit anfällen bis zu bewusstlosigkeit (körper schaltet irgendwann einfach ab).

              die sache mit den "hinweisen auf den beipackzetteln" haben mir meine ärzte auch so erklärt wie der doc oben - es muss auf alles hingewiesen werden, d.h. aber noch lange nicht, dass bei JEDEM patienten JEDES dieser symptome auch auftritt.

              deine freundin soll sich bitte nicht so quälen - mit ihrer "vorgeschichte" muss sie nur
              darauf bestehen, dass lieber mal ein arzt mehr oder öfter nachschaut, wenn sie schwanger ist.

              übrigens, ich finde es klasse, dass DU dich da so mit einbindest und hier auch postest...wollte jetzt nicht sagen "als mann" :-)))))

              wünsche euch alles gute...wirklich
              grüsse
              kati



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