Liegt es an den beginnenden Wechseljahren?

[Merline2]

Hallo zusammen

Ich bin 50 Jahre und bekomme meine Menstruation noch regelmäßig. Aber es sind zeitweise extrem starke Blutungen. Am 2. und dritten Tag trau ich mich kaum aus dem Haus weil ich Angst vor Blutflecken in der Jeans habe. Nachts stelle ich mir den Wecker um Vorlagen zu wechseln, da ich sonst auslaufe. Hb ist aber ok. Hatte früher meist einen sehr hohen Hb. >16 und jetzt pendelt er bei ca 12mg/l.
Ist das in meinem Alter normal? Könnte man diese Blutungen etwas abschwächen?

Und noch etwas sehr peinliches: Seit einigen Jahren „verengt“ sich meine Scheide bei dem Versuch einen Tampon einzuführen. Selbst einen Finger bekomme ich nur mit Schwierigkeiten in die Scheide. Geschlechtsverkehr ist so natürlich ausgeschlossen.
Als ich vor einigen Jahren beim Gyn war, schien sie verärgert und wir mussten Untersuchung abbrechen. Natürlich trau ich mich jetzt nicht mehr zum Gynäkologen. Gibt es da ein Medikament, welches helfen könnte?

[Merline2]

Liegt es an den beginnenden Wechseljahren?


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[Gast]

Re: Liegt es an den beginnenden Wechseljahren?


hallo und vorerst: ja es gibt Lösungen.
Starke Blutungen wie Sie sie schildern, gehören behandelt, auch wenn der Hb noch in Ordnung scheint. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: die Einnahme einer Pille kann die Blutungen deutlich reduzieren, eine Hormonspirale verringert ebenso die Blutungsstärke. Dann gibt es auch die Möglichkeit die Blutungsquelle zu veröden, ähnlich wie bei Nasenbluten. Dieser Eingriff heißt "Endometriumsablatio" und wird ambulant durchgeführt. Danach bluten Sie in der Regel gar nicht mehr bis kaum. Hier liegt die größte Patientinnenzufriedenheit, da Sie keine Nebenwirkungen wie z. B. durch ein Medikament haben. Anthroposophischer Behandlung nach würde man Ihnen Calcium Quercus Ampullen i.v. spritzen, auch die chinesische Medizin kennt blutstillende Akupunkturpunkte.
Egal für welche Behandlung Sie sich entscheiden, Sie sollten bitte gleich ein Eisenpräparat mit B-Vitaminen und Folsäure einnehmen.

Für die Veränderungen im Scheideneingang kann schulmedizinisch eine Östrogencreme regelmäßig aufgetragen helfen, auch eine osteopathische Behandlung kann hier bei Blockaden und Verspannungen helfen.

Gute Besserung wünscht
Frau Dr. Athanassiou

[Merline2]

Re: Liegt es an den beginnenden Wechseljahren?


Sehr geehrte Frau Dr. Athanassiou

Ganz herzlichen Dank für die Antwort. Ich bin jetzt sehr gut informiert.
Die Hormonspirale und die Pille sind, auch wenn sie medizinisch indiziert sind, keine Kassenleistung, denke ich?

Aber mich interessiert auch eher die Endometriumsablatio.
Nun muss ich nur noch eine/n Gyn finden, der/ die geduldig ist. (8)) Wird wohl die größte Herausforderung

Herzliche Grüße
Merline

[Gast]

Re: Liegt es an den beginnenden Wechseljahren?


ja, wie Sie vermutet haben, ist die Hormonspirale keine Kassenleistung. Die Preise für die Einlage beim Frauenarzt sind nicht überall gleich, vielleicht lohnt sich hier ein Vergleich?

Auch die Pille ist in der Regel keine Kassenleistung. Bei zu starken Blutungen kann hier jedoch eine med. Indikation vorliegen, so daß ein Hormonpräparat auch eine Kassenleistung darstellen kann. Diese sind dann aber meist so konzipiert, dass sie kein Verhütungspotential haben.

Die Kostenübernahme vorher zu klären, wäre auch bei einer Endometriumsablatio sinnvoll.

Gute Besserung wünscht
Frau Dr. Athanassiou

[Sonne1959]

Re: Liegt es an den beginnenden Wechseljahren?


Hallo
auch ich kenne dieses Problem, werde aber schon 53 Jahre.Habe immer wieder starke Blutungen.Darf aber keine Hormone nehmen, wegen Brust-Neoplasie Op vor 2 Jahren.Mein FA sagte , es bestehe kein Op Indikation, und so hoffe ich das Problem erledigt sich von alleine.... Habe aber auch niedrigen HB wert und Eisenmangel.
Ist das eine neue OP Methode?Würde mich intressieren, vieleln Dank

[Gast]

Re: Liegt es an den beginnenden Wechseljahren?


hallo und nicht jeder operierende Gynäkologe kann diesen Eingriff durchführen. Er ist nicht Teil der Ausbildung. Zusätzlich werden besondere Instrumente gebraucht. Ziel des Eingriffes ist es die Schleimhaut zu "veröden". Ähnlich wie der HNO-Arzt eine immer wieder blutendes Schleimhautgefäß verödet, tritt danach keine Blutung mehr auf. Der eigene hormonelle Zyklus bleibt erhalten, nur die Blutungsquelle ist "versiegelt". Die Rückmeldungen meiner Patientinnen waren immer durchweg positiv!
Bitte denken Sie daran Eisentabletten einzunehmen, auch B-Komplexe und, Folsäure sind zu ersetzten. In der Regel dauert es Wochen bis sich Eisenspeicher neu auffüllen.
gute Besserung wünscht
Frau Dr. Athanassiou