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Demenz/Galantamin

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  • Demenz/Galantamin

    Frage an Dr. Spruth
    Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,
    dieser Tage hat mich ein Artikel in einer regionalen Zeitung aufgeschreckt. Dort wurde berichtet, dass die Hersteller des Medikaments Galantamin (Handelsname Reminyl) zwei Studien abbrachen, an denen etwa 2000 freiwillige mit LKS aus 16 Ländern teilgenommen hatten. Während die eine Hälfte Galantamin erhaltten hatte, hatte die andere Hälfte ein Scheinmedikament bekommen. Dabei war Galantamin nicht in der Lage das Ausbrechen der Alzheimerkrankheit zu verzögern. Schlimmer noch: in der Galantamin-Gruppe hatte man 15 Todesfälle beobachtet, mit dem Scheinmedikament jedoch nur fünf. Auch beim deutschen Kompetenznetz Demenzen reagierte man auf die "Übersterblichkeit" mit Galantamin und stoppte die Vergabe der Arznei im Rahmen einer Studie mit 264 LKS-Patienten. Meine Mutter 84 nimmt seit etwa 4 Jahren Reminyl für ihre leichte Demenz. Hat sich sehr gut bewährt. Ihre Demenz ist quasi damit fast zum Stillstand gekommen. Sie hatte im vergangenen Jahr mehrere Bauch-Krampfanfälle in Verbidnung mit plötzlichem niederen Puls von 35-40. Nach mehreren Krankenhausaufenthalten wurde zuletzt auch eine Herzrythmusstörung diagnostiziert. Im Dez. 2004 wurde dann das Reminyl abgesetzt, aber die Krampfanfälle mit niederem Puls haben sich wiederholt. Im Januar 2005 wurde ihr dann ein Herzschrittmacher implantiert, seither ist sie stabil. Nach dem Absetzen des Remiyl war festzustellen dass sich die Demenz wieder verschlechterte. Auf meine Bitte wurde dann wieder Remynil (Tägl. 1 x 8 mg.) verabreicht. Dadurch hat sich ihre Demenz wieder gebessert. Ich habe nun einfach Angst inwieweit Galantamin für die Herzerkrankung Herz-Synus Syndrom schädlich sein könnte. Wie ist ihre Meinung dazu.
    Freundliche Grüße


  • RE: Demenz/Galantamin


    Korrektur
    Meiner Mutter wurde nach festgestelltem Sick-Sinus-Syndron ein Herzschrittmacher inplantiert. Ist die Verabreichung von Galantamin bedenklich?

    Kommentar


    • RE: Demenz/Galantamin


      Sehr geehrte/r Karluise,

      ich habe Verständnis dafür, dass Sie sich Sorgen machen. Ich bitte Sie aber zu berücksichtigen, dass ich einen Beruf habe, der mich zeitlich stark in Anspruch nimmt und daher nicht jede Anfrage sofort beantworten kann.
      Bezüglich der von Ihnen angesprochenen Studien liegen mir z.T. andere Informationen vor als Ihnen ("Rohdaten" der Studie kann man im Internet einsehen) bzw. ziehe ich andere Schlussfolgerungen daraus, obgleich man sagen muß, dass die Ergebnisse der Studien noch nicht publiziert wurden und daher noch keine breite Diskussion darüber stattfand:
      1. Meines Wissens wurden die Studien des Herstellers nicht "abgebrochen", weil es zu schweren Nebenwirkungen kam sondern eingestellt, weil keine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte.
      2. Dies gilt auch für die Studie des Kompetenznetz Demenzen, wie Sie auf der dazugehörigen Internetseite nachlesen können:
      http://www.kompetenznetz-demenzen.de...I-COMBI-Studie
      Nirgendwo ist dort die Rede von einem Abbruch wegen "Übersterblichkeit".
      3. Tatsächlich sind in der "Medikamentengruppe" bei der Studie mehr Teilnehmer verstorben als in der Placebogruppe: bei der ersten Gruppe (Galantamin)starben von 1026 Patienten 13, und in der zweiten Gruppe (Placebo) von 1022 Patienten 2. Die Todesursachen reichten dabei von Herzinfarkt über "Lungenkrebs" bis hin zu Selbstmord, ein breites Spektrum also. Auf welche Weise tatsächlich ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Präparat vorliegen könnte weiß ich nicht. Wenn solch eine statistisch signifikante Häufung vorliegt muss dies aber weiter untersucht werden.
      4. In keiner der bei Alzheimer-Patienten durchgeführten Studien gab es meines Wissens bisher ein ähnliches Ergebnis, welches auf eine Häufung von Todesfällen unter Behandlung mit Galntamin hindeuten würde.
      Zusammenfassend gibt es meines Erachtens für einen mit Reminyl behandelten Alzheimer-Patienten, der von der Medikation profitiert, aufgrund der vorliegenden Daten keinen Grund, das Präparat abzusetzen, sofern keine Anwendungsbeschränkungen vorliegen.

      Damit wären wir beim zweiten Teil Ihrer Frage: bezüglich des Sick-Sinus-Syndrom gilt allgemein, dass bei Patienten mit einer solchen Erkrankung grösste Vorsicht angezeigt ist, da sich das Medikament verlangsamend auf die Herzfrequenz auswirken kann. Eine konkrete Beratung hinsichtlich der (Weiter-)Verordnung von Reminyl bei Ihrer Mutter darf und kann ich über das Internet und ohne die Patientin sowie ihre genaue Krankengschichte zu kennen nicht vornehmen. Sie müssten hierzu mit dem behandelnden Neurologen und dem Kardiologen Ihrer Mutter sprechen.

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

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      • RE: Demenz/Galantamin


        Hallo meinen Papa ist 65 und leider mit dem Flucht Alzheimer krank.

        Er hat 2 Jahre Remynil genommen, man hat gesehen dass die Krankheit sehr langsam vorwärts ging.

        Vor einem Jahr habe ich in Internet und durch Medien von Axura gehört und mit dem Artz abgemacht dass er eine neue Therapie mit dem neuesten und besten Medikamente machen soll.

        Seit 3 monaten ist die Therapie angefangen und der Zustand meines Papa hat sich sehr sehr verschlecht.

        Soll er weiter machen mit Axura oder soll er back to Remynil ??

        Vielen Dank
        Mfg

        M. Ippolito

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