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Sprachflash bei Alzheimer - Medikation?

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  • Sprachflash bei Alzheimer - Medikation?

    Hallo liebe Forengemeinde,

    ich pflege seit fast 3 Jahren meine Demenzkranke Schwiegermutter (83). Sie ist mittlerweile im Fortgeschrittenen Stadium (Inkontinent, kaum Bewegungskontrolle, Sprachverluste, muß gefüttert werden etc)
    Seit etwa einem halben Jahr hat sich ihr Zustand sehr verschlechtert. Sie hat keine Kraft mehr alleine aufzustehen und kann nur noch mit Hilfe von mir oder meinem Mann ein paar Schritte laufen. Wir haben den Eindruck daß sie immer steifer wird. Sie kippt neuerdings auch im sitzen immer zur Seite - dieses versuchen wir mit Hilfe von Kissen etc. aufzufangen.
    Unser neues Problem ist das sie jetzt ununterbrochen redet. Ohne Pause auch teilweise im Schlaf immer die gleichen 5 (negativen)Sätze. Dieses haben wir bei der Geronto-Ambulanz zu der wir schon seit mehreren Jahren gehen auch angesprochen. Daraufhin hat sie neben Ebixa noch Olanzapin bekommen. Da dieses aber nicht wirklich geholfen hat ist jetzt noch Remergil dazugekommen. Jetzt spricht sie zwar morgens etwas weniger aber spätesten ab Mittag geht es wieder los. Vorherige Versuche mit Dipiperon schlugen auch fehl, da sie sich dann gar nicht mehr bewegen konnte und wir sie regelrecht vom Sessel hochreißen mußten. Sie reagiert auch nicht mehr wenn man versucht sie zu beruhigen oder ihr sagt sie solle doch mal still sein. Fragen kann sie nur sehr eingeschränkt beantworten. Aber diverse Lieder und Gedichte fast fehlerfrei aufsagen, wenn man den Anfang vorgibt.
    Ansonsten ist sie ganz lieb und wird auch nicht agressiv
    Haben Sie vielleicht noch andere Möglichkeiten? Über Tipps und Hilfe wäre ich sehr dankbar denn wir sind mit der Medikamentation der Geronto-Ambulanz nicht wirklich zufrieden. Wir haben auch schon versucht einen anderen Arzt zu finden. Leider wohnen wir sehr ländlich, da ist dieses nicht möglich.

    Viele Grüße
    B. Manske


  • Re: Sprachflash bei Alzheimer - Medikation?


    Hallo,
    vielleicht kommen ja einige der Probleme gerade durch die Medikamente. Oft sind die Patienten ja geradezu zugedröhnt mit Antidementivea Antidepressiva, Anti-was-weiß-ich. Meine Mutter wohnt seit ein paar Monaten in einer betreuten Wohngemeinschaft für Demenzkranke. Dort vertritt man die Meinung - so wenig derartige Medikamente wie möglich. Natürlich nach Abstimmung mit dem Arzt. Man hat die Erfahrung gemacht, dass die Bewohner dann wieder viel klarer werden. Natürlich müssen dann Probleme wie Unruhe, Ängste usw. anders aufgefangen werden. Bei meiner Mutter sind derartige Medis inzwischen wohl auch schon gänzlich abgesetzt und es geht ihr glaube ich ganz gut. Sie ist zwar trotzdem häufig schläfrig, aber manchmal sagt sie auch wieder ganz klare Sätze. Das fortwährende Wiederholen derselben Sätze kenne ich von meiner Mutter nicht, kann also auch dazu nichts sagen. Wohl habe ich so was schon bei anderen Bewohnern eines Heims beobachtet, in dem meine Mutter zuvor untergebracht war.
    Aber die Probleme beim Sitzen, Stehen, Gehen und Sprechen - vielleicht liegt es ja an den Medis.

    Liebe Grüße von Adelheid

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    • Re: Sprachflash bei Alzheimer - Medikation?


      Hallo Adelheid,

      vielen Dank für deine Antwort. Auch ich bin der Meinung sowenig Medikamente die einen total volldröhnen wir möglich. Leider liegen wir (mein Mann und ich) immer ein wenig im Disput mit unserer Ärztin. Wir hatten teilweise den Eindruck Schwiegermutter wird als Versuchskaninchen benutzt bzw. es wurden Medikamente verschrieben um möglichst wenig "Arbeit" mit den Patienten zu haben. So hat meine Schwiegermutter zb. am Anfang als das mit dem Sprachflash für uns unerträglich wurde erst Halipedol und danach Dipiperon bekommen. Vom Halipedol hat sie eine Sitzunruhe bekommen. Sie ist alle 2 Min aufgestanden und durch die Wohnung geirrt. Das haben wir dann sofort abgesetzt. Beim Dipiperon war es das sie zwar sitzen blieb, aber total apatisch da saß. Wir versuchen jetzt ein Antidepressiva (Remergil) und ich muß sagen sie nimmt wieder aktiver ihre Umgebung war. Lacht jetzt auch mehr, wenn sie erkennt das einer von uns in ihr Zimmer kommt um nach Ihr zu sehen. Sie kann auch inzwischen unserern Hund wieder beim Namen nennen, obwohl dieser erst 2 Jahre bei uns ist und als dieser bei uns ankam war ihre Demenz doch schon recht fortgeschritten. Wir lehen daher jetzt alle Volldröhner ab solange dieses noch möglich ist.
      Lieber wenn es gar nicht mehr geht, und sie nachts nicht schlafen will/kann eine geringe Dosis an Schlafmittel.

      So wie es jetzt seit ca 2 Wochen läuft können wir momentan ganz zufrieden sein. Zumal sie jetzt auch wieder selbstständig geht! Sie muß zwar geführt werden. Aber die Bewegungnen sind weitgehend selbstständig und auch relativ sicher. Eigentlich stehe ich nur zur Sicherheit da, um bei eventueller Schwäche einzugreifen.

      Liebe Grüße an alle
      B.Manske

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      • Re: Sprachflash bei Alzheimer - Medikation?


        Hallo liebe Forengemeinde,

        leider kam kaum Resonanz auf mein Problem, daher meine Frage an den Experten: Was würden Sie empfehlen?
        Bin natürlich auch für Tipps und Erfahrungsberichte von allen anderen Interessiert.

        Viele Grüße und viel Kraft an alle hier.

        B. Manske

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        • Re: Sprachflash bei Alzheimer - Medikation?


          Guten Abend B. Manske , leider bekam auch ich keine Antwort auf meine Frage wegen den Tabletten Seroquel , die mein Vater nimmt um nachts ruhig zu schlafen .
          aber wollte eigentlich nur einmal mittteilen wegen Tablettenkonsum .
          Mein Vater konnte nicht mehr richtig sprechen , alles kam durcheinander aus seinem Munde .
          Er bekommt seit einiger Zeit das Pflaster Exelon und ich kann es nur empfehlen , mein Vater ist wieder , was das sprechen betrifft , sehr fit , auch weiss er wieder vieles was er davor nicht mehr sagen konnte ................ich kann nur sagen , dass er auch viele Medikamente bekam und als ich von dem Pflaster in einer Zeitung las , sprach ich mit seiner Neurologin .
          Nun kann ich nur Erfolge berichten , es ist toll .............ich hoffe nur , dass der Zustand noch ganz ganz lange so anhält , er ist 87 , da besteht grosse Hoffnung , dass er damit so sein Lebensabend verbringen kann . Das macht mich sehr glücklich .
          Grüsse hierlass !

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          • Re: Sprachflash bei Alzheimer - Medikation?


            Sehr geehrte/r Frau/Herr Manske,

            leider ist das unablässige Reden, welches ein eher selteneres Begleitsymptom bei Demenzen darstellt medikamentös meiner Erfahrung nach kaum zu beeinflussen. Sie schilderten schon die frustranen Therapieversuche mit Neuroleptika (die Präparate wurden dabei m.E. z.T. sehr unglücklich gewählt) und einem Antidepressivum. Letzterers scheint eine gewisse Wirkung gehabt zu haben. Darüber hinaus sprechen Sie von dem "negativen Inhalt" der Sätze. Dies sollte man nicht unbedingt überbewerten, da nicht klar ist, inwieweit Ihre Schwiegermutter noch den Inhalt ihres Redens reflektiert. Dennoch könnte ich mir vorstellen, daß es Sinn machen würde hier einen Therapieansatz zu suchen. Es sollte geklärt werden, ob Remergil ausreichend dosiert wurde. Ggfs. sollte auch eine versuchsweise Behandlung mit einem anderen Antidepressivum (z.B. Citalopram) erwogen werden. Für die Nacht, wenn die Patientin kaum Schlaf bekommt, könnte ein niedrig dosiertes Benzodiazepin helfen. Leider hat diese Substanzengruppe aber auch bestimmte Nebenwirkungen, die ihren Einsatz nicht als absolut unbedenklich erscheinen lassen. Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt über diese Möglichkeiten, denn da ich Ihre Schwiegermutter nicht persönlich kenne, sind dies nur allgemeine Überlegungen.

            Mit freundlichen Grüssen,

            Spruth

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