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Persistenter Bauchschmerz

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  • Persistenter Bauchschmerz

    Sehr geehrte Frau dr. Schönenberg,
    ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen.
    Zunächst zu meiner Vorgeschichte:
    Ich leide seit meiner Geburt unter starken Durchfällen. Da mein Vater ebenfalls täglich Durchfall hatte, wurde dem Umstand nie Beachtung geschenkt. Eine ärztliche Vorstellung in der Kindheit erfolgte nicht.
    In meiner Jugend initiierte ich eigenständig eine Magen- und eine Darmspiegelung. Es erfolgte keine Entnahme von Proben und die Untersuchungen blieben ohne Befund. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwischen 3 und 12 zum Teil wässrige Stuhlgänge am Tag und tägliche Bauchschmerzen. 2-3 mal im Jahr litt ich unter Eierstockentzündungen.
    Ich begann eine Psychotherapie, da man mir sagte, meine Probleme seien psychisch bedingt. Eine Besserung trat selbst unter dem Einsatz von Antidepressiva nicht ein.
    Seit dem ich durchgehend eine östrogenfreie Pille einnehme, habe ich keine Eierstockentzündungen mehr.
    Da ich ununterbrochen unter Durchfällen, Schwäche und Infektanfälligkeit litt, ging ich von einem Arzt zum nächsten. Immer lautete die Diagnose Reizdarm. Ich führte mehrere Jahre akribisch Ernährungstagebücher, versuchte mich an FodMaps und allen möglichen anderen „Verzichtsdiäten“ (Fructose, Laktose, einzelne Lebensmittel).
    Im April 2016 begab ich mich dann in einer schlimmen Phase in ein Krankenhaus. Die Befunde der Dünndarmbiopsie legten die Diagnose Sprue nahe. Im Blut waren jedoch nicht alle Parameter voll aussagekräftig. Die Ärzte erklärten mir, dass dies daran liegen kann, dass ich mich zum damaligen Zeitpunkt unwissentlich sehr glutenarm ernährte (ohne zu wissen, was Gluten ist, aß ich kein Brot, keine Nudeln und keine ähnlichen Mehlspeisen mehr, da diese immer starke Durchfälle verursachten). Eine Belastungsphase zur Sicherung der Diagnose musste ich nach einer Woche abbrechen, da ich täglich unter derart starken Durchfällen litt, dass ich meiner Arbeit nicht nachgehen konnte. Mein Arbeitgeber machte mir jedoch unmissverständlich klar, dass zwei weitere Wochen Arbeitsunfähigkeit bis zum Abschluss der Belastungsphase nicht toleriert werden würden, so dass ich mich seither glutenfrei ernähre. Ich habe tatsächlich nur noch etwa alle zwei bis drei Wochen einmalig einen wässrigen Stuhlgang, der mich zum sofortigen Aufsuchen einer Toilette zwingt. Ansonsten habe ich immer einmal täglich Stuhlgang.

    Zu meiner Frage:
    Ich leide nach wie vor täglich unter starken Bauchschmerzen. Die Schmerzen sind nachts und nach dem Stuhlgang besonders schlimm.
    Diätfehler sind aufgrund meiner Sorgfalt im Hinblick auf die Ernährung auszuschließen. Ich nehme täglich Duspatal 200mg und Darmflora Plus Select von Dr. Wolz.
    Zusätzlich zu den Bauchschmerzen habe ich permanent das Gefühl, Durchfall zu bekommen.
    Wenn ich mich nach dem Essen hinlege, bewegt sich links oberhalb meines Bauchnabels eine Verhärtung in Größe eines Tennisballs bis zu 3 Stunden hin und her.
    Flatulenzen gehen häufig mit dem Abgang klarer Flüssigkeit einher.
    Ich bin nach wie vor stark untergewichtig und sehr infektanfällig.
    Aufgrund der psychischen Belastung durch die früheren Durchfälle und die aktuell nach wie vor starken Bauchschmerzen befinde ich mich in psychotherapeutischer Behandlung. Mein Psychologe schätzt den Einfluss von Stress (Psyche) auf meine Beschwerden als gering bis nicht vorhanden ein.
    Inzwischen war ich bei rund 15 verschiedenen Ärzten, die mir alle nicht weiterhelfen konnten.
    Und trotzdem hoffe ich, dass Sie vielleicht eine Idee haben, woher die Beschwerden kommen können. Kann es vielleicht die Galle sein (GOT-Wert bei 0,51)? Oder kann es ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel sein?
    Mir ist natürlich bewusst, dass eine Diagnose über das Internet nicht möglich ist, dennoch wäre ich über jeden Tipp, der zu einer Reduzierung meiner Schmerzen führen kann, sehr dankbar.


  • Re: Persistenter Bauchschmerz

    Man kann ja schon die Verdachtsdiagnose einer Sprue stellen, die Besserung nach glutenfreier Kost, der verdächtige Befund aus den Proben, auch der gering erhöhte Leberwert ist recht typisch. Oft kommt man bei Grenzbefunden erst nach Jahren zu einer eindeutigen Diagnose !
    Halten Sie glutenfreie Kost ein, versuchen Sie, maßvoll etwas zuzunehmen. Zum Eindicken des Stuhls könnten Sie Pektin versuchen (Bestandteile aus Früchten, z.B. Apfelpektin), gegen Bauchkrämpfe könnten Sie Carminativum Tropfen oder Carmenthin Kapseln versuchen.
    Bei der Ernährung kennen Sie sich ja offenscithlich sehr gut aus, meiden Sie unbedingt alle Formen von Fertigprodukten, weil die Zusatzstoffe sehr oft Probleme machen.
    MfG
    Dr. E. S.

    Kommentar


    • Re: Persistenter Bauchschmerz

      Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,
      vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
      Carminativum Tropfen habe ich bereits mit geringem Erfolg ausprobiert.
      Da ich ausschließlich selbst koche und darauf achte, keine Geschmacksverstärker, Hefeextrakte und ähnliches zu verwenden, setze ich auch den Tipp mit dem Verzicht auf Zusatzstoffe bereits um.
      Kann es vielleicht sein, dass meine Galle die Probleme verursacht?

      Kommentar

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