Apfelpektin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.08.2013

Allgemeines

Apfelpektin ist in der Lage, durch Schutz der Darmwand und Bindung von Bakteriengiften die Beschwerden bei leichtem Durchfall zu verringern.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • leichten Durchfall behandeln
  • Darmwände schützen
  • Bakteriengifte binden

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Apfelpektin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Apfelpektin nicht verwendet werden?

Apfelpektin darf nicht verwendet werden, wenn sich Blut oder Schleim im Stuhl befinden. Auch bei Durchfall mit Fieber und Durchfall, der länger als zwei Tage anhält, ist Apfelpektin nicht geeignet. Gleiches gilt für eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff kann in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder prinzipiell geeignet.

Bei Kindern mit Durchfall muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie den Ersatz von Mineralstoffen geachtet werden. Die Behandlung sollte immer in Absprache mit einem Arzt geschehen.

Welche Nebenwirkungen kann Apfelpektin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Apfelpektin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen im Mundbereich mit Schwellung und Rötung.

Welche Wechselwirkungen zeigt Apfelpektin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Direkte Wechselwirkungen von Apfelpektin mit anderen Wirkstoffen sind bisher nicht bekannt.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Substanzen wie beispielsweise Herzglykosiden oder Antibiotika besteht die Möglichkeit, dass die Aufnahme der Wirkstoffe im Darm beeinträchtigt wird. Daher sollte generell ein Abstand von zwei bis drei Stunden zwischen der Einnahme von Pektin und anderen Wirkstoffen eingehalten werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Besonders bei Durchfallerkrankungen von Kindern ist auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralstoffen zu achten.
  • Bei blutigem oder schleimigem Stuhl, sowie Durchfall bei Kindern und Säuglingen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
  • Geht der Durchfall mit Fieber einher oder hält er länger als zwei Tage an, soll auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
  • Das Medikament verfestigt den Stuhl, vermindert jedoch nicht den Flüssigkeitsverlust. Dadurch kann das Ausmaß des Flüssigkeitsverlustes verdeckt werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

So wirkt Apfelpektin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Apfelpektin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Durchfallerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Apfelpektin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Apfelpektin

Apfelpektin ist in der Lage, durch Schutz der Darmwand und Bindung von Bakteriengiften die Beschwerden bei leichtem Durchfall zu verringern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Apfelpektin sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Apfelpektin

    Apfelpektin ist ein natürlicher Bestandteil von Äpfeln und gehört zur Wirkstoffgruppe der Mittel gegen Durchfallerkrankungen. Für medizinische Zwecke wird der Wirkstoff in Form einer Flüssigkeit oder Suspension eingenommen. Chemisch besteht Apfelpektin aus einer langen Kette von Kohlenhydrat-Molekülen. Kommt dieses in Verbindung mit Wasser, wird eine gelartige Lösung mit sehr großer Oberfläche und einer guten Fähigkeit, sich auszubreiten (Kriechfähigkeit), gebildet. Auf diese Weise wird zum einen eine mechanische Schutzschicht an der Darmwand erzeugt, sodass schädigende Einflüsse wie beispielsweise Bakteriengifte nicht mehr an die Darmwandzellen gelangen. Zum anderen ist diese Gelschicht in der Lage, selbst Bakteriengifte an sich zu binden, die damit ihre Wirkung verlieren und letztlich mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Zusätzlich werden bestimmte Bakterienarten von Apfelpektin wirksam bekämpft, der genaue Wirkmechanismus dafür ist allerdings bisher nicht untersucht.

    Auf diesen drei Wegen wird der Durchfall durch die Anwendung von Apfelpektin wirksam eingedämmt.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.