Wobenzym N

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.12.2009
Hersteller: MUCOS Pharma GmbH & Co.
Wirkstoffkombination: Bromelain + Chymotrypsin + Papain + Pankreatin + Rutosid + Trypsin
Darreichnungsform: magensaft­resistentes Dragee
Rezeptfrei

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Wobenzym N enthält die Wirkstoffkombination Bromelain + Chymotrypsin + Papain + Pankreatin + Rutosid + Trypsin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Wobenzym N.

Die Kombination kommt bei Entzündungen aller Art zum Einsatz. Diese Entzündungen können an Harn- und Geschlechtsorganen (beispielsweise Harnwegsentzündungen), an Venen, Arterien und Lymphgefäßen gelegen sein. Auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und Entzündungen nach Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen wird die Kombination angewendet. Selbst Entzündungen der Haut wie Verbrennungen, Schürf-, Riß- und Schnittwunden, bei Beingeschwüren oder Entzündungen nach Strahlenbehandlung und Operationen kann die Kombination helfen. Letztlich ist auch der Einsatz zur Vorbeugung bei erhöhter Verletzungsgefahr wie beispielsweise beim Sport üblich.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bromelain + Chymotrypsin + Papain + Pankreatin + Rutosid + Trypsin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Entzündungshemmer, zu welcher die Wirkstoffkombination Bromelain + Chymotrypsin + Papain + Pankreatin + Rutosid + Trypsin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Entzündungen der Harn- und Geschlechtsorgane
  • Venenentzündung
  • Entzündungen bei rheumatischen Erkrankungen
  • Entzündungen nach Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen
  • Entzündungen der Haut wie Verbrennungen, Schürf-, Riß- und Schnittwunden, Operationswunden, Beingeschwüre
  • Entzündungen nach Strahlenbehandlung
  • Bronchitis
  • Entzündungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich wie Nebenhöhlenentzündungen, Mittelohrentzündungen
  • Bronchitis
  • Wassereinlagerungen in das Gewebe aufgrund von Entzündungen
  • Durchblutungsstörungen

Dosierung

Die übliche Dosierung des Medikaments sind dreimal zwei Dragees pro Tag. Die Tageshöchstmenge liegt bei 30 Dragees.

Besondere Hinweise zur Therapie von Sportverletzungen, Organentzündungen und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen:

Bei akuten Verletzungen, wie beispielsweise Sportverletzungen beginnt die Behandlung zunächst mit 20 bis 30 Dragees am ersten bis dritten Tag. Anschließend wird die Dosierung gleichmäßig vermindert, bis am zehnten Tag die mittlere Menge von dreimal zwei Dragees erreicht ist.

Akute Organentzündungen (gegebenenfalls in Kombination mit Antibiotika) oder Gefäßerkrankungen werden zu Beginn für ein bis zwei Wochen mit dreimal täglich fünf Dragees behandelt. Entsprechend der Besserung kann eine die Tagesmenge bis auf dreimal täglich zwei Dragees vermindert werden. Die Behandlungsdauer beträgt üblicherweise drei bis sechs Wochen.

Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wird im akuten Schub mit 24 bis 32 Dragees pro Tag behandelt. Bei Besserung wird die Menge auf 12 bis 15 Dragees verringert. Diese Dosierung wird dann für vier bis sechs Monate beibehalten. Eine Begleitbehandlung mit Kortison und Schmerzmitteln ist anfangs sinnvoll. Sobald Schmerzen und Schwellungen geringer werden, kann die Schmerzmittelmenge und die Kortisonmenge vermindert werden.

Verteilen Sie die jeweilige Medikamentendosis über den Tag. Nehmen Sie die Dragees mindestens eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten oder auch eine Stunde nach den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit.

Die Behandlung erfolgt üblicherweise bis zum Abklingen der Beschwerden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Povidon
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Calciumcarbonat
  • Carnaubawachs
  • Chinolingelb (E 104)
  • Erythrosin (E 127)
  • Eudragit L100
  • gebleichtes Wachs
  • gereinigtes Wasser
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 6000
  • Saccharose
  • Schellack
  • Triethylcitrat
  • Vanillin
  • weißer Ton

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Völlegefühl, Blähungen, Stuhlveränderungen (harmlos).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Durchfall, Übelkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktionen (Hautausschläge).

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
schwere allergische Reaktionen bis hin zum Schock.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Verminderte Blutgerinnungsfähigkeit.

Besonderheiten:
Bei einigen Patienten kann es zu Beginn der Behandlung mit der Kombination zu vermehrten Schmerzen kommen. Die Dosis sollte dann vermindert und gegebenenfalls ein Arzt aufgesucht werden.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Antibiotika wird die Konzentration der Antibiotika am Wirkort erhöht.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Bromelain, Ananas, Papain, Papayas, Bauchspeicheldrüsenextrakt vom Schwein (Pankreatin), Trypsin, Chymotrypsin oder Rutosid darf die Kombination nicht angewendet werden.

Bei schweren angeborenen (Bluterkrankheit) oder krankheitsbedingten Gerinnungsstörungen (schweren Leberschädigungen, Patienten, die der Blutwäsche bedürfen) oder bei gleichzeitiger Therapie mit Blutverdünnern (Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern) sowie vor und nach Operationen muss vor der Behandlung mit der Kombination ein Arzt befragt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Vor der Anwendung der Kombination in Schwangerschaft und Stillzeit sollte ein Arzt befragt werden.

Warnhinweise

  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker) und Saccharose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Wobenzym N sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Bromelain + Chymotrypsin + Papain + Pankreatin + Rutosid + Trypsin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
magensaft­resistentes Dragees

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.