Milien im Gesicht und am Auge entfernen
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Milien: Grieskörner im Gesicht entfernen

Von: Monika Hortig (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 03.06.2025

Sie sehen aus wie winzige weiße Körnchen unter der Haut und tauchen oft ganz plötzlich auf: Milien, auch bekannt als Grieskörner. Häufig zeigen sie sich im Gesicht, zum Beispiel an den Augen. Obwohl sie völlig harmlos sind, empfinden sie einige Menschen als kosmetisch störend. Welche Ursachen haben Milien und wie lassen sie sich entfernen?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Milien

Besser nicht. Unsachgemäßes Stechen oder Ausdrücken birgt Infektions- und Narbenrisiken. Falls Milien stören, sollten sie möglichst in der hautärztlichen Praxis oder im Kosmetikstudio steril entfernt werden.

Hausmittel wie Gesichtsdampfbäder oder warme Kompressen sind in der Regel wirkungslos. Eine sichere Entfernung ist nur durch fachgerechtes Öffnen möglich.

Milien im Intimbereich sehen ähnlich aus wie Milien im Gesicht: Es handelt sich um kleine, weiße bis gelbliche Knötchen, die unter der Haut liegen und meist nicht schmerzen oder jucken. Sie treten im Genitalbereich aber deutlich seltener auf.

Milien sind nicht gefährlich – sie verursachen weder Schmerzen noch stellen sie ein gesundheitliches Risiko dar. Manche Menschen empfinden sie jedoch als kosmetisch störend.

Es gibt keinen eindeutigen Beleg, dass bestimmte Lebensmittel Milien verursachen. Eine fettreiche oder sehr zuckerhaltige Ernährung kann jedoch das Hautbild verschlechtern und indirekt die Entstehung von Hautunreinheiten und Verhornungsstörungen begünstigen.

Was sind Milien?

Milien sind kleine, weißliche oder gelbliche Zysten, also mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Kapseln, die meist stecknadelkopfgroß sind und knapp unter der obersten Hautschicht liegen. Sie entstehen durch eine Ansammlung von Keratin, einem festen Hautprotein, das sich in winzigen Hohlräumen unter der Hautoberfläche einschließt. Umgangssprachlich werden sie auch Grieskörner (Grießkörner) oder Hautgries genannt. 

Milien sind harmlos, aber manchmal kosmetisch störend. Sie können einzeln oder gehäuft auftreten und entstehen besonders häufig im Gesicht, vor allem:

  • um die Augen
  • auf den Wangen oder
  • an den Schläfen. 

Ursachen von Milien im Gesicht oder im Intimbereich

Man unterscheidet primäre Milien, die sich – meist im Gesicht – spontan entwickeln und sekundäre Milien, die nach Hautverletzungen, Entzündungen oder bestimmten Hautbehandlungen entstehen.

Ursachen primärer Milien

Primäre Milien entstehen in der Regel ohne erkennbare äußere Auslöser. Sie bilden sich besonders auf Arealen mit feinen Talgdrüsen. Deswegen zeigt sich das Grieskorn häufig auf dem Augenlid oder auf Wangen und Stirn. Bei Neugeborenen gehören Milien zu einem völlig normalen, harmlosen Reifungsprozess der Haut dazu.

Die Entstehung begünstigen können außerdem:

  • hormonelle Umstellungen, zum Beispiel in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
  • genetische Veranlagung
  • trockene Haut

Ursachen sekundärer Milien

Sekundäre Milien entwickeln sich als Folge einer Hautschädigung. Die Haut hat in diesen Fällen Schwierigkeiten, sich gleichmäßig zu regenerieren. Es entstehen kleine Grieskörner im Gesicht oder auf dem Augenlid.

Typische Auslöser sind:

  • Sonnenbrand
  • blasenbildende Hautausschläge, z. B. nach allergischen Reaktionen
  • Verletzungen wie Kratzer, Narben oder Verbrennungen
  • kosmetische Eingriffe, z. B. Laserbehandlungen oder chemische Peelings
  • bestimmte Hautkrankheiten, z. B. bullöses Pemphigoid (eine seltene Autoimmunerkrankung, bei der sich schmerzhafte Blasen auf der Haut bilden)

Daneben gibt es Pseudomilien, die ähnlich aussehen, aber keine echten Milien sind. Sie bestehen nicht wie diese aus Hornmaterial, sondern in der Regel aus Talg, und treten bei Narben oder Hauterkrankungen wie zystischer Akne auf.

Kann man Milien selbst entfernen?

Nur selten bilden sich die Hautveränderungen spontan selbst zurück. Dennoch sollten Milien besser nicht selbst entfernt werden. Sie liegen unter der Haut und lassen sich nicht einfach ausdrücken wie etwa Mitesser. 

Wer an der Haut drückt oder mit Nadeln und spitzen Gegenständen sticht, riskiert Verletzungen, die Entzündungen, Narbenbildung oder kleinere Infektionen zur Folge haben können. Besonders im Gesicht oder rund um die Augen ist bei Milien Vorsicht geboten, da die Haut dort sehr empfindlich ist. Wer ein Grieskorn entfernen lassen möchte, sollte zum Beispiel eine dermatologische Praxis oder ein professionelles Kosmetikstudio aufsuchen.

Milien professionell entfernen lassen

Die Behandlung von Milien unter der Haut ist meist rein kosmetisch, da Grieskörner gesundheitlich unbedenklich sind. Wer sie dennoch von Hautärzt*innen oder Kosmetiker*innen entfernen lassen möchte, hat zwei verschiedene Methoden zur Auswahl – je nach Lage, Anzahl und Hauttyp:

  • Sterile Ausreinigung: Bei der klassischen Methode wird die Haut leicht angeritzt, das Grieskorn vorsichtig herausgelöst und die Stelle anschließend desinfiziert. Diese Behandlung wird am häufigsten durchgeführt.

  • Elektrokaustik oder Laser: Bei dieser Therapie wird die Haut punktgenau mit Hitze oder Licht geöffnet, um die Milie zu entfernen. Diese Methode ist besonders bei vielen oder tief sitzenden Milien geeignet.

Da das Entfernen von Milien gesundheitlich nicht notwendig ist, übernimmt die Krankenkasse die Behandlung nicht.

Kann man Milien vorbeugen?

Milien lassen sich nicht immer vollständig verhindern, aber die richtige Hautpflege kann ihrer Entstehung vorbeugen. Ziel ist es, die Poren freizuhalten, abgestorbene Hautzellen regelmäßig zu entfernen und Reizungen oder Schäden der Haut zu vermeiden.

Tipps zur Vorbeugung von Milien:

  • Regelmäßiges, sanftes Peeling nutzen: Fruchtsäure-, Enzym- oder milde mechanische Peelings entfernen abgestorbene Hautzellen und helfen, Verhornungen vorzubeugen.

  • Pflegeprodukte: Leichte, nicht komedogene Cremes und Seren verwenden, welche die Poren nicht verstopfen.

  • Reizungen vermeiden: Wer aggressive Behandlungen (z. B. Laser, chemische Peelings) durchführen lässt, sollte die Haut danach gut pflegen und vor UV-Strahlung schützen.

  • Abschminkroutine einhalten: Make-up-Reste und Pflegeprodukte – besonders im Augenbereich – sollten am Ende des Tages gründlich entfernt werden, um die Entstehung von Milien am Augenlid oder im Gesicht zu verhindern.

  • UV-Schutz nicht vergessen: Sonnenschutz ist wichtig, um die Haut vor Schädigungen zu bewahren, die sekundäre Milien begünstigen können.

  • Gesunde Hautbarriere unterstützen: Eine ausgeglichene Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen hält die Haut elastisch und widerstandsfähig.

Ganz verhindern lassen sich Milien nicht. Wer seine Haut regelmäßig und passend pflegt, kann das Risiko jedoch deutlich reduzieren.