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Schritt für Schritt erklärt: Wie entsteht Krebs?
Krebs entsteht nicht von heute auf morgen, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Aus einer normalen Körperzelle entwickelt sich dabei nach und nach eine Zelle, die sich den natürlichen Kontrollen entzieht. Sie wächst ungebremst, kann ins umliegende Gewebe eindringen und sich im Körper ausbreiten.
In der Bildergalerie erklären wir Schritt für Schritt, wie ein Tumor entsteht, wann die ersten Symptome auftreten – und warum es so wichtig ist, Krebs frühzeitig zu erkennen.
Normale Zellteilung bei gesunden Menschen
Damit sich Gewebe erneuern kann, teilen sich Körperzellen regelmäßig. Neue Zellen ersetzen dann alte oder beschädigte. Normalerweise kontrollieren bestimmte Gene diesen Prozess und sorgen dafür, dass sich Zellen nicht unkontrolliert vermehren.
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Wie entsteht Krebs? Schäden in der DNA
Bestimmte Einflüsse wie UV-Strahlung, Tabakrauch, Alkohol, Chemikalien oder Viren können das Erbgut einer Zelle verändern. Auch können bei der Zellteilung zufällige Ablesefehler passieren, wenn die Erbinformation auf die neue Zelle kopiert wird. Eine erbliche Veranlagung erhöht das Risiko, dass solche Schäden entstehen. Je nachdem, an welcher Stelle der DNA eine Veränderung auftritt, sind andere Gene betroffen. Die meisten solcher Mutationen bleiben ohne Folgen.
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Krebs: Genmutationen führen zu unkontrolliertem Wachstum
Manche Mutationen betreffen jedoch Gene, die das Zellwachstum steuern. Tumorsupressorgene etwa stoppen fehlerhafte Zellen oder schalten sie aus, bevor sie sich teilen können. Wachstumsgene wiederum treiben das Zellwachstum an. Mutationen in diesen Genen können dazu führen, dass Zellen ungebremst wachsen. Auch Veränderungen in Genen, die für die Reparatur von DNA oder den programmierten Zelltod wichtig sind, können die Krebsentstehung begünstigen.
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Wie entsteht Krebs? Reparatur der Zelle misslingt
Oft gelingt es dem Körper, solche Fehler zu korrigieren. Bleibt der Schaden jedoch bestehen, kann er zum Problem werden. Dass Reparaturmechanismen versagen, kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel nimmt die Fähigkeit der Zellen, Schäden zu reparieren, mit zunehmendem Alter ab. Oder das System ist aufgrund zu vieler Schäden überfordert.
Wie entsteht Krebs? Zellen breiten sich aus
Anstatt sich kontrolliert zu teilen, vermehren sich die fehlerhaften Zellen nun unkontrolliert weiter. Dadurch breiten sie sich im Gewebe aus und gewinnen nach und nach die Oberhand. Sammeln sich weitere Mutationen an, verliert die Zelle zunehmend die Kontrolle. Sie reagiert nicht mehr auf Stoppsignale des Körpers und teilt sich ungebremst – je nach Krebsart langsamer oder schneller.
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Krebszellen sind praktisch unsterblich
Normale Zellen können sich nur begrenzt oft teilen. Werden sie zu stark beschädigt, schalten sie sich selbst aus und sterben ab. Krebszellen umgehen diesen Schutz: Sie reagieren nicht mehr auf die Signale zum programmierten Zelltod.
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Wie entsteht Krebs? Neue Blutgefäße lassen den Tumor wachsen
Um weiterzuwachsen, muss der Tumor sich versorgen. Eigentlich bildet der Körper im Erwachsenenalter nur selten neue Blutgefäße, etwa bei der Wundheilung. Tumorzellen bringen den Körper jedoch dazu, Gefäße zu bilden, die ihn mit Sauerstoff und Nährstoffen speisen. Weil der Tumor dem Körper dabei ständig Energie entzieht und den Stoffwechsel verändert, kann es im Laufe der Krankheit zu einer starken Auszehrung kommen.
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Gutartiger oder bösartiger Tumor?
Gutartige (benigne) Tumoren wie Lipome (im Bild zu sehen) oder Adenome wachsen zwar ebenfalls und verdrängen Nachbargewebe. Sie nehmen aber langsamer an Größe zu, bleiben am Ursprungsort und bilden keine Metastasen. Bösartige (maligne) Tumoren zerstören umliegendes Gewebe und können sich im Körper ausbreiten – nur sie werden als Krebs bezeichnet.
Krebs: Der Tumor breitet sich aus
Das Gewebe verändert sich und wird zunehmend zerstört. Krebszellen verlieren irgendwann ihre Bindung an den Ursprungsort. Sie durchbrechen die umgebenden Strukturen und dringen in benachbartes Gewebe ein. Ab dieser Phase treten meist Symptome wie Schmerzen, Funktionsstörungen und allgemeine Krankheitszeichen auf.
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Früherkennung verbessert die Chancen
Krebs entsteht über viele Schritte hinweg. Wird er früh entdeckt, sind die Heilungschancen bei vielen Tumorarten heute sehr gut. Regelmäßige Vorsorge und eine rechtzeitige Behandlung können Leben retten.
Krebs entsteht nicht von heute auf morgen, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Aus einer normalen Körperzelle entwickelt sich dabei nach und nach eine Zelle, die sich den natürlichen Kontrollen entzieht. Sie wächst ungebremst, kann ins umliegende Gewebe eindringen und sich im Körper ausbreiten.
In der Bildergalerie erklären wir Schritt für Schritt, wie ein Tumor entsteht, wann die ersten Symptome auftreten – und warum es so wichtig ist, Krebs frühzeitig zu erkennen.
- Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft: Wie entsteht Krebs? https://www.krebsinformationsdienst.de/krebsentstehung (Abruf: 08/2025)
- Online-Informationen von Springer Medizin: Wie entsteht Krebs? https://www.springermedizin.de/wie-entsteht-krebs/27320926 (Abruf: 08/2025)
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