ich (mitte 20) habe seit über 5 Jahren ein, wie ich mit der Zeit herausgefunden habe, psychisch ausgelöstes "Reizdarmsyndrom".
Das ganze hat sich früher nach starken Magenproblemen die nicht geklärt werden konnten entwickelt, darauf gehe ich später nochmal ein.
Kurzgesagt muss ich immer dann plötzlich auf die Toilette, wenn es gerade nicht möglich ist. Das schränkt meinen Alltag sehr ein, da für mich diese Situationen auftreten, wenn ich in den Stau komme, zur Schulzeit z.B. eine Prüfung geschrieben wurde, man eine wichtige Besprechung hat oder auch einfach mit Freunden, Arbeitskollegen etc. irgendwohin fahre.
Sofort wenn ich feststelle, dass es gerade keine möglichkeit gibt mal kurz auf Toilette zu gehen geht mein Puls hoch, ich werde nervös und ich merke wie der Darm anfängt zu Arbeiten. Maximal 10 Minuten später muss ich dann dringenst auf Toilette, was zum Glück noch nie schief gegangen ist, auch wenn es ein paar mal sehr knapp wurde.
Situationen wie im Fahrstuhl stecken bleiben oder in eine Vollsperrung auf der Autobahn zu kommen, am besten noch mit anderen Leuten im Auto, sind daher für mich Horrorszenarien die ich um jeden Preis vermeiden muss.
Als Medikament falls entwas ansteht wo sich soetwas nicht vermeiden lässt habe ich Imodium Akut immer dabei, dieses braucht aber auch ca. 4h um wirklich sicher zu wirken.
Den Ursprung hat das ganze noch in meiner Schulzeit, da ich ein paar Jahre lang regelmäßig extrem starke Magenkrämpfe bekommen habe deren Schmerz kaum auszuhalten war. Diese haben immer erst mit einem langen aufenthalt auf dem Klo aufgehört. Diese Magenschmerzen haben mit der Zeit aufgehört jedoch hat sich wohl dieser Gedanke, "was, wenn ich jetzt nicht aufs Klo kann?" in meinem Kopf festgesetzt.
So führt dieses Problem in meinem Alltag leider immer dazu, dass ich bei vielen Unternehmungen nicht mitmache, auch wenn ich das gerne würde. Meine Arbeit lässt es zum Glück zu, dass ich diesem Problem allermeistens aus dem Weg gehen kann.
Aus Medizinischer sicht wurde ich schon durchgecheckt und es gab keine Befunde, dennoch konnte ich mich seit Jahren immernoch nicht durchringen mir psychologische Hilfe zu suchen, da es mir einerseits sehr unangenehm ist über dieses Thema zu reden und ich andererseits über jede Sekunde froh bin die ich nichts mit dem Thema zu tun habe.
Daher kann ich auch an einer Hand abzählen wie viele Leute von dieser Krankheit wissen, damit offen umzugehen fällt mir viel zu schwer als das eine Option wäre.
Ich würde daher gerne wissen, ob eine Verhaltenstherapie das richtige für mich wäre, ob bei soetwas vielleicht auch durch Hypnose behandelt werden kann (ich habe mal gehört, dass es Praxen gibt die wohl Reizdarm mit Hypnose behandeln) und wie ich mir vielleicht selbst helfen kann in solchen akuten Situationen ruhig zu bleiben und keinen Gedanken daran verliere, dass ich jetzt irgendwie aufs Klo müsste.
Normalerweise muss man ja in Situationen wo es halt gerade nicht geht oder unangebracht wäre einfach nicht, bei mir hat sich der Spieß umgedreht und ich muss genau dann.
Das ganze Thema schränkt mich langsam immer mehr ein, vor ein paar Jahren konnte ich noch mit Freunden in die Stadt gehen oder einen Ausflug machen, das geht mittlerweile nicht mehr. Außerdem merke ich wie bei mir immer mal wieder und langsam häufiger depressive Gedanken auftreten. Hilfe möchte ich mir schon lange suchen aber ich konnte mich bis jetzt nie dazu durchringen.
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