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Prostatakarzinom-Befund

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  • Prostatakarzinom-Befund

    Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

    mein Vater hat nach einer Biopsie die Diagnose Prostatakarzinom erhalten. Ich habe den Befund vor mir und kenne den Inhalt des Gesprächs mit dem Urologen, würde aber gern Ihre Meinung dazu hören.
    Mein Vater ist 64 Jahre alt, körperlich und geistig sehr fit, hat überhaupt keine Vorerkrankungen oder chronische Krankheiten. Er hatte keine Beschwerden, bei der Vorsorge wurde ein PSA- Wert von 4,18 festgestellt, freies PSA 0,39. Daraufhin wurde die Gewebeprobe veranlasst, der Tastbefund ergab keinen Hinweis auf einen Tumor.
    Vor 3 Tagen kam nun folgender Befund aus der Histologie:
    Es wurden rechts und links drei bis 0,7 cm lange, weiße, feine Punktatzylinder festgestellt.
    Mikroskopisch: Infiltration rechts und links durch atypische Epithelverbände, die von einem hellzelligen zylindrischen Epithel ausgekleidet werden und leicht vergrößerte bläschenförmige Kerne zeigen. In den Lumina z.T. amorphes Sekret.
    Diagnose: Hochdifferenziertes glanduläres Karzinom (rechts u. links) mit geringer bis mäßiger Kernanplasie, Gesamtmalignitätsgrad Ib. Gleason Score 4 (2+2).
    Der Urologe sagte, dass es ein Karzinom, wahrscheinlich, im Anfangsstadium ist und sehr gute Heilungschancen bestünden, wenn die Prostata komplett entfernt würde. Ich habe mich nun auf verschiedenen Internetseiten informiert und denke, dass es vielleicht noch andere Möglichkeiten gibt. Mein Vater hat am meisten Angst vor Inkontinenz und das ist ja wohl leider eine der häufigsten Folgen der Op.
    Wie sehen sie das als Spezialist, ich möchte nicht, dass voreilig gehandelt wird und würde mich über Ihren fachlichen Rat sehr freuen. Danke!!

    Mit frdl. Grüßen Ulrike


  • Berichtigung eines unglücklichen Ausdrucks


    Ich muss mich nochmals zu Wort melden, denn ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt: Jeweils rechts und links wurden 3 Punktatzylinder entnommen, die dann zu der Diagnose geführt haben.

    Kommentar


    • RE: Berichtigung eines unglücklichen Ausdrucks


      Hallo Regentrude,
      bei Ihrem Vater liegt ein sog. Niedrig-Risikotumor vor. Das bedeutet, dass ein geringes Risiko für eine Ausbreitung des Tumors ausserhalb der Prostata vorliegt. Diese Tumore können Sehr gut therapiert werden. Hierzu stehen gemäß der internationalen Empfehlungen die Radikaloperation, die externe Bestrahlung und die Seedimplantation (Brachytherapie) vor. Die deutschen Leitlinien sehen bei der Brachytherapie lediglich eine Biopsie zur Durchführung der Brahytherapie vor, eine wissenschaftliche Basis hierfür gibt es nicht. Man kann Ihrem Vater also alle 3 Optionen der Therapie anbieten. Wenn man die sogenannten Partin-Tafeln und Kattan Nomogramme betrachtet, dies sind Tabellenwerke, aus denen man die Chancen für ein tumorfreies Überleben nach der Therapie ablesen kann, so sieht man gleiche Heilungschancen für alle 3 Therapieoptionen. Die Nebenwirkungsraten sind jedoch für die Bestrahlungsformen und insbesondere für die Brachytherapie deutlich günstiger insbesondere im Hinblick auf die Frage der Inkontinenz. Sie sollten sich deshalb nicht von Ihrem Urologen zu einer voreiligen Entscheidung zur Radikaloperation bewegen lassen. Wir können Ihnen gerne Infomaterial zur externen Bestrahlung und zur Brachytherapie zusenden.

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      • Infomaterial


        Sehr geehrter Dr. Kahmann,
        danke für die schnelle und doch etwas beruhigende Nachricht. Wir wären sehr an Infomaterial interessiert, wie kommt es schnellstmöglich zu uns?
        Mein Vater hat nämlich am 4.2. schon ein Gespräch in der eventuell operierenden Klinik und ich befürchte, dass er sich ohne ausreichende Informationen zu einer Op überreden lässt.

        Viele Grüße Ulrike

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        • RE: Infomaterial


          Werte Regentrude,
          ohne Herrn Dr.Kahmann vorzugreifen, verweise ich auf die Internetseite"www.IFAP.tv".
          Gruß
          Kenno

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          • RE: Infomaterial


            Hallo Regentrude,
            zunächst vielen Dank an Kenno für die Übermittlung der internet-Adresse. Falls Sie schriftliche Infos wünschen, wenden Sie sich bitte an Frau Stein unter der Tel. 030-60081475. Sie wird Ihnen gerne Unterlagen zusenden.

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