Früher war ich ein Casanova, habe mich machomäßig aufgeführt und jede Frau um den kleinen Finger gewickelt. Das war aber nicht meine wahre Persönlichkeit sondern nur eine Phase, bis ich wirklich anfing, meine erste Beziehung einzugehen, und ich dann meinen wahren Charakter kennen lernte.
Ich lebe zur Zeit in meiner dritten Beziehung und wieder einmal plagt mich mein altes Problem. Ich liebe zu sehr. Es dauert zwar relativ lange, bis ich mich richtig verliebe, aber habe ich mich in einer Beziehung erst einmal über beide Ohren verknallt, dann geht dieses Gefühl der Schmetterlinge einfach nicht vorbei. Das war in den ersten beiden Partnerschaften so und ist auch diesmal nicht anders. Leider sind die ersten beiden Beziehungen daran gescheitert und ich möchte nicht, daß meine jetzige Beziehung auch daran Schaden nimmt.
Nun, wie soll ich das erklären. Normalerweise, so wurde mir gesagt, tritt irgendwann in einer Beziehung der Alltag ein und dann redet man weniger miteinander, weil man nicht mehr so neugierig wie am Anfang ist, man schläft nicht mehr so häufig miteinander, überrascht sich nicht mehr so oft usw. usw.
Ich empfinde anders und würde gerne öfters romantische Abende bei Kerzenschein in der Badewanne verbringen, oder im Mondschein spazieren gehen usw. usw. Halt alles Dinge, die man so tut, wenn man frisch verliebt ist. Aber auch meine jetzige Freundin hat dazu nicht mehr so die Lust. Stattdessen glotzt sie am liebsten stundenlang TV und auch meine prickelndsten Verführungskünste lassen sie oftmals kalt. Wenn sie mal einwilligt, mit mir auf eine erotische Reise zu gehen, ist sie hinterher immer total begeistert, aber langsam habe ich keine Lust mehr, denn ich muß besser sein als das TV-Programm.
Sie sagte mir sogar schon mal, ihr vorheriger Freund sei ein totales ********* gewesen, aber für ihn war sie rein sexuell gesehen immer da, wenn er wollte.
Karnickelsex.
Ich bin total gerne einfalls- und erfindungsreich im Bett aber manchmal resigniere ich frustiert, weil ich feststellen muß, daß das TV-Programm für sie erst einmal fesselnder ist.
Wenn ich einen Spaziergang oder einen Kinobesuch vorschlage, dann muß ich erstmal stundenlang bitten, ansonsten passiert nichts. Letztes mal habe ich ihr nach einem anstrengenden Tag ein wunderschönes Bad bereitet und zusätzlich Rosenblätter oben drauf gestreut. Sie nahm es zur Kenntnis, mehr nicht.
Nun, ich bin schon ein ziemlich romantischer Typ, schreibe Gedichte und weine, wenn ich einen traurigen Film sehe, aber bei weitem kein Jammerlappen o.ä.
Ganz im Gegenteil, ich bin beruflich erfolgreich, ich treibe sehr gerne Sport, kann anpacken und mich ohne weiteres überall gut sehen lassen.
Meine Freundin ist eine wunderschöne Prinzessin und ich verehre sie sehr, aber genau darin liegt wahrscheinlich mein Problem.
Und dieses Problem hatte ich in den beiden vorangegangenen Beziehungen auch!!!!
Warum können Frauen mit Männern wie mir nur schwer oder gar nicht umgehen.
Als ich damals meine Machophase hatte, waren die Frauen fasziniert. Jetzt, wo ich mein wahres Ich kenne, habe ich das Gefühl, ich werde nur ausgenutzt und bekomme kaum etwas von der Liebe zurück, die ich gebe.
Ganz im Gegenteil, die Frauen die ich liebe wissen genau, wie sie mich verletzen können und nutzen das schamlos aus, obwohl ich es wirklich nur gut mit ihnen meine und keine bösen Hintergedanken habe.
Wenn ich mal mit meinen Freunden weg gehe, was ganz ganz selten passiert, schicke ich jede Stunde eine Nachricht, ansonsten gibt´s am nächsten Tag gewaltig Dampf.
Die anderen machen was sie wollen und kümmern sich nicht um die Meinung ihrer Freundinnen. Sie Flirten, Saufen und Prahlen, ohne einen Gedanken an ihre Liebsten zu verschwenden.
Ich denke, wenn ich verliebt bin, fast jede Sekunde meines Lebens an meine Partnerin.
Was soll ich tun, um so zu werden wie die anderen???
Kann man so etwas mit einer Therapie behandeln????
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