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Psychisch bedingte Stuhlgang-Störungen

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  • Psychisch bedingte Stuhlgang-Störungen

    Unsere 2,5-jährige Tochter hatte vor etwa ½ Jahr einen schweren Magen-Darm-Infekt. Dieser verursachte ihr Krämpfe und Durchfall, mit der Folge, dass sie seither jeden Stuhldrang möglichst lange "verdrückt". So vergehen zwischen den einzelnen Stuhlgängen mitunter mehrere (bis zu 5!) Tage. Sie leidet sichtlich unter dieser Störung und ist folglich oft stunden- bzw. tagelang "ungenießbar". Unser Kinderarzt hat ihr ein "Lactulose Sirup" zur täglichen Einnahme verordnet, was allerdings nur bewirkt, dass der Stuhlgang nicht zu hart wird; ansonsten aber leider zu keiner Entspannung führt. Er konnte uns ansonsten nur raten, abzuwarten (ein schwacher Trost!). Alle Versuche unsererseits (vermehrtes Trinken, Obst essen, usw.) brachten leider keinen Erfolg.

    Wir sind davon überzeugt, dass es sich hierbei nicht um eine (physische) Verdauungskrankheit sondern um eine psychische Störung handelt.

    Wessen Kind hatte schon ähnliche Krankheits-Symptome? Für jeden Ratschlag sind wir dankbar!

    Gruß
    Stefanie und Michael



  • RE: Psychisch bedingte Stuhlgang-Störungen


    Obstipation
    Neben möglicherweise familiärer konstitutioneller Darmträgheit und banalen Anlässen, wie etwa die Angst vor Schmerz bei Rhagaden oder vor dunklen, außerhalb des Hauses gelegenen Toiletten, oder Gewohnheitshaltungen bei sonst seelisch unauffälligen Kindern, die sich z. B. keine Zeit lassen, die Toilette aufzusuchen, sobald sie Stuhldrang verspüren, gibt es Formen der chronischen Obstipation, die auf eine Atmosphäre hypochondrischer Ängstlichkeit oder Depressivität in der Familie zurückzuführen sind.
    Etwa aufgrund einschlägiger Vorerfahrungen richten die Mütter ihre besondere Aufmerksamkeit auf die regelmäßige Darmtätigkeit des Kindes und kontrollieren sie exzessiv. Leichte Unregelmäßigkeiten lassen die Mütter sofort zu Laxantien oder Clysmen greifen, die ihrerseits eine Obstipationsneigung fördern. Zwangsneurotische Züge finden sich in derartigen Familien, die die Kinder z. T. bereits übernommen haben. Sie zeigen oft ausgeprägte Ängste, vor allem davor, sich anderen Menschen anzuvertrauen, eigene Phantasien und z. B. sexuelle Erlebnisse im Gespräch preiszugeben, überhaupt vor jeder Form einer teilnehmenden Zuwendung zu anderen.
    Therapeutisch kommt neben der symptomatischen medikamentösen Behandlung Elternberatung und - therapie in Betracht.
    Bei spastischer Obstipation des Schulkindes kann autogenes Training angewendet werden.

    Bei jahrelang bestehender chronifizierter Störung ist eine klinische Therapie indiziert.

    Kommentar


    • RE: Psychisch bedingte Stuhlgang-Störungen


      Ein Magen-Darm-Infekt, der ein halbes Jahr zurückliegt, halte ich (als von außen Beobachtende) kaum für die noch heute bestehenden Beschwerden verantwortlich. Ich gebe sogar Prof.Dr.Dr.... Prügelpeitsch in seinem Argument um die Ängste der „Mütter“ recht – spiegelt er doch meinen so oft zitierten Lieblingssatz „Nichts wirkt verstopfender auf den Darm als die Sorge um ihn“ wider!

      Da Du aber selbst auf einen psychischen Hintergrund anspielst, gehe ich davon aus, dass sämtliche organische Ursachen (auch Fissuren, schmerzhafte Einrisse im Afterbereich etc.) bereits untersucht worden sind.
      Hier kann man natürlich bis ins Tausendstel spekulieren, denn die psychischen Ursachen für eine Stuhlverhaltung sind unzählbar und manchmal schwer herauszufinden, ganz besonders für einen Leser in einem Diskussionsforum. Ich würde daher erneut das Gespräch mit dem Arzt suchen (zur Not mit einem anderen oder mit der Bitte um eine Überweisung an einen erfahrenen Spezialisten). Die oft vorschnell verschriebe Gabe von „Lactose & Co.“ kann eine zweckmäßige „Erste-Hilfe“-Aktion bei akuten Beschwerden sein, in diesem Fall halte ich sie persönlich aber für die „schlechtere“ Alternative, da sie natürlich, wie Du selbst erkennst, keine Ursachenbehandlung darstellt.

      Viele Grüße Pépé

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