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Probleme nach Hämorrhoiden OP

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  • Probleme nach Hämorrhoiden OP

    im Januar 2008 bin ich an Hämorrhoiden mit der Staplermethode hier im Klinikum operiert worden. Nach 3 Tagen Aufenthalt konnte ich die Klinik wieder verlassen, der Heilungsverlauf war problemlos. Bei der Besprechung vor Entlassung wurde mir gesagt, dass nicht alles auf einmal gemacht werden konnte, da zuviel Schleimhaut betroffen sei. Daraufhin wurde für den 2. Juni eine erneute Aufnahme im Krankenhaus vereinbart. Die OP wurde am 3. Juni durchgeführt, leider war die Vorbereitung diesmal nicht optimal. Ich wurde mittags operiert, der besprochene Einlauf vorher wurde trotz mehrmaliger Nachfrage nicht durchgeführt. Dies hatte zur Folge, dass ich gegen 18 Uhr wahnsinnige Krämpfe bekam und wie bei einer Geburt ständig pressen musste. Die Tamponage im After war noch nicht gezogen worden und auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass ich noch bis gegen 20 Uhr warten müsste bis die Tamponage gezogen werden könne. Da die Krämpfe immer schlimmer wurden, wurde die Tamponage schließlich um 19:15 Uhr doch gezogen, der Stuhlgang kam dabei gleich mit. In Folge bekam ich eine Infektion mit hohen Fieberschüben, die mit zweierlei Antibiotika, zunächst über Tropf, dann in Tablettenform behandelt wurde. Insgesamt verbrachte ich diesmal 10 Tage im Krankenhaus. Es wurde eine Rektoskopie zur Kontrolle für den 19. Juni vereinbart. Ich bekam bis auf weiteres Faktu Salbe für die Behandlung verschrieben. Mit Hilfe eines Spiegels habe ich mir meinen After zu Hause angesehen und erschrak. Genau in Laufrichtung der Hosennaht waren sehr deutliche Zipfel erkennbar, alles war geschwollen und teilweise entzündet. Besonders 2 hintereinanderliegende Zipfel am Rand des Anus zum Damm hin erwiesen sich als sehr störend (beim Sitzen, Tragen von Hosen). Deshalb wurde bei der Kontrollrektoskopie beschlossen noch 14 Tage medikamentös zu behandeln (bis sich die Schwellung weiter verringert hat) und ggf. eine weitere Exzision durchzuführen. Am 2. Juli erfolgte die Kontrolle, am 3. Juli die OP und am 4. Juli wurde ich bereits wieder entlassen. Der äußere der beiden Zipfel wurde einfach abgeschnitten, die Stelle ist sehr schmerzhaft, auch auf der anderen Seite sieht es eher nach einer Hügellandschaft als nach einem After aus. Zur weiteren Behandlung wurde DoloPosterin Kombi verordnet, die Schwellung scheint auch etwas zurückzugehen. Ich befürchte trotzdem, dass ich ein Loch an der Stelle behalte, wo der Zipfel abgeschnitten wurde und sich überall wieder kleine Geschwulste bilden wie auf der anderen Seite. Eine Kontrolle ist für den 1.08. angesetzt.
    Ich mache mir große Sorgen, dass ich so verunstaltet bleibe und mein restliches Leben (ich bin erst 50) Probleme beim Sport, Sex und auf der Toilette habe. Ich möchte gerne Ihren Rat hinsichtlich Medikamentierung und wie lange in etwa es dauert, bis erkennbar ist ob ein Loch bleibt oder nicht und welche Möglichkeiten ich anschließend noch hätte, um evtl. Schäden zu beheben und ein normales Leben führen zu können.Mich hat im Übrigen keiner informiert, dass es sich bei der 2. OP um Marisken, nicht Hämorrhoiden handelt und dass diese nicht unbedingt operiert werden müssen. Ich weiß dieser Beitrag ist etwas lang, aber ich wollte die Vorgeschichte dazu nicht weglassen, vielleicht auch als Rat für andere. danke


  • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


    Das Loch bleibt nicht - davon gehe ich mal aus, auch wenn ich den Befund nicht gesehen habe. Sagen wir es mal anders: Das einzig wirklich Beruhigende an diesen OPs am After, die immer wieder nicht heilen, Schmerzen machen usw. ist die Tatsache, dass irgendwann doch alles wieder (ziemlich) gut wird. Es ist eine Heilung mit Hürden, langwierig und schmerzhaft und mit vielen Beeinträchtigungen, aber letztlich mit einem guten Ergebnis, mit dem der Betroffene keine Probleme mehr hat. Das ist zumindestens meistens so und das liest sich auch immer wieder aus den Berichten, die die Betroffenen hier veröffentlichen.

    Ich würde also positiv in die Zukunft schauen, was Sport, Sex und Aussehen angehen, auch wenn das angesichts der aktuellen Beschwerden vielleicht nicht naheliegend erscheint.

    Medikamente: Nicht mit Schmerzmittel sparen, Salben ausprobieren und ggf. wechseln, wenn sie nicht gut tun. Jeder reagiert anders auf die Salbengrundlagen, die spielen eine große Rolle - neben den Inhaltsstoffen. Es macht immer Sinn, dazu auch den Apotheker zu befragen.

    Dr. Schaaf

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    • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


      Vielen Dank für die ermutigende Antwort. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie sich die Lücke an der Stelle wo der Zipfel abgeschnitten wurde schließen soll. Schade, dass man hier keine Zeichnung hinterlassen kann, das würde deutlicher machen wie der Schnitt erfolgt ist. Es handelt sich dabei um eine Stelle direkt am Afterrand, der Schnitt wurde längs gesetzt, d.h. am Rand entlang nicht quer dazu, er ist etwa 1 cm lang. Wie sich aus einem solchen Schnitt ein festerer Afterrand bilden soll kann ich mir nicht vorstellen. Durch die anderen Schwellungen und die Schwellung vom Damm her liegt schon ein großer Druck auf dieser Stelle, der bei jedem Stuhlgang, so weich er auch sein mag, noch verstärkt wird. Rechts und links davon und auch unterhalb ( da saß der 2. Zipfel direkt dahinter) ist das Gewebe sehr rot mit weißen Rändern. Auch die 2 "Knubbel" direkt dieser Stelle gegenüber, wie gesagt so wie eine Hosengesäßnaht verläuft, sehen aus wie ein rundes Loch mit weißem Rand und daraus, sehr rot und druckempfindlich, jeweils ein dicker darüber hinausragender Zapfen, ähnlich wie bei einer Koralle, deren Bewohner sich weit herauswagt. Ist das wirklich einer normaler Verlauf nach einer solchen OP? Und warum sagt einem das niemand vorher? Soll ich meinen Arzt nochmals darauf ansprechen?

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      • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


        Ja, natürlich wäre es das Beste, wenn Sie sich mit Ihren Fragen direkt an Ihren Arzt wenden. Dennoch hier der Versuch einer Antwort:
        Ihre Beschreibung klingt nicht beunruhigend. Die roten Zapfen sind so genanntes Granulationsgewebe, also frisch gebildetes Gewebe, das nach außen hin zwar noch nicht verhornt ist wie normale Haut, aber die Voraussetzung dafür sind schon geschaffen, die Verhornung zur normalen Haut folgt dann als nächstes.

        Löcher schließen sich zunächst einmal von unten, der Körper füllt sie nach und nach auf, manchmal macht er sogar einen kleinen Berg drauf und dann verkleinert sich die Wunde vom Rande her zur Mitte hin. Ggf. entstehende Berge werden im Laufe der Zeit wieder kleiner. Das klappt sogar an Stellen, die viel bewegt und immer wieder gedehnt werden wie z.B. am After, auch wenn es natürlich unter solchen Bedingungen langsamer geht als an Stellen, wo Ruhe ist und nicht immer wieder gezogen und gezerrt wird. Der Körper ist toll, er kann das und macht das.

        Warum sagt einem das keiner vorher?
        Tja, gute Frage. Der Doc entscheidet meist nach dem Muster: Was will der Patient denn? Wenn er es weg haben will, dann machen wir es halt weg. Dass dabei eine Wunde entsteht usw., ist für ihn so logisch, dass er es nie extra erwähnt, sondern gleich zur Antwort auf die nächste Frage kommt, nämlich wann ist wieder alles heile. Und hier ist seine Wahrnehmung in aller Regel geschönt, denn schließlich geht es ja um das Ergebnis seiner (tollen) Arbeit.

        Ich kenne jede Menge Ärzte, die genau die Operation, die sie ihrem Patienten ganz selbstverständlich und im Brustton der Überzeugung empfehlen, bei sich selbst nicht oder erst viiiiiel später machen lassen, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Ich denke da z.B. an einen berühmten Professor, der bis vor Kurzem Direktor einer Uniklinik in München war. So lange ich mich erinnern kann, ist er durch die Gegend gehumpelt mit einer kaputten Hüfte. Wahrscheinlich würde er sagen, dass er es sich während seiner Tätigkeit als Klinikchef zeitlich nicht erlauben konnte, auch nur wenige Wochen auszufallen, aber jedem Patienten, der ihm auf dem Flur so entgegen gekommen wäre, hätte er sicher ans Herz gelegt, sich bald operieren zu lassen.

        Zur Entlastung der Ärzte ist zu sagen, dass Patienten, wenn man ihnen die Wahrheit über den Verlauf nach der OP sagt, oft nur das hören und behalten, was sie hören wollen und die Teile der Aufklärung, die ihnen nicht gefallen gern in die Rubrik "Das wird bei mir schon nicht eintreten" stecken.

        So, ich hoffe, dass ich für dieses Wort zum Sonntag nicht gelyncht werde und erkläre diesen Beitrag deshalb zu einer privaten, persönlichen Antwort, die nicht von Dr. Schaaf kommt, sondern von

        ive schaaf

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        • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


          Hallo!!!
          Hier mal ein paar aufmunterne Worte!!!!
          Ich kenne das was Sie gerade durchmachen!!Bei mir was es ähnlich,und ich bin erst 31!!! ;-)
          Letztes Jahr im Oktober war die Op nach Longo,dieses Jahr Februar dann eine Korrektur und Thrombosen Entfernung!!Im April dann ebenfalls wieder Korrektur und Mariskenentfernung!!!Ich dachte es nimmt nie ein Ende und wird von Op zu Op immer schlimmer!!!! :-( Das Loch wo die Mariske war,war extrem schmerzhaft,zusätzlich bekam ich noch eine Fissur und einen Prolaps!!!Aber mitlerweile bin ich fast schmerzfrei!!!Was mir geholfen hat war viel Luft dran lassen,also ruhig untenrum nackig durch die Wohnung rennen!! ;-) Außerdem habe ich über Nacht öfters die Wundsalbe Hametum einziehen lassen,und oft (manchmal 2 oder 3 mal am Tag,besonders nach jedem Stuhlgang) schön warm baden!!Ich konnte es auch nicht glauben,aber es wird heilen!!!!Bin sonst nicht für Sprichwörter,aber hier trifft "Die Zeit heilt alle Wunden" echt zu!!!!
          Ich wünsch Ihnen Kraft die Zeit nun durchzustehen!!Es wird schon,nicht dran verzweifeln,sich lieber mit der momentanen Situation abfinden!!!
          Alles Gute!!!!

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          • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


            Vielen herzlichen Dank für die detaillierte Erläuterung an Frau Dr. Schaaf (auch für den privaten Beitrag) und für die Aufmunterung von Venushexe. Sie beide haben mir damit sehr geholfen zu verstehen was passiert ist und mir Mut gemacht für die Zukunft. ich bin normalerweise ein sehr "unbequemer" Patient, d.h. ich stelle viele Fragen, wenn ich etwas nicht verstehe. Leider hat sich die Organisation in unserem Krankenhaus so geändert, dass man meist erst auf die Suche nach dem Arzt gehen muss, der einem Auskunft geben kann. Deshalb bin ich doppelt froh für Ihre Hinweise. Hametum habe ich mir bereits besorgt, zur Abwechslung mit den anderen Salben. Ein kleiner Beitrag noch von mir: Ich habe bei mir festgestellt, dass Meersalzbäder - am besten Totes Meer Salz - kombiniert mit Sanddornöl die Schwellungen lindert. Dosierung muss man ausprobieren, insbesondere bei noch zu frischen Gewebestellen sollte man vorsichtig sein. Bei mir ist jedenfalls in den letzten 14 Tagen doch eine deutliche Besserung erkennbar und es scheint sich wieder ein "normaler" After zu entwickeln. Danke nochmals und liebe Grüße.

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            • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


              Danke auch

              ive schaaf

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              • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


                Jetzt muss ich doch nochmals um Hilfe nachsuchen, da in Bayern Urlaubszeit ist und mein behandelnder Arzt seine wohlverdiente Auszeit genießt. Zum einen haben sich wieder weiße Ränder um die Wundstellen und die nach wie vor ziemlich dicken und roten Zapfen gebildet, ist das normal und bildet sich das wieder zurück? Und dann bringt mich der Juckreiz um und am After zur Verzweiflung. Warme Bäder, Salben bringen nur kurzzeitig Linderung, besonders nachts (wie auch sonst) juckt es manchmal so stark, dass ich davon wach werde. Ich scheine mich auch zu kratzen, denn es sieht teilweise aus wie bei der Winderdermatitis meiner Tochter damals, stellenweise Rötungen, offene Stellen und Hautstellen, die sich etwas hart wie bei einer leichten Verhornung anfühlen. Gibt es hierzu vielleicht noch eine Anregung was das sein könnte bzw. was helfen könnte? Danke und Gruß

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                • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


                  Ich fürchte, ich kann nicht mit neuen Tipps dienen, außer vielleicht Rivanol-Anwendungen, wenn Sie das noch nicht probiert haben. Desinfiziert, beruhigt, zeiht die überschüssige Haut zusammen, schmiert nicht.

                  Vielleicht finden sich ja noch Tipps von Usern...

                  Dr. Schaaf

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                  • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


                    Hallo, komme gerade von der Kontrolluntersuchung. 2 Sachen habe ich zu berichten: Zum einen: Der Juckreiz entstand durch eine verspätete allergische Reaktion, habe Dolo Posterin abgesetzt und bin auf eine Salbe aus der Natur umgestiegen, nämlich aloe vera und seitdem ist Ruhe und auch die Heilung ist schneller vorangegangen. Nicht so schön ist die Diagnose, die ich gerade bei der Kontrolle bekommen habe. Die Schleimhaut ist nach vorne gefallen - ich glaube das nennt man einen Prolaps oder? - nach seiner Aussage ist eine erneute Op erforderlich, da sich sonst dauerhaft Entzündungen bilden könnten. Nach meinen Erfahrungen hier in der Klinik habe ich gleich gesagt, dass ich da nicht wieder hingehe. Mein Arzt schlägt Wiesbaden vor. Haben Sie vielleicht noch einen alternativen Vorschlag? Ich möchte diesmal wirklich in die besten Hände, denn wie mein Arzt auch sagt, ich bin zu jung um dauerhaft mit Pampers rumzulaufen. Wäre auch für eine kleine Erläuterung was da passiert dankbar, zur Vorbereitung auf das nächste Gespräch mit meinem Arzt.

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                    • Re: Probleme nach Hämorrhoiden OP


                      Was den besten Arzt angeht, kann ich Ihnen persönlich nicht weiterhelfen, vielleicht schon eher die User oder Sie versuchen es mit Arztbewertungsportalen wie z.B. www.imedo.de.

                      Fragen sollten Sie
                      - nach dem Befund (auch wenn Sie glauben, ihn schon zu kennen)
                      - nach dem geplanten Vorgehen
                      - nach den "wann"s, also wann kann ich wieder normalen Stuhlgang haben. wann tut es nicht mehr weh, wann kann ich meine alltäglichen Aktiitäten wieder aufnehmen, wann kann ich wieder arbeiten gehen, wann kann ich wieder schmerzfrei 2 Stunden sitzen etc, je nachdem, was für Sie relevant ist. Auch die Art, wie diese Fragen beantwortet werden, hilft Ihnen weiter.

                      Dr. Schaaf

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