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@Dr.Glöckner: "professionelle" Schulmedi

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  • @Dr.Glöckner: "professionelle" Schulmedi

    Ich habe innerhalb dieses Forum einen Beitrag von Ihnen, Dr.Glöckner, gelesen und mich an ihrer Stellungnahme ziemlich gestossen.

    Eine ganz junge Frau hat sich nach über 10 Operationen an Sie gewandt, weil sie sich unsicher war, was die Schmerzen anging. Beiläufig erwähnte sie, dass sie sich auch alternativ-medizinisch behandeln lasse. Darauf antworteten sie, das Entstören einer Narbe sei "grober Unfug" und "zu nichts nutze" und helfe rein gar nichts.

    Ich bin ziemlich entrüstet über solch einseitige und intolerante Äusserungen wie "das hilft rein gar nichts" oder "das ist...grober Unfug"! Ich bin erstens nicht einverstanden mit dem Inhalt - es hilft SEHR WOHL etwas und bin zweitens enttäuscht über diese verurteilende Haltung gegenüber dem, was nicht wissenschaftlich erwiesen ist oder nicht von der Schulmedizin kommt!
    Ich bin eine langjährige gyn. Patientin und habe in jungen Jahren schon sehr viele Betreuungserfahrungen mit Ärzten gemacht. Ich habe lange nach einem Weg gesucht, mit meinen schweren Beschwerden umzugehen, Linderung zu finden und meine Kräfte immer wieder aufbauen zu können. Ich habe sehr sehr viele Methoden kennengelernt - einige wieder verworfen, andere wiederholt angewendet.
    Ich habe mir immer gewünscht, dass die Schulmedizin (als NICHT DIE EINZIG WAHRE Variante!!) und die Alternativ-Medizin enger, toleranter und offener miteinander umgehen würden. Eine ergänzende Zusammenarbeit käme den meisten Patienten sehr entgegen. Viel zu oft müssen sie sich entweder FÜR oder GEGEN die eine Variante entscheiden. Ideal wäre in meinen Augen eine günstige Verbindung und Kombination mehrerer sich unterstützender Methoden, die für den Patienten passt.
    Von Seiten der Alternativmediziner habe ich mehr Offenheit gegenüber der Schulmedizin erlebt als umgekehrt! Diese müssen sich allerdings auch immer "beweisen" - einen unprofessionellen Alternativmediziner erkennt man daran, dass er die Schulmedizin verurteilt und ausschliesst - sagt man. Wie aber ist es umgekehrt - durch die Wissenschaft abgesichert, haben die Schulmediziner es nicht nötig, die Alternativmedizin neben sich gelten zu lassen. Sie sind ihnen "überlegen", weil nur sie "beweisen" können, was sie tun. Ist das nicht auch etwas unprofessionell, die Dinge so einseitig und ausschliesslich zu sehen.?!?!

    Das finde ich NICHT IN ORDNUNG!!! Ich konnte viele, äusserst Hilfreiche Methoden in der Alternativmedizin kennenlernen - unter anderem das Narbenentstören!
    Darauf möchte ich jetzt zu sprechen kommen:
    das Narben-entstören kommt aus der TCM (Traditionelle chinesische Medizin), welche davon ausgeht, dass jeder Mensch über Meridiane verfügt, welche die eigene Energie über und in den Körper bringt. Die Haupt-Meridiane laufen genau über den Bauch - Narben sind schlecht durchblutetes Gewebe, was den Fluss der Energien in den Meridianen stört oder unterbricht.
    Die Idee ist also, mittels "Entstörtechniken" verschiedener Art (auch Infrarot), die Durchblutung der Narben anzuregen und so die körpereigenen (selbstheilungs-) Kräfte zu aktivieren. Ausserdem kann auch die Schulmedizin nicht abstreiten, dass eine vermehrte Durchblutung einer grossen Narbe von Nutzen ist!

    Ob und wie das was bringen soll, sei dahin gestellt. Man spürt auch nicht unmittelbar einen Erfolg. Es sind subtile Veränderungen, welche auf das Gesamtempfinden des Menschen abzielt.
    Vielleicht bringts nix, vielleicht auch schon. Aber grober Unfug ist es GANZ BESTIMMT NICHT!!


    Es war mir ein Anliegen, meine Meinung dazu äussern zu können, weil es viel zu viele einseitig-denkenden Ärzte gibt, die die Frauen verunsichern, wenn sie denken, sie möchten sich auch anderweitig mit Methoden vertraut machen. Das ist nicht in Ordnung.

    Keine einseitige, ausschliessliche und extreme Haltung ist "gut" und hilft dem Patienten in seiner Krankheitsbewältigung. Er soll unterstützt werden - und beschützt vor Scharlatanen, ja natürlich. Aber es gibt sehr viele seriöse Alternativpraktiker!!! Patienten sollten besser aufgeklärt werden, wie sie solche erkennen können.


    Pluto


  • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


    Hallo Pluto,

    Meinst du meinen Beitrag vor ein paar Tagen? Wenn ja, muss ich da ein bisschen etwas richtig stellen - ich wurde zum Glück nur einmal operiert (und nicht 10x, wie du gemeint hast...), aber diese eine Operation hatte es ganz schön in sich, da dabei eine Narbe von insgesamt 25 cm. Länge entstand und meine Bauchbeschwerden nach dieser Operation insgesamt schlimmer geworden sind (vorher "nur" Zystenschmerzen und jetzt zusätzlich eben auch Verwachsungsschmerzen oder irgendetwas in diese Richtung). Dazu kommt halt noch, dass ich seit dieser einen einzigen Operation ziemliche Probleme mit dem Darm habe und mich nach wie vor nicht traue richtig zu essen.
    Da ich selbst Biologie studiere und auch einige sehr Medizin-verwandte Fächer belege, hoffe ich seriöse von weniger seriösen Alternativmedizinern auseinanderhalten zu können. Wenn einem aber etwas weh tut ist mein Studium nicht das Richtige- da interpretiert man einfach zu viel in jedes kleine Wehwehchen herein, dass man sich am Ende todkrank vorkommt :-).
    Ich jedenfalls habe für mich jetzt entschlossen, die Zähne zusammen zu beißen und mir immer wieder zu sagen, dass alles was ich bisher unternehme einfach wirken muss :-) - auch weil mir prinzipiell ja nichts fehlt.

    Grüßle
    Lisa

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    • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


      Hallo,
      in dem Fall moechte ich den Kollegen in Schutz nehmen!
      Sicher haben alternativ-medizinische Behandlungen durchaus ihre Berechtigung, aber hier teile ich die Meinung, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Verwachsungsbeschwerden handelt und da ist der einzige Weg, diese zu loesen. Die Narbe zu "entstoeren" bringt dabei rein garnichts.

      Gruss,
      Doc

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      • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


        Erstens ist dieses Forum bewußt nicht alterntivmedizinisch ausgelegt.
        Die Antworten sollen dem Stand des gegenwärtigen Wissens entsprechen.
        Zweitens: Viele alternativmedizinische Dinge lassen bis dato den Beweis offen, dass sie außer Kosten dem Patienten etwas bringen, was über einen Placeboeffekt hinausgeht.

        Drittens: Viele Leute werden im Vertrauen auf irgendwelche Methoden heftigst zur Kasse gebeten.
        Sie sind aber gern bereit, dafür zu zahlen.
        Andererseits gibt es die Einschränkungen des Gestzgebers hinsichtlich der Kassenleistungen, die immer wieder, aus meiner Sicht zu recht, bemängelt werden.
        Da sehe ich einen ziemlichen Widerspruch.


        Sie mögen das machen, was Sie für richtig halten.
        Aber es ist nicht so, dass ich dazu raten könnte, da ich dies mit meinem Wissen und Gewissen nicht vereinbaren könnte.

        Kommentar



        • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


          Ja, so gehen die Meinungen auseinander.

          Ich bin halt der Meinung, dass
          1. der Placebo-Effekt ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Genesung sein kann
          2. die alternativen Methoden ganz und gar nicht bloss Placeboeffekt haben
          3. die viele der Methoden tausendfach und mehr erprobt worden sind und Erfolge hatten, wo kein Schulmediziner weiter wusste und dadurch viele Patienten entlasten konnten
          4. DAS EINE DAS ANDERE NICHT AUSSCHLIESST

          Ich bin überhaupt und gar nicht GEGEN die Schulmedizin - im Gegenteil! Ich lasse grundsätzlich alles erstmal schulmedizinisch abklären und wenn nötig behandeln. Aber BEGLEITEND und UNTERSTÜTZEND können alternativmedizinische Methoden sehr sehr viel bewirken! Da soll keiner darüber urteilen - ob erwiesen oder nicht!

          Dass es Scharlatane gibt, ist unumstritten! Dass es Abzocker gibt, Schummler und dass Missbräuche geschehen ist ebenfalls bekannt und leider wahr.
          Es gibt aber auch sehr gut ausgebildete Alternativmediziner, die alt-bewährte Methoden (wie z.B. TCM) praktizieren. Methoden, welche vor Tausenden vor Jahren entstanden sind. Sie betrachten den Menschen von einer weiteren Seite als ausschliesslich der mechanisch-körperlichen - das ist die Ergänzung zu der schulmedizinischen Warte!

          Ich bin noch immer der Meinung, dass es einer "Überheblichkeit" gleicht, andere Methoden zu verurteilen, ohne ausführlich und professionell darüber Bescheid zu wissen...

          Vor allem chronisch erkrankte Patienten finden oft Hilfe durch begleitende Methoden, welche ausser dem Körper noch andere Teile des Menschen berücksichtigen. Das ist besonders in der heutigen Zeit wieder gefragt.

          Aber ich teile Ihre Meinung:
          1. Vorsicht ist geboten - es gibt Scharlatane
          2. Überteuerte Methoden sind grundsätzlich verdächtig
          3. Soll alles Ernsthafte auch schulmedizinisch betreut werden
          4. Muss jeder seinen eigenen Weg gehen


          Pluto

          Kommentar


          • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


            wo ist mein beitrag hin? der, in dem ich darauf hinwies, dass ende des vorjahres ein thread war, in dem sich rausstellte, dass sich das d(r). auf dirk (den vornamen) bezieht und nicht auf einen allfaelligen titel ... ?

            Kommentar


            • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


              Hallo,

              gut ist schon mal, dass Sie die "Schul"-Medizin nicht verteufeln und Scharlatanerie auch nicht mögen. Nur: Wo beginnt die Scharlatanerie und der Unfug?

              Nicht alle sogenannten alternativen Methoden oder pflanzlichen Heilmittel fallen darunter. Bei einigen ist die Wirksamkeit festgestellt worden, z.B. beim Johanniskraut. Nicht zu vergessen ist, dass in vielen Medikamenten auch Stoffe, die in Pflanzen vorkommen, verwandt werden (Digitalis, Herbstzeitlose). Der springende Punkt ist eben: bei manchen konnte eine Wirksamkeit (Wirksamkeit heißt immer: über den Placeboeffect hinaus) nachgewiesen werden, bei anderen nicht. Ihre MEINUNG, dass die meisten alternativen Methoden eben nicht bloß auf dem Placeboeffect beruhen, lässt sich oft durch SERIÖSE klinische Studien (viele werden so genannt, sind es aber nicht!) nicht erhärten. Wenn eine Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus nachgewiesen wird, dann wirkt dieser Stoff oder diese Methode. Dann wird er/sie auch angewandt, sofern die Nebenwirkungen niedrig sind/zu vertreten sind.

              Lassen Sie mich mal ein wenig ausholen. Wenn Medikamente neu zugelassen werden, dann müssen sie ein Verfahren durchlaufen, in dem nachgewiesen werden muss, dass sie tatsächlich auch wirken (ebenfalls müssen die Nebenwirkungen protokolliert werden). Man achtet darauf, dass die Patientengruppen vom Alter, Geschlecht etc. in etwas gleich sind - und weder Arzt noch Patient wissen, ob ein Placebo oder das richtige Medikament verabreicht wird. Am Ende muss das Medikament besser wirken als Placebo - nur dann ist es der Wirkstoff, der wirkt, und nicht irgendein Nebeneffekt wie Zuwendung des Arztes oder eben eine Spontanheilung.
              In der Placebo-Gruppe gibt es immer eine ganze Reihe (oft nicht nur Einzelfälle!) von Menschen, deren Beschwerden sich verbessern oder gar verschwinden, obwohl sie ja gar keinen Wirkstoff zu sich genommen haben. Dass es ihnen besser geht, ist natürlich erfreulich, aber das ist eben nicht auf einen Wirkstoff zurückzuführen. Niemand würde ernsthaft behaupten wollen, dass Zuckertabletten (Placebo) ein wirksames Medikament gegen Bluthochdruck, Kopfschmerzen - oder was man gerade eben untersucht - sind. Genau das wird aber oft bei sogenannten alternativen Methoden behauptet. Da genügt es, Einzelfälle zu präsentieren, um die Wirksamkeit "nachzuweisen". (Das kann man aber auch mit Zuckertabletten erreichen!). Wissenschaftlich gesehen, ist das aber nicht haltbar. Und so muss man eben sagen, solange eine alternative Heilmethode bzw. ein Stoff nicht nach wissenschaftlichen Kriterien den Beweis erbringt, dass sie/er besser als Placebo wirken, solange ist der Effekt als Placeboeffekt anzusehen.
              Einzelfälle, bei denen jemand beobachtet hat, dass ein Mittel wirkt, können dazu dienen, eine Hypothese zu erstellen, etwa: Mittel X wirkt gegen Kopfschmerzen. Doch ob dies wirklich so ist, das kann man erst wissen, wenn man das Ganze nach wissenschaftlichen Kriterien untersucht hat. Ein solches Vorgehen wird jemand wählen, der professionell vorgeht. Der Unprofessionelle erkennt nicht, dass das Ganze nur eine Hypothese ist (Medikament X wirkt gegen Kopfschmerzen.) und verkauft diese als gesichertes Wissen. Aber das verstehen viele Menschen nicht.
              Im Übrigen wäre es nicht mal unbedingt notwendig zu verstehen oder genau zu wissen, WIE etwas wirkt, solange die Wirkung mit wissenschaftlichen Methoden nachweisbar ist, ist das sekundär. Aber wie gesagt, daran scheitert das Ganze bisher bei den meisten alternativen Methoden. Da kann jeder irgendjemanden nennen, der "beweist", dass die Methode/der Stoff bei ihm geholfen hat. Weder muss die Wirksamkeit nach wissenschaftlichen Kriterien nachgewiesen werden, noch müssen Nebenwirkungen festgehalten werden. So mancher würde sich wundern, was in einem Beipackzettel eines als harmlos angesehenen pflanzlichen Wirkstoffes alles an Nebenwirkungen aufgelistet sein müsste, legte man die gleichen strengen Maßstäbe wie für Medikamente an.
              Fazit: Natürlich gibt es Menschen, bei denen solche Methoden oder Stoffe zu einer Verbesserung führen - nur es ist nicht die Methode, der Stoff, das homöopathische Mittel etc., das die Wirkung hervorruft, sondern eben der Placeboeffekt.

              Eine andere Frage ist, ob Ärzte diesen Effekt besser ausnutzen sollten. Das ist schwierig, denn in dem Moment, in dem der Arzt weiß, dass die Methode/das Mittel eigentlich nicht wirksam ist, wird er sich anders verhalten als sonst. Deswegen wird ja in den Studien doppelverblindet, um diesen Effekt auszuschließen, d.h. weder Arzt noch Patient wissen, ob das wirkliche Medikament (Verum) oder das Scheinmedikament (Placebo) verabreicht wird. Und wie fühlt man sich als Patient, wenn man im Laufe einer Therapie mit einem Scheinmedikament erfährt, dass man bewusst ein Placebomittel erhält? Man hat doch da das Gefühl, aha, der nimmt mich nicht ernst. Ich als Patient möchte eigentlich nicht scheintherapiert werden. Ein guter Arzt wird aber sicherlich alle Möglichkeiten nutzen, im Gespräch positiv Einfluss auf den Patienten zu nehmen. Und die Vorstellung, dass die Schulmediziner nur den Körper sehen, aber nicht die Psyche, nicht den ganzen Menschen, halte ich eh für nicht richtig. So etwas habe ich selten erlebt - und dann wechselt man halt den Arzt.

              Ergänzend sei vielleicht noch gesagt, dass ich neulich in einer Fernsehsendung gehört habe, dass Heilpraktiker/Homöopathen ca. 150 Euro für eine Erstanamnese verlangen. Wissen Sie, was ein Arzt für ein Patientengespräch/eine Untersuchung erhält? Legen Sie jetzt nicht genau fest, aber mehr als 5 bis 10% vom oben ganannten Betrag sind das nicht. Da stimmt wohl etwas in unserem System nicht. Kein Wunder, dass so mancher Arzt das so nebenher macht - er reitet auf dieser Modewelle und kassiert noch ordentlich, da die Kassen das ja "leider" nicht zahlen.

              Sie schreiben auch, dass Sie die Ablehnung solcher Methoden überheblich, starrsinnig und intolerant finden. Lassen Sie mich vielleicht dazu auch noch etwas sagen.

              Es ist nicht intolerant, Dinge beim Namen zu nennen und Fakten darzulegen. Wenn etwas behauptet wird, was nicht richtig ist, so muss man das sagen können. Sicherlich gibt es Bereiche, da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, da sind die Ergebnisse nicht klar, aber da, wo es klare Ergebnisse gibt, sehe ich eigentlich keinen Grund, dass man diese Ergebnisse ignorieren soll und so tun soll, als sei die Meinung eines Laien, der sich nicht eingehend mit dem Problem beschäftigt hat oder die Problematik überhaupt nicht versteht, gleichzusetzen mit den Aussagen der Fachleute, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Überspitzt gesagt, wenn jemand behauptet, die Wahrscheinlichkeit mit einem nicht manipulierten Würfel bei einmaligem Würfel eine Sechs zu würfeln sei ½ (weil er es ausprobiert hat und beim zweiten Mal eine Sechs gewürfelt hat, und der Freund hatte beim dritten Mal eine Sechs und die Mutter sogar beim ersten Mal), dann muss er sich gefallen lassen, dass der Mathematiker ihn korrigiert, egal, ob er es versteht oder nicht - selbst wenn er auf dieser Meinung beharrt, weil es seiner Erfahrung entspricht, selbst dann ist das, was er meint, verkehrt. Gerade wenn es um Wahrscheinlichkeiten geht, liegen wir mit unserem Gefühl (und so mancher meint sein Gefühl, seine Erfahrungen trügen nicht) oft ganz fürchterlich daneben. Doch der Mathematiker wird ihn korrigieren müssen, Gefühl hin oder her, und das hat nichts mit Intoleranz oder Starrköpfigkeit zu tun. So ist das nun mal, ob man das akzeptiert oder nicht, versteht oder nicht.

              Leider ist zu beobachten, dass auch in den Medien oft wenig seriös berichtet wird. Klare wissenschaftliche Erkenntnisse und Errungenschaften werden in so mancher Sendung ignoriert und angeblich seriöse andere Quellen oder Studien zitiert. Fachleuten kommt da das Grauen. Positiv stimmt jedoch, dass gerade unlängst eine Sendung des WDR übers Impfen vom Rundfunkrat gerügt wurde - das gab es bisher höchst selten. Unkritische, unwissenschaftliche Impfgegnerkritik wurde präsentiert. Es ist untragbar, dass öffentlich-rechtliche Sender so etwas verbreiten. Aber leider geschieht es immer noch. Da muss man sich auch nicht wundern, dass Laien eine völlig falsche Vorstellung von gewissen alternativen Methoden bekommen. Der Begriff stimmt schon nicht. Sie sind eigentlich keine Alternativen.

              Schönen Abend noch.
              Degi

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              • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


                Vielen Dank für deinen interessanten, differenzierten und kritischen Bericht!

                Ich hab ihn gelesen und muss dir in vielen Punkten natürlich Recht geben. Vielleicht habe ich etwas überreagiert - dann tut's mir Leid! Das wollt ich eigentlich nicht...grummel. War wohl etwas überempfindlich.

                Stecke grad selbst in einer Situation, in welcher ich ständig begründen muss, weshalb ich die schulmedizinischen Methoden momentan durch alternative ersetzen möchte. Wäre ich den Schulmedizinern gefolgt, hätte ich mit 24 einen Eierstock weniger, hätte ich statt 6 OPs nun 8 hinter mir und hätte ich einen künstlichen Darmausgang erhalten.

                Dies blieb mir erspart, da ich es mir nach langem, schweisstreibendem Suchen gelungen ist, mit verschiedenen "Alternativ"Praktikern aller möglichen Sorten (smile) meinen Körper mittelfristig wieder mit Energie "aufzuladen", so dass sich meine Organe wieder etwas erholten konnten. Ich konnte durch verschiedene Erfahrung in der "Alternativ" Medizin mich selbst mit anderen Augen betrachten und erkennen, dass mein Körper nicht bloss ein mechanisches Werk ist, sondern ein Zahnradsystem von Körper-Seele-Geist. Seitdem ich auch die anderen Bereiche in meine Krankheitsbewältigung einbeziehe und nicht bloss GEGEN meine Krankheit kämpfe, geht es mir besser.

                Ich bin offen geworden für viele Dinge, viele Ansichten und Überzeugungen - aber nur denen gegenüber, die andere neben sich gelten lassen. So ist das auch bei Religionen - die missionierenden, scheltenden Glaubensvertreter, welche andere Denkweisen verurteilen oder als minderwertig, ungültig betrachten, finden selten Respekt.

                Pluto

                Kommentar


                • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


                  Hallo,

                  wenn man wie Sie so einiges an Krankheiten durchgemacht hat, dann kann es je nach den Umständen schon sein, dass man in Situationen gerät, in denen man (oder die Ärzte) so oder so entscheiden kann. Nicht immer ist ja eine Indikation z.B. zur OP ganz eindeutig. Vor allem kann man manchmal hinterher nicht sagen, was besser gewesen wäre. Manchmal stellen sich solche Entscheidungen hinterher aber auch als eindeutig richtig oder falsch heraus. Im Nachhinein läßt sich das eben oftmals dann besser sagen.
                  Wenn man eine schwierige Situation, eine Krankheit oder Ähnliches meistert, überwindet bzw. lernt damit umzugehen, dann geht man gewöhnlich gestärkt aus dieser Situation heraus, was auch bewirkt, dass man bei der nächsten schwierigen Situation etwas gefestigter ist und zuversichtlicher ist, dass man auch diese meistern kann. Ich hoffe, dass das auch auf Sie zutrifft - was nicht heißen soll, dass ich Ihnen gleich die nächste schwierige Situation wünsche!
                  Tolerant zu sein, andere Ansichten gelten lassen, das ist ein schöner Zug. Doch Toleranz darf nicht in Gleichgültigkeit ausarten (dann wäre nämlich ALLES akzeptabel), sie muss da enden, wo höhere Werte verletzt werden. Es gibt Bereiche, in denen es sehr wohl richtig und falsch gibt, wo es richtig ist, nicht "tolerant"/gleichgültig zu sein.
                  Glaubensangelegenheiten kann jeder für sich entscheiden, da ist Toleranz angebracht - jedenfalls solange zum Beispiel unser Grundgesetz oder höhere Werte nicht verletzt werden. Die, die ihren Glauben als den besseren ansehen und andere Religionen als minderwertig, sind aber - da muss ich Ihnen widersprechen - nicht immer die, die keinen Zulauf mehr haben. Gerade das Fanatische, die einfache Schwarz-Weiß-Malerei scheint manche geradezu anzuziehen.

                  Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Besserung.
                  Einen schönen Abend noch.
                  Degi

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                  • Wissenschaft verpflichtet


                    Vielleicht interessiert Sie dieser Vortrag:
                    http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/Me..._M/vortrag.htm

                    Kommentar



                    • RE: Wissenschaft verpflichtet


                      Tut mir leid, der funktioniert so nicht.
                      Ich versuch's mal mit der Cache-Version:
                      http://216.239.59.104/search?q=cache...sbegriff&hl=de

                      Kommentar


                      • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


                        "Ich bin offen geworden für viele Dinge, viele Ansichten und Überzeugungen - aber nur denen gegenüber, die andere neben sich gelten lassen. So ist das auch bei Religionen - die missionierenden, scheltenden Glaubensvertreter, welche andere Denkweisen verurteilen oder als minderwertig, ungültig betrachten, finden selten Respekt. "

                        Ich kann Sie ja gut verstehen, und möchte obigem Zitat sogar teilweise zustimmen.
                        Allerdings hört meine Toleranz eben auf, wenn mit Dingen experimentiert wird, die keinerlei Wirkung nachweisen können.
                        Würde man im Bereich der Schulmedizin so verfahren, gäbe es einen (berechtigten!) Aufschrei der Empörung.
                        Im Bereich der sogenannten Alternativmedizin findet sich halt Vieles, was nicht als Komplementärmedizin anzusehen ist, die man akzeptieren kann, sondern ganz klar grober Unfug und Scharlatanerie ist.

                        Und wenn man immer wieder mit solchen Dingen konfrontiert wird, die sich oftmals wissenschaftlich sogar widerlegen lassen, dann wird man mit der Zeit wirklich nicht toleranter in solchen Dingen.

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                        • RE: @Dr.Glöckner: "professionelle" Schul


                          Vielen Dank für Ihre erneute Antwort und Stellungnahme. Ich kenne auch einige Scharlatane, welche himmelhochjauchzend Methoden anpreisen, auf welche dann ernsthaft kranke Menschen "hereinfallen". Sie werden dazu gebracht viel Geld zu investieren und sich von schulmedizinischen Behandlungen abzuwenden, was dann leider nicht selten die tragische Konsequenz hat, dass jegliche nutzvolle oder gar lebensrettende Massnahme zu spät sein kann. Das ist natürlich verhehrend!

                          Die Schwierigkeit ist ja tatsächlich, die Scharlatanerie von der Komplementärmedizin sicher unterscheiden zu können, zumal ja eben die wissenschaftlichen Nachweise meist fehlen oder nicht aussagekräftig sind.

                          Ich halte mich an Indizien, welche ich mir im Laufe der "suchenden" Jahre zugelegt habe - ich vertraue darauf, dass in Berücksichtigung dieser Zeichen einen Scharlatanen erkennen könnte (??):

                          Verdächtig sind:
                          1 Keine Hinweise auf Ausbildung, Ausbildungsinstitution oder Diplom oder Anerkennungen
                          2 Barzahlungen
                          3 Schlechte, oberflächliche oder unverständliche Aufklärungen über die Behandlung und die Methoden
                          4 Überteuerte Methoden
                          5 "Gegner" oder Kritiker der Schulmedizin mit dem Ratschlag, sich davon abzuwenden
                          6 Zusätzliche Verpflichtungen, welche der Patient eingehen soll
                          7 "Bauchgefühl" ist ungut

                          Ich halte mich an Alternativpraktiker, welche eine Krankenkassen-Registratur-Nummer haben. Da kann ich einigermassen sicher sein, dass diese überprüft und anerkannt sind in dem, was sie tun.


                          Ich entschuldige mich für meinen "Angriff" auf Ihre Person. Ich habe wohl etwas überreagiert. Meine Meinung vertrete ich nach wie vor überzeugt. Ihr Posting auf die Anfrage jener Patientin war wohl ausschliesslich auf das Narben-entstören im Zusammenhang mit Verwachsungen bezogen gewesen.
                          Ich muss aber dennoch hinzufügen, dass ich der Meinung bin, dass Formulierungen wie "ist grober Unfug" oder derartiges nicht unbedingt signalisieren, dass Sie grundsätzlich demgegenüber offen sind, was Patienten für sich selbst entscheiden... "Grober Unfug" bedeutet für mich, dass die Methode schädlich oder gar gefährlich ist. Das ist das Narbenentstören bestimmt nicht.

                          Wie gesagt - ich bitte um Verzeihung für meine heftige Reaktion und den "Angriff" gegen Ihre Person. Die Diskussion, die daraus entstanden ist, fand ich jedoch recht interessant und erweitert immer wieder Horizonte.

                          Dafür ein Danke - smile!


                          Pluto

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