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Bauchfellmetastasen und Aszites

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  • Bauchfellmetastasen und Aszites

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
    bisher war die Krebserkrankung (CCC-hier z.T. kommuniziert) meines Partners sehr stabil (im Dez.2009 diagnostiziert). Keine neuen Metastasen oder auffällige Lymphknoten. Keine Größenzunahme außer bei einer Metastase auf der Leber von 2,1 auf 2,9 cm. "...Tumormasse am Übergang linkes/rechtes Leberparenchym mit einer Ausdehnung von 3,2 x 6,5 cm (keine Progredienz). Weichteildichte Masse unterhalb d.Leber mit Ausdehnung ventral des Magens und entlang des Duodenums..." Sehr bedenklich ist allerdings seit einigen Wochen eine Aszites - z.Zt. ca. 3l (mögliche Ursachen: Bauchfellmetastasen oder die in der letzten Untersuchung festgestellte - "Leber vergrößert mit inhomogener Struktur bei stark hypodensen, teils hyperdensen Arealen. Verkalkung in Höhe des Gallenblasenhalses" [ein weiteres Problem etwa aus der Chemoembolisation von Jan.2010?])? . Was hätte man - außer punktieren - noch für Möglichkeiten? Könnte man den trifunktionalen Antikörper Catumaxomab einsetzen? Wo kann man den Nachweis des Moleküls EpCAM durchführen lassen? Welches Klinikum hat damit bereits größere Erfahrung? Ist dieses Stadium der Erkrankung noch zu kontrollieren? Schlimm ist weiterhin eine fortschreitende Abnahme von Muskelmasse und eine immer schwächer werdende Konstituion. Appetit und Nahrungsaufnahme sind fast zum Erliegen gekommen. Bis heute geht mein Partner zur Arbeit. Allerdings denkt er jetzt endlich über "Alernativen" nach. Er wollte nie aufgeben! Wieviel Zeit bleibt noch? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen lmzk58


  • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


    Sehr wahrscheinlich ist eine Bauchfellmetastasierung Auslöser der Aszitesbildung. Diese hat sicherlich schon vorher bestanden und ist (erst) jetzt symptomatisch geworden. Hinsichtlich weiterer Therapien kommt es darauf an, was bisher gegeben wurde. Cisplatin und 5-FU sind ebenso wie Xeloda oder Gemzar gängige und effektive Therapien. Hinsichtlich der Antikörpertherapie Epcam-positiver Tumoren benötigt man dazu keine außergewöhnliche Expertise, jede Onkologische Abteilung hat damit Erfahrung. Jedoch sollte man die Erwartungen daran nicht zu hoch setzen, die Therapie hat wahrscheinlich keine Auswirkung auf die Lebenserwartung.

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    • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


      Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
      vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Nach einem Wochenende ohne die geringste Nahrungsaufnahme wurde mein Partner heute von ca. 2l Bauchwasser (teil)befreit. Proben davon werden in der Pathologie untersucht - auch auf eine Möglichkeit des Nachweises für die Antikörpertherapie. Unsere Recherchen der letzten Tage ergaben, daß wohl die Ergebnisse in der Praxis nicht so rosig sind, wie in der Theorie. Wir werden sehen, was die nächste Zeit bringt.
      Vielen Dank nochmal für Ihre Mühe!

      Mit freundlichen Grüßen

      lmzk58

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      • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


        Gerne.
        Wie gesagt, man kann die Notwendigkeit weiterer Punktionen damit reduzieren, die Therapie ist aber nicht frei von Nebenwirkungen (v.a. Fieber in 60% und Müdigkeit) und hat weniger Einfluß auf die Lebenserwartung als eine Chemotherapie.

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        • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


          Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
          vielleicht hatte ich es nicht erwähnt, aber die Chemotherapie nie wirklich unterbrochen - höchstens einmal für zwei bis drei Wochen. Z.Zt. ist es 5FU. Es scheint die Bauchfellmetastasen nicht weiter zu beeindrucken (oder das daraus entstehende Wasser). Sehr beängstigend ist wirklich der körperliche Verfall der letzten paar Tage: Seit heute kann mein Partner erst wieder essen. Mittlerweile hat er innerhalb von zwei Wochen 6 Kilo verloren (Muskelmasse und Fett!). Er hat kaum noch Kraft, kann nur wenige Hundert Meter gehen ohne sich aufzustützen. Ich hoffe mit dem etwas wieder gewonnenen Appetit wird es wieder besser.
          Nochmals vielen Dank für Ihre Mühe!
          Herzliche Grüße
          lmzk58

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          • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


            Leider führt der Tumor zu einer Appetitminderung. Diese läßt sich medikamentös weder durch Chemotherapie noch anderweitig wirklich bessern. Hier wäre es sinnvoll, via Port eine intravenöse Kalorienzufuhr zu starten. Sowie ich das sehe befindet sich Ihr Partner in einem mobilen und eigenständigen Umfeld und ist nicht bettlägerig. Somit würde es wirklich Sinn machen, die Lebensqualität auch durch diesen Weg zu bessern.

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            • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


              Sehr geehrter Hr. Dr. Hennesser,
              soeben kam mein Partner vom Onkologen. Im analysierten Bauchwasser sind weder Krebszellen(!!!) noch das EpCam-Molekül nachweisbar. Eine Entzündung irgendwelcher Art betseht auch nicht. Lt. Meinung der Onkologin kommt das Wasser vom Allgemeinzustand und von der (schlecht funktionierenden?) Leber (lt. letztem Befund s.o. hyperdense und hypodense Areale)..?! Auf Nachfrage nach einer Ernährung per Infusion über den Port, wurde dies abgelehnt. Begründung: pro Infusion würden nur ca. 200 kcal. in den Körper gelangen. Alternativen: Magensonde (!) oder hochkalorische Zusatznahrung (Kann mein Partner aufgrund des damit verbundenen Ekels leider nicht zu sich nehmen). Wie Sie schon bemerkt haben, ist er trotz allem mobil, fährt Auto und bewegt sich so gut er kann durch den Tag. Aber ohne Zuführung von Nahrung wird das nicht mehr lange so bleiben! Was können wir noch tun? Gewicht z.Zt. 68 kg auf 182 cm!
              Danke, daß Sie sich die Zeit nehmen mir zu antworten!
              Mit freundlichen Grüßen
              lmzk58

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              • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


                Der Befund klingt erfreulich, jedoch lassen sich bei Aszites durch Bauchfellmetastasen nur in 30% auch die Tumorzellen nachweisen. Sorry wenn ich dies somit etwas anders beurteile, es ändert aber nichts an der Prognose insgesamt und soll Ihnen daher auch keine Erleichterung wegnehmen.
                Meine persönliche Erfahrung ist daß mit Zusatzkost keine ausreichende Kalorienzufuhr möglich ist, man schafft ein bis zwei Trinkbeutel/Tag, hat dann 200-400 Kalorien zugeführt und ist so satt daß das restliche Essen auf der Strecke bleibt. Und eine Magensonde würde die Mobilität sehr einschränken. Ich halte es nach wie vor für sinnvoll, abends und nachts eine Ernährung via Port zu starten, da sind ohne weiteres 1500 Kalorien möglich und das Sättigungsgefühl ist gering. Vielleicht wenden Sie sich an einen ambulanten Palliativdienst, der kommt nach Hause und legt solche Infusionen auch an.

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                • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


                  ...so ein Dienst ist nicht überall verfügbar, Ihr Arzt kann Ihnen dies aber sagen oder sie suchen im Internet nach einem Dienst in Ihrer Region.

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                  • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


                    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
                    ich kann mich nur für die schnelle und umfassende Kommunikation mit Ihnen bedanken. Aus genügend Erfahrung weiß ich sehr wohl, daß dies nicht selbstverständlich ist (leider). Wir hatten uns schon über einen solchen Dienst informiert. Hier in unserer Region gibt es die sog. Brückenschwestern, die meines Wissens, solche Aufgaben übernehmen könnten. Von dieser Möglichkeit der Ernährung hat uns bisher niemand erzählt...
                    Die letzten Blutwerte waren alle - bis auf den GGT bei über 400 und AP bei 224 - im Normbereich (bis vor kurzen waren selbst diese beiden Werte nicht oder nur schwach erhöht!). Ein Tumormarker hat bisher auch noch nie Alarm geschlagen. Man könnte vermuten, der Mann wäre kerngesund...

                    Nochmals vielen Dank für Ihre Antwort!

                    Mit freundlichen Grüßen

                    lmzk58

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                    • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


                      Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
                      mein Partner war letzte Woche von Dienstag bis Samstag im Krankenhaus, da er nichts mehr zu sich nehmen konnte. Da dies für die Onkologin kein Grund für eine Einweisung war, haben wir dies selbst in die Hand genommen. Es wurde als erstes Ultraschall gemacht für eine geeignete Punktionsstelle. Außer Wasser konnte die Ärztin dort kaum etwas sehen. Es wurden anschließend 6(!) Ltr. Bauchwasser entfernt und Albumin zugeführt. Danach hatte mein Partner seit Monaten wieder einmal Hunger und Appetit! Er hat dann auch ganz ordentlich gegessen. Am nächsten Tag wurde eine Magenspiegelung durchgeführt um sehen zu können, ob evtl. Tumormasse die Magen-Darmpassage verlegt. Negativ! Bis auf einen völlig deformierten Magen gab es keinerlei beeinträchtigende Tumormasseentwicklung! Nachts wurde er über den Port mit ca. 1500 kcal ernährt. Es ging ihm - bis auf die Schwäche - ganz gut. Leider gibt es nach wie vor Probleme mit dem Essen. Allerdings ißt er mittlerweile drei Mahlzeiten ganz gut. Von der Menge her sollte es trotzdem noch mehr werden. Aber er hat mittlerweile wieder 68 kg (ohne Wasser) morgens auf der Waage. Er äußert allerdings, daß es sich sehr unangenehm voll im Bauch anfühlt, wenn er seinem Appetit zu sehr nachgibt. Die Nahrung verweilt dort ohne groß verarbeitet zu werden über Stunden. Was kann man da evtl. als Nahrungsergänzung geben (z.B. Bakterienkulturen für die Verdauung?). Gestern der Show down in der onkologischen Praxis. Die Ärztin hat ihn anscheinend aufgegeben: Ernährung für ein bis zwei Wochen über den Port wurde abgelehnt. Weitere Chemos auch (kann ich ja erstmal nachvollziehen). Hat sie die Möglichkeit, den Versuch ihn noch einmal auf die Beine bringen, abzulehnen? Einen großen Anteil an seinem jetzigen Zustand schreiben wir u.a. der nicht gerade optimalen Kontrolle seiner Aszites- und Verlaufsentwicklung zu. Wie soll jemand der über mehr als 6 Wochen mit derart viel Wasser im Bauch essen soll(!) und nicht mehr als ca. 200-300 kcal schafft, seinen körperlichen Zustand konservieren oder verbessern? Und jetzt wird eine vorübergehende zusätzliche Ernährung via Port abgelehnt? Das klingt in meinen Ohren ziemlich hämisch. Im analysierten Bauchwasser wurden übrigens wieder keine Krebszellen gefunden. Leider hat man vergessen die darin befindlichen Eiweiße zu untersuchen. Aber sonst sind alle Laborwerte geradzu vorbildlich. Was können wir - außer einem Palliativdienst einschalten - zur Verbesserung der Situation noch tun? Wir wissen natürlich, daß die letzte Phase der Erkrankung längst begonnen hat, aber ganz aufgeben wollen wir beide noch nicht.
                      Für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar.
                      Mit freundlichen Grüßen

                      lmzk58

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                      • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


                        gerne

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                        • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


                          Offenbar besteht nicht das beste Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und der Onkologin. Vielleicht gibt es ganz bestimmte Gründe dafür. Möglicherweise wendet man sich dann an jemand anderen. Die Aszitesmenge ist sicherlich ein Problem, wenngleich es völlig unerheblich ist ob man darin Tumorzellen findet (Trefferquote 30%), der Aszites kommt vom Bauchwasser. Um einer erneuten Nachbildung entgegenzuwirken kann man in die Bauchhöhle nach einer erfolgreichen Punktion etwas Chemotherapie einlaufen lassen, das hat keine gravierenden Nebenwirkungen und kann das rasche "Nachlaufen" verzögern. Zur Ernährungstherapie kennen Sie meinen Standpunkt - ohne den Patienten selber zu kennen vermag ich Sie jdoch nicht zur unbedingten Durchsetzung Ihrer Erwartungen einer Ernährungstherapie zu animieren. Dies ist sicherlich umstritten und daher eine persönliche Meinung meinerseits. Wenn es eine Brückenschwester gibt sollte auch ein palliatives Netzwerk bestehen mit der Möglichkeit der Ernährungstherapie via Port zu Hause!

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                          • Re: Bauchfellmetastasen und Aszites


                            Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,
                            ich danke Ihnen für die m.E.- wie immer - sehr kompetente Antwort. Mein Partner betont immer wieder, daß er einen "sportlichen Ehrgeiz" hat, der Erkrankung so gut wie möglich entgegenzutreten. In dieser Einstellung möchte ich ihn natürlich nach Kräften unterstützen. Ich sehe seine Situation auch noch von einer anderen Seite: er war immer ein aktiver Mensch; hat noch bis Mitte Februar voll gearbeitet und ist niemandem finanziell oder medizinisch "auf der Tasche" gelegen bis auf die unbedingt notwendigen Maßnahmen (Chemo). Auch dies sollte respektiert und bei der jetzigen Situation nicht außer Acht gelassen werden. Bei Diagnose-Stellung im Dezember 2009 stufte der Oberarzt im Klinikum ihn ab sofort als arbeitsunfähig ein. Seitdem hat er noch mehr als zwei Jahre voll gearbeitet - bis auf einige wenige Tage krank! Insofern sind wir schon der Meinung, daß ihm der Versuch einer zeitlich begrenzten Ernährung über den Port nicht verweigert werden sollte.
                            Nochmals vielen Dank für Ihre Zeit, die Sie für die Beantwortung der Fragen aufwenden, die die behandelnde Ärztin für eine medizinische BETREUUNG ihrer Patienten und ihrer brennennden Ängste und Anliegen nicht für notwendig erachtet und zur Verfügung stellt.

                            Mit freundlichen Grüßen
                            lmzk58

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