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Hypochondrie und Zwangsstörung- und angst

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  • Hypochondrie und Zwangsstörung- und angst

    Hallo liebes Onmeda-Forum!

    Ich bin männlich, 20 Jahre alt und man könnte sagen "voll im Leben". Ich habe für mich ein paar schöne Hobbys und Freunde auf die ich zählen kann.
    Es scheint aber so, als wolle mir etwas einen Strich durch die Rechnung machen. Das begründe ich damit, dass es mir so wie es eigentlich grade ist, nicht besser hätte gehen können. Die Hobbys, Freunde...das Leben macht Spaß und ich bin dafür für immer dankbar! Aber genau aus diesem Grund denke ich, dass ich es zu gut habe...
    Ich habe trotz der schönen Sachen einen für mich riesen großen Nachteil und leide darunter seit kurzem wieder! Es ist eine Hypochondrie, aber nicht die, bei der ich jeden Tag meinen Körper auf mehrere Krankheiten checke, nein. Eher auf HIV beschränkt...dabei ein paar Infos, ich hatte noch nie Geschlechtsverkehr, bin nicht Drogenabhängig und hab auch sonst nichts mit HIV am Hut eigentlich. Aber manchmal da denke ich mir die dümmsten Dinge aus. Dass ich zum Beispiel an öffentlichen Plätzen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln eventuell in Sperma oder Blut fasse, in geringen Mengen und dadurch HIV bekomme. Woher diese Angst genau kommt kann ich nicht genau sagen, wahrscheinlich weil ich sie um keinen Preis jemals haben will und deswegen immer auf alles achte. Dazu gesellt sich ein Waschzwang, da ich immer alles abwaschen muss. Es ist eine Art Ritual geworden, es belastet mich ziemlich enorm in meinem Leben (Student etc. und so schon viel an Aufgaben), es beansprucht viel Zeit und etwas Geld (Seife, Wasser, manchmal Klopapier etc. halt).
    Tief tief im Innern weiß ich dass die Angst unbegründet ist, aber ich denke mir nur immer: Was wäre wenn es doch möglich gewesen ist? Dann hast es jetzt und das Leben lohnt sich eh nicht mehr. Da ich den Test nur als Beruhigung machen würde, aber dann Angst hätte weil sich beim Gesundheitsamt ja viele Testen lassen und diese auch Türklinken etc. anfassen (dann denke ich mir: woher willst du wissen wer auf klo war und sich nicht die Hände gewaschen hat und sonst was)
    Alles scheint sinnlos und dadurch nahm auch schon die letzten Wochen meine Motivation im Studium ab. Ich weiß eine sehr schlimme Sache.
    Außerdem habe ich sehr große Angst und male mir immer wieder aus, dass ich schon längst Familienangehörige, also meine jüngeren Geschwister angesteckt habe und sie meinet wegen sterben werden, da sie sich eh nicht darauf testen werden, es aber von mir bekommen haben...ja und hier weiß ich auch dass es sinnlos ist davon auszugehen...
    Ich hatte schon unzählige schlaflose Nächte, und habe tagelang an nichts anderes mehr gedacht und grade zur Weihnachtszeit ist alles versaut...
    Eine Schilderung: Es gab nie einen Risikokontakt, sondern ich male mir immer etwas aus, das nicht wirklich Sinn hat und macht, aber kann es trotzdem nicht vergessen oder verdrängen. Das entsteht meistens so: Ich sitze in der Bahn, schaue auf mein Smartphone und der Bildschirm (was ganz normal ist) ist verdreckt und ich denke mir, oh nein das ist bestimmt Sperma, jetzt kannst du es nicht wegwaschen, fässt dir in die Taschen, isst später was und du hast HIV. Zu Hause angekommen wasche ich mein Handy (wasserdicht) und lege es zum trocknen auf mein Bett, der nächste Gedanke: oh man voll vergessen, da könnte ja (trotz des Waschens) noch Spermareste sein (ja ich weiß vöööölig übertrieben) und jetzt sind diese auf deinem Bett, worin ich liege und dann auf meiner Hose und dann im Wohnzimmer...und deswegen auch der Waschzwang, alles muss sauber und steril sein...
    Ist so eine Situation überhaupt möglich, also ich fasse in Sperma oder Blut, dann mein Handy an und dann isst man etwas und dann hat man HIV? Viele würden nein sagen, aber ich denke mir bei meinem Pech, dass ein Restrisiko genau mich trifft...(Im Ernst, ist sowas möglich...es werden ja auch Leute geben, die mal zufällig in so etwas gefasst haben?!)
    Ich stelle mir also immer Risikokontakte vor (ich weiß nicht vielleicht sind sie ja echt, denke ich mir?!) google dann immer die Wahrscheinlichkeiten und denke vieles durch, worauf ich eigentlich überhaupt keine Lust habe, es aber trotzdem mache. Auch weiß ich dann oft nicht mehr ob ich nun wirklich in Sperma gefasst habe oder nicht und denke mir immer, dass es bestimmt so und so war und jetzt alles vorbei ist erstmal...
    Ich will eigentlich mit meinen Eltern sprechen habe aber total Angst, dass sie dann denken es gab wirklich ein Risiko, ich mein wer denkt denn so wie ich darüber nach?!
    Sie würden es verhamlosen oder schön Reden, wobei ich dann immernoch nicht beruhigt wäre, glaube ich jedenfalls...momentan kommt es mir so vor, als könnte ich von Fiktion und Realität nicht mehr unterscheiden...
    Da fällt mir grade ein, mein Vater würde es nicht mal verstehen was ich meine...
    Und nein, ich brauche keine Erläuterung, wie HIV übertragen wird, darin bin ich durch das ganze googlen Experte geworden.
    Was mir noch zum Schluss einfällt, manchmal denke ich mir, vor 2-3 Wochen war doch noch alles ok und da hättest du dir auch keine Gedanken gemacht...und möchte dann alles vergessen, dann versage ich schon am ersten schritt, nämlich weil ja noch überall ein Rest von Körperflüssigkeiten sein könnte, die sozusagen ich mit nach Hause gebracht habe...
    Ich will neu anfange am besten, im Frühjahr einen Test zur Beruhigung, der hoffentlich negativ ist und dann eine Therapie.
    Danke für das Lesen, ich weiß es ist ultra viel Text, aber ich glaub es musste mal raus. Ich werde auch versuchen, unbedingt mal mit meinen Eltern zu reden, auch wenn sie gar nicht so ein Bild von mir haben und es sie aus den Socken hauen wird.
    Danke!!!


  • Re: Hypochondrie und Zwangsstörung- und angst

    Vielleicht hilft es dir wenn du weißt dass man sich im Alltag nicht mit HIV ansteckt, das ist nicht möglich, einschließlich der Toiletten und möglicher Spuren von Blut.

    Kommentar


    • Re: Hypochondrie und Zwangsstörung- und angst

      Wie lange hast du denn schon diese Angst?
      Mit deinen Eltern solltest du reden und je nach Leidensdruck auch eine Psychotherapie in Erwägung ziehen, besonders wenn du die Ängste schon länger hast.

      Ich glaube nicht dass deine Eltern dann ein vollkommen anderes Bild von dir haben, Ängste kennt jeder und wenn die sich verfestigen machen sich Eltern eher Sorgen und wollen helfen und das Bild was sie von dir haben wird dabei kaum eine Rolle spielen, es wird sich nicht verschlechtern.

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      • Re: Hypochondrie und Zwangsstörung- und angst

        Danke, das ist auch mein Problem, ich weiß das alles und habe trotzdem diese Angst. Es klingt für außenstehende auch vielleicht ganz blöd aber einmal reimgesteigert, wie du es geschrieben hattest, und man kommt da nicht mehr so leicht raus.
        Also ich kann mich noch erinnern, als ich eine etwas ähnlihe Sache hatte, nur da war es so, dass ich dachte ich könnte jemanden aus Versehen schwängern und musste auch immer alles sauber halten...
        Dann kam die Angst vor HIV mal weil ich rissige Haut hatte im Winter und mir dachte, dass man da eigentlich wenn es nicht sieht und irgendwo hineinfässt, ja eine Krankheit bekommen könnte...dann hab ich gegoogelt, welche übertragbaren Krankheiten es gibt und bei Blut kam dann halt HIV, Hepatitis etc. und dann war ich völlig in Panik und das löste diese Angst aus. Das war dann nun jetzt schon gute 5 Jahre her und jetzt, ich weiß nicht mehr was, löste wieder etwas diese Angst aus. Eigentlich schäme ich mich dafür sogar um ehrlich zu sein, andere mit 20 haben besseres zu tun als ich...

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        • Re: Hypochondrie und Zwangsstörung- und angst

          Also schämen musst du dich nicht dafür, das ist eine Erkrankung, eine Angststörung und niemand kann etwas dafür wenn er sie bekommt.
          Das haben auch sehr viele Menschen, es ist nichts was man sich aussucht, aber du bist auch nicht alleine damit.
          Weil du nicht alleine damit bist, ist dies Thema bei Fachleuten bekannt und dementsprechend gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.

          Also denk mal über eine Psychotherapie nach, je früher du das angehst, desto schneller wird es besser.

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          • Re: Hypochondrie und Zwangsstörung- und angst

            "Ich will neu anfange am besten, im Frühjahr einen Test zur Beruhigung, der hoffentlich negativ ist und dann eine Therapie."

            Offenbar haben Sie eine Angst/Zwangs-Störung, die einer psychotherapeutischen Behandlung bedarf. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass das Problem sich von allein wieder auflöst, da es ja durch Ihr ständiges Googlen immer neue Nahrung bekommt.

            Da die Wartezeiten sehr lang sind, könnten Sie sich doch schon jetzt zur Psychotherapie anmelden?

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