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Kosten - Pflegeheim?

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  • Kosten - Pflegeheim?

    Hallo Zusammen!

    Erst einmal möchte ich hier die Bewunderung mitteilen, die ich denen erbringe die Ihre Demenzkranken Angehörigen selber pflegen können!!!

    Es geht um meine Schwiegermutter die seit ca. 2 Jahren an einer Demenz leidet. Nach zwei Knie-OP´s und einer OP am Arm hat sich ihre Krankheit zusehends verschlechtert.

    Seit ca. 4 Wochen hat sie ganz schlimme Haluzinationen und wird richtig aggressiv - sie schmeißt Gegenstände und meint immer jemand anders sei noch bei ihr - dabei sieht sie nur ihr Spiegelbild! (wir haben jetzt alle spiegel entfernt oder abgeklebt)
    Um es kurz zu fassen bei ihr in der Wohnung herrscht kaos sie hat zwei Katzen (ihr ein uns alles) die bekommen am tag min. 10 dosen katzenfutter - das wenn es schlecht ist einfach aus dem fenster geschmissen wird...
    Das schlimme ist wir können sie ja nicht einsperren und sie geht noch selbständig einkaufen - von dort wurden wir schon angerufen das sie Katzenfutterdosen auf eine Verkäuferin geschmissen hat... wir wissen nicht mehr weiter - mein Mann hat eine Landwirtschaft und packt es auch seelisch nicht sie zu pflegen (sie leidet schon an inkontinez) sein Bruder und seine Schwester interessiert das alles überhaupt nicht - und ich habe selbst ein Kind und kann mich auch nicht genug um sie kümmern!

    Seit den OPs sind wir bei einem Neurologen : anfangs bekam sie nur Reminyl 16mg, dann als sie aggressiv wurde Pipamperon 40mg, jetzt noch Risperdal 1mg...
    Aber es hilft alles nix mehr - in der Nacht schlägt sie ihre Wohnung zusammen und schreit - an Schlaf nicht mehr zu denken!

    Wir sind echt am Ende...
    Hat jemand ähnliche Erfahrung? Kann mir jemand sagen was ein Pflegeheim kosten würde? Wie geht das vor sich? Wir wissen echt nicht mehr weiter!

    Ein Dankeschön im voraus
    Grüsse an Alle
    Tanja




  • RE: Kosten - Pflegeheim?


    Liebe Tanja,

    euere Verzweiflung ist gut zu verstehen.

    Zunächst würde ich sagen, die Schwima ist nicht gut auf die Medikamente eingestellt. Ihr solltet bald versuchen über den Neurologen eine Einweisung in eine Fachklinik zu erhalten. Dort wird über einen längeren Zeitraum geschaut, was nötig und bekömmlich ist. Keine Angst davor.

    Bevor ihr über die Art der Unterbringung weiter nachdenkt, wäre es wichtig, ob ihr bereits eine Betreuung beantragt habt. Diese ersetzt sozusagen
    in Modulen die Entscheidung des Betreuten.
    Beispiel: Heimunterbringung
    Solange ihr keine Betreuung in Sachen Bestimmung über den Aufenthalt habt, kann die Schwiemu jederzeit gehen und niemand darf sie aufhalten.

    Übringes können auch zwei Menschen Betreuer sein,
    falls dann doch noch Geschwister Verantwortung für ihre Mutter übernehmen möchten und es hilft, wenn später schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen einen Einzelnen zu entlasten.
    Ich denke dabei zum Beispiel an Magensonden, macht man es, macht man es nicht.
    Der Entscheider trägt eine Riesenlast und entscheidet für alle anderen in der Verwandtschaft sowieso immer falsch.

    Es gibt, wenn selbst keine häusliche Versorgung möglich ist, Varianten:
    Eine Schwester, die man engagiert und die mit dem Menschen lebt. Es gibt derzeit viele Hilfen, die aus Polen kommen. Kosten 1000-1400 E plus Verpflegung und Wohnen

    Es gibt Wohngemeinschaften für Senioren, sogar spezielle für Demenz erkrankte Menschen.

    Es gibt Heime, solche und solche. Es gibt spezielle Heime oder Stationen für Menschen die an
    Demenz leiden. Wichtig ist, sich vorher gut zu informieren. Auch ein normales Heim kann unter Umständen der goldene Weg sein.
    Ein Kostenbeispiel:
    http://www.katholisches-klinikum.de/...eim_Kosten.htm

    Nicht unwichtig ist also die Frage nach der Pflegestufe, die beim Finanzieren aller Hilfen hilft. In PS 3 würde man für die stationäre Unterbringung einen Betrag von 1432 E erhalten.

    Dazu führe ich dich auf diese Seite, alles gut
    verständlich beschrieben.
    http://www.alzheimerforum.de/2/14/1/ratgebe1.html

    Ach und die Katzen :-)Es gibt Heime, wo man Tiere mitbringen darf. Immer mehr Pflegeeinrichtungen erkennen den Wert der Ärzte auf vier Pfoten, u.ä.

    Das war gut, dass ihr die Spiegel dicht gemacht habt. Viele kennen diese Geschichte mit dem Spiegel, weil im Verlauf der Krankheit der Bezug zur eigenen Person schwindet und im Spiegelbild
    plötzlich ein bedrohender Fremder erscheint.
    Meine Mutter hat ein zeitlang ihrem Bild noch freundlich zugewinkt, aber dann war es so, wie ihr es gerade erlebt habt. Also Spiegel weg.
    Ähnlich kann es mit Fernsehen sein.
    Wäre interessant, was die Schwiemu so aggressiv macht und was sie als Bedrohung sieht...es können sogar Schatten sein......

    Liebe Grüsse und sicherlich gibt es noch viele Fragen.

    Auguste

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    • RE: Kosten - Pflegeheim?


      Hallo Auguste D.!

      Vielen Dank für die Ausführliche und prompte Antwort!

      Ich habe sie mir mit meinem Mann durchgelesen und wir werden ihrem Ratschlag folgen und die Schwiegermama einstellen lassen.

      Wir waren deswegen auch schon beim Hausarzt, der hat uns nur geraten sie per sanka einweisen zu lassen wenn es wieder mal "ganz schlimm" kommt!

      Der Neurologe ist zur Zeit in Urlaub... Dienstag werde ich es mal probieren mit seiner Hilfe sie einweisen zu lassen...

      Nun haben wir ein nächstes Problem das ich auch kurz schildern möchte: (vielleicht wissen Sie hier auch einen guten Rat?)

      Der Bruder meines Mannes hat das jetzt nun doch mitbekommen wie schlimm es um seine Mutter steht. Aber anstatt uns zu helfen - delegiert er nur Aufgaben und geht dann einfach wieder.

      Er hat nun auch herausgefunden das wenn es wirklich so weit kommen sollte das wir (mein mann und ich) das nicht mehr schaffen, und es zu einem Heimaufenthalt kommt - er am schlechtesten da steht. (geldlich gesehen)

      Nun hat er sich informiert und will das wir zum Notar gehen und gemeinsam (mein Mann, sein Bruder und seine Schwester) die Betreuung übernehmen damit er bestimmen kann das die Schwiegermutter nicht ins Heim kommt!

      Das mal vorab - nun meine Frage - kann man eine Betreuung auch vom Notar entscheiden lassen - hat jemand auch solche Erfahrungen wie ich? (was ich keinem wünsche...)

      Trotzdem frohe Ostergrüsse an Alle

      Tanja

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      • RE: Kosten - Pflegeheim?


        Liebe Tanja,

        ein netter Bruder, die aber zur Beruhigung keine Seltenheit ist. Da fällt mir Management by Helikopter ein. Auftauchen, viel Lärm machen und dann wieder verschwinden.........

        Über die Betreuung und wer würdig ist sie zu übernehmen, um im Interesse des betreuten Menschen zu handeln und zu entscheiden, entscheidet einzig und allein der Amtsrichter,
        Gesundheitsamt/Betreuungsstelle. (Das gibt ein persönliches Gespräch)
        Ihr könnt die Betreuung jederzeit anregen -sprich Formular ausfüllen, was dort erhältlich ist- und beifügen, wer nach euerer Meinung Betreuer sein sollte.
        Im postiven Sinne werden diejenigen am ehesten in Frage kommen, zu denen die Mutti schon immer ein gutes Verhältnis hatte und sie am besten kennen.
        Auch Muttis Meinung wird gefragt sein, zumindest im Gesamtbild.
        Ich schätze der sich nicht kümmernde Sohn hat da keine grossen Chancen, wenn ihr es nicht befürwortet. Aber da sind ja ein Sohn (dein Mann) und eine Tochter da, die offensichtlich über mehr innere Bande und Vernunft verfügen und mehr an das Wohlergehen ihrer Mutter denken, statt nur an sich.

        Ich hoffe die Einweisung nimmt der Neurologe ad hoc vor, denn wie schlimm soll es noch kommen und
        so wie es jetzt ist, ist es weder für die Mutti noch für euch erträglich. Mit scheint, der jetzige
        Medicocktail hat eine sehr kontraproduktive Wirkung, die Mutti hyperagiert. Das sollte mit der richtigen Gabe zu normalisieren sein.
        Ich drücke die Daumen, dass es bald klappt.

        Liebe Grüsse - wird schon - der grösste Berg wird kleiner - man muss nur anfangen !

        Auguste

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        • RE: Kosten - Pflegeheim?


          Sehr geehrte Tanja,

          eine Eilbetreuung kann, sofern wichtige zustimmungspflichtige aber nicht lebensnotwendige Untersuchungen durchgeführt werden müssen, schon durch die behandelnden Ärzte im Krankenhaus (eine Einweisung in eine gerontopsychiatrische Abteilung halte übrigens auch ich für sinnvoll) beantragt werden. Diese Eilbetreuung ist zeitlich begrenzt. Sie sollten mit den Ärzten über Ihre Bedenken hinsichtlich des anderen Sohnes sprechen, da diese üblicherweise dem Amtsgericht Betreuer vorschlagen.

          Mit freundlichen Grüssen,

          Spruth

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          • RE: Kosten - Pflegeheim?


            Hallo Zusammen!

            Vielen Dank für die schnellen Antworten!

            Da ich nun schon wieder vor der nächsten Frage stehe hoffe ich, daß ich mich nochmals an Sie wenden darf...

            Ich möchte kurz schildern was weiter passiert ist:

            Meine Schiegermutter ist jetzt im Krankenhaus zur Einstellung( im BKH in Günzburg.)
            Mein Mann hat den Sanka gerufen als sie ganz schlimm herumgetobt hat - die Sanitäter haben den Hausarzt angerufen und der konnte sie dann schließlich einweisen.

            Jetzt ist sie schon 8 Tage dort und der behandelnde Arzt meinte eine Heimunterbringung wäre das beste für Sie... (da sie immer beaufsichtigt werden muss)
            Wir haben mit dem Arzt geredet und ihm das mit den Geschwistern meines Mannes erklärt. (auch die Schwester kümmert sich nicht ein bisschen um die Mutter sie war das letzte mal vor Weihnachten da...)
            Gestern haben wir dann uns alle mit dem Arzt getroffen - also alle Kinder...
            Es hat mächtig Streit gegeben - wir hätten den Arzt bestochen das zu sagen usw.
            Na ja vor dem Arzt haben sie die Geschwister noch nicht viel sagen trauen - erst daheim!!!
            Wir mussten uns alles mögliche anhören...

            Um es kurz zu fassen - die Kosten für Bruder und Schwester wäre bei Heimaufenthalt 100,- Euro für jeden (für uns 350,- ) das ist wohl zu viel für die Mutter!!! (ausserdem wäre das Heim 500 Meter von uns weg...wäre echt super...)

            Jetzt wollen sie eine Polin einstellen - die würde laut der Schwester 800,- Euro kosten das würde dann die beiden gar nix kosten...
            Es ist ja nur zum Besten der Mutter...

            Jetzt müssen wir uns wohl oder übel mit der Situation so abfinden - und nun meine Frage wie funktioniert das mit einer Hilfe aus dem Osten?

            Haben Sie da auch schon Erfahrung?

            Vielen Dank im voraus -

            hoffnungslose Grüsse
            Tanja

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