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Alzheimer oder Überlastung?

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  • Alzheimer oder Überlastung?

    Hallo!
    Ich wende mich heute an Sie, da ich mir keinen anderen Rat weiss. Es geht um meinen Vater (63). Seit Juni letztens Jahres hat er starke berufliche Probleme (Kündigung und starkes Mobbing). Seitdem hat er körperlich sehr stark abgebaut, weiss öfter nicht mehr von Dingen, die man erzählt hat und ist sehr depressiv. Seine Frau bezeichnet sein Verhalten als "chaotisch" und schleppt ihn von Arzt zu Arzt. Nun hat sie sich in den Kopf gesetzt, dass mein Vater unbedingt an Alzheimer erkrankt sein muss, aber neurolgische Untersuchungen sowie CT, Röntgen, Doppler, etc. haben keinerlei Befund erbracht. Der behandlnde Neurologe (zugleich Psychiater) behauptet, es könne sich auf keinen Fall um Depressionen handeln, denn (Leute die Depressionen haben sind nach aussen das blühende Leben und jammern!" Ich bin mir nicht sicher, ob man alle Menschen mit Depressionen so in einen Topf werfen darf? Mein Vater hat in GEsprächen mir gegenüber gesagt, dass ihn die ganze Problematig mit dem Beruf so zermürbt, dass er sich auf nichts mehr konzentrieren kann und da er im Januar in Rente gehen muss, fühlt er sich laut eigener Aussage nutz- und wertlos. ER lässt sich total gehen, was er früher schon bei massiven Problemen gemacht hat (SCheidung meiner Eltern). Ebenso war mein Vater schon immer chaotisch und hat sich nicht regelmässig um "Papierkram" gekümmert, aus Bequemlichkeit. Die Dinge, die von meiner Stiefmutter als Argumente angeführt werden, sind für mich nicht unbedingt neu. Ich denke, dass sie sich für sie lediglich erst jetzt, da mein Vater den ganzen Tag zu Hause ist, offenbaren.
    Nun hat sie ihn ins Krankenhaus einweisen lassen, um noch weitere Tests durchzuführen.
    Können die Symptome durch die nervliche Angespanntheit hervorgerufen sein, oder deutet dies doch auf Alzheimer hin? In Gesprächen trifft er klare, überlegte Aussagen, ist nicht verwirrt; ab und zu hatte schon Probleme, das richtige Wort zu finden, was ich aber auch auf seine allgemeine Unkonzentriertheit zurückführe. ER beschäftigt sich ausschliesslich mit der Pensionierung und kann sich mit diese Tatsache nicht abfinden, da er ein totaler Workoholic ist. Was meinen Sie?
    Vielen Dank im Voraus,
    Britta


  • RE: Alzheimer oder Überlastung?


    Liebe Britta,

    ich gehe davon aus, ihre Stiefmutter meint es gut und sie sieht und merkt sicherlich noch viel mehr Defizite im Alltag ihres Vaters, da sie die meiste Zeit mit ihm verbringt.

    Das Verdrängen und Entschuldigen von Fehlleistungen ist eine normale Reaktion auf Mögliches nicht wahr haben wollen.
    Haben Sie mit ihrer Stiefmutter eingehend darüber geredet, was alles bereits Beunruhigendes passiert ist ?
    Häufig werden solche Defizite abgetan oder lange verharmlost, dafür das die Fassade aufrecht erhalten bleiben soll, denn man würde dem Betroffenen weh tun.

    Das Schwierigste, nämlich zu erkennen, welche Konzentrationsleistungen nicht mehr im Normalbereich sind und den Betroffenen zur weiteren Untersuchung zu bewegen, ist passiert.

    Alzheimer ist eine Ausschlussdiagnose, insofern gut, weitere Untersuchungen zu machen. Mittels moderner Diagnostik kann man heute zumindest feststellen, ob und welche Bereiche des Gehirnes vom Abbau (wenn denn dann) betroffen sind.....aber nicht alles ist Typ Alzheimer, es gibt viele Ursachen.

    Das Schwierigste, nämlich zu erkennen, welche Konzentrationsleistungen nicht mehr im Normalbereich sind und den Betroffenen zur weiteren Untersuchung zu bewegen, ist passiert.

    Ärzte sind auch nur Menschen, dies darf man nie vergessen. Depressionen kann man nicht in einen Topf werden und jeder Mensch reagiert anders auf gravierende Änderungen im Leben, die als nachteilig und traurig empfunden werden.

    Ich würde mich an ihrer Stelle nicht so sehr über diesen Arzt ärgern, sondern nun in Ruhe die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten.

    Herzlichen Gruss und möge es DAS nicht sein.
    AD

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    • RE: Alzheimer oder Überlastung?


      Sehr geehrte Britta,
      Sie schildern hinsichtlich der Beeinträchtigungen Ihres Vaters u.a. Symptome einer Depression, der pauschalen Aussage des behandelnden Arztes („Leute, die Depressionen haben, sind nach aussen das blühende Leben und jammern!"), die dieser möglicherweise/wahrscheinlich so nicht getätigt/gemeint hat, kann ich mich nicht anschliessen. Die Konzentrationsstörung und das Vergessen von Gesprächsinhalten (was im Übrigen auch durch Konzentrationsstörungen bedingt sein könnte) liessen sich theoretisch durch eine Depression erklären. Eine weitere Abklärung, die unbedingt eine qualifizierte neuropsychologische Testung beinhalten sollte, ist jedoch in jedem Falle sinnvoll. Die Tatsache, daß Röntgen, CCT und Doppler unauffällige Befunde erbrachten sagt nämlich erst einmal nicht viel aus. Dies wäre auch bei einer beginnenden Alzheimererkrankung der Fall, für die der beschriebene Verlauf aber nicht unbedingt typisch ist.
      Gegebenenfalls könnte sich Ihr Vater einmal ambulant in einer Gedächtnissprechstunde vorstellen. Adressen finden Sie u.a. unter www.alzheimerform.de.
      Mit freundlichen Grüssen,
      Spruth

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      • RE: Alzheimer oder Überlastung?


        Liebe Britta,

        es würde mich interessieren, wie es weiter geht.
        Es wäre schön, wenn Sie sich hier nochmals melden und über die Ergebnisse der Untersuchungen des Krankenhauses berichten, wenn Sie das möchten.

        LG-A.

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        • RE: Alzheimer oder Überlastung?


          Hallo!

          Vielen lieben Dank für die Antworten. Ich war heute mittag im Krankenhaus, hatte Gelegenheit bei einigen Untersuchungen dabei zu sein und konnte sogar mit dem Chefarzt sprechen- ich habe ihn direkt auf den Verdacht angesprochen, woraufhin er recht irritiert geschaut hat. Ich habe ihn gefragt, ob ich mir diesbezüglich Gedanken machen muss, und er sagt, dass zwar die verschiedenen Tests (Gedächtnisstests, Visustest, ......) noch ausgewertet und eben mit den für seine Altersgruppe typischen WErte verglichen werden müssen, aber es bestehe kein Grund zur Sorge. Kernspin, weitere Doppler, EEG zeigen keinerlei Auffälligkeiten. Ich werde jetzt den abschliessenden Bericht abwarten und mich dann gegebenenfalls an die Gedächtnissprechstunde wenden.
          Bis dahin noch einmal vielen Dank für Ihre Antworten,
          MfG
          Britta

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          • RE: Alzheimer oder Überlastung?


            Liebe Britta,

            das klingt ganz gut. Weiterhin alles Gute für Ihren Vater.
            LG
            A.

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            • RE: Alzheimer


              Hallo,

              es geht um meine Omi die an Alzheimer erkrankt ist seit ca einem halben Jahr. Sie ist jetzt in einem Seniorenheim untergebracht und damit werde ich einfach nicht fertig.

              ich bin die ersten jahre mit bei meiner Oma aufgewachsen, sie ist für mich wie eine zweite Mutti.

              leider bin ich jetzt selten bei ihr weil ich erstens angst davor habe das sie mich nicht mehr erkennt und weil ich nicht fertig damit werde sie jedesmal wieder da zu lassen. Zumal von ihr auch so sätze kommen wie: aber ihr holt mich wieder ab. Ich könnte jedes Mal heulen.

              Ich weiß nicht wie es ihr mit dieser krankheit geht ob sie es merkt das sie alzheimer hat oder nicht. Ich rede mir immer ein das sie da total unglücklich ist.

              Und das macht mich noch trauriger. Jetzt hat sie auch noch eine kleine Urenkelin (15 monate, unsere tochter) und sie bekommt das alles nicht mehr wirklich mit.

              Sie ist die einzige person mit der ich über alles reden konnte wenn es mal streit in der familie gab. sie war immer für mich da. Und jetzt fängt sie an mich zu vergessen.

              ich weiß nicht was ich machen soll.

              Jessy (21 jahre)

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