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Neurexan

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  • Neurexan

    Hallo,
    im Forum binich auf das homöopathische Mittel Neurexan gekommen, das die Unruhe evtl. auch Agression meiner alzheimerkranken Mutter (76) etwas dämpfen soll. Ist ein Mittel bei mernvöser Unruhe und Schlafstörungen. Sie bekommt es jetzt 3 mal täglich seit 1,5 Wochen. Aber es zeigt sich noch kein Erfolg.Oder erwarte ich zu viel? DIe Agression ist noch da, teils wirklich massiv. Ich dachte es kommt ein bisschen Ruhe in sie und nicht dieses sich gegen alles wehren (wirklich wie so ein Kind in der Trotzphase). Man wundert sich, wie viel Kraft und Power so ein alter schwacher Mensch doch haben kann, wenn er wirklich alle Energie da rein steckt. Macht es einen Sinn das Mittel weiter zu verabreichen. Es ist ja rein homöopathisch. Ich weiß schon, Mediziner sind da eh skeptisch.


  • Re: Neurexan


    Liebe Rosa08,

    ich kann gut nachvollziehen, wie es Ihnen mit Ihrer Mutter geht. Auch wir (hauptsächlich mein Vater als Hauptpflegeperson) kämfpen gegen die Aggressionen an. Wir haben zuerst geprüft, in welchen Situationen die Aggressionen auftraten. Anschließend haben wir versucht bestimmte Situationen (in denen meine Mutter überfordert war) zu vermeiden. Denn Aggressionen treten auch durch Überforderungen/Ängste auf. Aber es gibt auch Situationen wie z.B. Vorlagen (wg. leichter Inkontinenz) wechseln, Duschen oder Tabletteneinnahme wo meine Mutter sehr aggressiv ist und nicht einsieht, dass diese Dinge wichtig sind und auch durchgeführt werden müssen. Da kann sie richtig "toben".
    Zeitweise besteht eine regelrechte Feindseligkeit gegenüber den Menschen, die das von ihr verlangen.

    Wir haben damals auch Neurexan ohne Erfolg eingesetzt. Aber jeder Mensch reagiert anders auf die Medi´s. Es kommt ja auch drauf an, welche Krankheiten Ihre Mutter hat, was sie noch an Medi´s einnimmt. Desweiteren benötigen homöopathische Medikamente meist eine längere Zeit, bis sich der Wirkungspegel aufgebaut hat. Es kann schon mal Wochen dauern. Ich hoffe, sie haben die Medikamentation mit einem erfahrenen Heilpraktiker abgesprochen. Ich würde mich wegen der Dosierung oder den Wechsel auf ein anderes Präparat unterhalten. Nicht einfach mit homopathischen Medis herumexperimentieren. Auch diese Medikamente sind nicht frei von Nebenwirkungen!!!

    Meine Mutter bekommt zur Zeit "Kytta sedativum für den Tag" für die innere Unruhe und Unausgeglichenheit. Da sich die Aggresions-Attacken aber verschlimmer haben bekommt sie jetzt vom Neurologen seit kurzem noch ein Neuroleptikum. Mal schauen wie das wirkt.

    Sind Sie mit Ihrer Mutter in neurologischer Behandlung? Bekommt ihre Mutter ein Antidementiva wie Aricept oder Axura?
    Auch diese Medikamente können ggf. die Aggressionen lindern, da sie meist die kognitiven Defizite verbessern. Wenn der Erkrankte auf die Therapie anspricht, kann man so die Krankheit für 1-3 Jahre "aufhalten".

    Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen mit den Informationen.

    Lieben Gruß

    Petra S.

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    • Re: Neurexan


      Liebe Petra,
      wir geben Neurexan aufgrund von Infos aus dem Forum hier. Ohen Rücksprache mit einem Arzt. Aber den Apotheker habe ich dazu befragt. Meine Mutter bekommt seit Jahren Axura. Wenn wir zu einem Neurologen gehen, habe ich Angst, dass meine Mutter starke Tabletten bekommt und sie nur noch "neben der Spur" herumtappt. Also wirklich benommen, neben sich, abwesend, ruhig gestellt. Das ist es nicht, was ich will.
      Schwierige Situation.
      Viele Grüße
      Rosa

      Kommentar


      • Re: Neurexan


        Liebe Rosa,

        ich kann Ihre Ängste verstehen, die sie bei einem Neurologen haben. Man muss abwägen, wie man mit den Aggressionen klarkommt. Wenn sich diese soweit steigern, dass der pflegende Angehörige daran zugrunde geht, nutzt es auch keinem. Und die Aggressionsphasen sind auch meist für den Erkrankten eine starke Belastung. Zumindes meine erkrankte Mutter bekommt die Phase zeitweise mit und es tut ihr dann unendlich "leid" dass sie so ausgerastet ist. Sie sagt selber, dass sie sich dann überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hat.

        Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Neurologen einige Neuroleptika ausrobieren müssen. Ich möchte Ihnen gerne meine Erfahrungen schildern. Aber es ist immer zu erwähnen, dass jeder Mensch unterschiedlich auf die Neuroleptika reagiert.

        Man unterscheidet bei den Neuroleptika zwischen zwei Gruppen:

        Typische Neuroleptika wie z.B. Melperon, Dippiperon etc.
        Bei Gabe dieser Medikamente (in niedriger Dosis) hatten wir als Nebenwirkung starke Müdigkeit, sehr gedämpftes Bewusstsein, Gangschwierigkeiten, Schwindel, vollkommene Inkontinenz, stärkere Gedächtnisstörungen.

        Die zweite Gruppe Neuroleptika sind die atypischen Neuroleptika wie Risperidon, Olanzapin etc.
        Bei beiden Neuroleptika hatten wir als Nebenwirkung Gewichtszunahme (ca. 3-5kg) und anfang verstärkte Müdigkeit. Ansonsten hat meine Mutter beide sehr gut vertragen. Neuroleptika werden auch nicht dauerhaft eingesetzt. Zuerst bekam meine Mutter Risperidon für ca. 6 Monate danach wurde es langsam ausgeschlichen und es ging anschließend eine Weile gut mit den Aggressionen. Zur Zeit haben wir wieder Probleme und der Neurologe hat ihr Olanzapin verordnet, was aber auch gut vertragen wird und positiv anschlägt. Sie ist seit Gabe des Mittels geistig wacher schon pfiffig geworden und ausgeglichener. Wir hoffen, dass es weiterhin so gut anschlägt.

        Hier ein Link, wo Neuroleptika gut beschrieben sind:
        http://medikamente.onmeda.de/Wirksto...roleptika.html

        Bitte den Suchbegriff Neuroleptika eingeben.

        Man sollte auch immer an den pflegenden Angehörigen denken, der tagein, tagaus die Aggressionen ertragen muss. Wenn die Aggressionen in vermeidbaren Situationen auftreten bin ich auch nicht dafür Medikamente einzusetzen. Aber bei uns treten die Aggressionen ja bei täglichen Dingen (Medikamentengabe, Vorlagen morgens u. abends wechseln und Duschen) auf und halten für längere Zeit an, geht es leider manchmal nicht anders. Wir werden auch versuchen nach einiger Zeit in Absprache mit dem Neurologen, das Medikament wieder auszuschleichen um zu sehen ob es ohne geht.....

        Ich als Angehörige habe mich beim Neurologen dafür eingesetzt, dass die Medis aufgrund der Nebenwirkungen wieder abgesetzt und ein anderes Medi probiert wurde. Leider sind so Nebenwirkungen wie Gangstörung, vollkommene Inkontinez, Müdigkeit, Gedämpftheit für die Neurologen als akzeptabel einzustufen während sie das Leben der erkrankten sowie der Pflegeperson erschweren. Und da war es mein Job dafür Sorge zu tragen, das es nicht akzeptabel ist und ich habe es erreicht, dass wir jetzt ein Medi haben was gut vertragen wird.

        Man allerdings auch Glück mit dem Neurologen haben. Auf Wunsch redet der Neurologe immer vorher mit mir kurz alleine bevor er danach mit uns gemeinsam spricht. Ich sage Mutter immer, ich habe auch einen Termin wegen "Mausarm" und müsste vorher zur Behandlung. Das wird dann so aktzeptiert.

        Ich hoffe, dass Ihnen Herr Spruth auch noch einige Tipps geben wird.

        Lieben Gruß

        Petra

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        • Re: Neurexan


          Hallo Rosa,
          da Neurexan ein homöopathisches Kombinationsmittel ist, ist es wichtig, dass Sie es entsprechend verabreichen. Homöopathische Mittel müssen geschützt vor Spannungsfeldern (Fernseher; Computer) aufbewahrt werden, da sie sonst ihre Wirkung verlieren.

          Darüberhinaus sollen sie getrennt von anderen allopathischen Mitteln gegeben werden - am besten als Tabletten (Milchzuckerbasis) langsam im Mund zergehen lassen. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass das Mittel bei meinem Vater in Tablettenform besser toleriert wird, als als alkoholische Dilution. Offenbar können auch schon geringe Mengen Alkohol Veränderungen in einem kranken Gehirn bewirken.

          Kaffee, Tee, auch aromatisierte Tees können die Wirkung der Homöopathika einschränken oder aufheben.

          Wenn sie die Tabletten zermörsern, um eine bessere Einnahmemöglichkeit zu schaffen, tun Sie dies nur zwischen zwei Kunststofflöffeln oder in Porzellan. Metall schränkt die Wirkung ebenfalls ein.

          Wenn Sie dies alles berücksichtigt haben und das Mittel trotzdem nicht greift, passt es offenbar nicht auf das Krankheitsbild des Patienten.

          Anders als Petra bin ich der Meinung, dass das "richtige" homöopathische Mittel sehr schnell wirkt - die Wirkung nach längerer Einnahmezeit sehe ich eher bei naturheilkundlichen Mitteln, wie Baldrian Hetterich oder Kytta-Sedativum, die auf anderer Basis wirken.

          Grundsätzlich ist zu überlegen, ob die bei Demenzpatienten so oft beschriebene Aggression nicht eine "normale" und verständliche Reaktion auf das doch noch vorhandene Wahrnehmen des Verlustes vieler wichtiger Fähigkeiten ist - eine Art wütende Hilflosigkeit, ein letzter Protest eines kranken Menschen.

          Wie würden wir selbst reagieren, wenn wir bemerken, dass wir immer weniger können - wir immer abhängiger von unserer Umwelt werden? Welche Angst würde einen befallen? Und Angst führt meist zu Aggression.

          Ich habe leider keine Patentlösung - leider. Ich studiere selbst immer wieder die neusten Ergebnisse der Studien zu den Dementiellen Erkrankungen. Der richtige Umgang - das Verstehen der Ursachen des Verhaltens und sehr viel Geduld können vielleicht weiter helfen. Manche Menschen kommen auch mit Neuroleptika (Risperdal u.a.) zurecht, andere - wie mein Vater - vegetieren dann nur noch vor sich hin und der Umgang wird noch schwieriger.

          Ich wünsche Ihnen, dass Sie den richtigen Weg finden.
          Gruß Leona

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          • Re: Neurexan


            Sehr geehrte Rosa08,

            ich bekenne hier offen, daß ich kein Anhänger der Homöopathie bin. Andererseits: wer heilt hat Recht. Wenn ein homöopathisches Mittel eine Wirkung zeigt, so würde ich es auch nicht absetzen, egal, ob diese einen Placebo-Effekt oder eine wie auch immer anders zu erklärende Wirkung darstellt. In Ihrem Fall scheint sich der gewünschte therapeutische Erfolg jedoch nicht einzustellen. Ich kann ihnen daher nur empfehlen, Ihre Angst vor einem schlechten Neurologen, Nervenarzt oder Gerontopsychiater zu überwinden und mit fachlicher Hilfe einen Behandlungsweg, der immer mit Ihnen zusammen entwickelt und ggfs. im Verlauf auch modifiziert werden sollte, zu suchen.
            Im übrigen sollten keinerlei Medikamente nur nach Hören-Sagen eingesetzt werden; es sollte m.E. immer, und ich meine wirklich immer, zunächst ein ein Arzt konsultiert werden.

            Mit freundlichen Grüssen,

            Spruth

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