Serevent Dosier-Aerosol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 29.07.2015
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Salmeterol
Darreichnungsform: Dosieraerosol
Rezeptpflichtig

Wirkung

Serevent Dosier-Aerosol enthält den Wirkstoff Salmeterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Serevent Dosier-Aerosol.

Salmeterol wird vornehmlich als Dosieraerosol oder Pulverinhalation bei Atemwegserkrankungen angewendet, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen das Asthma und die COPD (chonisch obstruktive Lungenerkrankung), aber auch die chronische Bronchitis, in deren Verlauf es zu Atemnot kommen kann. Der Wirkstoff wird in der Langzeittherapie eingesetzt und ist für die akute Behandlung von Asthmaanfällen nicht geeignet.

Eine langfristige Therapie mit Salmeterol muss vom Arzt immer mit einer entzündungshemmenden Therapie kombiniert werden. Salmeterol kann also zum Beispiel auch nicht die Behandlung mit Glukokortikoiden ersetzen.

Die Dosierung des Wirkstoffs richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und ist vom Arzt festzulegen. Der Krankheitsverlauf und der Therapieerfolg sollten täglich vom Patienten mit Hilfe eines Peak-Flow-Meters gemessen werden. Verschlechtern sich die Beschwerden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Keinesfalls darf der Patient eigenmächtig die Dosierung des Medikaments verändern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Salmeterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Salmeterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • chronische Bronchitis
  • Blählunge

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und wird vom Arzt bei der Verschreibung festgelegt. Für den Behandlungserfolg ist es wichtig, das Dosier-Aerosol regelmäßig anzuwenden. Eine Einzeldosis muss stets aus zwei Sprühstößen bestehen, um eine gleichförmige Dosierung zu gewährleisten. Im Allgemeinen werden zweimal täglich zwei Sprühstöße inhaliert. Bei stärkeren Beschwerden Erwachsener kann die Dosis auf Anweisung des Arztes auf zweimal täglich vier Sprühstöße erhöht werden.

Der Abstand der einzelnen Inhalationen sollte etwa zwölf Stunden betragen. Die bronchienerweiternde Wirkung setzt im Allgemeinen 10 bis 20 Minuten nach der Inhalation ein und hält etwa zwölf Stunden an. Die maximale Wirksamkeit wird normalerweise nach zwei Stunden erreicht. Bei Erwachsenen soll die Tagesgesamtdosis acht, bei Kindern vier Sprühstöße nicht überschreiten. Eine höhere Dosierung bringt meist keinen zusätzlichen Nutzen, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen.

Zur Inhalation entfernen Sie zunächst durch leichtes Zusammendrücken der Seitenflächen die Schutzkappe vom Mundrohr. Schütteln Sie das Dosier-Aerosol kräftig, um sicherzustellen, dass mögliche Fremdkörper entfernt werden und der Inhalt gleichmäßig durchmischt wird. Halten Sie dann das Dosier-Aerosol zwischen Daumen und Zeigefinger aufrecht mit dem Behälterboden nach oben. Unabhängig von der Körperposition ist das Dosier-Aerosol bei der Inhalation auf diese Weise senkrecht zu halten. Atmen Sie zunächst kräftig aus und dann tief und gleichmäßig durch das Mundrohr ein. Kurz nach Beginn des Einatmens drücken Sie den Wirkstoffbehälter einmal fest nach unten und atmen währenddessen weiter gleichmäßig und tief ein. Zum Schluss halten Sie den Atem so lange wie möglich an, setzen das Mundrohr ab und nehmen den Zeigefinger vom oberen Ende des Dosier-Aerosols. Soll ein weiterer Sprühstoß inhaliert werden, halten Sie das Dosier-Aerosol weiterhin aufrecht und warten etwa eine halbe Minute, bevor Sie die geschilderten Schritte wiederholen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Norfluran

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Zittern der Finger und Hände, Infektionen der oberen Atemwege.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Unangenehmes Herzklopfen, Schwindel, paradoxe Verengung der Bronchien, Husten, Beschwerden in Nasenraum und Nebenhöhlen, Entzündungen des Rachens, allergische Nasenschleimhautentzündung, Bronchitis, Magenschmerzen, Erbrechen, Entzündung des Magen-Darm-Traktes durch Viren, Durchfall, Zahnschmerzen, Regelschmerzen.

Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskelrheumatismus, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Kehlkopfkrämpfe, Kehlkopfreizungen, Kehlkopfschwellungen, Unruhe, Depression, Angst, Blutzuckerwertanstieg, Blutkaliumkonzentrationsabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen mit Ausschlag und Wassereinlagerungen im Gewebe, Nesselsucht.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen, Blutplättchenmangel, Abnahme der Eosinophilen, Juckreiz, Brennen, Hautausschlag, Verschlechterung der Lungenfunktion, Atemstillstand, Tod.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Blutdruckanstieg, Herzjagen, Atemnot, Wehenhemmung bei Schwangeren.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme des bronchienerweiternden Medikaments Theophyllin verstärkt sich die bronchienerweiternde Wirkung. Ebenso verstärken sich unerwünschten Wirkungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen.

Betablocker hingegen vermindern die Wirkung des Salmeterols und können schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Gegenanzeigen

Salmeterol darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen die Substanz sowie allgemein gegen Wirkstoffe wie Adrenalin, Noradrenalin und Levodopa, die zu den Katecholaminen gehören.

Es sollte außerdem nach Möglichkeit nicht angewendet werden bei
  • schwerer Schilddrüsenüberfunktion
  • Herzrhythmusstörungen insbesondere mit gleichzeitigem schnellen Herzrhythmus (Tachyarrhythmie)
  • Verschluss der Aortenklappe
  • so genannter hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie
  • Verengung der Koronargefäße
  • Epilepsie
  • Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Diabetes mellitus vom Typ 2 mit unausgeglichener Stoffwechsellage
  • akuten Asthmabeschwerden und einem sich verschlechternden Asthma
  • gleichzeitiger Einnahme kurz wirksamer Beta-2-Sympathomimetika.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Salmeterol kann über den Mutterkuchen in das Blut des ungeborenen Kindes übergehen und dort Nebenwirkungen verursachen. Ein wehenhemmender Effekt ist bei der Inhalation von Salmeterol unwahrscheinlich, jedoch nicht sicher auszuschließen. Daher sollte der Wirkstoff nach Möglichkeit insbesondere während des letzten Drittels der Schwangerschaft nicht verwendet werden. In der Zeit davor sollte Salmeterol nur auf Anraten des Arztes eingesetzt werden.

Während des Stillens sollte Salmeterol nicht angewendet werden, da es in geringem Umfang in die Muttermilch übergeht. Eine Schädigung des Säuglings durch Salmeterol ist bisher jedoch nicht bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter vier Jahren sollte Salmeterol nicht zur Anwendung kommen, da dazu keine ausreichenden Erfahrungen aus Studien vorliegen.

Kinder über vier Jahre sollten den Wirkstoff nur unter Aufsicht Erwachsener anwenden, da die Wirkung von der richtigen Einnahme mit korrekter Anwendung der Sprühsysteme abhängt.

Warnhinweise

  • Der Wirkstoff ist nicht geeignet zur Behandlung eines akuten Asthma-Anfalls oder bei plötzlich auftretenden Atemnotanfällen.
  • Verschlechtern sich die Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Die Dosierung darf nicht eigenmächtig verändert werden.
  • Das Medikament gehört zu den verbotenen Substanzen der Doping-Liste.
  • Wird eine Inhalierhilfe (Spacer) verwendet, sollte der Arzt die Dosierung erneut beurteilen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Aerosolstoß Dosieraerosol)
120 Aerosolstoß Dosieraerosol
25 Mikrogramm Salmeterol
240 Aerosolstoß Dosieraerosol
25 Mikrogramm Salmeterol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Serevent Dosier-Aerosol sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Salmeterol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Inhalationspulver
Inhalationspulver

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.