Luxerm 160 mg/g Creme

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.11.2016
Hersteller: Galderma Laboratorium GmbH
Wirkstoff: MAOP
Darreichnungsform: Creme
Rezeptpflichtig

Wirkung

Luxerm 160 mg/g Creme enthält den Wirkstoff MAOP. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Luxerm 160 mg/g Creme.

Der Wirkstoff wird verwendet zur Behandlung von chronischen Schädigungen der verhornten Oberhaut, die durch langjährige intensive Einwirkung von Sonnenlicht (UV-Strahlung) verursacht sind (aktinische Keratosen). Diese Schädigungen dürfen allerdings nur dünn und nicht stark schuppend sein und andere Therapien müssen sich als nicht geeignet erwiesen haben.

MAOP eignet sich auch zur Behandlung lichtbedingten Hautkrebses (Basaliom), wenn er oberflächlich oder als Knötchen auftritt. Der Wirkstoff wird besonders eingesetzt, wenn die Hautstellen sich nicht für andere Therapien eignen. Dies ist beispielsweise der Fall bei Hautschäden im mittleren Gesichtsbereich oder an den Ohren, an schwer sonnengeschädigter Haut, wenn die Schäden großflächig sind oder hartnäckig wiederkehren.

Auch sogenannte Plattenepithelkarzinome (Hautkrebs, der von den Stachelzellen der Haut ausgeht; weiterer Name: Morbus Bowen) können mit MAOP behandelt werden, wenn der Arzt eine chirurgische Entfernung für weniger geeignet hält.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von MAOP sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Zytostatika, zu welcher der Wirkstoff MAOP gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • dünn oder nicht verhornte und nicht dunkel gefärbte Hautstellen (aktinische Keratosen) auf Gesicht und Kopfhaut von Erwachsenen ab 18 Jahren, wenn andere Therapien als weniger geeignet angesehen werden

Dosierung

Wenden Sie die Creme an, wenn die Temperaturbedingungen einen zweistündigen Aufenthalt im Freien erlauben. Wenn es regnet oder Regen aller Wahrscheinlichkeit nach zu erwarten ist, sollte die Anwendung unterbleiben.

Vor der Behandung muss auf alle Hautstellen, auch die zu behandelnden, ein Sonnenschutzmittel mit einem chemischen Lichtschutzfaktor von 30 oder höher aufgetragen werden. Sobald das Sonnenschutzmittel getrocknet ist, entfernen Sie Schuppen und Krusten und rauen die Hautoberfläche vor dem Auftragen einer dünnen Schicht Creme auf die Behandlungsbereiche auf. Ein luftdichter (Okklusiv-)Verband ist nicht erforderlich. Direkt oder höchstens 30 Minuten nach dem Auftragen der Creme gehen Sie ins Freie. So vermeiden Sie eine überschießende Bildung von Porphyrinen in der Haut, die mit stärkeren Schmerzen verbunden wäre.

Um möglichst wenig Schmerzen zu erzeugen und eine maximale Wirksamkeit zu gewährleisten, bleiben Sie dann zwei Stunden ununterbrochen bei vollem Tageslicht im Freien. Gehen Sie möglichst nicht nach drinnen. Sollten Sie sich an sonnigen Tagen in direktem Sonnenlicht nicht wohlfühlen, können Sie durchaus zeitweise im Schatten Schutz suchen.

Nach der zweistündigen Einwirkung wird die Creme abgewaschen. Während einer Anwendung können mehrere Hautstellen gleichzeitig behandelt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • Propyl-4-hydroxybenzoat
  • Cetylstearylalkohol
  • Cholesterol
  • Erdnussöl
  • gereinigtes Wasser
  • Isopropylmyristat
  • Macrogolstearat 2000
  • Methyl-4-hydroxybenzoat
  • Natriumedetat
  • Oleylalkohol
  • raffiniertes Mandelöl
  • selbstemulgierendes Glycerolmonostearat
  • weißes Vaselin

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schmerz, Brennen, Krustenbildung, Hautrötung.

Häufige Nebenwirkungen:
nervliche Missempfindungen, Kopfschmerz, Infektion, Geschwürbildung, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödem), Schwellung, Blasen, Bluten der Haut, Juckreiz, Hautabschälung, Hauterwärmung, Reaktionen an der Behandlungsstelle, Wärmeempfindung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwellung des Auges, Augenschmerzen, Wundbluten, Übelkeit, Nesselsucht, Hautausschlag, Hautreizung, Lichtreaktion der Haut, Farbveränderungen der Haut, Hitzeausschlag, störendes Hautgefühl, Müdigkeit.

Wechselwirkungen

Bezüglich der Wechselwirkungen wurden keine Studien durchgeführt und bisher sind keine Wechselwirkungen bekannt.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und Patienten mit der Stoffwechselerkrankung Porphyrie darf MAOP nicht eingesetzt werden. Der Wirkstoff ist auch nicht geeignet zur Behandlung von Hautkrebsformen, die mit einer Hautverhärtung einhergehen (morphaeaforme Basaliome).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Weil es für MAOP keine aussagefähigen Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Schwangeren gibt, wird von der Anwendung während der Schwangerschaft abgeraten.

Es ist nicht bekannt, in welchem Maße MAOP nach der örtlichen Anwendung in die Muttermilch übergeht. Daher sollte nach der Anwendung 48 Stunden lang nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Da keine Erfahrungen mit der Therapie von Patienten unter 18 Jahren mit dem Wirkstoff vorliegen, ist von einer Behandlung dieser Altersgruppe abzusehen.

Warnhinweise

  • Das Medikament darf nicht in die Augen gelangen.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung dick verhornter, verfärbter oder im Schambereich gelegener aktinischer Kerotsen geeignet.
  • Das Medikament ist nur anzuwenden, wenn die Temperaturbedingungen einen zweistündigen Aufenthalt im Freien erlauben.
  • Die Bestandteile Cetylstearylalkohol und Konservierungsmittel (Parabene) können örtlich begrenzt Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank zu lagern.
  • Nach Anbruch ist das Medikament noch 28 Tage haltbar.
  • Vor der Behandlung muss auf alle dem Tageslicht ausgesetzten Bereiche einschließlich der Behandlungsbereiche ein Sonnenschutzmittel (chemischer SPF30 oder höher) aufgetragen werden.
  • Das Medikament ist nicht für Personen geeignet, die überempfindlich gegen Erdnussöl, Erdnuss oder Soja sind.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Creme)
2 Gramm Creme
160 Milligramm MAOP

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Luxerm 160 mg/g Creme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff MAOP (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.