Karison Fettsalbe

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.11.2007
Hersteller: Dermapharm AG
Wirkstoff: Clobetasol
Darreichnungsform: Salbe
Rezeptpflichtig

Wirkung

Karison Fettsalbe enthält den Wirkstoff Clobetasol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Karison Fettsalbe.

Clobetasol wird zur kurzfristigen örtlichen Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen (Entzündungen) eingesetzt, bei denen die äußerliche Anwendung von Glukokortikoiden mit sehr starker Wirkung notwendig ist.

Dies sind beispielsweise Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), akute und chronische Ekzeme, Knötchenflechte (Lichen ruber planus), Weißfleckenkrankheit (Lichen sclerosus et atrophicus) und die schubweise verlaufende Hauterkrankung an den Fußsohlen und Handflächen Pustulosis palmaris et plantaris.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clobetasol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Clobetasol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • begrenzte, nicht auf eine Therapie reagierende, entzündliche Hauterkrankungen, bei denen ein sehr stark wirksames Kortison angewendet werden muss

Dosierung

Karison Fettsalbe wird einmal täglich dünn auf die befallenen Hautstellen aufgetragen.

Die zu behandelnde Fläche darf 20 Prozent der Körperoberfläche nicht überschreiten. Pro Woche sollten nicht mehr als 50 Gramm der Clobegalen Salbe aufgetragen werden.

Die Anwendungsdauer sollte maximal zwei bis drei Wochen betragen. Ist die Erkrankung nach dieser Zeit nicht abgeheilt, sollte erneut ein Arzt aufgesucht werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Sorbitansesquioleat
  • Glycerolmonostearat
  • Propylenglycol
  • weißes Vaselin

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
örtliche Reizerscheinungen der Haut wie Rötungen, Brennen, Juckreiz, Hautaustrockung, Kontaktallergie.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dünnerwerden der Haut (Atrophie), Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Ausbildung von Hautstreifen (Striae distensae).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Hautveränderungen wie Steroidakne, periorale Dermatitis, vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichose), Entzündungen der Haarfollikel (Follikulitis), flächenhafte Hautblutungen (Ekchymosen), Hautgrießbildung (Milienbildung).

Besonderheiten:
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, steigt mit der Behandlungsdauer, mit der Größe der behandelten Hautstelle sowie bei der Anwendung unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverband).

Bei Behandlung der Schuppenflechte kann es in seltenen Fällen zu einer Verschlechterung der zu behandelnden Krankheitszeichen und zu einer pustulösen Psoriasis kommen.

Bei großflächiger oder langfristiger Anwendung besteht zudem die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper aufgenommen wird und Nebenwirkungen verursacht wie beispielsweise eine Erhöhung der Glukokortikoid-Menge im Blut (Cushing-Syndrom) oder Störungen des Hormonhaushaltes, die sich in der Regel nach Beendigung der Behandlung schnell wieder normalisieren.

Wechselwirkungen

Es sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen für Clobetasol bekannt.

Bei stark vorgeschädigter Haut sind dennoch unter ungünstigen Behandlungs- und Aufnahmebedingungen (Resorptionsverhältnissen) Wechselwirkungen mit Schleifendiuretika oder blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulantien) möglich, die die Nebenwirkungen der genannten Wirkstoffe verstärken.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Clobetasol, bei bakteriellen Hauterkrankungen wie Akne, entzündeten Ekzemen, Hautveränderungen aufgrund einer Tuberkulose und Syphilis sowie durch Viren verursachten (viralen) Hauterkrankungen wie Lippenherpes oder Windpocken nicht eingesetzt werden.

Ebenso darf Clobetasol nicht angewandt werden bei Hautreaktionen infolge von Impfungen, Pilzerkrankungen, durch Parasiten verursachten (parasitären) Erkrankungen, chronischen Hautveränderungen wie Rosazea, Entzündungen im Gesichtsbereich (Dermatitis perioralis), Gürtelrose, ausgedehnten Formen der chronischen Schuppenflechte sowie bei Juckreiz im After- und Genitalbereich.

Im Augenbereich darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da die Gefahr einer Augeninnendruckerhöhung (grüner Star, auch Glaukom genannt) besteht. Auch unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverbänden) darf Clobetasol-17-propionat nicht aufgetragen werden.

Daneben sollte eine großflächige (mehr als zehn bis 20 Prozent der Körperoberfläche) oder lang andauernde (länger als zwei bis drei Wochen) Behandlung insbesondere bei älteren Menschen vermieden werden. Ist eine großflächige oder lang andauernde Behandlung im Einzelfall erforderlich, muss eine sorgfältige Therapieüberwachung durch den Arzt gewährleistet sein.

Eine besonders sorgfältige Überwachung muss erfolgen bei der Anwendung von Clobetasol im Gesicht, am Hals, in Hautfalten, im After- und Genitalbereich, auf nässenden Hautflächen, Schrunden und Geschwürbildungen.

Auch bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und Patienten mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) erfordert die Behandlung mit dem Wirkstoff eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Clobetasol darf während den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht angewendet werden.

Bei großflächiger, langfristiger Anwendung oder unter dicht verschlossenen Verbänden besteht die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper der Mutter aufgenommen wird. Clobetasol kann dann über den Mutterkuchen (Plazenta) zum Ungeborenen gelangen und dieses schädigen. Deshalb sollte während der restlichen Schwangerschaftsmonate der Wirkstoff nur in dringenden Fällen nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung, nur kurzfristig und so kleinflächig wie möglich auf die Haut aufgetragen werden. Die Hautbehandlung mit Clobetasol unter dicht verschlossenen Verbänden ist dabei zu vermeiden.

Ein Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch ist bisher nicht bekannt. Dennoch sollte Clobetasol während der Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Insbesondere sollten stillende Mütter den Wirkstoff nicht im Brustbereich auftragen, um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Über die Anwendung von Clobetasol machen Die Hersteller unterschiedliche Angaben. Es ist also für das jeweilige Medikament die Packungsbeilage zu beachten oder der Arzt zu befragen.

Warnhinweise

  • Das Medikament darf nicht im Augenbereich verwendet werden.
  • Es wird empfohlen, nach der Anwendung des Medikaments die Hände zu waschen (wenn nicht die Hände behandelt werden).
  • Wegen der starken Wirkung des Medikaments sind die Dosierungs- und Anwendungsvorschriften des Arztes genau zu befolgen.
  • Bei Auftreten einer Infektion oder allergischen Reaktion ist die örtliche Behandlung mit dem Medikament sofort abzubrechen.
  • Die enthaltene Vaseline kann Kondome undicht werden lassen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Salbe)
15 Gramm Salbe
440 Mikrogramm Clobetasol
30 Gramm Salbe
440 Mikrogramm Clobetasol
50 Gramm Salbe
440 Mikrogramm Clobetasol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Karison Fettsalbe sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Clobetasol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.