Das Bild zeigt einen Mann, der vor einem Fenster an einem großen Tisch sitzt.

Tipps zum Arbeiten bei Hitze

Von: Onmeda-Redaktion, Astrid Clasen (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 18.01.2022 - 15:17 Uhr

Das Büro ist stickig, die Konzentration fällt schwer. Ab welchen Temperaturen muss der Arbeitgeber reagieren? Und wie kann man bei Hitze Kreislaufproblemen und Erschöpfung selbst vorbeugen?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Allgemeines

Hitzefrei in der Schule, das waren noch Zeiten ... Arbeitnehmer, die unter der Hitze im Büro oder bei der Arbeit im Freien leiden, haben keinen Rechtsanspruch auf Hitzefrei oder klimatisierte Räume. Die Arbeit muss trotzdem erledigt werden.

Doch das ist gar nicht so einfach, denn mit zunehmender Hitze nimmt die Konzentration ab, man beginnt zu schwitzen, die Arbeitsunlust nimmt zu und im schlimmsten Fall bekommt man Kreislaufprobleme oder erleidet gar eine Hitzeerschöpfung, einen Hitzschlag oder einen Sonnenstich. Je nachdem, welcher Arbeit man nachgeht, steigt auch das Unfallrisiko.

Wie heiß darf es im Büro sein?

Laut Arbeitsstättenverordnung hat der Arbeitgeber für eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur zu sorgen. Allgemein gilt eine Temperatur von 26 Grad Celsius noch als zuträglich. Steigt das Thermometer in Arbeitsräumen darüber, muss der Arbeitgeber etwas unternehmen.

Mögliche Maßnahmen:

  • Sonnenschutzsysteme wie Jalousien
  • häufiges Lüften
  • Ventilatoren am Arbeitsplatz
  • kalte Getränke

Was Sie selbst tun können

Nach dem Arbeitsgesetz haben Arbeitgeber also bestimmte Auflagen, das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass es die Gesundheit nicht gefährdet. Ein paar Dinge können Sie aber auch selbst tun:

  • Trinken Sie viel, aber nicht zu viel auf einmal. Lieber häufiger trinken als gewöhnlich, dafür in kleineren Mengen.
  • Nehmen Sie leichte Mahlzeiten zu sich und möglichst in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt.
  • Tragen Sie lockere Kleidung.
  • Benetzen Sie Arme, Gesicht und wenn möglich die Beine öfter mit kühlem (nicht kaltem) Wasser.
  • Lassen Sie sich umgehend helfen, wenn Sie Symptome von Hitzeerschöpfung, Sonnenstich oder Hitzschlag bei sich beobachten, und helfen Sie Kollegen, die solche Symptome zeigen.

Im Büro

Im Büro staut sich die Hitze schnell, darum sollten Sie hier zusätzlich auf Folgendes achten:

  • Schließen Sie Jalousien möglichst früh und auch über Nacht, damit die Hitze draußen gehalten wird.
  • Nutzen Sie die Nachtkühlung: Lassen Sie, wenn möglich, Fenster über Nacht gekippt.
  • Klimaanlagen sind von Vorteil. Aber Achtung: Sie dürfen nicht zu kalt eingestellt sein, um Erkältungen und einen Hitzeschock zu vermeiden.
  • Tisch- und Standventilatoren sorgen für Abkühlung. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: nicht auf Gesicht oder Nacken richten, um Bindehautentzündungen, Verspannungen usw. zu vermeiden.

Draußen

Wenn Sie im Freien arbeiten, sollten Sie bei großer Hitze und anhaltender Sonneneinstrahlung besonders vorsichtig sein:

  • Tragen Sie luftige Kleidung und einen Sonnenschutz (z. B. Sonnenhut oder Kappe).
  • Verwenden Sie Sonnencreme.
  • Tragen Sie eine Sonnenbrille.
  • Legen Sie häufiger Pausen ein, die Sie im Schatten verbringen.