Chlamydien: 11 Symptome der sexuell übertragbaren Infektion

Verändert sich der Scheidenausfluss, kann das auf Chlamydien hindeuten. So bemerken einige Frauen etwa einen ungewöhnlich hohen Flüssigkeitsaustritt aus der Scheide. Auch die Konsistenz kann sich verändern und ist oft dickflüssiger. Eine gelbe oder grünliche Farbe spricht für eine bereits fortgeschrittene Infektion. In einigen Fällen tritt ein leicht fischartiger Geruch auf.

Lesetipp: Ausfluss aus der Scheide: Was Farbe und Konsistenz aussagen

Männer, die sich infiziert haben, bemerken mitunter einen Ausfluss in Form von Schleim oder Eiter aus dem Penis. Je nach Stadium der Erkrankung kann auch hier die Farbe variieren: Anfangs ist eine klare Flüssigkeit typisch. Diese färbt sich im weiteren Verlauf oft gelb oder grünlich. In jedem Fall empfiehlt es sich, bei Sekret aus dem Penis ärztlichen Rat aufzusuchen. Neben Chlamydien kommen auch andere Erkrankungen wie Tripper als Ursache infrage. 

Lesetipp: Ausfluss aus dem Penis? Das kann dahinterstecken

Das Bakterium Chlamydia trachomatis greift die Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Zervix) und manchmal auch die Gebärmutter selbst an und ruft dort Entzündungen hervor. Mögliche Folgen sind ungewöhnlich starke Regelschmerzen oder Schmierblutungen. 

Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) können zahlreiche Ursachen haben – zum Beispiel eine Entzündung der Geschlechtsorgane durch Chlamydien. Vor allem bei Frauen kommt es im Rahmen der Infektion häufig zu Schmerzen beim Vaginal- und Analverkehr. Mitunter treten nach dem Sex Blutungen auf. Aber auch für Männer kann der Geschlechtsverkehr mit Schmerzen verbunden sein, wenn beispielsweise eine Nebenhodenentzündung auftritt. 

Chlamydien können die Schleimhaut der Harnröhre schädigen, wodurch das Gewebe empfindlicher auf den Durchfluss von Urin reagiert. Auch eine durch Chlamydien verursachte Harnröhrenentzündung führt zu Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. 

Lesetipp: Urinwerte verstehen: Normwerte mit Tabelle

Eine Chlamydien-Infektion kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu unangenehmem Juckreiz im Intimbereich führen. Bei Männern ist meist die Öffnung der Harnröhre betroffen, bei Frauen kommt es typischerweise zu Juckreiz im Bereich der Schamlippen. Bei beiden Geschlechtern ist außerdem Juckreiz am After möglich.

Lesetipp: Häufige Geschlechtskrankheiten im Überblick

Chlamydien können eine Entzündung der Nebenhoden verursachen, was Schwellungen und Schmerzen verursachen kann. Ein weiterer Grund für eine Schwellung der Hoden: Die weißen Blutkörperchen produzieren Antikörper, die die Erreger gezielt angreifen. Zusätzlich werden Botenstoffe freigesetzt, die die Blutgefäße erweitern, wodurch mehr Flüssigkeit und Zellen ins Gewebe gelangen und Schwellungen verursachen.

Bei Frauen kann es im Rahmen der sexuell übertragbaren Erkrankung zu einer Schwellung der Schamlippen kommen. Auch hier handelt es sich um eine Folge der Entzündungsreaktion des Körpers: Die Keime können zu einer allgemeinen Entzündung der äußeren Genitalien führen, wodurch die großen Schamlippen anschwellen.

Gelangen die Keime in den Analbereich, etwa durch Analverkehr oder kontaminierte Hände oder Gegenstände, kann sich das Rektum (der letzte Abschnitt des Dickdarms) entzünden. Dadurch kommt es unter anderem zu Schmerzen, Blutungen und Schleimabsonderungen. 

Das Gewebe im Hals ist empfindlich und kann durch Infektionen leicht geschädigt werden. Werden Chlamydien durch Oralverkehr übertragen, können die Bakterien daher eine schmerzhafte Rachenentzündung verursachen. 

Lesetipp: Was hilft gegen Halsschmerzen?

Wird ein Neugeborenes während der Geburt mit Chlamydien infiziert, äußert sich das in der Regel durch eine Lungenentzündung. Auch eine Bindehautentzündung ist ein typisches Anzeichen. Fachleute sprechen dann von einer neonatalen Konjunktivitis.