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Marcumar/Sport

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  • Marcumar/Sport

    Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,
    nach tiefer Venenthrombose in beiden Unterschenkeln und leichter Lungenembolie im Februar 2004 nehme ich noch immer Marcumar. Über das Absetzen wird voraussichtlich frühenstens im März/April 2005 entschieden. Nun treibe ich seit einiger Zeit wieder einigermaßen normal Sport, obwohl mir mein Hausarzt ziemlich Angst gemacht hat. Ich würde gerne wissen, wie hoch das Risiko zum Beispiel beim Radfahren (nur mit Helm!) tatsächlich ist. Würden Sie davon aufgrund des Blutungsrisikos abraten? Zudem überlege ich ernsthaft, im Februar 2005 in den Skiurlaub zu fahren. Wie bedenklich ist das nach einem Jahr noch für die Venen ? Kompressionsstrümpfe vorausgesetzt? Halten Sie ein paar ? vorsichtige und langsame ? Abfahrten mit guter Ausrüstung (maßgefertigte Schuhe etc.) in einem Skigebiet mit exzellenter medizinischer Versorgung für zu gefährlich? Ich bin gerne bereit, alles für die Sicherheit zu tun. Sollte ich trotzdem verzichten?
    Vielen Dank für die Hilfe und beste Grüße,
    Sabine B.


  • RE: Marcumar/Sport


    Solange Sie keine Beschwerden haben, sollten Sie eigentlich auf gar nichts verzichten.

    Natürlich kann man sich immer darüber unterhalten, ob jemand, der Marcumar nimmt, reiten sollte - er könnte ja vom Pferd fallen und innerlich verbluten oder Skifahren sollte - er könnte von einem anderen gerammt werden und innerlich verbluten, ob er surfen darf - er könnte ja so blöd gegen die Brettkante fallen, dass er innerlich verblutet u. s. w....

    Ich halte es für wichtig, den Marcumarausweis dabei zu haben und eine Ampulle Konakion. Die häufigsten Unfälle passieren im Haushalt - es wird aber niemand sagen, Sie dürfen ab morgen nichts mehr aus dem Keller holen, oder?

    Wenn Sicherheitsmaßnahmen möglich sind, dann nur zu. Die wichtigste Maßnahmen beim Skifahren wäre dann wohl, nicht ausgerechnet in der Hochsaison zu fahren, denn bei vollen Pisten ist es m.E. am gefährlichsten.

    Sie dürfen Sport treiben und sollten dabei wenn möglich die Strümpfe tragen. Andererseits heilen US-Thrombosen oft ohne große Folgeschäden ab, sodass man hier etwas lockerer an die Sache herangehen kann.

    Nur der Vollständigkeit halber:
    Wie kam es zur beidseitigen Thrombose, das ist ja eher selten?
    Wissen Sie schon, dass Marcumar ausgeschlichen werden sollte?
    Und dass anschließend die Gerinnung komplett unterucht werden muss, falss noch nicht geschehen?
    Werden Sie regelmäßig mit Doppler und Duplex untersucht, damit Sie wissen, wie sich die Verhältnisse in Ihren tiefen Venen entwickeln?

    Jedenfalls alles Gute!

    Dr. Ive Schaaf

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    • RE: Marcumar/Sport


      Liebe Frau Dr. Schaaf,
      vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Sie haben mir damit ? und auch mit vielen anderen Beiträgen in diesem Forum ? sehr geholfen. Mein Hausarzt hat mir beispielsweise gesagt, eine Untersuchung der Venen lohne sich frühestens nach einem Jahr. Ich habe jedoch vor einiger Zeit an anderer Stelle schon von Ihnen gelesen, dass etwa alle drei Monate kontrolliert werden sollte. Daraufhin habe ich sofort einen Termin mit einem Phlebologen vereinbart, kann mich aber leider erst Ende Dezember vorstellen.
      Sie schrieben, dass ich am besten eine Ampulle Konakion bei mir haben sollte. Das war mit bisher nicht bekannt. Kann ich damit ? zum Beispiel bei einem Unfall ? die Gerinnungshemmung kurzfristig unterbrechen?
      Zur beidseitigen Thrombose: Ich gehe davon aus, dass ich insgesamt drei Thrombosen gehabt habe, von denen zwei anfangs nicht diagnostiziert wurden, obwohl ich in einer phlebologischen Praxis war und Ultraschall (Doppler) gemacht wurde. Möglicherweise hat die Nicht-Behandlung über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen zu dem gehäuften Auftreten geführt, dazu hat mir aber bisher niemand etwas gesagt. Da die Phlebologin, bei der ich war, leider ein Lendenwirbelsäulen-Syndrom diagnostiziert und mir heiße Bäder etc. empfohlen hat, habe ich mich sicherlich auch nicht besonders thrombosegerecht verhalten. Ich war in der Wanne, täglich in der Sauna und bin dann zu allem Überfluss auch noch Ski gelaufen ? da hatte ich allerdings wohl auch schon mindestens eine Lungenembolie (es waren insgesamt ca. sieben kleine Herde), denn am ersten Tag wäre ich auf der Piste fast zusammengebrochen. Habe angenommen, ich bekäme eine Grippe... Nach ein paar Tagen bin ich dann in Österreich zum Arzt gegangen, weil die Schmerzen der frischen Thrombose, die in dieser Zeit neu entstanden ist, so stark wurden, dass ich gar nicht mehr laufen konnte.
      In der Uniklinik Düsseldorf wurde bereits eine relativ umfangreiche Diagnostik betrieben. Festgestellt wurde eine Heterozygotie für Faktor V. Außerdem habe ich zehn Jahre die Pille genommen und bis Ende 2001 auch geraucht. Vermutlich reicht das als Ursache, oder?
      Alles weitere wird nach Auskunft der Ärzte im kommenden Jahr die Gerinnungsambulanz der Uniklinik klären. Bis dahin hilft mir hoffentlich der Phlebologe weiter, allerdings ist es mit meinem Vertrauen aus verständlichen Gründen im Moment nicht weit her.
      Nocmals danke für die Tipps und viele Grüße,
      Sabine B.

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