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Verdacht auf Lupus?

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  • Verdacht auf Lupus?

    Hallo Herr Dr. Ulrichs,

    ich möchte so kurz wie möglich meinen Krankheitsverlauf schildern.

    2004 hatte ich Schmerzen und ein Druckgefühl auf dem linken Ohr - ohne Befund, diese Schmerzen zogen sich dann denn ganzen Nacken hin zum Rücken, nach 2 Monaten war es so schlimm, dass mir liegen, stehen und sitzen schwer fielen. Es kam zu extremer Kraftlosigkeit mit Schwindel. CT des Kopfes war ohne Befund. Dann die Überweisung in die Hautambulanz der Uniklinik mit Verdacht auf Psoriasis arthropathica (leide seit 24 Jahren an Psoriasis guttata und bin heute 27 Jahre alt). Dieser Verdacht bestätigte sich nicht, gefunden wurden ANA von 1:160 und eine erhöhte Anzahl von Leukozyten. Die Kraftlosigkeit und alle anderen Beschwerden verschwanden so schnell wie sie gekommen waren - von heute auf morgen. Nur die Blutwerte blieben wie sie waren.

    2005 bekam ich plötzlich Rückenschmerzen, desweiteren Schmerzen, die vom Bauch über die Flanke zum Rücken zogen... da Blut im Urin war, gab es einen Verdacht auf ein Nierenproblem, dass sich wieder nicht bestätigte... auch die Rückenbeschwerden waren ohne Befund.
    In dieser Zeit begann auch meine Konzentrationsschwäche, mir fällt es wahnsinnig schwer mich zu konzentrieren, manchmal kann ich mich an Dinge, die mir gerade gesagt worden nicht mehr erinnern...

    2006 wurde eine Hautbiopsie gemacht, weil der Verdacht auf Hautlupus bestand (auf dem Rücken habe ich einseitig schuppenähnliche Stellen, ähnlich wie die Hälfte eines Schmetterlingserythems) Der Befund ergab Psoriasis mit einer Mykose. Gleichzeitig wurde ein Test auf Lichtempfindlichkeit gemacht, der auch negativ war.

    Seit August 2007 kämpfe ich mit ständiger Müdigkeit und Schlappheit. Es ist so, dass mir die kleinsten Tätigkeiten schwer fallen und ich danach völlig erschöpft bin, mich sehr oft am Tag hinlegen muss.

    Seit 3 Wochen habe ich eine Weichteilschwellung unter dem linken Auge mit Druckschmerz. Diese Schwellung tritt abends besonders hervor. In den ersten Tagen hatte ich zudem wie bereits 2004 Druckgefühle im Ohr, die sich Richtung Nacken zogen, ich konnte den Hals nicht mehr drehen. Lymphknoten waren nicht geschwollen. MRT ergab keinen Befund, Zähne waren auch ok. Der ANA-Wert ist mittlerweile auf 1:1280 gestiegen. Zudem ein SS-A/Ro- Wert von 1,7 und Leukos von 5,7. Da keine Diagnose, Therapie jetzt 3 Wochen mit Doxycyclin 100 und beten, dass es weggeht. Da die Werte immer noch grenzwertig sind, wird weiter beobachtet und regelmäßig kontrolliert. Der Verdacht auf Lupus wurde nie ausgeräumt und mich macht diese Ungewissheit wahnsinnig, denn die ANA-Werte steigen seit 4 Jahren und es wird nichts unternommen.

    Meine Fragen hierzu wären:

    1. Kann ich nur abwarten oder aktiv etwas tun?

    2. Gibt es Möglichkeiten einen Lupus sicher zu diagnostizieren?

    3. Kann man den Hautlupus und eine Psoriasis sicher voneinander unterscheiden? Meine Psoriasis beschränkt sich auf Kopf und Hüfte. An der Hüfte sind es rote 50 cent große Flecken, die einen weißen Rand haben.

    4. Ab welchem Wert ist der ANA-Titer nicht mehr grenzwertig?

    5. Ich verwende seit August 2007 den Nuvaring. Ist es ihrer Meinung nach sinnvoll, diesen abzusetzen wegen des Verdachts auf Lupus?

    Sorry für den langen Text. Ich bin im Moment ziemlich berunruhigt durch dieses abwarten und beobachten und fühle mich der Situation ausgeliefert.

    Liebe Grüße
    Laura


  • Re: Verdacht auf Lupus?


    Zu den Fragen:

    1. Offensichtlich scheint diagnostisch alles unternommen zu werden, um zu einer Diagnose zu kommen. Deshalb ist Abwarten sicher eine gute Idee - die Diagnosefindung in der Rheumatologie kann mitunter etwas langwierig sein.

    2. Es gibt diagnostische Kriterien, die erfüllt sein müssen für die Diagnose SLE. Nach denen wird zurzeit wohl gerade gefahndet.

    3. Es gibt auch eine sogenannte Psoriasis-Arthritis. D.h. eine Psoriasis kann durchaus mit rheumatischen Erkrankungen vergesellschaftet sein. Diese lassen sich nicht immer scharf voneinander unterscheiden.

    4. Der ANA-Wert ist schon recht hoch. Aber der Wert allein führt nicht zur Diagnose, sondern bestärkt höchstens einen Verdacht. Das gesamte klinische Bild und weitere Diagnosekriterien müssen erfüllt sein (s. 2.).

    5. Hormonelle Verhütungsmittel können bei vorliegendem SLE einen Schub auslösen. Außerdem sind sie bei SLE-Patientinnen mit einem erhöhten Risiko für Gefäßentzündung und -verstopfung verbunden. Fragen der Verhütung sollten mit dem Rheumatologen und dem Frauenarzt besprochen werden.

    MfG,

    Ulrichs

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