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Aufnahme und Verwertungsstörung? Darmflora?

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  • Aufnahme und Verwertungsstörung? Darmflora?

    Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

    mit großen Interesse bin ich auf das von Ihnen betreute Forum gestoßen und möchte mich gerne mit nachfolgendem Anliegen an Sie wenden:

    Ich bin 27 Jahre alt, 166cm groß und wiege nur noch ca. 40,5 Kg; Vegetarierin, rauche nicht und trinke keinen Alkohol.

    Nach verschiedenen Krankenhausaufenthalten und diversen „Experten“ – Diagnosen konnte mir bisher niemand helfen und somit bin ich leider noch keinen Schritt weitergekommen.

    Essen konnte ich immer ohne Probleme was und wann und wie viel ich wollte, hatte aber trotzdem eher Untergewicht. Seit ca. Juni 2011 fingen dann starke Beschwerden an: Nach dem Essen bekam ich Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall; Gliederschmerzen, Herzrasen, Bluthochdruck und Erschöpfung sowie Gewichtsabnahme kamen dazu.
    Höchstwahrscheinlich war es eine bakterielle Darminfektion (es wurden Zellen gefunden und ich habe über 2 Monate starkes Antibiotikum (intravenös Ceftriaxon für 2 Wochen und oral Cotrim) bekommen (Ende letzten/Anfang diesen Jahres))

    Letztes Jahr wurden schließlich eine Laktose- und Fruktoseintoleranz und dieses Jahr auch eine Histaminintoleranz festgestellt, die wohl mehr oder weniger gleichzeitig (ca. Juni 2011) aufgetreten sind und seitdem immer noch bestehen.
    Trotzdem vertrage ich scheinbar immer weniger, selbst wenn ich z.B. Haferflocken esse, bekomme ich Durchfall. Beschwerden habe ich sobald ich etwas esse, je mehr ich esse desto stärker die Beschwerden:
    U.a. rumort und gluckert es sehr stark im Bauch, ich bekomme Bauchschmerzen und Blähungen, die manchmal bis zu 5 Std andauern. Sobald ich etwas Fettigeres esse, bekomme ich starke Bauchschmerzen, die anders sind (eher Oberbauch rechts oben bei den Rippen)und mir ist übel.
    Auch bin ich v.a. nach dem Mittagessen stark erschöpft und müde und schlafe mehrere Stunden, obwohl ich in der Nacht schon mehr als 10 Std schlafe.
    Durchfall habe ich inzwischen fast nur noch in der Früh (+ teils in kurzen Abständen nach dem Essen) bzw. es ist teils sehr weicher Stuhlgang und sehr viel vom Volumen…

    Gesundheitlich wird es immer noch schlechter statt besser und ich werde immer dünner, mein BMI ist schon unter 15 gerutscht, obwohl ich von der Kalorienanzahl her mehr als ausreichend esse (nach Aussage eines Arztes sogar viel zu viel und ich könne nur zunehmen, was aber nicht klappt)
    Es wird vermutet, dass eine Aufnahme-/ Verwertungsstörung vorliegt...

    Wie genau funktioniert die Fettverdauung und Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen, Kohlenhydrate und Eiweiß?
    In welcher Art und Weise kann es Störungen geben, wie können sie festgestellt und behandelt/behoben werden?

    Es ist einiges untersucht und u.a. festgestellt worden:
    Die Nährstoffe und auch das Wasser scheinen nicht in den Zellen anzukommen, obwohl mehr als ausreichend vorhanden sein müsste.
    Der Magen ist immer (leicht) entzündet und scheint überreizt zu sein;
    der Dünndarm scheint hypermobil zu sein;
    es tauchen Mangelerscheinungen auf: Vitamin D; Vitamin K; Eisen, u.a.
    der Blutzucker wurde immer höher (gestörte Glukosetoleranz);
    der Körperfettanteil ist extrem niedrig.
    Das IgA ist viel zu niedrig/kaum vorhanden und das IgE ist inzwischen auch viel zu niedrig...

    Welche Bedeutung hat die Darmflora?
    Es ist eine Fehlbesiedelung des Dünndarms festgestellt worden und vermutlich auch des Dickdarms. Woher weiß ich, was genau wie fehlbesiedelt ist und was kann man dagegen tun?

    Wie kann es weitergehen? Muss ich bei der Ernährung noch etwas beachten? Wie kann ich Mängel erkennen bzw. vorbeugen oder beseitigen?

    Welche Bedeutung hat ein Intestinales Ökogramm? (ich hatte eines machen lassen)
    Was kann man daraus schließen, was kann man tun?

    Wie kann ich zunehmen?
    Selbst auf Ergänzungsmittel wie Maltodextrin und Kaloriendrinks reagiere ich mit Beschwerden.
    Esse ich nichts, habe ich keine Probleme, esse ich wenig, sind die Beschwerden geringer und je mehr ich esse desto stärker.
    Muss ich häufiger kleinere Mahlzeiten zu mir nehmen?
    Ich habe relativ regelmäßige Mahlzeiten (morgens, mittags, abends) zu ähnlichen Uhrzeiten und genug Zeit dazwischen, dass es gut verdaut werden kann; manchmal kleinere Zwischenmahlzeiten...
    (In einem Krankenhaus hatte ich u.a. so Kalorien und Fettinfusionen bekommen und in ca. 1,5 Wochen gleich 3 Kg zugenommen...)

    Sport und Bewegung fallen weg, ich verliere Haare, schlafe sehr viel, bin sehr müde, erschöpft, friere und habe Probleme mich zu konzentrieren und klar zu denken und sehe immer schlechter;
    mein Puls und Blutdruck sind sehr niedrig, auch die Körpertemperatur ist bei mir knapp über 35°C, alles scheint wie auf "Stand by" zu sein, ich bekomme immer mehr Mangelerscheinungen...

    Langsam weiß ich nicht mehr weiter würde mich sehr über Ihre Hilfe freuen.

    Vielen Dank :-)

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris


  • Re: Aufnahme und Verwertungsstörung? Darmflora?


    Solche komplexen Störungen, wie Sie bei Ihnen vorliegen, kann man nicht "einfach so" ohne weitere Informationen und genaue Ergebnisse der Voruntersuchungen beantworten.
    Sicher ist ja eine Darmspeigelung durchgeführt worden, wie war denn dieses Ergebnis ??
    Es liegen komplexe Nahrungsmittelallergien und deutliches Untergewicht vor, ich rate zu einer Vorstellung und Behandlung in einer gastroneterologischen Abteilung, am besten Uniklinik. Ein niedergelassener Kollege kann m.E. ein solch komplexes Krankheitsbild nicht ausreichend diagnostizieren und behandeln.
    MfG
    Dr. E. S.

    Kommentar


    • Re: Aufnahme und Verwertungsstörung? Darmflora?


      Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

      vielen Dank für Ihre Antwort.

      Ja, es ist u.a. auch eine Darmspiegelung durchgeführt worden, wo die Proben auch immunhistochemisch untersucht wurden.
      Laut Bericht wurden "vermehrt schaumzellige Makrophagen gefunden mit einer intensiven Expression von CD 68. Im Weiteren in einer PAS-Färbung reichlich intraztoplasmatisches granulär parakristallines positives Material", so dass der Befund als Morbus Whipple (des Dickdarms) eingeordnet wurde. Monate später wurde dies von anderer Seite ausgeschlossen (es gäbe nur Morbus Whipple des Dünndarms), es sei höchstwahrscheinlich eine bakterielle Infektion gewesen, man wisse aber nicht welche und was...
      Es wurden auch einige MagenDarmSpiegelungen durchgeführt, bei denen diese Zellen nicht gefunden wurden.

      Danke, ja das habe ich auch befürchtet, dass es zu komplex ist.
      Was für eine UniKlinik könnten Sie empfehlen? Wo würde ich ernst genommen werden?
      Öfters habe ich es in Kliniken erlebt, dass Nahrungsmittelallergien/-intoleranzen nicht anerkannt wurden; es hieß: "Das gibt es nicht, dass man etwas nicht verträgt, man kann alles vertragen und essen man muss es nur tun". Auch wurde ich oft in eine Schublade gesteckt, so nach dem Motto, irgendeine Essstörung müsse es ja sein, sonst würde ich ja zunehmen....

      Hätten Sie noch Ideen?

      Vielen Dank

      Viele Grüße
      Chris

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      • Re: Aufnahme und Verwertungsstörung? Darmflora?


        Hallo,

        das was Du hast könnte ein systemisches Mastzellüberaktivitätssyndrom sein. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, wo ein Teil dieser Mastzellen eine genetische Mutation im C-Kit aufweisen, wodurch diese Zellen Daueraktiv sind und sogenannte Entzündungsmediatoren produzieren.Desweiteren weisen diese Zellen einen verzögerten Zelltod auf. Diese Erkrankung entsteht meistens nach einem Magen-Darm-Infekt... die genetische Veranlagung für diese Erkrankung war aber schon vorher da. Ich leide an den gleichen Symptomen wie Du und ist bei uns in der Familie weit verbreitet... sprich es wird von einer Generation in die nächste weitergegeben. Hier mal ein Link zu dieser Erkrankung, wo auch eine Checkliste dabei ist:

        http://toxcenter.de/buecher/tox-info...checkliste.pdf

        Viele Grüße

        Kommentar



        • Re: Aufnahme und Verwertungsstörung? Darmflora?


          Wo wohnen Sie ?? Dann kann ich die Empfehlung vielleicht etwas eingrenzen.
          MfG
          Dr. E. S.

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