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PSA- Wert erstmals erhöht

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  • PSA- Wert erstmals erhöht

    Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
    bei meinem Mann (58) wurde am 13.6. bei unserem Hausarzt nach einmaliger PSA-Messung ein Wert von 5,05 festgestellt. Es folgte eine Überweisung zum Urologen. Dort negative Tastuntersuchung, und Empfehlung für den PCA3-Score Test.
    Ergänzend muß ich mitteilen, dass mein Mann Ende Juni für ca ein Jahr nach Afrika gehen wird. Deswegen Empfehlung für den PCA3-Test.

    PCA3 Score dann 45
    PSA-Messung beim Urologe(anderes Labor) 4,47 Quot. 0,14

    Urologe drängt nun auf eine elastographische Biopsie,. da der PCA3- Wert seiner Meinung nach eine hohe Aussagekraft hat und ein deutlicher Nachweis für vorhandene Krebszellen ist. Er möchte auf keinen Fall die Sache um ein Jahr verschleppen.
    In den letzten Wochen wurde mein Mann von einem leichten Grippalen Infekt geplagt.
    Wie schätzen Sie die Situation ein? Erhöht ein grippaler Infekt den PSA-Wert?

    Danke für eine Antwort


  • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


    Eine einfache Grippe, die nicht mir einem Infekt der Blase oder der Prostata einhergeht, erhöht den PSA nicht.
    Der PSA und der PCa-3 Test kann ein Hinweis für einen Prostatatumnor sein. Aufgrund dieser Werte eine Biopsie zu machen, ist umstritten, da man unter Umständen Prostatatumoren entdeckt, die ggf. nie einen wirklichen Krankheitswert haben und den Patienten unnötig beunruhigen. Ob man in Anbetracht der einjährigen Abwesenheit Ihres Mannes zu einer Biopsie raten möchte ist fraglich, was würde Ihr Mann machen, falls tatsächlich Tumorgewebe gefunden werden würde?

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    • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


      Sehr geehrter Herr Dr.Kahmann,
      danke für die schnelle Nachricht.
      wie ich meinen Mann kenne, würde er erst mal ausreisen und dann weiter überlegen. Einen positiven Befund würde er aber sicher nicht ignorieren. Je nach dem wie dieser ausfallen würde, müsste er nach Deutschland zurückkehren oder aber es hat Zeit noch ein Jahr zu warten.
      Was halten Sie denn von dem PCA3 Test? Haben Sie damit Erfahrungen gemacht?
      Danke

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      • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


        Hallo,

        wenn ich mich einmischen darf:

        Aus meiner Sicht ist der PCA3-Test zu teuer und zu ungenau, also nicht viel wert.

        Unser Prof. Schönberg von der UMM Mannheim macht eine aufwändige MRT-Untersuchung, ein multiparametrische MRT-Untersuchung, die allerdings teuer ist und nicht überall verfügbar ist. Man braucht dazu ein TESLA3 Gerärt.

        Also nicht verwechseln mit einer normalen MRT-Aufnahme, die macht bei einer Prostata lt. Prof. Schönberg keinen Sinn.

        Die multiparametrische MRT-Untersuchung kann zwar keine Biopsie ersetzten, aber doch relativ sichere Hinweise auf ein Karzinom oder nicht ergeben.

        Gruß

        Hansjörg Burger

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        • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


          Der PCA-3 Test hat noch mehr als der PSA Test seine Beschränkungen und muss differenziert gesehen werden. Da aber nun mal ein erhöhter PSA und ein auffälliger PCA-3 vorliegen, muss man wirklich ernsthaft darüber nachdenken, was man macht. Das MRT, auch das multiparametrische, kann die Biopsie nicht ersetzen. Hat Ihr Mann denn wenigstens in seinem Tätigkeitsort in Afrika die Möglichkeit, eine zuverlässige PSA Kontrolle zu bekommen? Wo wird er in Afrika sein?

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          • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


            Guten Abend,
            mein Mann wird in Accra (Ghana) arbeiten. Ich denke schon,dass man dort einen kompetenten Urologen finden kann. Oder kennen sie vielleicht dort jemanden?
            Danke und viele Grüße

            Kommentar


            • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


              Leider kenne ich dort niemanden. Aber ich denke, dass man dort auch einen PSA Test machen lassen kann und Ihr Mann ggf. zunächst PSA Kontrollen alle 3-6 Monate machen lässt.

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              • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


                Danke für die Nachrichten. Mein Mann hat sich doch zu einer Biopsie entschlossen. Ich werde berichten.

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                • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


                  Hallo alle zusammen,
                  hier jetzt die Werte der Elastogrphie-Biopsie.
                  Histologisch:
                  A-F
                  hier erkennt man jeweils tumorfreie Prostatastanzzylinder mit leicht hyperplastischer Auskleidung der Drüsen.
                  Patholog.- anatom. Gutachten Tumorfreies Prostataparenchym ohne Anhalt auf Malignität.

                  G: infiltration durch mittelgradig differenziertes Adenokarzinom der Prostata (1o% des Stanzzylinders, Gleacon-Score 6 (3+3)), keine Infiltration der Tusche)

                  H: Fokale Infiltration durch ein mittelgradig differenziertes Adenokarzinom (unter 5%, Gleason- Sore 6 (3+3), keine Infiltration der Tusche)

                  I: Infiltration durch mittelgradig differenziertes Adenokarzinom der Prostata (20% des Stanzzylinders, Gleason-Score 6 (3+3) keine Infiltration der Tusche) Perineuralscheideninfiltration kleinfokal.

                  J: Infiltration durch mittelgradig differenziertes A....... ( 40% des Stanzzyl., Gleason-Score 6 (3+3) keine Infilt. der Tusche

                  K: Infiltr. durch mittelgradiges diff. Aden...... der Prostata (40% d. Stanzzyl, Gleason-Score 6 (3+3)
                  keine Infiltr. d. Tusche

                  Trus 25ml (T_zone: 6ml) breitbasige Prostata

                  im Rahmen der elastograph. Untersuchung konnte folgendes suspektes Areal festgestellt werden:
                  1.) links Mitte lateral, reproduzierbar indruriertes Area, SR: 8,9


                  Path.-anatom. Gutachten
                  A-F
                  Hier erkennt man jeweils tumorfreie Prostatastanzzylinder mit leicht hyperplastischer Auskleidung d. Drüsen

                  G: Ein Prostatastanzzylinder mit in 10% der Fläsche infiltraten durch atyp, Drüsen mit typischer Rücken-an Rückenstellung. Zellkerne d. Tumorzellen vergrößert, vesikulär gelockert mit promineneten eosionphilen Nukleolen. Drüsen leicht unregelmäßig verzweigt. Keine kibriformen Strukturen Die Tumorzellen infiltrieren nahe an die Tuschemakierung heran ohne diese zu infiltrieren.

                  H: Hier erkennt man einen Prostatastanzzylinder mit teils tumorfreiem Parenchym u. nur herdförmig einzelnen Infiltraten von atyp. Tumordrüsen mit Rücken-an Rückenstellung. Die Drüsen unterschiedl. groß. Das Epithelzeigt vesikulär gelockerte vergrößerte Zellkerne mit prominenten Nukleolen. Keine Infiltr. der Tusche.

                  I. Ein Stanzzylinder mit 20% Infiltration durch das vorbeschriebene Adenok. Hier finden sich unregelmäßig konfigurierte nahe aneinander gelagerte Tumordrüsen. Keine Infilt. d. Tusche. Infiltration bis nahe an Nervenstrukturen heran mit fokaler Ausbildung einer Perineuralscheideninfiltration. Keine Infiltr. d. Tusche :

                  J: Hier erkennt man einen Stanzzylinder mit 40% Infiltration durch das vorbeschriebene Adenok.Im Randbereich zum Teil eine high PIN-Läsion. Keine Infiltr. d. Tusche

                  K: Ein Stanzzyl. mit in 10% Infiltration durch das vorbeschr. Adenok. mit Ausbreitung im Bereich der Tuschemakierung.

                  L: Ein Stanzzyl. fragmentiert mit infitraten über 40% durch das vorbeschr. Adenok. Keine Infiltration d. Tusche

                  Befunde:
                  Adenokarzinom o.nA, Gleason-Score: 3+3 =6, Grading 2, DRU: nicht suspekt, TRUS ja, TRUS-Volumen prätherapeutisch 26,0ml

                  Therapieempfehlung
                  OP versus Radiatio

                  Ich hoffe, jetzt alles mitgeteilt zu haben. Laut Urologe soll schnell operiert werden. Man sollte sich keine Zeit mehr lassen.
                  Wie ist Ihre Meinung?
                  Für eine Antwort bin ich dankbar. Eilt es wirklich so?

                  Gruß




                  .

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                  • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


                    Bei Ihrem Mann liegt ein sog. Niedrig-Risiko Tumor vor. Für diese Tumoren sehen die Letlinen insgesamt 4 Therapieoptionen vor. Dies sind die Raikaloperaton der Prostata, d.h. die komplette Entfernung der Prostata, wie von Ihrem Urologen vorgeschlagen. Weiterhin, und darüber muss Sie Ihr Urologe aufklären, sind die Active Surveillance, also eine kontrollierte Überwachung die Bestarhlung von aussen und eine innere Bestrahlung, die sog. Brachytherapie möglich. Warum Ihr Urologe so zur Radikaloperation und diese auch noch schnell drängelt entzieht sich meinem Verständnis. Ich würde Ihnen empfehlen, sich eine zweite Meinung, am Besten durch ein interdisziplinäres Team aus Urolgen und Strahlentherapeuten einzuholen. Dazu ist genügend Zeit. Lassen Sie Sich nicht zu einer Entscheidung drängeln ohne eine zweite Meinung. Wo möchte Sie Ihr Urlge operiere lassen. will er das selbst machen?

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                    • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


                      Sehr geehrter Herrr Dr. Kahmann,
                      danke für Ihre Antwort.
                      Nein, der Urologe will nicht selbst operieren.
                      Die Empfehlung kam von der prätherapeutischen Tumorkonferenz des Prostatakarzinomzentrums der Universität Regensburg.
                      Dort wurde auch die Biopsie gemacht.
                      Wo kann man sich eine zweite Meinung einholen und wie sollte man da vorgehen? Mein Mann ist freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse (TK) versichert.
                      Herzlichen Gruß

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                      • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


                        hier noch ein Nachtrag:
                        Der Arzt in der Klinik meinte, dass bei dieser Art von Tumor die kontrollierte Überwachung auf keinen Fall in Frage kommen würde. Mein Mann hatte ihn extra darauf angesprochen.
                        Der Tumor gehört lt. Meinung der Ärzte nicht mehr zu den niedrig-risiko Tumoren, sondern zu den mittelgradigen. Es waren ja sechs Stanzen betroffen usw.

                        Gruß

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                        • Re: PSA- Wert erstmals erhöht


                          Die Anzahl der Biopsien kann bei der Beurteilung der Therapieoptionen mit in Betracht gezogen werden. Dies kann dazu fuhren, dass die Active surveillance nicht mehr in Betracht gezogen wird. Die Risikoklassifizierung an sich, bezieht die Anzahl der positiven Biopsien nicht mit ein. Der Tumor ist gemäß der gängigen Klassifikationen immer noch als niedrig Risikoneinzustufen.
                          Ich versuche herauszufinden, wo in ihrer Nähe ein zweitmeinungszentrm ist.

                          Kommentar


                          • Re: PSA- Wert erstmals erhöht

                            Hallo Herr Dr. Kahman,
                            bei mir wurde ein PSA-Wert von 4.7 festgestellt.
                            Nach 5 Wochen erneuter Test, nun PSA-Wert 8,2
                            Nun Antibiotika - in4 Wochen erneuter PSA

                            1. sollte dann eine Bipsie gemacht werden?
                            2. wie ist es mit dem Mann der nach Ghana wollte weitergegangen?

                            Herzliche Grüße

                            Kommentar


                            • Re: PSA- Wert erstmals erhöht

                              Zunächst sollten Sie den Wert nach antibiose abwarten. Dann muss über eine Biopsie entschieden werden. Wenn wir den neuen Wert wissen, können wir das diskutieren. Bezüglich des Herrn, der in Ghana weilte, weiß ich auch nur was hier berichtet wird.

                              Kommentar


                              • Re: PSA- Wert erstmals erhöht

                                Sie müssen den nächsten Wert nach der antibiose abwarten. Dann können wir erneut diskutieren, ob eine Biopsie notwendig ist. Bezüglich des Herrn der in Ghana weilte, weiß ich auch nur was hier im Forum berichtet wurde.

                                Kommentar


                                • Re: PSA- Wert erstmals erhöht

                                  Sehr geehrter Herr Dr. Kahrmann,
                                  habe heute nach einigen Monaten mal wieder ins Forum geschaut. Mein Mann hat sich im Sommer nach Da Vinci operieren lassen.Lymphknoten und Schnittränder waren tumorfrei, der PSA-Wert ist unter der Nachweisgrenze. Es geht ihm gut. Inkontinenz ist kein Thema, Impotenz jedoch. Die berufliche Aufgabe in Accra hat er sausen lassen. Gesundheit war vorrangig.
                                  Herzliche Grüße

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                                  • Re: PSA- Wert erstmals erhöht

                                    Danke für die Informationen. Weiterhin alles Gute.

                                    Kommentar

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