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PSA 660 - welche Möglichkeiten?

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  • PSA 660 - welche Möglichkeiten?

    Hallo alle zusammen,
    ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen. Mein Schwiegervater hat vor einem Monat die Diagnose Prostatakrebs mit einem PSA-Wert von 510 bekommen. Beim Knochenzintigramm wurden Metastasen im Bereich des Rippenthorax, der Wirbelsäule und des Beckens gefunden. Zusätzlich findet sich eine leichte Gonarthrose. Nach dieser Diagnose bekam er Hormone. Nach der Biopsie wurde festgestellt, daß die Prostata nicht mehr operabel ist. Er bekommt jetzt die 3-Monats-Spritze Zoladex?. Die Ärztin hat ihm keine Hoffnung mehr auf Heilung gemacht und ihn in den frühzeitigen Ruhestand geschickt.
    Ist das wirklich alles was man machen kann? Hat jemand vielleicht andere Erfahrungen gemacht? Kennt jemand neue Therapiemöglichkeiten?
    Ich bin wirklich über jeden Ratschlag dankbar, denn mein Schwiegervater ist erst 55 und hat "noch" keinerlei Schmerzen.


  • Re: PSA 660 - welche Möglichkeiten?


    Der PSA von 660 bedeutet, dass -wie im Knochenszintigramm bereits festgestellt- ein metatstasiertes Stadium vorliegt. Dies kann nicht mehr geheilt werden und lokale Verfahren wie die Radikaloperation können dieses Stadium nicht mehr beherrschen. Insofern ist die Hormontherapie die Methode der Wahl. Genaueres kann ich Ihnen aber erst schreiben, wenn wir auch das klinische Stadium an der Prostata und den Gleason Score kennen.

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    • Re: PSA 660 - neue Ergebnisse


      Hallo,

      haben heute den Biopsiebefund bekommen. Leider verstehe ich nur Bahnhof, deshalb schreib ich das einfach mal ab. Vielleicht kann mir das jemand "übersetzen" und mir dann weiter helfen...

      Invasives gering differenziertes glanduläres Prostatakarzinom (G3, Gleason Score 4+4=8) mit sobtotaler Tumorinfiltration aller Biopsiezylinder, im Biopsiezylinder 1 mit perineuraler Ausbreitung. Klassifikation pT1c
      Im Biopsiezylinder 5 ist der Befund verdächtig auf bereits das Vorliegen einer extrakapsulären Tumorausbreitung.

      So, was heißt das nun alles? Wie können wir weiter vorgehen?

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      • Re: PSA 660 - neue Ergebnisse


        Der Biopsiebefund zeigt einen Gleason Score von 8, was auf der Skala von 2-10 einen relativ aggressiv wachsenden Tumor anzeigt (2 wäre der günstgste und 10 der ungünstigste Wert), weiterhin zeigte die Biopsie eine große Tumormasse, da alle Stanzzylinder befallen waren, einer zeigte perineurale Ausbreitung, d.h. entlang der Nervenscheiden, dies ist ein ungünstiger prognostischer Faktor. Ein Zylinder war verdächtig auf Ausbreitung ausserhalb der Prostata. Insofern ist die Klassifikation pT1c falsch. Die Klassifikation wäre mindestens T2b, falls die Ausbreitung ausserhalb der Kapsel zutrifft, dann T3.
        Insgesamt eine schlechte Ausgangslage. Die Hormontherapie wurde schon eingeleitet, insofern wird bereits die Therapie der Wahl durchgeführt. Jetzt muss man abwarten, wie gut die Hormontherapie anspricht.

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        • Re: PSA 660 - neue Ergebnisse


          Hallo,

          die wichtigsten Informationen aus dem Biopsiebefund sind:

          1.) alle Stanzen waren befallen, zwar nicht in der Gänze (subtotal)
          2.) gering differenziert, was sich auch in dem hohen Gleason-Score von 8 ausdrückt, d.h. die Prostatazellen haben sich von Ihrer ursprünglichen Form sehr entfernt
          3.) bei einem Biopsiezylinder ist eine Ausbreitung in das umgebende Nervengewebe gefunden worden (perineural)
          4.) bei einem weiteren Biopsiezylinder ist der Verdacht, dass der Prostatakrebs die Kapsel bereits verlassen hat (extrakapsulär)
          5.) pT1c = Tumorstadium und bedeutet, dass der Tumor durch Nadelbiopsie beispielsweise wegen erhöhter PSA-Werte festgestellt wurde. Über die tatsächliche Ausbreitung des Tumors sagt es noch nichts aus.

          Bei einem Ausgangs-PSA über 500 musster man annehmen, dass der Prostatakrebs bereits sehr fortgeschritten ist.

          Der Gleason Score hat eine Scala von 2 - 10; Je höher die Zahl je aggressiver der Krebs.

          Jetzt könnte Ihr nur hoffen, dass die eingleitete Hormonblockade den PSA-Wert rasch senkt und dass die Therapie möglichst lange wirkt!

          Alles Gute!

          Hansjörg Burger
          Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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