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Antworten zum Befund

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  • Antworten zum Befund

    Günter 9.11.08

    Hallo Mitleidende

    Die Klatsche war ein Volltreffer!
    Habe vor einigen Tagen meinen Befund der Biopsie von Anfang November 08 erhalten.
    Die Mitteilung, dass ich Prostatakrebs habe, schockte mich gewaltig.
    Die ärztliche Beratung während dieser Sprechstunde rauschte an mir fast ungehört an mir vorbei. Die unklaren Vorstellungen einer Behandlung machen mich unsicher in dem weiteren Krankheitsverlauf.
    Mit dem zusammenfassenden Befund kann ich fast nichts anfangen, weil ich im medizinischen Bereich keine Kenntnisse besitze.
    Ich bin 70 Jahre alt, wiege ca.62 kg und fühle mich noch sehr beweglich und bin aktiv.
    Zu meinem Anliegen:
    Ich möchte gern Auskünfte zu dem Befund und Vorschläge für eine erfolgreiche Therapie einholen.
    Für Antworten auf mein Anliegen bin ich dankbar.
    Freundliche Grüße
    Günter

    Auszug des Befundes:
    „Zusammenfassung:
    Anteile eines mäßig differenzierten Adenokarzenom der Prostata (G2a, Gleason Score 3+3=6). Höchster Gleason Score: 6. Anzahl der Zylinder mit Gleason Grad >4:0. Eine perineurale Tumorinvassion oder auch eine periprostatische Tumorausbreitung ist nicht erkennbar.“


  • Re: Antworten zum Befund


    Sie müssen uns zur Beurteilung der Lage weitere Infos geben. War der Tumor tastbar, wie ist der PSA Verlauf, wie viele Stanzen waren befallen mit welchen Anteilen pro Stanze.
    Dann können wir Ihnen mehr Auskunft geben.

    Kommentar


    • Re: Antworten zum Befund


      Hallo 9.12.08
      Sehr geehrter Dr. Kahmann

      Danke für Ihre schnelle Antwort
      Hier die fehlenden Angaben
      Ein Tastbefund der Prostata lag am Tag der Biopsie 3 Monate zurück und ergab eine Vergrößerung des Objekts ohne weitere Befunde.
      Eine UltraschallUntersuchung wurde nicht extra durchgeführt.

      Biopsie – Befund

      Makroskopische Beurteilung:

      1. bis 12.: Jeweils grauweiße dünne Biopsiezylinder in der Länge von:

      1.Links basal 9 mm
      2.Links Mitte oben 11 mm
      3.Links Mitte unten 13 mm
      4. Links apikal 12 mm
      6. Rechts periurth. oben 15 mm
      7. Links periurth. unten 13 mm
      8. Rechts periur. Unten 12 mm
      9. Rechts basal 15 mm
      10. Rechts Mitte oben 12 mm
      11. Rechhs Mitte unten 16 mm
      12. rechts apikal 3 mm

      Mikroskopische Beurteilung:

      1. bis 12.: Jeweils Prostatabiopsiezylinder mit fibromuskulären und überwiegenden drüsigen Anteilen. Herdbetonte geringe chronische und floride Prostatitis. Verschiedentlich atrophische Drüsen. In 1. anhaftende Samenblasenanteile.
      Daneben finden sich in 4. (links apikal) und 7. (links periurethal unten) herdförmig dicht liegende azinäre und mittelgroße adenoide Karzinomstrukturen, die zwischen nicht neoplastischen Drüsen infiltrieren sowie eine geringe bis mäßige Kernpolymorphie und teils prominente Nukleolen aufweisen.
      Der Tumorflächengehalt beträgt in 4. 40% und in 7. 20 %.


      Ich hoffe, dass diese angaben genügen.
      Mit dank verbleibt
      Günter

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      • Re: Antworten zum Befund


        Vielen Dank für die weiteren Angaben, als letzte Info benötige ich noch den PSA Verlauf.

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        • Re: Antworten zum Befund


          Sehr geehrter Dr. Kahmann
          Ich merke schon, dass Sie es mit mir nicht leicht haben und ich Ihnen Ihre wertvolle Zeit verschwende. Deshalb möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen.
          Seit 1988 bin ich im 6-monatigem Rhythmus zu Kontrolluntersuchungen gewesen.
          Meine PSA - Werte schwankten in den letzten Jahren immer zwischen 4,5 ng/ml bis 6,1ng/ml. In diesem Sommer stieg der Wert auf 7,3 ng/ml. Worauf die dritte Biopsie erfolgte. Meine vorherigen Biopsiebefunde im Jahr 2002 bei einem PSA von 4,8 ng/ml und im Jahr 2006 bei einem PSA von 5,8 ng/ml waren stets ohne Befund.
          Ich hoffe, dass ich die notwendigen Angaben geleistet habe.
          Mit freundlichen Grüßen
          Günter

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          • Re: Antworten zum Befund


            Also was haben wir: nicht tastbarer Tumor, langsam steigender PSA, zuletzt 7,3; 2 Biopsien ohne Befund, in der dritten Biopsie jetzt in 2 Biopsaten auf einer Seite Tumormengen von 20 und 40% der jeweiligen Stanze, klinisches Stadium cT1c.
            Man spricht von einem low risk Tumor also einem Noedrigrisiko Tumor im Bezug auf die Ausbreitung ausserhalb der Prostata. Begünstigend ist noch die Aussage des Pathologen, dass es keine Ausbreitung in die Perineuralscheiden und ausserhlb der Kapsel gibt.
            Für diese Niedrigrisikotumoren bestehen 3 Standardtherapie-Optionen: OP, Bestrahlung von aussen und die Bestrahlung von innen, die sog. Brachytherapie.
            Gibt man diese Werte in die sog. Kattan-Nomogramme ein, so zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer Behandlung der PSA nicht wieder ansteigt in den nächsten 5 Jahren für die OP 90% für die externe Bestrahlung 87% und für die Brachytherapie 89% ist. Sie sehen, dass hier keine Unterschiede zwischen den Therapie bezüglich der Therapieoptionen besteht. Unterschiede bestehen jedoch in Bezug auf die Nebenwirkungen. Gerade die langfristigen Nebenwirkungen sind bei der Radikaloperation am größten. Speziell die Inkontinenzrate ist bei den Bestrahlungen und insbesondere bei der Brachytherapie am geringsten. Sie sollten sich in einem Prostata(krebs)zentrum beraten lassen und dann selbst entscheiden, welche Therapie für Sie die richtige ist. Auch die selbsthilfegruppen können Ihnen gute Informationen liefern. Sicher gibt es eine in Ihrer Nähe.

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            • Re: Antworten zum Befund


              Hallo Dr. Kahmann
              Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen, die Erklärung des Befundes und die Aussichten für die aufgeführten Therapiemöglichkeiten.

              Mit freundlichen Grüßen
              Günter

              Kommentar



              • Re: Antworten zum Befund


                Hallo Günter,
                in Deinem Alter, mit den gleichen Voraussetzungen, würde ich mich für die LDR-Brachy entscheiden. Dabei sind die geringsten Nebenwirkungen zu erwarten. In jüngeren Jahren, würde ich evtl. zur OP tendieren um bei einem späteren, nicht sicher auszuschließenden Rezidiv noch einen Pfeil mehr im Köcher zu haben.
                Schau Dir alle Therapieoptionen an, und bespreche alle vor und Nachteile mit Deinem Urologen bevor Du die für Dich beste Entscheidung triffst.
                Dazu wünsche ich Dir eine glückliche Hand
                Gruß WS

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