Partnerschaftsproblem

[Marbo]

RE: auch auf die gefahr hin...


Hallo OD,

ich denke nicht, daß ich das Problem in diesem Forum lösen kann, bin aber dankbar für Meinungen, Hinweise und Beiträge von Menschen, die ähnliches kennen. Ich bin mir ja noch nicht mal sicher ob ich wirklich ein Problem habe oder es mir nur einbilde.

Meine Hemmschwelle für professionelle Hilfe ist sehr, sehr hoch. Ich bin so überheblich, als gebildeter Mensch, für den ich mich halte, alleine meine Sachen regeln zu wollen. Ist vermutlich falsch, oder?

gruß
Marbo

[Marbo]

RE: schwankungen


Hallo claudia,

jetzt muß ich wohl meine letzte Bastion einreißen, auch wenn es mir schwer fällt.
In unserer Beziehung ist es jetzt eher so, daß sie sich mehr um mich bemüht als anders herum. Meine Libido hat sich sehr stark reduziert. Nicht das ich nicht kann, ich möchte einfach nicht so oft wie sie. Sie drängt mich aber nie, sondern wartet meistens, daß ich den Anfang mache. Auch nach den vielen Jahren beschreibt sie unseren Sex als ausgesprochen erfüllend. Manchmal erstaunt mich ihre Fähigkeit sich derart fallen lassen zu können. Sie hat multiple Höhepunkte, die ich jetzt nicht meinem Können zuschreibe. Ich halte mich, wenn überhaupt für einen mittelmäßigen Liebhaber.
Ich denke schon sie ist mir sehr zugetan. Mag sein das dies auch zu meinem Problem gehört. Ich muß mich ja nicht um sie bemühen.

LG
Marbo

[Marbo]

RE: @Nerea und Tolot


Ich bin Deiner Meinung.
Es gehört auch zu meiner "Selbstberuhigung" mir vorzuhalten, daß es mir nicht schlecht geht. Ganz und gar nicht. In den Phasen wo ich meine Gefühle im Griff habe, bin ich ausgeglichen, fühle mich stark und souverän. Alles Attribute, die mir sehr wichtig sind.
Mein Ziel ist es aber genau dies zu erkennen. Damit ich noch mal ein paar Jahrzehnte Ehe mit meiner Frau verbringen kann. Sozusagen bin ich auf der Suche nach meinem Seelenfrieden, den ich schon in der Ehe suche und nicht im Nachbarbett.

Gruß
Marbo

[##Zoe##]

RE: @Nerea und Tolot


Ich wünsch Dir das Du Ihn bald findest aber die besten Sachen kommen immer wenn man sie gar nicht sucht:-))

Vielleicht versuchst Du doch mal etwas zu finden was Euch beiden Spass macht.

Und block nicht immer ab ein gutes Gespräch hat noch keinem Geschadet man muß sich natürlich manchmal die Mühe machen die sachen auch aus der sicht des andren zu sehen.

In diesem Sinne viel Spass noch und Ihr seit beneidenswert wenn es stimmt das sexuell nach 20 Jahren
alles in Ordbnung ist.
Glaub mal.

Gruß Zoe

[wolf-ram]

RE: Partnerschaftsproblem


lieber marbo,

zunächst mal denk ich dass Du Dich in bester Gesellschaft befindest.
Natürlich stellt man sich immer mal wieder die Fragen: Bin ich auf dem richtigen Weg, will ich dass es so bleibt, will ich dass es so weitergeht, versuch ich meine Träume zu verwirklichen. Und natürlich denkt man über Alternativen nach, man hat schließlich Phantasie und Augen im Kopf. Dass Du darüber gerade in Deiner jetzigen Lebensphase nachdenkst ist auch klar. Der Begriff Mid-life-crisis ist ja schon gefallen.

Ihr seid beide in einem Alter in dem alles ja auch noch völlig anders sein könnte. Aber auch in einem Alter, in dem sich doch in der einen oder anderen Ecke etwas Staub gesammelt hat.
Man weiß, oder meint es zu wissen, was der andere denkt. Über manche Dinge glaubt man gar nicht mehr reden zu müssen, weil’s schon lange besprochen ist. Das führt auch dazu, dass Dingen über die gesprochen werden müsste, unter den Teppich gekehrt werden.

Meine Erfahrung ist, dass es immer mal wieder Zeit wird für ein bißl Feng-Shui im Beziehungsleben.

Ich kann mich an Phasen erinnern, dar war beruflicher Druck, Ärger im Umfeld, Arger mit der mit Schule, auch mit den Kindern, Unzufriedenheit mit der eigenen Entwicklung so bedrückend, dass sich solche Aussichtslosigkeit auch lähmend auf die Beziehung legte. Eine andere Erfahrung ist, dass die Bewältigung dieser unbefriedigenden Situationen, Aufbrüche zu neuen Zielen, gemeinsam Probleme lösen, Raus aus der Bude, sich in anderen Zusammenhängen kennen lernen, immer wieder sehr wichtig für unsere Beziehung war. Manchmal wenn wir mit Freunden zusammen unterwegs waren, oder irgendwie außerhalb unseres normalen Zusammenlebens waren, hab ich meine Frau entdeckt und einen Moment gedacht, "die würd mir auch gegfallen". Geht mir immer mal wieder so.

Eigentlich ist die Situation, dass Deine Tochter grade das Haus verlässt, ganz günstig, sich gemeinsam mit Deiner Frau Gedanken zu machen - wenn Du mich fragst außerhalb Eurer 4 Wände - vielleicht ein Hotelwochenende, Fahrradausflug, Musicalbesuch in Hamburg irgendwas in der Art. Gedanken darüber, was haben wir denn gemacht was haben wir erreicht, was hat jeder von uns noch für unerfüllte Wünsche, was erwartet jeder vom anderen, dass es nicht langweilig wird. Vielleicht bringt das frischen Wind.

Für Dich selber lohnt es auf jeden Fall mal zu formulieren, was erwarte ich, warum langweilt es mich, wie stell ich mir das vor, dass es nicht langweilig ist. Wie kann ich Sie überraschen, für Sie irgendwas Neues machen, was vielleicht sogar einen Prozess in Gang setzt, dass sie mich nächste Woche überrascht.


Ich wünsch Dir viel Erfolg
Wolfram

[Opus Dei]

du fragst doch auch...


...bei einem wasserschaden einen fachmann, oder?

ich kann dich verstehen! ging mir lange zeit auch so.

aber letztlich habe ich eingesehen, daß es - bei aller bildung und klugheit - doch ziemlich unklug ist, nicht jemanden um rat zu fragen, der sich besser auskennt als ich, wenn ich nicht mehr weiter weiß.

und keine sorge, man muss zwar in der regel lange suchen, bis man jemand geeignetes gefunden hat, aber die damen und herren beißen nicht. im gegenteil. ich war überrascht, mit wieviel verständnis und letztlich auch wertvollen ideen ich bedacht wurde.

letztlich geht es ja nicht darum, gesagt zu bekommen, was man alles falsch macht, oder was der andere alles falsch macht, sondern darum, möglichkeiten und blickwinkel aufzuzeigen, an die man vorher nie im leben gedacht hätte.

sich einzugestehen, daß man ein problem hat und es eben manchmal nicht mehr alleine schafft, ist ja kein zeichen von schwäche, sondern im gegenteil der erste schritt, sich zu verbessern.

viel erfolg wünscht

OD

[tacuisses]

Kopfmansch sucht Bauchgefühl


Hallo Thomas,

du hast ja schon jede Menge sehr konstruktiver Beiträge gekriegt, aber trotzdem möchte ich noch meinen Senf dazugeben. Wir sind im gleichen Alter, doch im Gegensatz zu dir habe ich in den letzten 20 Jahren jede Menge gescheiterter Beziehungen hinter mir.

Erstmal musst du ein sehr beständiger, konstanter und zuverlässiger Mann sein, wenn du diesen schweren Weg so gegangen bist. Deine Hobby passen da auch ins Bild. Du bist wohl mehr Kopfmensch mit allen Stärken und Schwächen. Mehr Petronius als Andras, sozusagen ;-))
Und jetzt hast du das Gefühl, das kann nicht alles sein, beneidest die andersartigen, die wohl dich genauso beneiden.

Kein Mensch kann alles haben, aber der Blick über den Tellerrand allein ist ja nicht verboten. Doch hast du halt selber gemerkt, wie gefährlich das Spiel mit dem Feuer ist. Dass deine Frau sich so tief fallen lassen kann, liegt sicher auch daran, dass sie dich sehr schätzt. Und dass Frauen mit zunehmendem Alter intensiver empfinden. Ob du objektiv ein grandioser Liebhaber bist, spielt keine Rolle - da gibt es kein objektiv, auch wenn dir das lieber wäre, weil mess- und erklärbar.

Ob du, der so lange beständig gelebt hat, mit einem radikalen Umbruch (Beziehungsende) wirklich glücklich(er) wärest, wage ich zu bezweifeln. Warum versuchst du nichzt, ein wenig gemeinsamer Verrücktheiten in dein Leben zu bringen. Du bist ein junger Mann, auch wenn deine Tochter schon flügge ist und dich vielleicht zum Großvater macht (wenn's in der Familie liegt).

Liebe Grüße
Tacu

[Der Profiler]

Der Sinn des Lebens


Hallo Marbo,

ich möchte mal kurz auf Deine Kernfrage eingehen, die da lautete: Wie erkenne ich, ob ich sie liebe.

Möchte noch anbringen, dass ich seit ca. 30 Jahren mit meiner Partnerin zusammen bin, davon 25 Jahre
verheiratet. Ich hatte ähnliche Gedanken wie Du, die Familienumstände sind/waren aber doch wesentlich andere.
Ich würde meinen, dass Du - die aus Deiner Sicht - sehr wichtigen Frage auf Umwegen ohne weiteres selbst zu beantworten imstande bist.

Fragen, die ich mir in diesem Zusammenhang damals stellten waren z.B. wie sehr sehne ich mich nach
meiner Frau nach einer zeitlichen Trennung. Bin ich überhaupt bereit, für meine Frau noch zu kämpfen.
Was würde ich für sie noch alles bewegen wollen, um sie nicht zu verlieren.

Darüber hinaus, bin auch überzeugt, dass man nicht unbedingt gemeinsame Interessen/Hobbys haben muss,
zumal ja die Qualität der Beziehung im Vordergrund stehen soll, und die ist auch nicht besser wenn ich
stundenlang mit ihr wandere.

So um die 40 ziehen doch, die meisten Männer eine Beziehungs-Lebens-Bilanz und hinterfragen mal
grundsätzlich alles. Und dazu gehört auch der Partner und man selber. Ich hatte mir damals ein Buch
besorgt über den "Individualisierungsprozess der Mitte" auch mit Viktor Frankl’s Existenzanalyse hatte ich mich damals eingehend beschäftigt und suchte verbissen nach Ansätzen um alles erklären zu können, nur um schlussendlich darauf zu kommen, nichts falsch gemacht zu haben.

Aber jede Krise kann auch der Beginn eines Neuanfanges/Neuorientierung sein. Ort, Handlung und Beteiligte können da durchaus die Gleichen bleiben.

[Petronius]

RE: Partnerschaftsproblem


hi marbo

du sagst

"Mag sein das dies auch zu meinem Problem gehört. Ich muß mich ja nicht um sie bemühen"

und ich denke, du hast recht damit

dir gehts zu gut ;-)))

deine beziehung ist keine herausforderung (mehr) für dich. es fehlt das sich-bemühen-müssen, und konsequenterweise dann die befriedigung, mit seinen bemühungen erfolg gehabt zu haben

m.e. entsteht die midlife crisis seltener aus problemen, als eher aus der tatsache, daß keine echten probleme existieren und man sich daher welche herbeikonstruiert (da das gehirn ja nicht mit problemlösen beschäftigt ist, hat es genug zeit für "dumme gedanken" ;-)

ich finde wolframs vorschlag gut. sucht euch eine herausforderung! möglichst eine gemeinsame

[Der Profiler]

RE: Partnerschaftsproblem


Du erwähnst das, was ich auch dahinter vermute.

[Marbo]

RE: Kopfmansch sucht Bauchgefühl


Hallo Tacu,

mir gefällt was Du geschrieben hast.
Es trifft zu, daß ein radikaler Wandel wohl nicht zu mir passen würde.
Aber wenn ich an ein paar Verrücktheiten oder Kapriolen denke, muß ich grinsen. Ich vermute das würde tatsächlich was bringen.

Hoffentlich macht meine Tochter mich nicht so schnell zum Opa. Wenn mir das vor 40 passiert, bin ich garantiert in einer midlifecrisis ;-)

Viele Grüße
Thomas

[targa]

RE: du fragst doch auch...


hallo OD,
ich weiß das du es gut meinst und dein rat bestimmt der richtige ist.aber ich kann mir gut vorstellen das es oft auch gut ist einfach erst mal darüber zu reden oder zu schreiben.dabei wird einem oft einiges klar ohne das ein anderer etwas dazubeiträgt.
und wenn man dann noch hört das es anderen ähnlich geht , dann fühlt man sich auch nicht mehr mit seinem problem so alleine.
dein rat mit einem psychologen oä darüber zu reden ist dann der nächste schritt. denn um so etwas zu tun muß man erst den mut haben .
und den kann man sich evtl. in solch einem forum holen.
nicht böse sein ,gelle
lg targa

[Marbo]

Wolframs Vorschlag


Hallo Petronius,

Wolfram´s Vorschlag hört sich wirklich gut an. Vor einiger Zeit habe ich auch daran gedacht.
Gleich hatte ich aber auch Einwände parat.
Ich habe überlegt ob ich die Frau an meiner Seite eigentlich kenne. Weiß ich wie sie denkt? Wie sie auf bestimmte Dinge reagieren würde? Damit meine ich nicht Kindererziehung, das klappt zwischen uns sehr gut. Ich meine Dinge die nur sie und mich betreffen.
Das Ergebnis war ernüchternd. Ich befürchte sie ist mir unbekannter wie man eigentlich nach einer langen Ehe erwarten sollte. Zum Beispiel habe ich festgestellt, daß ich sie hoffnungslos unterschätze.
Daraus wuchs der Entschluß mal etwas alleine mit ihr zu machen. Unternehmungen, wo wir Zeit und Gelegenheit haben uns miteinander zu beschäftigen (reden meine ich). Weitab vom Alltag. Dazu ist es aber bis jetzt noch nicht gekommen, weil ich Angst habe vor dem was daraus entstehen kann. Statt zum Positiven könnte so eine Aktion auch ins Negative führen. Damit meine ich, ist so ein "Partnerfindungswochenende" nicht ein Schritt in Richtung einer konkreten Entscheidung für oder wider die Partnerschaft? Oder sehe ich das zu pessimistisch?

Gruß
Marbo

[_AnkeF_]

RE: Kopfmansch sucht Bauchgefühl


Mein Papa war mit 36 Opa - meine Mama ist nämlich 5 Jahre älter und wurde "zufällig" mit 17 Mutter (nicht von meinem Papa). Das Kind meiner großen Schwester wurde immer für seins gehalten, und mein Vater hat seinen Schwiegersohn etliche Jahre immer als seinen Schwager vorgestellt, weil er irgendwie mit der Konstellation nicht so klar kam - unbewusst.
Und ich mit 13 als Tante, das war echt ein Hammer! :-)

Aber ich drück Dir mal die Daumen, dass Du damit noch Zeit hast bis Du mehr als 40 bist. ;-)

Grüße
Anke

[tolot]

RE: Wolframs Vorschlag


Hi

glaube ich nicht, es geht ja dabei nicht darum irgendwas in Frage zu stellen sondern einfach darum wieder ein Verhältniss zueinander aufzubauen das eine neue Basis hat/braucht. Naklar kann es sein das es teilweise unangenehm wird weil man sich Dinge sagt die man nicht erwartet hat oder die man anders sieht usw. Du kannst es vielleicht mit einem etwas heftigeren Gewitter vergleichen, danach ist die Chance das es schönes Wetter gibt doch recht hoch.
Tolot

[_AnkeF_]

Die Leiche im Keller


Da issi ja, die Leiche!
Marbo, Du hast Angst vor Veränderungen, weil...es könnte ja auch schlimmer kommen...! Oder?

Auch normal. Hilft Dir aber auch nicht wirklich, wenn ich sowas schreibe, oder doch?

Naja, die Ängste solltest Du versuchen, auf ein realistisches Maß zu bringen. Schließlich ist Leben immer Veränderung und Neues macht unsicher, so ist das eben. Aber was kann Dir tatsächlich passieren? Dass ihr euch "entfremdet"? Wenn ich das richtig sehe, bist Du gerade auf ein paar Irrtümer Deinerseits gestoßen, die euch eher zueinander bringen als von einander entfernen, weil Dein Dich liebendes Eheweib TROTZ der totalen Unterschätzung sich immer noch sehr für Dich interessiert (sonst wäre sie weder an Deiner Seite geblieben noch würde sie sich fallen lassen können, vermute ich einfach mal).

Denke immer daran: ihr habt euch bisher mit Respekt und Achtung behandelt, das muss nicht enden, nur weil ihr "wilde Sachen" miteinander macht und Du vielleicht dieser "total unterschätzten Frau" die Zügel übergibst. Lass Dich mal fallen. Ich glaube, sie wird Dich sicher in den Armen halten, bevor Du den Boden berührst oder gar in irgendwelchen Löchern versinkst. Meinst Du nicht?

Grüße
Anke

[Klaus1961]

RE: Wolframs Vorschlag


Ist Dir das nicht wichtiger als die Ungewissheit ?

Und ist eine Entscheidung, die man trifft nicht besser als die, die man nicht trifft ?

K.

Marbo schrieb:
-------------------------------
Statt zum Positiven könnte so eine Aktion auch ins Negative führen.

... nicht ein Schritt in Richtung einer konkreten Entscheidung für oder wider die Partnerschaft?

[Marbo]

RE: Wolframs Vorschlag


Ich befürchte, ich habe ein falsches Bild von Partnerschaft und Gefühl im Kopf. Ich weiß nicht warum, aber bei mir sitzt der Gedanke fest, so ein Gewitter würde irreparable Schäden verursachen. Ich müßte mich zu der Sicht durchringen, eine Beziehung ist durchaus mal belastbar und kein Ding, was man in Watte packen muß.
.....
Verflixt, je mehr ich mich hier mit meinen Gedanken beschäftige, je mehr kommt an die Oberfläche.

[Petronius]

RE: Wolframs Vorschlag


garantien gibt es keine, meint marius müller-westernhagen

aber ich glaube eigentlich nicht, daß unter der harmonischen oberfläche eurer beziehung solch gefährliche vulkane brodeln, daß ihr die dann an einem "selbstfindungswochenende" zum unkontrollierten ausbruch bringen würdet

gerade dein satz, du hättest deine frau unterschätzt, stimmt mich optimistisch. zum einen zeigt diese deine selbstkritik deine bereitschaft zur veränderung, deine offenheit für neue erkenntnis, zum anderen ist es schon ein hinweis darauf, wieviele edelsteine vielleicht unter der oberfläche stecken. habt also keine angst vor der schürfarbeit, noch die wenigsten diamantensucher haben einen vulkan aufgekratzt ;-)

[Petronius]

ausgrabungen


"Verflixt, je mehr ich mich hier mit meinen Gedanken beschäftige, je mehr kommt an die Oberfläche"

da bist du nicht der einzige. wenn ich mich mit den problemen anderer beschäftige, werden mir oft durchaus auch meine eigenen klarer

[Sound]

beziehungsparks


ich denke ja, dass solch ein partnerdings-wochenende eine ganz schön verkrampfte angelegenheit sein wird, wenn es mit diesem hintergrund stattfindet.
und so sehe ich auch die tollen hotels, musicals und sonstewas. naja, für mich wäre das sowieso ein alptraum, aber ich bin ja nicht frau marbo. trotzdem, es kann so nie und nimmer eine lockere angelegenheit werden.
und wenn ihr mit solchen unternehmungen bis jetzt nichts zu schaffen hattet, riecht es halt auch verdächtig nach vorsatz.

ich finde es schlimm, dass du ausgerechnet ein thema, das deine beziehung betrifft, ganz mit dir alleine ausmachst.
natürlich sollte man den anderen nicht mit jedem kleinen nabelschmerz belasten, aber es scheint ja etwas größeres und konstanteres zu sein, was dich da umtreibt.
warum redest du nicht mit ihr? und teilst ihr mit, was dich bewegt? vielleicht unterschätzt du sie ja noch viel mehr als du denkst.
möglicherweise denkt sie nämlich ganz ähnliche dinge.
dass sie die ganze liebesarbeit macht, heißt nicht zwangsläufig, dass sie stärker und zweifelsfreier liebt.
manchmal hat das auch autosuggestive züge.
ich denke, gemeinsam könnt ihr bessere ideen und strategien entwickeln, eure liebe wiederzuentdecken.
vielleicht hat sie ja auch konkrete wünsche, vorstellungen und sogar sehnsüchte?
du mußt nicht alles glauben, was du zu sehen meinst, manchmal ist vielmehr dahinter.
aber das wirst du nicht herausfinden, wenn du weiter so alleine vor dich hinwurschtelst.

[Marbo]

RE: Die Leiche im Keller


Doch, ich denke sie würde mich auffangen. Und es vielleicht auch können, sicher sogar. Aber trotzdem fällt es mir schwer.

Angst vor Veränderungen ist es in dem Sinn glaub ich nicht.
Eher Angst vor einer möglichen Gewissheit, mit der Veränderung falsch gehandelt zu haben und nicht wieder zurück zu können.

Wie das aussieht habe ich eine Menge Schatten vor mir, über die ich noch springen muß.

[Marbo]

RE: beziehungsparks


Da ist was dran. Von einigen Bekannten höre ich auch immer, ich sollte nicht immer so penetrant versuchen alle Dinge alleine zu bewältigen. Nur beziehen die es zum Beispiel auf Renovierungsaktionen, Umzüge oder sowas in der Art. Es fällt mir einfach schwer um Hilfe zu fragen.
Dies kommt zusammen mit meiner bereits in einem anderen Posting erwähnten Einstellung, eine Partnerschaft sei sehr zerbrechlich. Und schon ist die Hemmschwelle perfekt. Sehe ich das richtig?

[Sound]

RE: beziehungsparks


nunja, in gewisser weise ist liebe ja auch zerbrechlich,.
aber sie kann nicht nur zerbrechen, sondern auch vergammeln unter einer dicken schicht von konfliktvermeidendem zuckerguß.
und das was ihr beiden habt, hört sich nicht so fragil an, sondern ziemlich wertvoll und stabil.
aber wenn du das, was du hier gerade zeigst, weiter durchziehst, heißt das am ende vielleicht, du könntest dich
nach ein paar weiteren jahren des stillen zweifelns sogar zu einer trennung durchringen, ohne ihr auch nur die geringste chance gegeben zu haben, ihre anteile in die waagschale zu werfen.
und das ist doch nicht fair und wäre auch -verzeih- einfach blöd.
wie solltest du das jemals vertreten können?
"ich habe unsere beziehung lieber kaputtgehen lassen, als sie einem risiko auszusetzen" - klingt blöd, oder?
"ich habe, glaube ich, nun nach langer abwägung all meiner gefühle herausgefunden, dass es doch keine liebe ist, aber ich bin froh, dass wir nie ein gewitter erlebt haben, du nicht auch?"- ? na gut, ich will dir weitere vorschläge ersparen, ich denke, du siehst , worauf ich hinauswill.

[wolf-ram]

RE: Wolframs Vorschlag



genau das glaub ich auch

Du bist doch schon viel weiter als Du denkst!!!!

Du formulierst das Problem ja hier schon ausführlich
Was soll schon schlimmes passieren
Mehr als zerbrechen kann Eure Beziehung sowieso nicht

Zum Thema Beziehungspark vieleicht noch mal was:

Das soll natürlich keine Show sein, die man meilenweit gegen den Wind riecht, kein therapeutisch begleitetes, kommunikationstrainiertes Wochenende zur Paarbetreuung.

Eine Überraschung, was anderes, Wochenende in einer anderen Stadt, Besuch einer Ausstelung oder Blumeninsel,
was anderes sehen, riechen, in einem anderen Bett schlafen, irgendein "Du bist mir wichtig" " Wir unternehmen was schönes miteinander" " Hast Du Lust Heidelberg, mit mir anzuschuen" "Ich will Dich mal ein Wochenend für mich haben".

Und wenn ihr Euch unterhaltet, "Wie gehts denn weiter mit uns?" ist das doch keine Bankroterklärung Eurer Beziehung, sondern hat doch den realen Hintergund, daß Eure Tocher sich von Dannen macht. Und da der Sohn mit 15 ja noch da ist, braucht die ganze Situation auch Deine Frau nicht zu erschrecken, was Du vielleicht fürchtest. Von den objektiven Daten stünde ja eine Entscheidung nicht heute oder morgen an. Aber die ERfahrung zeigt, da eine Idee die in der Welt ist manchmal schneller reift, als man gedacht hat.
Es ist die ideale Zeit. Denk Dir was schönes aus.

Viel Erfolg
Wolfram