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Hat er Depressionen???

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  • Hat er Depressionen???

    Ich bin seit 1 Jahr endlich wieder verliebt - nach Geburt meiner Tochter vor 3,5 Jahren. Mein Freund ist noch verheiratet, hat laufend Ärger mit seiner Trennung, Güter, Umgang, Scheidung.
    Ganze Programm....Er war mit seiner Ex 20 Jahre glücklich zusammen und sie suchte sich dann einen NEUEN. Sein Sohn 20 Jahre wohnt bei ihm. Seine Tochter ging zur Mutter. Zuerst war trotz seiner "Belastung" alles schick, bis er im Sommer 09 extrem komisch wurde. Totale scheiß-egal Stimmung, heulte nur und konnte keinerlei Druck aushalten. Er kommt mit stink normalen Meinungsverschiedenheiten oder Anforderungen des Anderen gar nicht klar und stellt sich hin, als würden alle ihm was Schlimmes wollen. Mit mir zusammen ziehen will er nicht, weil er sich von seinem Haus, wo ohnehin sein Sohn mit Freundin lebt, trennen kann. Abends ist er hier und morgens geht er. Unsere Wirtschaft will er getrennt halten........Wo.ende ist er ganz bei mir. Es passt alles nicht zur Planung einer gemeinsamen Zukunft. Dann kommt er mit meinem Kind nicht klar, wenn es "Mein Papa" sagt, ist mit allem überfordert. Ich habe ihm mit organisatorischen Dingen seiner Trennung schon extrem geholfen, schätzt er auch. Seine Tochter verbringt alle 14 Tage WE bei mir im Haus, obwohl sie auch ganz schön trennungs-geschädigt ist und "lustige" Sachen raus kommen, womit ich gar nicht leben kann. Ist sein Kind da, ist er noch mehr abwesend - gegenüber meiner Tochter und mir. Nun frage ich mich, was hat er??? Er ist schon öfter paar Tage weg geblieben und hat sich ins Bett gelegt, kommt aber immer wieder zurück.....er ist mega traurig und kann kaum lachen. Was ich nur weiß, dass er nicht damit klar kommt, dass er die Tochter nicht mehr bei sich hat. Nun ist er von Frau und Kind seit Nov09 getrennt. Wann ist dann mal Schluss mit der Trauer??? Kann ich damit rechnen, dass er lieber seine Ex als mich bei sich haben möchte, obwohl er beteuert, nie wieder???
    Wird er entspannter sein, wenn alle Gerichtsverhandlungen durch sind - alles richtig abgeschlossen???? Oder wird er immer nur seinem Kind nach trauern......Er kann sich für eine neue Beziehung nicht öffnen.......obwohl er immer hier ist, will für das NEUE aber auch keine Verantwortung tragen. Hin und Her. Wie kann ich mich verbal am besten Verhalten, geredet habe ich genug, ohne Erfolg, und verlieren möchte ich ihn auch nicht. Was nun?????? LG ötschi


  • Re: Hat er Depressionen???


    Es könnte schon sein das er seine Trauer nicht richtig bearbeitet und dadurch in eine Depression rutscht.
    Im Moment würde ich das aber nicht überbewerten, es ist oft so das nach einer Trennung alles relativ gut zu verkraften ist, man hat noch einige negativ Faktoren der Beziehung im Kopf und kommt klar. Mit etwas Abstand, auch oft sehr viel später, kommt dann die eigentliche Trauer um das gute was man ja auch hatte und die Probleme mit der Trennung von dem Kind. Da belasten die zu erledigenden Dinge und Prozesse auch noch zusätzlich und das wird schnell mal zu viel. Wichtig ist das er seiner Trauer auch die nötige Aufmerksamkeit schenkt, sie nicht weg schiebt sondern zulässt. Das ist auch ein Prozess der etwas länger dauern kann, solange man mit der Vergangenheit nicht im reinen ist macht sie immer wieder Probleme. Sei für ihn da und gib ihm Zeit sich neu zu sammeln, ihr solltet aber auch viel miteinander Reden das ist meistens hilfreich .

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    • Re: Hat er Depressionen???


      Verlier du mit einem Schlag alles was dir wichtig war, auch du würdest im Schock liegen zumindestens für eine gewisse Zeit lang.
      Unmöglich Liebe aufzubringen ist es, wenn man ausgetreten ist ...rausgetreten aus dem Paradies..
      Du bist es nicht als Ersatz.
      Stell dir einmal vor, zwanzig Jahre zusammenwachsen, ineinander verflochten sein, dein und mein vermischt komplett...
      Bis der Tod euch scheidet. Der "Tod " tritt ein, wenn die Liebe weg ist.
      Du hast (noch) nicht diese gute Verbindung trennen können. Die Zeit kann das vielleicht.
      Eineinhalb Jahre im Durchschnitt dauert es, bis man sich erholt hat von einem tiefen Trauerfall.
      Normalerweise müßtest du mit ihm umgehen wie man mit dir umgehen müsste, wenn dein Kind gestorben wäre, dein Vater zugleich, auch dein Mann.
      Du würdest still sein neben ihm. Nur still sein.
      Verlangen kannst du gar nichts denke ich von wem, der eigentlich gar nicht anwesend ist.
      Man ist wirklich wie weggetreten wenn man so abgeschnitten ist im wahrsten Sinn des Wortes.
      Ich stelle mir immer vor, dass eine Liebe so was ist wie eine Blutzufuhr, wie Lebensspende. Was glaubst du wie rosa alles ist, wenn genug Blut fließt, wie grau und abgestorben unversorgte Zellen...
      Die sinnvollste Begebenheit ist es trotzdem das alles durchzustehen. Man wird dadurch eigenständig. Man wird auf irgend eine Weise "Selbstversorger"- es ist eine große Chance , nicht nur Unglück, wenn man getrennt wird von Abhängigkeit von anderen Menschen.
      Wie eine Geburt zu sich selber ist das. Beobachte geschiedene Menschen. Nach einer gewissen Zeit sind sie regelrecht im Rausch und verändern alles. Wirklich alles. Meist gehen sie Dinge an die sie eigentlich immer schon wollten, aus Rücksicht aber nie getan haben.
      Eine neue Zeit bricht an...eine für sich...
      Dazu aber braucht es unbedingtes Verständnis von allen anderen.
      Keiner darf zerren, keiner darf eingreifen in diesen Prozess.
      Halt kannst du geben, so dass er nicht abrutscht wie viele die diese Eigenständigkeit extrem fürchten und lieber Halbheiten annehmen, hauptsache dieser schmerzvolle Zustand wird gemieden. Der "Übergangszustand" ist wie ein freier Fall ins Nichts.
      Ich an deiner Stelle würde ihn erzählen lassen was er sich immer schon gewünscht hat. Was er vom Leben noch alles erwartet hätte, würde er die Möglichkeit haben.
      Wahrscheinlich bist du da gar nicht dabei...zumindestens nicht als Hauptteil.
      Wie kann deine Kleine nur Papa sagen..?? Er will es nicht....so unlebendig jemand Papa sein..Partner sein...
      Warte ab. Es ist eine wunderschöne Erfahrung wenn man zurückkommt auf ein Neues. Als eigenständige Persönlichkeit. Unabhängig und frei.
      Gestärkt in sich selber. Nicht durch Almosen von irgendwem.
      Beglückendst ist die Feststellung nach einer gewissen Frist: ich lebe trotzdem.
      Auch wenn ich fast gestorben bin - im OP des Lebens.

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      • Re: Hat er Depressionen???


        ......im OP des Lebens.........

        Das passt.

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        • Re: Hat er Depressionen???


          Ja, ich habe viele solcher Operationen mitgemacht.
          Immer wieder habe ich gedacht ich verrecke.
          Mittlerweile habe ich Trennungen sogar lieb..ich sehe sie ein- wenn auch nicht immer sofort und gleich.
          Irgendwer da "oben" scheint genau zu wissen welchen Kurs du gehen musst, damit du ankommst.
          Wo sollen wir ankommen?? Zuerst einmal bei uns selber.
          Als Heimat kannst du - wenn du wirklich sicher stehen willst nur dich aussuchen, niemals eine andere Person. Die sind Sand, du aber der Felsen.
          Drum werde ich oft regelrecht zornig, wenn ich höre: er liebt mich nicht...was soll ich tun..??
          Ja dich lieben, selber!!! Nicht erwarten, dass das für dich wer übernimmt!
          Aufschreiben, aufschreiben, aufzählen was ich alles bereits kann, was ich alles bereits geschafft habe, was ich alles als gut empfinde, was mir gut tut, das alles sammeln um sich, immer wieder eintauchen in die Freude, dass man sehr wohl teilen kann, auch wenn man nicht viel bekommt.
          Mit der Zeit steigt die Achtung vor dir selber enorm. Du nimmst nicht mehr alles als gegeben hin, du kannst trennen..losfahren mit dem Auto und Plätze aufsuchen die dich froh machen. Daheim bleiben und alles dicht machen, auch da voll auf deine Kosten kommen.
          Liebe ist wie Geld. Ich gebe für MICH aus um meinen Bedarf zuerst zu stillen. Berauben lasse ich mich nicht (mehr), betteln brauche ich auch nicht (mehr).

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          • Re: Hat er Depressionen???


            .....Ich gebe für MICH aus um meinen Bedarf zuerst zu stillen.....

            Meine Rede, jegliche positive Bindung entsteht aus den eigenen Bedürfnissen, ist in erster Linie egoistisch. Alles was man gibt, nimmt, genießt kommt einem selber zugute es steigert die eigene Lebensqualität und erfüllt die eigenen Werte, auch in moralischer Hinsicht. Wenn es nicht mehr da ist vermisst man etwas, trauert, muss erst mal einen Weg finden die Lücke zu füllen und wenn man das schafft geht es wieder besser. Im Grunde sind die beteiligten Personen austauschbar es dauert nur seine Zeit bis man sich an die neuen Möglichkeiten gewöhnt hat, sie erkennt und zu der Anstrengung sie gut zu nutzen fähig ist.
            Selbst Kinder können aus Egoismus entstehen, aber sie sind auch die einzigen Menschen denen man absolut selbstlose Liebe entgegenbringen kann.

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            • Re: Hat er Depressionen???


              "..bis er im Sommer 09 extrem komisch wurde.."

              Wieviel Zeit verging zwischen Trennung und Abgleiten in das depressive Tal?

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              • Re: Hat er Depressionen???


                Hallo dr.riecke und alle Lieben, dir mir geantwortet haben. Es war ein halbes Jahr, bis er durchdrehte..............Hmmmmmmm ja???
                Für meine Trennung habe ich 2 Jahre gebraucht, nachdem der Vater meiner Tochter mich nach 5 Monaten, nach Geburt des Kindes sitzen lies. Ist ja alles schön und gut. Kann ja noch geduldig sein. Nur habe ich vielleicht nach 3 Jahren allein sein, denn doch mal die richtige Liebe, ohne Nebengeräusche verdient??? Es spricht ja jede Situation gegen mich, Urlaub etc......selbst bei Krankheit ist er nicht für mich da. Wird es schwer, läuft er weg und verbringt paar Tage bei sich. Mir tut es weh. Hab mein "Herzblatt" lieb, aber möchte mit der Verantwortung nicht allein da stehen. Ich denke oft daran einfach abzuhauen, aber mit Elternhaus und 3 Jähriger Tochter echt schlecht - das ist meine Verantwortung, die ich trage. Bin so familär angebunden.......Sonst würde ich schon längst weg laufen....

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                • Re: Hat er Depressionen???


                  Vielleicht sind gerade die Verdrängung und die Trauer im Glinch, das was er aus seinen Gedanken weitgehend verbannen konnte möchte gehört werden und er lässt es nicht zu, kann es nicht zulassen weil es zu schmerzhaft ist.
                  Hast du ihm schon einmal vorgeschlagen das ganze aktiv zu verarbeiten, in Gesprächen mit einem Außen stehenden? Es kann wirklich etwas bringen sich mit jemanden zu unterhalten den man nicht kennt und hinterher auch nie wieder sehen wird, einer neutralen Person die das ganze objektiver sehen kann. Da fällt es auch leichter über sein Innerstes, die Ängste und Gefühle zu reden, vor der Familie oder Freunden kann sich nicht jeder seelisch entblößen was aber häufig notwendig ist um das Verarbeiten in Gang zu setzen.

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                  • Re: Hat er Depressionen???


                    Hallo Tired, danke für deinen Rat............Bis er den Weg geht,
                    sich einem Anderen anzuvertrauen, da liegen wohl ewig viele Welten dazwischen...........Dieses Angebot, hatte ich schon öfter gemacht, dass er mal darüber spricht.......Z.Z. ist es so, dass er nur mit sich selber beschäftigt ist, nur noch heult, herzlos und kalt ist. Dazu kommt noch, dass er mega gereizt ist. Es kommt eigentlich kein normales Gespräch zu stande.............
                    LG ötschi

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                    • Re: Hat er Depressionen???


                      "Es war ein halbes Jahr, bis er durchdrehte........"

                      Wenn es keine gravierenden sozial-familiären zusätzlichen Probleme gab, spricht der plötzliche Einbruch doch für eine krankheitsbedingte Störung, die man auch behandeln kann.
                      Vielleicht ist er nicht mehr so ablehnend, wenn er von einer Neurotransmitter-Entgleisung ausgeht, für die er nicht verantwortlich ist?
                      Dies wenigstens als Hypothese, um seine Abwehr auf zu weichen.

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