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Trennung und Unsicherheit

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  • Trennung und Unsicherheit

    Hallo, ich weiß nicht so recht wie es weitergehen und wie ich mich verhalten soll und wäre über Hilfe oder einen netten Ratschlag sehr dankbar.
    Unsere Geschichte:
    B. und ich kamen vor ca. 2 Jahren zusammen und waren unheimlich verliebt, aber ihm ging es nicht besonders gut (auch vorher nicht). Er hatte vor mir auch erst eine Freundin und das mit ihr ging so schief wie etwas nur schiefgehen kann. Nach der Beziehung mit ihr hat er angefangen sich zu isolieren und täglich Alkohol zu trinken und wurde schließlich schwerst depressiv.Er sagte mir später einmal das er zu der zeit das Gefühl hatte das sein Leben zu ende war und er nur noch auf den Tod gewartet hat. Das ging ca. 4-5 Jahre so und dann kam ich . Am Anfang war er ungeheuer unsicher und als er gemerkt hat wie stark seine Gefühle für mich waren hat er sich für einen Monat von mir getrennt (ist sozusagen "weggelaufen"). Aber wir kamen wieder zusammen und hatten erstmal 2 Monate eine wirklich schöne Zeit, obwohl es ihm immer noch nicht wirklich gut ging. Ich bin dann mit ihm zum Arzt gegangen und alles war auf dem weg der Besserung Dennoch war es während der kompletten Zeit unserer Beziehung so, das er mit Depressionen kämpfen musste und leicht den Mut verlor, es ging ihm nie wirklich gut und alles (Arbeit/Freunde/Familie) hat ihn unglaublich angestrengt obwohl alles im Umfeld ok war. Er ist einfach depressiv und schafft es nicht zum Therapeuten zu gehen und ich bin sicher das es auch überhaupt keinen Sinn macht ihn zu drängen oder gar zu zwingen, da man so eine Entscheidung für sich selber treffen muss. Aber uns miteinander ging es gut. Dann kamen plötzlich bei mir verdrängte Bilder von Traumatas während meiner Kindheit hoch und meine ganze Welt brach zusammen. Das folgende Jahr war einfach ein riesengroßer Alptraum. Ich kam nicht mehr klar und war psychisch total unten. Dadurch ging es ihm wieder viel schlechter aber er hielt trotzdem zu mir. Dann hat er sich von mir getrennt. Einfach weil er es nicht mehr aushielt, aber auch erst als ich aus dem gröbsten wieder raus war. Nach einem weiteren Monat kamen wir wieder zusammen und es war wirklich richtig gut...aber die Erinnerungen an das "Alptraumjahr" verfolgten uns trotzdem. Wenn ich einfach mal wegen irgendetwas geweint habe hat er sofort Angst bekommen, dass es wieder von Vorne losgehen könnte, obwohl ich während der ganzen Zeit sehr hart daran gearbeitet habe und wieder auf dem Damm war (natürlich) mit psychologischer Betreuung. Dann wurde ich plötzlich mit den Menschen die für die Traumas verantwortlich waren konfrontiert und befand mich in Gefahr und ich musste sehr hart kämpfen um nicht wieder unterzugehen. Aber ich habe es geschafft und nun sollte sich alles zum besseren wenden. Aber eine woche nachdem der Stress vorbei war, kam er ohne vorwahrnung zu mir und sagte das er sich trennen wolle. Er wusste selber nicht genau warum, aber er meinte das er mit mir nicht wirklich glücklich ist wie er auch mit nichts sonst wirklich glücklich ist/war. Aber er beharrte darauf, dass er mich wirklich und aufrichtig liebt, aber er sagte das bei uns einfach irgendwie der Wurm drin sei. Ich bat ihm darum es noch einmal zu versuchen aber er meinte das er einfach nicht mehr die Kraft hätte etwas zu ändern. Ein guter Tag wäre für ihn wenn er allein in seiner Wohnung wäre, niemand sich melden würde und er nicht vor die Tür müsste und einfach nur am Computer sitzen und abends Alkohol trinken könnte. Er meinte auch das er mich nach der Trennung nie wieder sehen wolle, da wir das mit ner Freundschaft einfach nicht hinkriegen würden (wo er vollkommen recht hat) weil wir uns zu sehr lieben. Er hat mir auch gleich mitgeteilt, dass er seine Wohnung hier kündigen wird und komplett wegziehen wird (weit weg). Da wir aber beide gemerkt haben (nach einer Woche) das unsere Beziehung und Gefühle zu intensiv war/sind haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns langsam trennen (in Etappen), aber genaueres dazu besprechen wir erst wenn wir uns in einer Woche wiedersehen. Wir schlafen auch noch miteinander und unternehmen was zusammen (auch gemeinsam mit seiner Familie mit der ich mich wirklich sehr gut verstehe und die für mich wie eine eigene ist) und haben eigentlich viel spass und sind sehr zärtlich und lieb zueinander. Aber wenn ich zu traurig werde (ich versuche ihn zu nix zu überreden oder ihn zu bedrängen) wird er ganz schnell eiskalt weil er nicht damit umgehen kann und sich hilflos fühlt. Ich liebe ihn wirklich sehr, ich habe noch nie in meinem Leben so starke gefühle für einen Menschen gehabt oder jmd so bedingungslos vertraut wie ihm und ich möchte ihn nicht verlieren, weil ich glaube das das zwischen uns wirklich was besonderes ist was man nicht einfach so aufgeben sollte. Ich will aber auch das er glücklich ist. Die zwei male vorher wo wir uns getrennt hatten, hatten wir wirklich nicht mal einen Anflug von schlechten Gefühlen für einander und haben uns beiden ehrlich und aufrichtig gewünscht das wir glücklich werden. Ich sollte vielleicht noch erwähnen dass wir beide auf dem Papier noch ziemlich jung sind (er 25& ich 20) aber ich hoffe sie lassen sich davon nicht täuschen. Ich liebe ihn wirklich.

    Danke schon mal im Vorraus...


  • Trennung und Unsicherheit (Ergänzung)


    Mir ist aufgefallen, dass ich vielleicht meine Frage(n) noch mal genauer formulieren sollte...

    1) Wie sollte ich mich am besten verhalten?
    2) Hat jemand der schon einmal eine "Trennung in Etappen" erlebt bzw. durchgeführt hat, einen guten Tipp für mich, oder kann mir eine gute Art und Weise empfehlen das durchzuführen?
    3) Welche Chancen bzw. Möglichkeiten habe ich bzw. haben wir, vielleicht doch wieder zusammen glücklich zu werden?

    Ich freue mich über jede Antwort...

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    • Re: Trennung und Unsicherheit


      ....Dann kamen plötzlich bei mir verdrängte Bilder von Traumatas während meiner Kindheit hoch und meine ganze Welt brach zusammen. Das folgende Jahr war einfach ein riesengroßer Alptraum. Ich kam nicht mehr klar und war psychisch total unten.......

      ...Nach einem weiteren Monat kamen wir wieder zusammen und es war wirklich richtig gut...aber die Erinnerungen an das "Alptraumjahr" verfolgten uns trotzdem.....

      ...hat er sofort Angst bekommen, dass es wieder von Vorne losgehen könnte, obwohl ich während der ganzen Zeit sehr hart daran gearbeitet habe und wieder auf dem Damm war (natürlich) mit psychologischer Betreuung.....

      ...Dann wurde ich plötzlich mit den Menschen die für die Traumas verantwortlich waren konfrontiert und befand mich in Gefahr und ich musste sehr hart kämpfen um nicht wieder unterzugehen. Aber ich habe es geschafft und nun sollte sich alles zum besseren wenden. Aber eine woche nachdem der Stress vorbei war, kam er ohne vorwahrnung zu mir und sagte das er sich trennen wolle. Er wusste selber nicht genau warum, aber er meinte das er mit mir nicht wirklich glücklich ist wie er auch mit nichts sonst wirklich glücklich ist/war.....

      Ich habe ein Paar Auszüge deiner Geschichte zitiert um dir deutlich zu machen wo dein und sein Problem liegt. Er empfindet dich als zusätzliche Belastung zu seiner eigenen, die er nicht in den Griff bekommt oder vielleicht auch nicht in den Griff bekommen will.
      Deshalb möchte er Abstand von dir, jedenfalls empfinde ich es so.

      Ich würde dir empfehlen zuerst mal an dich selbst zu denken. An dein fortkommen in deinem Leben.
      Du hast es jedenfalls besser angefangen als er, warst williger, aktiver.
      Ich sehe dies als großen Pluspunkt für dich, dein Leben. Bleibe bitte dran an diesem Weg und mache diesen nicht von ihm abhängig. Er hat die Neigung zum Verlierer im Leben, flüchtet in den Alkohol.
      Du bist aktiver, fürsorglicher und selbstbewusster. Mache weiter so.

      Später hast du vielleicht das Rüstzeug, ihm ein Vorbild zu sein, ihm auf einen besseren Weg zu bringen.
      Wenn er dann will und folgen kann, könntest du es wagen. Aber bitte bleibe du vorerst an deinem eigenen Weg. Führe fort was du angefangen hast.

      Bitte ihn, dir Zeit für deine Genesung zu geben. Oder dass er deinen Weg mitgeht.
      Bleibe am Ball, auf deinem Weg. Unabhängig von dieser Beziehung zu ihm.

      Kommentar


      • Re: Trennung und Unsicherheit


        Gut das du das Alter erwähntest.Beim Lesen der g>eschichte dachte ich an ein Pärchen jenseits der 30.bei so einen Berg psychischen Ballast.

        Kommentar



        • Re: Trennung und Unsicherheit


          Du empfindest es ähnlich wie ich.
          Es ist zuviel psychischer Ballast für Beide. Deshalb befände ich es für gut, wenn Sie ihren angefangenen Weg aus diesem Dilemma vorerst mal ne längere Strecke alleine weiter geht.

          Wenn er später mitgehen möchte und folgen kann, macht es Sinn.

          Kommentar


          • Re: Trennung und Unsicherheit


            Ja da stimm ich zu loslassen um hinterher vielleicht zusammen zu finden. So wie es jetzt aussieht reißt einer den anderen immer wieder runter. Ein endloser Kreislauf.

            Kommentar


            • Re: Trennung und Unsicherheit


              Ja, sehe das genau so. Zudem ist sein Alkohol-Missbrauch eine ziemlich grosss Hypothek... Er scheint wirklich eher dem sich zurück ziehen und vor den Problemen fliehen zu zu neigen. Es kann ja nicht sein das sie ihn aus dem "Dreck" ziehen muss, das muss er schon alleine schaffen.
              Liebe asdfg, schau für dich, du packst das und krieg dein Leben in den Griff. Was nachher kommt - wer weiss. Du kannst diese grosse Liebe die du empfindest auch irgend wann einmal für einen anderen Mann empfinden. Den das ist deine Liebesfähigkeit, die du hast. Wer weiss, nach etwas Distanz, vielleicht kommt ihr wieder zusammen wenn es so sein muss- die wahre Liebe findet ihren Weg!
              Das mit der Trennung in Etappen ist ein riesengrosser Selbstbetrug, denke das ist dir aber auch selber klar.
              Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...
              Alles Gute für dich und gehe weiter deinen Weg, du bist gut unterwegs, Nutze deine Chancen!

              Kommentar



              • Re: Trennung und Unsicherheit


                asdfg

                alles simpel durch friedefindung gemeinsam....

                Hallo du.

                Scheinbar habt ihr nicht zufällig die beinahe gleiche Problematik.
                Beide seid ihr schwer angeschlagen, schwer verletzt und ebenso schwer zum Leben zu überzeugen.
                Macht euren Weg nicht getrennt voneinander, warum auch?
                Wenn ihr euch wirklich mögt, dann seid ihr euch doch Stütze und Halt gegenseitig beim Wiederaufrichten.
                Stell dir vor dein Freund ist wieder alleine auf sich gestellt und ganz ausgeliefert wieder seinem Sinnen und Trachten nach Zerstörung.
                Und du deinen Zweifeln...DAS wäre ein echter Rückschritt!
                So aber könnt ihr gemeinsam über alles reden, denn jeder versteht- jeder von euch beiden hat auch diese gleichen Kämpfe im Inneren....

                Macht euch einen Plan wie ihr gewinnen könnt.
                Nicht euch auch noch verlieren als liebevolle Unterstützung in diesem "Kampf gegen Leben und Tod".
                Depressionen haben den Charakter von Rückzug und von Einsiedelei nicht zu Unrecht.
                Hier können sie dann den schönsten Schaden anrichten. In Gemeinschaft von Liebe nicht so leicht möglich...

                Eine gute Strategie ist immer noch das bewußte Loslassen von "Auslösern" dieser Gehirngespinste die euch so quälen.
                Ich meine: anstatt davon zu reden und reden und reden einen anderen Weg gehen.
                Einfach sagen: stopp- das war einmal, ist nicht mehr...
                Ab jetzt lebe ich, liebe ich, kümmere ich mich um mich- nicht um depressive Gedanken in mir und endlosen Gesprächen darüber.

                Ich bin auch mißbraucht worden, gequält worden und geprügelt worden- nur, ich lasse nicht zu , dass ich darunter heute noch leide.
                Es ist so eine Art Erfahrungsschatz der sehr wichtig ist in meinem Leben, mehr nicht.
                Heute ist mir die Freude weit wichtiger, als das Leid. Um das kümmere ich mich eher nebenher, aber nehms sicherlich nicht wichtig.

                Trennung ist bei euch dringendst nötig. Aber sicherlich nicht von einander, sondern von eurem Muster im Kopf.

                Sagt euch einfach: was machen wir ab nun?
                Wie gehst DU jetzt vor, damit du dich gut fühlen kannst und wie geh ich jetzt vor.
                Plant gemeinsam am neuen Leben.
                Erstellt ein ernsthaftes Konzept und Gerüst.

                Das wäre eine Art Pakt ganz zuerst.
                Immer wenn du tief sinkst- dann bin wenigstens ich stur obenauf.
                Und umgekehrt...
                Vereinbahrt euch Zeichen. Wie zum Beispiel: Aha, jetzt fängts wieder an..lass uns lieber spazieren gehen, als wieder da reinzufallen drauf...

                Themenwechsel.
                Wirklich konsequent Themenwechsel.


                Beim Sichselber wieder Findenkönnen ist ein Berg von Sorgen zu verräumen- das schaffen viele nicht- sie scheinen immer wieder mehr zu werden diese ewigen Sorgen..

                Dabei gäbs auch da eine Lösung.
                Ich habe mir zur Aufgabe gemacht- immer wenn Probleme anstanden, meine Fantasie zu trainieren: danach, was mach ich nach diesen Sorgen...???

                Ob das jetzt die Scheidung war, das Absichern meiner Finanzen, der Umzug, die Plessuren und Schrunden des Lebens ...immer hab ich geplant: was ist danach alles bereit für mich??

                Dann habe ich aufgeschrieben und mir aufgezeichnet: ich werde ab dann...
                Und habs schon einmal getestet, obs auch geht.
                Ab der Trennung lasse ich mich nicht mehr runterziehen...ok. habs bereits schon vorher geschafft.
                Ab dieser Schuldentilgung mache ich....und habs bereits in Angriff genommen- lange noch vorher...
                Nachdem ich wieder frei bin- was mach ich dann??

                Was macht IHR dann??
                Macht es gleich...nicht erst dann.

                Kommentar


                • Re: Trennung und Unsicherheit


                  ....Eine gute Strategie ist immer noch das bewußte Loslassen von "Auslösern" dieser Gehirngespinste die euch so quälen....

                  ....Ich meine: anstatt davon zu reden und reden und reden einen anderen Weg gehen.
                  Einfach sagen: stopp- das war einmal, ist nicht mehr...

                  ...Ab jetzt lebe ich, liebe ich, kümmere ich mich um mich- nicht um depressive Gedanken in mir und endlosen Gesprächen darüber...

                  ...Trennung ist bei euch dringendst nötig. Aber sicherlich nicht von einander, sondern von eurem Muster im Kopf....

                  ...Das wäre eine Art Pakt ganz zuerst.
                  ...Immer wenn du tief sinkst- dann bin wenigstens ich stur obenauf.
                  ...Und umgekehrt...
                  ...Vereinbahrt euch Zeichen. Wie zum Beispiel: Aha, jetzt fängts wieder an..lass uns lieber spazieren
                  gehen, als wieder da reinzufallen drauf...


                  Jadeperle, ich möchte zu deinen Zeilen, deinen Worten sagen: "Alle Achtung"

                  Ich finde es Klasse dass du es geschafft hast und dieses Konzept hier vorstellst, hier einbringst.
                  Ich hätte nicht für möglich gehalten dass es doch noch Menschen gibt die es mit genau diesem Schema schaffen.

                  Jetzt wo du es eingebracht hast, macht es mir Mut. Mut es zu unterstützen weil ich stark davon ausgehe, dass diese Gedankenarbeit, diese Lebenseinstellung helfen kann.

                  Wollen wir hoffen dass die Beiden es auch nachvollziehen können.
                  Ich bin zwar überzeugt davon, dass es so machbar ist. Habe aber Zweifel ob viele in solchen Situationen in der Lage sind, an diesem Konzept fest zu halten und es zu schaffen.

                  Du machst Mut.
                  Ich danke Dir dafür.

                  Kommentar


                  • Re: Trennung und Unsicherheit


                    Es tut gut, wenn Bestätigung eintrifft lieber herby....

                    Zum Weitersagen braucht man solche Resonanz.

                    Und das möchte ich unbedingt machen- zu sagen: komm her, ich kenne den "Ausweg", denn ich habe diesen Kampf ebenso wie du gekämpft....ohne dabei zu verlieren.

                    Niemals hätte ich eine Chance gehabt, wenn ich nicht solche Worte rechtzeitig selber vernommen hätte...DRUM sage ich sie so gerne weiter. Weil sie MIR geholfen haben, warum dann nicht auch jemand anderen??

                    Selbst heute noch passe ich genauestens auf, was ich da grad vorhabe zu reden, zu tun, zu denken- denn immer wieder merke ich: Hoppla, beinahe hätte ich mir wieder Sorgen aufgeladen....weil ich nicht verstehen wollte, weil ich nicht schweigen konnte, weil ich dachte, dieser ist mein Feind und nicht mehr mein Freund...

                    Der Spruch: hilf dir selbst, dann hilft dir Gott ist wirklich ernst zu nehmen.

                    Ich verstehe ihn so:

                    Es gibt Menschen, die schrecklich gerne leiden, aus welchen Gründen auch immer.
                    Sie haben NICHT vor was dagegen zu tun, wenn auch noch so viele wohlmeinende Ratschläge und Tipps auf diese Leute einregnen...

                    Eine Lebensform die man akzeptieren muss als Mitmensch- auch wenns nicht die eigene ist.

                    Ich merke sofort, wenn es bei jemand so ist- dieser hört nicht hin...sondern redet zu gerne weiter von seinen Problemen, anstatt auch nur einen Finger wirklich zu rühren dagegen.

                    "Gott" ist vertreten durch Freunde. Unbekannte wie bekannte Menschen, aber dir freundlich gesinnt ( das kann auch der Friseur sein...). Gott ist immer die Hand, die sich dir entgegenstreckt, egal wer, egal wo, egal wann- ich merks einfach, dass das so ist.

                    Unaufdringlich bietet er dir immer wieder eine Lösung an.
                    Nimmst du sie an, auch nur die Kleinste zuerst, dann hast du hiermit bestätigt: ich will raus....ich meins jetzt ernst- will nicht mehr leiden...

                    Den ersten Schritt hast du gemacht.
                    Das ist Hilfe annehmen. Wieder Vertrauen zu haben nach aussen.
                    Die Hand nehmen, die sich dir anbietet.

                    Alles weitere ist oft Schlag auf Schlag zu deinem Besten.

                    Aber anfangen hast DU müssen.
                    Indem du aufhörst dich zu quälen- eine Entscheidung triffst, es nicht mehr zu tun- dieses unversöhnliche Rückbesinnen, dieses ewige schwarze Vorwärtssehen, dieses den Tag vermiesen durch Klagen und Sinnieren...

                    Anstatt dessen was unternehmen konkret.
                    Und wenns nur ein wirklich großer Wohnungsputz ist. Auch das ist eine Entscheidung zum Weiterleben, nicht in Leid zu versinken wollen.

                    Vor allem: das Angebot dieses Leides immer öfter zurückweisen.

                    Das gleichzeitige Angebot von Hilfe immer öfter annehmen.

                    Und wenns nur der Entschluss ist: heute lass ich meine Haut einmal im Regen prallvollsaugen von guter Luft.
                    Oder leg meine Beine hoch und höre eine gute CD.
                    Anstatt den Sorgen zuzuhören...

                    Das verstehe ich unter dankbarer Annahme des Lebens.
                    Und "nein danke" zum Siechtum.

                    Kommentar



                    • Re: Trennung und Unsicherheit


                      Das Beste, das ich hier jemals gelesen habe!

                      Wer Deine Worte wirklich versteht und sie aufnimmt, ernst nimmt und verarbeitet,
                      muss nach keiner anderen Antwort mehr suchen!

                      Liebe Grüße!

                      Kommentar


                      • Re: Trennung und Unsicherheit


                        Ich plärr jetzt direkt...
                        Der Unterschied: aus Freude. Danke dir!

                        Kommentar


                        • Re: Trennung und Unsicherheit


                          Hallo Ihr lieben,
                          vielen Dank für eure Antworten. Ich hab mich erst gar nicht getraut sie zu lesen, weil ich Angst davor hatte mich mit dem Thema zu beschäftigen, bin aber jetzt sehr froh es getan zu haben. Ich finde alle eure Antworten richtig, obwohl manche ziemlich voneinander abweichen und sie helfen mir, mir einen plan zurechtzulegen und bringen meine Gedanken vorran. Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon ziemliche Angst hatte, hier zu schreiben, auch und vor allem, weil ich befürchtet haben, dass B. durch Zufall hier her findet und es als Verrat erlebet (unwahrscheinlich, aber Angst ist nicht immer rational), jedenfalls bin ich sogar inzwischen am überlegen ob ich ihm diesen threat nicht einfach mal zeige, da ich eure Antworten und lösungsansätze wirklich gut finde. In jedem Fall will ich mich noch mal ganz herzlich bei euch bedanken. Ihr habt mir jetzt schon sehr geholfen, obwohl ich eure Ratschläge bisher noch nicht mal angewendet habe. @ jadeperle, es ist ein gutes Gefühl nicht allein zu sein und sowas von jemandem zu hören, der es zum großen Teil bereits geschafft zu haben scheint, Danke ....

                          Vielen Dank...

                          Kommentar


                          • Blick nach vorn


                            Hallo asdfg,

                            gut, dass Sie hier geschrieben haben und noch besser, dass Jadeperle s o geantwortet hat!!

                            Es geht beim Blick nach vorn aber nur wirklich vorwärts, wenn man auch das Alkohol-Problem nicht ausklammert oder mit Depressionen entschuldigt.
                            Ich kopiere dazu mal einen Brief, den ich von einer Sucht-Therapeutin (mit Erlaubnis zum Verwenden) bekommen habe und den ich für sehr hilfreich halte:

                            "Brief an den Alkohol

                            Auf die in Briefen übliche Anrede „lieber“ verzichte ich in Deinem Fall. Denn Du bist nicht lieb. Im Gegenteil. Du bist ein Teufel im Engelskostüm, ein falscher Freund, der sich als guter Wegbegleiter präsentiert hat. Du hast Dich in mein Leben geschlichen und Dich ( beinahe) unentbehrlich gemacht.
                            Was hast Du mir alles versprochen: Entspannung, Fröhlichkeit, Gesprächigkeit, Zwanglosigkeit, Trost, Mut, Stärke, Männlichkeit und noch viel mehr. Obwohl ich irgendwann gespürt habe, dass Du ein schlechter Ratgeber bist, habe ich weiter auf Dich gehört und dich in den Mittelpunkt meines Lebens gestellt.
                            Ich habe soviel Zeit mit Dir verbracht, dass ich praktisch keine anderen Interessen mehr hatte. Du hast mir meine Identität und meine Selbstachtung geraubt. Du hast mich betäubt und mir alles genommen, was mir wirklich etwas im Leben bedeutet. Du hast meine ganze Familie in Mitleidenschaft gezogen und nicht die geringste Rücksicht genommen. Du hast in mir Angst, Einsamkeit, Ohnmacht, Schuldgefühle und Depressionen ausgelöst.
                            Manchmal hast Du mich glauben lassen, alles im Griff zu haben. Dabei hatte ich längst den Bezug zur Realität verloren. Ich habe die Nacht zum Tag und den Tag zur Nacht gemacht. Ich bin weggelaufen anstatt zu diskutieren, weil ich immer Angst davor hatte, mich in eine Lage zu bringen, in der ich verletzt werden könnte. Und wenn sich Frust eingestellt hat, dann hast Du mir geholfen, ihn wegzuspülen.
                            Ich konnte mir einfach nicht eingestehen, dass Du meine Wahrnehmungen und mein Verhalten manipuliert und nach Deinen Vorstellungen verändert hast. Ich habe viele meiner Träume und Wünsche Deinetwegen begraben müssen. Einige Male habe ich versucht, mich aus Deiner Umklammerung zu lösen, und meine Gefühle waren geprägt von Hoffnung und Zuversicht. Dass ich meine Vorsätze und Versprechungen, mich von Dir abzuwenden, nicht einhalten konnte, habe ich als großes Versagen und als tiefe Niederlage empfunden.
                            Aber jetzt lasse ich mich von Dir nicht mehr länger zum Narren halten. Mein Wunsch nach Veränderung ist stärker als Du. Man lebt nur einmal, und das war’s. Und an dieser Erfahrung will ich positiv teilhaben. Ich werde nicht warten, bis ich noch weiter unten bin. Ich werde in Zukunft meine Ziele und Prioritäten richtig festlegen und konsequent daran arbeiten, sie wirklich zu erreichen.
                            P.S.
                            Ich habe Dir mit diesem Brief eine Menge Schuld in die Schuhe geschoben, aber genau genommen, gibt es niemanden weit und breit, den ich letztlich für meine Situation verantwortlich machen kann - außer mich selbst."

                            Kommentar


                            • Re: Blick nach vorn


                              Danke für diesen interessanten Brief.

                              Kommentar


                              • Re: Blick nach vorn


                                Der Brief ist gut und hilfreich, nicht nur bei der Thematik Alkohol.

                                Kommentar


                                • Re: Blick nach vorn


                                  Ich sage ja immer.
                                  Alkohol ist ein gutes Lösungsmittel.
                                  Es löst Ehen, Partnerschaften , Freundschaften Arbeitsverhältnisse.
                                  Nur Probleme löst er nicht.

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                                  • Re: Blick nach vorn


                                    Diesen Satz habe ich jetzt ausgedruckt.

                                    Genial.

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