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Alle Jahre wieder Scharlach

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  • Alle Jahre wieder Scharlach

    Meinem 6-jährigen Sohn wurde schon mindestens 6 Mal Scharlach diagnostiziert. Er wurde immer mit Antibiotika behandelt (jedoch ohne Nachuntersuchungen vom Urin oder am Herzen). Allein im letzten Jahr musste er 4 Mal antibiotische Behandlungen überstehen und in diesem Jahr (seit Montag) hat er wieder Scharlach. Kann uns jemand aus diesem Teufelskreis helfen? Wie können wir sein Immunsystem gegen Scharlach stärken? Gibt es in Deutschland Spezialisten auf diesem Gebiet? Gibt es alternative Heilmethoden?


  • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


    zur Behandlung mit Antibiotika gibt es bei Scharlach keine Alternativen, das Risiko ist einfach zu hoch. Heilpraktiker dürfen Scharlach nicht behandeln (auch wenn sie es gerne tun, Belladonna ist da oft das Mittel der Wahl - Augen verdreh).

    Eigentlich müsste das Immunsystem Deines Sohnes langsam selber stark genug wrden, dass die Häufigkeit der Infekte nachlässt (man sagt so bis Einschulung)...

    Alles Gute

    Catherina

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    • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


      Lass um Gottes Willen den Scharlach fachgerecht behandeln. Irgendwann hört das auf. Ich habe das mit zwei Kindern mitgemacht. Meine Kinder haben damals sogar an einer Studie über Scharlach teilgenommen, weil es so praktisch war, immer dieselben Kinder da zu haben.

      Wenn Du es nicht behandeln lässt, wird Dein Sohn Dir mit Recht irgendwann mal schreckliche Vorwürfe wachen. Die Konsequenzen, die man einem Kind antut rechtfertigen auf keinen Fall, es nicht zu behandeln.

      Nebenbei ist Scharlach keine Kinderkrankheit! Jeder Erwachsene kann es genauso bekommen, Also immer achtgeben.

      Liebe Grüße
      Beate Ullmann

      Kinderkrankenschwester und Mutter

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      • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


        Den Beiträgen von Beate Ullmann und Catherina zum Trotz (diese ahnt es sicher schon ;-) kopiere ich dennoch erneut meinen 10. Beitrag hierzu:

        Scharlach ist eine rezidiv. Erkrankung (kann immer wieder auftauchen – je nach Immunsystem mehr oder wenigfer häufig). Meist besteht jedoch kein Grund zur Sorge, da Scharlach eine relativ harmlose Erkrankung ist, die selbst bei schweren Verläufen mit Penicillin gut in den Griff zu bekommen ist – und bei weniger schweren Verläufen, was hier interessant ist, unter Beobachtung sogar ohne Antibiotikum auskommt.

        Scharlach ist meist nur selten ernst. Nur bei sehr gegen das Bakterium empfindlichen Kindern kann die Erkrankung zu Folgeerscheinungen (rheum. Fieber, Nieren- oder Herzbeschwerden etc.) führen.
        Scharlach wird oft auch, selbst wenn diagnostiziert, ohne Penicillin behandelt (dieses verkürzt die Krankheitsdauer und die Ansteckungsgefahr und - es wird lt. „Bundesseuchengesetz“ dann nicht „abgesondert“ gehalten). Scharlach ist übrigens jederzeit zu Rezidiven bereit, zumal es mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Scharlach-Erreger gibt (Viele Fachmediziner machen übrigens ejne zu häufige AB-Gabe dafür verantwortlich...)
        Der Scharlachverlauf sollte trotzdem unbedingt im Auge behalten werden, denn unbehandelter Scharlach erfordert zeitlich ein wenig mehr Ruhe zur Rekonvaleszenz, Zwischen- und Nachsorge als ohne AB durchzustehender, damit man etwaige Komplikationen (MOE etc.) sofort behandeln kann.

        Viele Mediziner wollen die unterschiedlichsten Gründe dafür verantwortlich machen. In einfachen Worten:

        a) „...Rezidive sind oft der Fall, wenn das Penicillin zu früh abgesetzt wurde...“
        b) „...Immunität besteht nach der Krankheit nur, wenn kein Penicillin gegeben wurde (und immer nur gegen diesen einen Bakterientyp, eine erneute Infektion durch einen anderen Typ ist daher möglich)...“
        c) „...da es mindestens 3 (vielleicht sogar 5) verschiedene Scharlacherreger gibt, erkranken manche Kinder (bis zu 5%) mehrmals an Scharlach. Diese Zweiterkrankungen haben nichts damit zu tun, ob das Kind mit Penicillin behandelt wurde...“
        d) „...Bakterien lösen zwar zweifellos Scharlach aus, aber nur dasjenige Kind erkrankt daran, dessen Gesamtentwicklung die Bereitschaft zum spezifischen Krankheitsprozeß zulässt. Ein etwa durch sofortige Penicillingabe unterdrückter Scharlach kann sich nach wenigen Wochen wiederholen, u.U. sogar mehrmals...“
        e) „...ein Scharlach-Rezidiv tritt erfahrungsgemäß nach antibiotischer Behandlung wesentlich häufiger auf. Auch tritt nach Penicillinbehandlung bald eine „indirekte Resistenz“ auf; d.h. in den Mandeln siedeln andere Keime, die das Penicillin auflösen und den Streptokokken dadurch „Schützenhilfe“ leisten...“

        Ich denke, sich anzumaßen, zu wissen, wer mit seiner Meinung der Wahrheit am nächsten liegt, sollte bisher noch niemand. In Deinem Fall und bei Deiner Unsicherheit würde ich tatsächlich eine 2. Meinung einholen (nicht gerade beim nächsten Schulmediziner um die Ecke...) – denn in einem Punkt muss ich den bisherigen Beiträgen widersprechen: Es gibt durchaus Alternativen zum Antibiotikum bei Behandlung von Scharlacherkrankungen, aber sie bedürfen sorgfältigerer Beobachtung, verlaufen etwas länger und bedürfen mehr Pflege, Geduld und Zeit, was heute leider kaum niemand mehr aufbringen möchte oder, aus welchen Gründen auch immer, kann.

        Gute Besserung! Pépé

        Kopie2:
        Tatsächlich bedeutet Scharlach heute kaum ein schwere Erkrankung und kann meist ohne Penicillin „durchstanden“ werden. Die gefürchteten Komplikationen wie Nierenentzündungen, rheumatisches Fieber etc. sind ziemlich selten geworden, auch wenn das Risiko in einigen Fällen besteht, wenn ein Kind „sehr empfindlich“ (ganz plump ausgedrückt) auf das jeweilige Bakterium reagiert. Andererseits ist es kein Ammenmärchen, sondern statistisch nachgewiesen, dass eine Scharlach-Erkrankung, die durch eine Penicillinbehandlung (auch wenn diese zur empfohlenen Dauer eingenommen wird; die Befürworter der AB machen oft ein „Aufflackern“ des Bakteriums dafür verantwortlich, dass das AB nicht bis zum Ende eingenommen wurde, wenn die Krankheit erneut ausbricht – das ist aber so nicht 100% richtig... ) abgeschwächt bzw. unterdrückt wird, innerhalb weniger Wochen viel öfter wiederkehrt als bei der „Durchmachung“ der Erkrankung. (Achtung: auch ein Kind, das ohne AB eine Scharlacherkrankung durchstanden hat, kann nach kurzer Zeit erneut erkranken – dann sind jedoch in den meisten Fällen neuartige Erreger verantwortlich).

        Richtig ist, dass eine Scharlacherkrankung, die ohne AB behandelt wird, eine regelmäßige Kontrolle beim behandelnden Arzt voraussetzen sollte, um die etwaigen Komplikationen im Griff zu halten. Dazu sollten eigentlich, insb. Bei Unsicherheiten, zwischendurch Herz- und auch Urinkontrollen gehören. Ein abschließender Rachenabstrich (in NRW glaube ich vorgeschrieben) gibt dann das grüne Licht für den „öffentlichen Verkehr“.

        Abtl A: Scharlach sowie seine gefürchteten Nachfolgekomplikationen sind durch Penicillin gut in den Griff zu bekommen! Auf ein Penicillin zu verzichten ist verantwortungslos! Außerdem sind die Kinder schnell wieder „fit“; zudem ist die Ansteckungsdauer gering und sie können nach kurzer Zeit wieder den KiGa/die Schule besuchen.

        Abtl B: Scharlach kann unter ärztlicher Kontrolle auf eine Penicillin-Therapie verzichten! Es handelt sich jedoch noch immer um eine Krankheit, die den Körper stark „abbauen“ lassen kann. Hat das Immunsystem aus eigener „Kraft“ – ohne äußere“Hilfsmittel“ mit dem jeweiligen Erreger zu „kämpfen“, dauert es erstens ein wenig länger, auch den „letzten“ Eindringling zu „besiegen“, man sollte dem Körper aus demselben Grund auch eine längere Rekonvaleszenz zugestehen.

        Ich habe diese Frage ein wenig offen gelassen, denn ich möchte niemanden zu einer „Gesinnung“ überreden. Das Thema Antibiotikum ist (wie auch das Thema Impfen) ein brisantes Thema, das in Internetforen (und auch unter Ärzten) gerne ausgeschlachtet wird. Ich kann nur hoffen, dass ein jeder sich seine eigene Meinung bildet und nach eigener Überzeugung handelt – unabhängig davon, dass meist ein Rattenschwanz von beleidigenden Beiträgen folgt (Ihr seid schulmedizinische Abzocker – Ihr seid homöopathische Scharlatane... haben wir alles schon zur Genüge gehabt)


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        • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


          aber holla habe ich das geahnt (hi Pepe) -

          Ohne streiten zu wollen - wer seine Kinder bei Scharlach (also einer bestätigten Streptokokkeninfektion) nicht mit Antibiotika behandelt, hat wohl ein Kind über und riskiert mal eins...ich habe nur zwei und die möchte ich beide alt werden sehen, deshalb meine Empfehlung für Antibiotika

          Catherina

          Kommentar


          • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


            Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie die Entscheidung, Ihr Kind nicht behandeln zu lassen, nie vor Ihrem Kind rechtfertigen müssen.

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            • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


              meine meinung zum thema kann man leicht nachlesen - hier und in der internationalen fachliteratur! ich bin fuer eine konsequente penicillinbehandlung.
              eine fachfrage an dich PEPE und alle hier im forum:
              angenommen, man behandelt ein kind bei scharlacherkrankung nicht mit antibiotika. dann gehoert es ja deiner meinung nach unter aerztliche ueberwachung.. was GENAU und DETAILLIERT sollte der arzt dann in welchen abstaenden tun, messen und untersuchen, damit es nicht zu den bekannten und z.t. noch unbekannten nebenwirkungen kommt. nenne mir bitte die exakten diagnostischen und klinischen parameter, die ein rechtzeitiges eingreifen ermoeglichen, wenn man es mit der hohen prozentualen anzahl von nicht normal verlaufenden scharlacherkrankungen zu tun hat..
              danke fuer eine fachlich fundierte antwort vorab!
              alles gute

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              • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


                Oh auf diese Antwort sind wir alle gespannt. Ich werde sicher täglich nachsehen. Immerhin lerne ich ja gerne noch was dazu.

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                • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


                  Hallo flar21 (und alle anderen)!
                  Zuerst einmal hoffe ich, Ihr hattet alle schöne Osterfeiertage!
                  So, nun aber zu unseren Beiträgen: Ich habe den Eindruck, die möchtest mich „überführen“, was Dir von Deiner Warte sicher auch gelingen mag.
                  Hier bewegen wir uns aber doch immer wieder im selben Diskussionskreislauf, der kein Ende finden wird. Es ist wie mit den Masern oder anderen Kinderkrankheiten, gegen die manche Eltern nicht impfen lassen; bei 38.5°C ein Zäpfchen geben, um einem Fieberkrampf entgegenzukommen, der vielleicht gar nicht auftreten würde; Taubheit 3,zu riskieren, wenn man eine MOE nicht antibiotisch behandelt (kein Zitat von Dir...) oder auch Deinem letzten Beitrag zur der Frage der Lungenentzündung...) Da können wir diskutieren angefangen von Symptom-oder Ursachenbekämpfung,
                  Niemand streitet ab, dass eine Behandlung ohne AB ein gewisses Risiko birgt! (Ähnlich wie z.B. bei möglichen NW bei Masern bei Nichtimpfung). Ich habe die verschiedenen Sichtweisen von Ärzten dargelegt und mich deutlich davon distanziert, dem einen oder anderen Recht zu geben, und das wird auch der ausgeklügelste Mediziner, denn zwischen den „schulmedizinischen“ Ansichten und anderen Einstellungen zum Verständnis von Krankheit und Heilung schlechthin, liegen bekanntlich Welten. Du solltest mich (und meine Grundeinstellungen) mittlerweile kennen. Für die „exakten, diagnostischen Parameter“, Zahlen und Statistiken im schulmedizinischen Sinne hast hier Du den Part eingenommen. Ich fülle die andere Waagschale mit der Kritik, dass unsere naturwissenschaftliche schulmedizinische Versorgung nicht für jeden befriedigend gewährleistet werden kann. Leider ist der Graben dazwischen noch immer so tief, dass man sich leider immer noch Kommentare anhören muss wie „Hast Du ein Kind zuviel?“ Das ist eine Bevormundung, die niemandem und nichts gerecht werden kann.
                  Hier werden bei Scharlach z.B. die Gelenkentzündungen aufgeführt. Rheumatisches Fieber ist durchaus ernst zu nehmen, wenn es denn dazu kommt. Es wird für eine Überempfindlichkeit gegen Streptokokken u/o allergische Reaktionen des Bindegewebes und außerdem ein Rheumafaktor verantwortlich gemacht; also eine individuelle Krankheitsbereitschaft schon vorausgesetzt ist.
                  Die einfachste Beobachtung besteht bereits darin, Gelenke regelm. auf Schmerzen oder Schwellungen abzutasten (ich gebe zu: nicht viele kommen auf die Idee...); wenn es nach ca. 1-3 Wochen nach scheinbarer Gesundung zu erneuter Verschlechterung des AZ und Fieber kommt, kann man immer noch eingreifen, bes. AB-Prophylaxe bzw. hoch dosiertes Aspirin und evt. längerfristige Penicillintherapie anberaumen. Bei rechtzeitigem Erkennen und konsequenter Behandlung bleiben hier kaum bleibende Schäden. Je früher eine solche NW erkannt und behandelt wird, desto unwahrscheinlicher wird auch ein späteres Herzleiden.
                  Wenn nach einer Scharlach-Erkrankung überhaupt ein sehr selten gewordenes rheum. Fieber auftritt, dann ist die Möglichkeit von Herzentzündungen ca. 2 von 5; wenn man auch zugestehen muss, dass es bei ca. 50% Rückfälle innerhalb der nächsten 5 Jahre geben mag.
                  So mag das Für und Wider immer weiter gehen: und was ist, wenn dies... und was ist, wenn das? Es geht dabei gar nicht mehr um gefährliche Streptokokken, die sofort ausgemerzt werden müssen (auch wenn erst das 3. AB hilft)...
                  Viele Grüße Pépé

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                  • RE: Alle Jahre wieder Scharlach


                    schade.
                    du hast vergessen, bei all den vielen worten die fragen KONKRET zu beantworten.
                    und warum hast du es nicht ?
                    weil du es nicht kannst, ich es nicht kann und die meisten mir bekannten experten und quasiexperten auch nicht!
                    schade.
                    gerade vor 1 woche hatte ich einen streptococcus pyogenes fall mitzubetreuen. hat mit scharlach angefangen. wurde eine eiternde wunde.... dann kam es dick!
                    mittlerweile ist der patient septisch und ihm wurde das bein amputiert. der arm wird folgen! mit hoher wahrscheinlichkeit wird er sterben. wenn nicht, hat er schlimmste bleibende schaeden. auch ihm riet jemand KEINE AB zu nehmen .... und meinte es vielleicht gut!
                    es ist ausgemachter UNSINN, dass rheumatisches fieber und herzprobleme die einzigen nebenwirkungen sind. nekrotische fascitis und andere dinge gehoeren mittlerweile auch dazu. wir leben nicht mehr vor 30 jahren und das genom der streps veraendert sich RASEND. und genau so schnell muessen wir unsere starren sichtweisen ueberdenken. im beschriebenen fall hatte der keim genau 2 (!!!!!) gene mehr als ein normaler strep.!!! niemand kann das vorhersagen und auch nicht den verlauf. auch du nicht! kritik in allen ehren - aber bei diesem thema geht es um mehr! und wer steht den betroffenen bei, wenn sie sich an solch falsche ratschlaege halten? du? wohl kaum.
                    ich akzeptiere deine meinung als solche. aber sie ist nur im sinne der positiv verlaufenden infektionen und somit sozialdarwinistisch! du solltest sie ueberdenken.

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