Mein Sohn hat ADS

[Josi72]

ADS wurde bei meinem 7jährigen Sohn jetzt festgestellt und wir sollten austesten wie viel Milligramm Medikinet bei ihm nötig sind, dass er sich in der Schule konzentrieren kann. Wir machten viele Tests und es waren 7,5mg wo er sich gut konzentrieren konnte. Nun gibt es aber nur 10mg Midikinet retard und da gehen in den ersten Stunden 5mg ins Blut und in den nächsten 4 Stunden wieder 5mg. Nun meine Frage ist die Retard Tablette wirklich stärker als die einfachen Tabletten? Ich frage mich jetzt wirklich für was die ganzen Tests notwendig waren. Bei den 7,5 mg war er auch ganz anders in der Schule und hatte schon einige Lobe bekommen. Vielleicht kann mir jemand antworten, der damit Erfahrung gemacht hat oder vielleicht ein Kinderarzt. Wäre ganz nett.

LG Josi

[Paul Scheuermann]

Re: Mein Sohn hat ADS


Hallo,

nein, die Retardtablette wirkt nicht unbedingt stärker als eine nicht retardierte Tablette sondern der Wirkstoff wird nur gleichmäßiger über einen längeren Zeitraum abgegeben- wie sich dies bei dem einzelnen Kind auswirkt ist oft unterschiedlich. Ich halte daher die Gabe zunächst einer geringeren Dosis für sinnvoll, falls ihr Sohn auf Dauer mehr braucht, kann dies dann im weiteren Verlauf angepasst werden.
Viele Grüße
P. Scheuermann

[Josi72]

Re: Mein Sohn hat ADS


Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich habe mir jetzt die Packungsbeilage angesehen und mir ist schwarz vor Augen geworden. Ich habe gelesen das bei sehr seltenen Nebenwirkungen: plötzlicher Tod dasteht. Ich weiß es ist selten, aber muß da ja schon vorgekommen sein. Ich hab auch gehört, daß man abhängig von diesem Medikament werden kann. Was halten Sie davon?

LG Josi

[Paul Scheuermann]

Re: Mein Sohn hat ADS


Hallo,

Methylphenidat sollte nur nach genauer und sorgfältiger Indikationsstellung durch den Arzt und Kinderpsychiater verordnet und eingenommen werden. Auch ist eine Kombination mit anderen Behandlungen zusätzlich zu der medikamentösen Therapie empfehlenswert. Die Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlafprobleme, Magenbeschwerden oder Kopfschmerzen sind meist dosisabhängig und auf die Anfangszeit beschränkt. Eine Abhängigkeitsentwicklung ist nach derzeitigen Studien bei normaler Dosierung nicht zu befürchten.
Besprechen sie auf jeden Fall ihre Sorgen nochmal mit dem behandelnden Arzt/Psychiater !
Viele Grüße
P. Scheuermann

[Teufelchenw34]

Re: Mein Sohn hat ADS


Hallo Josi,
meine Überschrift könnte lauten, ich habe zwei Adhs Kinder!
Ich hoffe, dir ein bisschen helfen zu können, denn glaube mir, ich weiss was eine Mutter mit sich selbst ausmacht, wenn sie jeden morgen dieses Medikament nach dem Frühstück serviert!
Zuerst zum Medikinet, wir fahren da sehr gut mit, besser als mit ritalin, darunter gab es bei meinem Sohn starke Nebenwirkungen, wie Gewichtsabnahme,Kopfschmerzen usw. trotz niedrigster Dosierung!
Wenn laut Schule 7,5 mg reichen, musst du nicht mehr geben, nur weil es keine retard Form gibt in der Stärke, irgendwie habt ihr ihn ja eingestellt mit 7,5 mg dann solltet ihr diese Tablettenform weiter geben, Retard wird in dem Alter doch noch nicht nötig sein, so lange geht doch die Schule noch nicht, oder?
ich habe damals vor diesem Beipackzettel gestanden und geheult, weil ich nicht wußte, ob ich es geben soll oder nicht!
Mittlerweile denke ich ,dass man es aus der medizinischen Sicht sehen sollte, mich hat einmal ein Kinderpsycholge gefragt, ob ich mich auch so schwer tun würde, wenn mein Sohn Diabetiker wäre und Insulin brauchen würde.
Es ist mittlerweile bewiesen, dass es sich um eine Neurotransmitterstörung im Gehirn handelt, dass die Reizstoffe nicht oder nicht genug gebildet werden, und das dieser Dopaminmangel mit Gabe des Medikinetes ausgeglichen wird.
Meistens sind Ads Adsh Kinder sehr intelligent, sie können es nur nicht umsetzen, da sie ihre Aufmerksamkeit nicht lenken können, dies wird unter Gabe der Medikamnete besser und für die Kinder wird der Schulalltag wesentlich einfacher!
Wenn du einmal Erfahrungen austauschen möchtest oder fragen hast, kannst du dich gern melden; liebe Grüße sandra