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Hallo

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  • Hallo

    Hallo
    Ich war schonmal hier angemeldet, allerdings nannte sich die Seite da noch "Medicine Worldwide". Was ist denn daraus geworden?

    Ich bin 20 Jahre alt, leide seit nunmehr knapp 6 Jahren an Bulimie und Magersucht und habe 4 stationäre Therapien hinter mir. Nur 2 davon haben länger gewirkt. Aber nach jedem Klinikaufenthalt bin ich wieder zurückgefallen. Mein Ausgangsgewicht vor der Krankheit war 45 kg, da war ich 14 Jahre alt und 1,57m groß. Im Verlauf der Störung nahm ich ab und wieder zu, und wieder ab und wieder zu. Mein höchstes Gewicht war 54 kg, mein niedrigstes 37 kg. Jetzt bin ich auch nicht größer als vor 6 Jahren und wiege 43 kg.
    Mein letzter Aufenthalt ist jetzt knapp 2 Jahre her. Ohne Rückfall blieb ich nur ein paar Monate. Und seitdem wechsel ich zwischen Fress- und Kotzphasen, Hungerphasen und, mehr oder weniger, gesünderen Phasen. Ich merke, wie mich die Krankheit kaputt macht. An der Haut, den Haaren, den Augen, der Konzentration, Kreislauf, Blutdruck... Aber ich komme einfach nicht raus aus diesem Teufelskreis.

    Nun bin ich in der 12. Klasse der Fachoberschule und mir steht eine Facharbeit in Ethik bevor. Weiß hier jemand über sowas Bescheid? Könnte ich die Facharbeit über Essstörungen schreiben?

    Liebste Grüße
    Evi


  • RE: Hallo


    Hallo Insecure,

    nun ja, Ethik ( Moralphilosophie) behandelt ja eher moralische Werte und ist ein Teilgebiet der Philosophie, aber da man da auch im Grunde genommen psychologische und soziale Faktoren einer Gesellschaft mit einbeziehen kann, hast du vielleicht Glück und kannst das Thema nehmen für deine Arbeit.
    Ich würde das Thema dann jedoch nicht medizinisch, sondern eher gesellschaftskritisch angehen, d.h. mich darauf beziehen, ob vielleicht gesellschaftlicher Druck eine Rolle spielt, warum auch gerade so viele junge Leute heutzutage Ess-Störungen bekommen,- mit Blickpunkt Mode, Druck der Medien, Schönheitsideale oder so etwas.
    Viel Glück,

    Beachwoman

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    • RE: Hallo


      Hallo!
      Zunächst hat Beachwoman recht. Aber bevor du hier nachfragst, solltest du dich vielleicht lieber an deinen Lehrer wenden, der nachher diese Facharbeit korrigiert.
      Und noch was ganz praktisches: erkundige dich mal, ob du genug gutes Material dazu findest. Es gibt Themen, da findet man echt gar nichts zu. Ich hab für meine Bierhefen auch nur 2 gescheite Bücher gefunden, allgemein über Hefe. Den Rest habe ich in der Brauerei kopiert bekommen, denn das Buch gibts in keiner Bücherei.
      Und du brauchst einen klaren Ansatz. Es sieht ein bisschen so aus, als wenn du dir erst Gedanken über das Thema im Allgemeinen gemacht hast, aber noch keine Ahnung hast, was du nun in die Facharbeit reinnimmst und was du rauslässt. Du kannst unmöglich alles einbeziehen, auch nicht alles über diese gesellschaftlichen Aspekte. Du könntest dich auf Jugendzeitschriften konzentrieren, auf Werbung im Fernsehen und auf Schaufensterpuppen oder so. Das kann möglicherweise zu viel oder zu wenig sein und über Schaufensterpuppen findest du bestimmt kein Material. Aber das wär was, was junge Leute tagtäglich sehen, Zeitschrift, Fernsehen, Schaufenster.
      LG
      Tonttu

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      • RE: Hallo


        Hallöchen,

        wie du weißt leide ich auch unter Bulimie und dein Artikel hat mich doch etwas erschreckt. 6 Jahre leidest du nun schon unter dieser Krankheit???? Du hast mehrere Therapien hinter dir und bist noch immer nicht geheilt???? Ich versteh das alles nicht. Wozu sollen denn dann diese Therapien gut sein - wenn ich doch wieder rückfällig werde???? Kann einem denn niemand helfen???? Ich will nicht mein Leben lang unter Fress- und Kotzphasen leiden oder hungernd durch das Leben gehen - nur weil ich das Gefühl habe fett zu sein!!!!!!!!! Ich will endlich wieder gesund sein..............

        Liebe Grüße
        lady

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        • RE: Hallo


          Hallo Lady,
          erschrecken wollte ich hier eigentlich niemanden. Bitte entschuldige.
          Es hängt immer primär von einem selbst ab, ob Therapien anschlagen oder nicht. Inwiefern man mitarbeitet, mitdenkt, mitzieht.
          Im Laufe jeder Therapie war ich davon überzeugt, dass ich es schaffe. Und mit dem allerersten Tag eines Klinikaufenthaltes hatte ich gar kein Bedürfnis mehr nach "Vollfressen". ich habe die Mahlzeiten so mitgegessen wie sie auf den Tisch kamen, meinen mir aufgedrückten Essensplan eingehalten. Und das Kotzen? War mir egal. Ich wollte nicht kotzen. Und habe es auch demzufolge nicht mehr machen müssen. Man muss die Verantwortung für sich selbst in einer Klinik nahezu komplett an die Ärzte und Therapeuten abgeben. Nach und nach bekommst du sie wieder zurück und wirst auf ein Leben allein zu Hause vorbereitet. Scheinbar war ich jedesmal nicht reif genug für eine Entlassung. Aber das wollte ich mir nicht eingestehen, da ich unbedingt endlich heim wollte, nach monatelanger Therapie konnte mir das ja auch keiner verübeln. Ich fühlte mich stark, gesund und resistent gegen Rückschläge. Irrtum. Immer wieder bin ich gescheitert, immer wieder bin ich auf die Schnauze gefallen und immer wieder bin ich aufgestanden. Jedesmal ein bisschen geduckter. Stellt sich die Frage, wie lange ich das noch durchhalte. Irgendwann kann ich nicht mehr aufstehen. Dann ist es zu spät.

          Ich bin es leid. Ich will es auch nicht mehr. Ich will nicht mehr so beherrscht werden. Ich will mich nicht mehr selbst immer weiter zerstören.
          Das Wissen ist das eine, die Taten, die folgen müssen, sind das andere. Manchmal glaube ich, ich kann erst dann wirklich handeln, wenn ich schon am Boden liege und nach Hilfe winseln muss, weil alles zu spät ist.

          Danke an Beachwomen und tonttu_e für die Tipps. Haben mir bisschen weitergeholfen. Meine Lehrerin erzählte mir letztes Jahr, dass sie schonmal eine Magersüchtige in der Klasse hatte, die die Facharbeit in Ethik über ihre Krankheit geschrieben hat. Ich habe mir schon eine Gliederung überlegt. Und nachdem ich das hier zuende geschrieben habe, werde ich mich gleich an die Arbeit machen.
          Vielen Dank nochmal.

          Liebe Grüße
          Evi

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          • RE: Hallo


            hey lady und insecure!
            ich finde es immer ganz schrecklich, wenn leute davon sprechen, sie würden unter "der krankheit leiden". ich habe auch bulimie mit hungerphasen, dann wieder fressphasen und wieder normalere phasen. mal stehe ich kurz vor der zwangseinweisung, dann wiege ich wieder 52kg/1,68m. seit 4 jahren. ich habe auch immer von mir selbst als "krank" gesprochen. und ich weiß auch warum: einem wird immer nachgesagt, man erkenne nicht, dass man "nicht normal" ist, sich "gestört verhält", in einer "anderen Welt lebt". da redet man es sich selbst eben ein, dass man "krank" ist. ich bin jetzt bei meiner 3. therapeutin und sie findet es immer erschreckend, wenn ich von "meiner krankheit" spreche. es ist keine krankheit, die man zu bekämpfen hat. es ist ein schutzmechanismus der psyche, mit problemen, verhaltensweisen in der familie, schwierigen situationen und lebensabschnitten umzugehen. man trainiert ihn sich an und wenn man es merkt, ist es so schwer zu lernen, ganz anders und viel besser, gesünder in problemsituationen zu handeln und mit ihnen umzugehen. es gibt verschiedene gründe. aber es ist nichts, was man sich einfängt, wie eine erkältung.
            ich möchte es auf keinen fall runterspielen, denn ich weiß selbst, wie sehr man sich dieses verhalten angewöhnt hat, um z.B. versch. sache zu verdrängen und ich weiß, wie schwer es ist, wieder eine normale Einstellung zum essen zu finden. nein, ich möchte euch ermutigen, dass man es schaffen kann, wenn ihr euch ganz viel mit euch selbst beschäftigt, falls ihr den grund nicht kennt. aber nicht mit euch selbst, indem ihr euch anschaut und überlegt, wieviele kilos noch runtermüssten, nein, versucht euch an frühere situationen zu erinnern, an eure frühe kindheit, lest tagebucheinträge vor einigen jahren (v.a. als ihr noch keine ES hattet), begebt euch auf die spannende entdeckungsreise nach euch selbst. es ist schwierig, langandauernd, hart und mit vielen rückschlägen verbunden, aber ich kann euch aus eigener erfahrung sagen, es macht auch spaß, wenn man etwas entdeckt, was im unterbewussten lagerte und die therapie ist so hilfreich dabei!
            mein essverhalten hat sich noch nicht wirklich verändert, aber ich bemerke, dass ich auf der richtigen spur bin.
            ich hoffe, dass ich euch mit meiner motivation etwas anstecken konnte...
            ganz liebe grüße
            hellena

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            • RE: Hallo


              Wow, liebe Hellena, das klingt gut! Recht hast Du! Es liegt ganz alleine an einem selbst- wie man sich verhält in der Therapie und was man daraus machen will/kann...
              Meine Schwester hat momentan wieder überhaupt keine Krankheitseinsicht- findets eher gut, was sie macht... Meine Psychologin sagt, daß ich selber da nichts machen kann! Sie ist so überzeugt-meine Schwester- daß sie alles richtig macht mit ihrer Bulimie, daß ich sie da überhaupt nicht bekehren kann. Ich hab schon viel probiert, aber im Moment läßt sie mich- und auch andere- überhaupt nicht da ran! Ist schon schlimm!

              Es freut mich, daß Du Fortschritte machst in Sachen Denken, wenn das dann auch aufs Tun übergreift, dann ist Dein Sieg nicht mehr weit!

              Ich wünsche Dir alles Gute!
              Deine
              Kessi

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              • RE: Hallo


                hi kessi!
                es freut mich, dass du gleich geantwortet hast. ja, ich hoffe, dass ich es bald schaffen werde.
                und genau das wünsche ich auch deiner schwester. hoffentlich wird sie aus ihrem tief bald wieder rauskommen und neue energie und neuen willen zeigen!
                wie geht es dir denn?
                liebe grüße
                hellena

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                • RE: Hallo


                  Hallo liebe Hellena,
                  mir gehts ganz gut- mal richtig gut- dann wieder bischen schlechter, so mit der psych. Erkrankung. Doch im großen und ganzen kann ich nicht klagen. Im Moment mach ich wieder viel Kreatives, hab viele Ideen und ordentlich Arbeit, vorher hatte ich so ca. 1/2 Jahr etwas Depri... Aber ich kenne das von mir, das auf und ab...
                  Vom Essen her gehts mir auch gut! Ich konnte jetzt schon mind. 2 Jahre mein Gewicht von 52-53 kg halten, das sehe ich als enormen Fortschritt! Wann der letzte Freßanfall war, weiß ich schon garnicht mehr- wenn sowas passiert, dann sage ich zu mir: Pech- haste soviel gegessen mußte es auch verdauen, da kann ich stark sein, denn ich weiß: Am nächsten Morgen ist alles verdaut und es geht mir wieder gut!
                  Ich hoffe, daß Du auch bald soweit sein wirst!
                  Hast Du noch Deinen Hund?
                  Ja, bei meiner Schwester ist momentan nichts zu machen...sie hat aber auch sonst psych. Probleme... ich sprech mit meiner Psychologin darüber...
                  Leider hat sie ihre Therapie abgebrochen, da sie ja weiter kotzen möchte, so sagt sie.

                  Ja, liebe Hellena, ich wünsche Dir, daß es weiter bergauf geht bei Dir!!!

                  Ganz liebe Grüße
                  von der
                  Kessi

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