Hefe vs Hefewasser

[Josch2]

Sehr geehrte Frau Dr. Breidenassel,

aufgrund erhöhter Harnsäurewerte soll ich bestimmte Lebensmittel (Innereien, Hülsenfrüchte usw.) ganz oder teilweise meiden, wozu meiner Kenntnis nach auch die klassische Hefe gehört.

Ich habe gelesen, dass die Hefe von selbst fermentiertem Hefewasser aufgrund zahlreicher guter Inhaltsstoffe (Vitamin B1, B2, B6, Folsäure und Biotin pp.), sehr gesund sein soll und getrunken werden kann, weshalb mich interessiert, ob die Hefe des Hefewassers auch zu einer Erhöhung des Harnsäurespiegels führt.

Vielleicht können Sie mir dazu Aufklärung geben. Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Josch

[Dr. Breidenassel]

Re: Hefe vs Hefewasser

Hefen sind bei Gicht deshalb ein Problem, weil es schnell wachsende Zellen sind und deshalb sehr Genmaterial enthalten, welches die Ausgangssubstanz für die Harnsäure darstellt. Eine hohe Harnsäurekonzentration im Blut wiederum ist verantwortlich für Gichtanfälle. Daher sollten auch andere Lebensmittel aus schnell wachsenden Zellen wie Meeresfrüchte, Innereien, kleine Fisch wie Sprotten oder die Haut von Fisch und Hähnchen, Schweineschwarte oder auch Hülsenfrüchten besser nicht oder nur in kleinen Portionen gegessen werden.
Bei Hefewasser entstehen im Fermentationprozess auch Hefen, allerdings dürften sie nicht so großen Mengen vorliegen. Außerdem ist die Verträglichkeit individuell sehr unterschiedlich, da die Gegebenheiten wann ein Gichtanfall ausgelöst wird von sehr vielen Faktoren abhängig ist. U.a auch von der Trinkmenge, wird ausreichend Wasser getrunken, nimmt die Harnsäurekonzentration ab, da mehr ausgeschieden wird und dies wirkt sich positiv aus.
Hinzukommt dass die Versorgung mit den von Ihnen genannten Vitaminen auch durch eine vollwertige Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst und Vollkornprodukten, wie sie auch bei Gicht empfohlen wird, gedeckt wird und der Gehalt im Hefewasser im Vergleich eher vernachlässigbar ist.