#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

HBA1C - BZ-Werte und die Spätfolgen - Frage nach Erfahrungen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • HBA1C - BZ-Werte und die Spätfolgen - Frage nach Erfahrungen

    Hallo zusammen ,

    ich schreibe, weil ich verdammt neugierig auf eure Erfahrungen bin.

    Vor fast 2 Jahren erhielt ich die Diagnose Diabetes. Wurde da erst mit Metformin behandelt, weil man vom Typ 2 ausging. Als dann im Krankenhaus heraus kam, dass Antikörper (GAD) mit im Spiel waren, wurde ich als TYP 1 Lada (der Spätentwickler im Erwachsenenalter) eingestuft.

    HBA1C lag nach Einstellung mit Metformin bei 7,8, vorher bei 8,4.

    Nachdem ich doof, wie ich war, die Augen blind verschlossen hatte, vor dem Ganzen und die Ärzte für gut ein Jahr gemieden hatte, stand ich Ende diesen Januares 2014 mit einem HBA1C von 9,4 auf der Matte bei meiner Diabetologin, die mich erstmal ins Krankenhaus einweisen wollte, aber es dann doch entschied, es ambulant mit mir nochmal zu versuchen.

    Am Anfang hatte ich ein festes Spritzschema, wo mir die Ärztin BE + Einheiten für jede Tageszeit vorgegeben hatte. Damit war ich aber nicht sonderlich zufrieden. 3 IE morgens, 3 IE mittags und 5 IE abends zu jeweils 4 BE (Kurzzeitinsulin Novorapid) gabs noch 4 Einheiten Lantus pro Tag.

    Die BZ-Spitzen nach dem Essen machten mich mosche... Ich bekam von Jürgen und Klaus hier ausm Forum (nochmal lieben Dank an euch zwei, solltet ihr das hier lesen) wertvolle Tipps, die ich mit in meinen Alltag integrieren konnte.

    Nachdem ich endlich die Diabetes Typ 1 Schulung nach 8 Wochen (1x wöchentlich 1,5 Stunden) hinter mich gebracht habe, begann ich vor 6 Wochen individueller zu agieren. Gegen den morgentlichen Anstieg, weil meine Hormone rummotzen nach dem Aufstehen gebe ich nun direkt nach dem Aufstehen 3 IE Novorapid (die Ärztin erzählte mir heute, es wäre ein Vorbolus,, wusst ich bis dahin garnicht, wie man das nannte, habs einfach durch ausprobieren ermittelt, dass sich die Werte morgens so in Grenzen halten lassen), Faktor bis 12 Uhr 2 IE / BE, und den Rest des Tages 1,5 IE / BE.

    Ich habe gelernt, dass man schwer verdauliche Mahlzeiten Abends besser meidet, weil das für den BZ in der Nacht nicht gut ist. Aufgrund meiner Schichtarbeit brauche ich aber eine gewisse Flexibilität.

    Abends vorm ins Bett gehen, gebe ich meistens noch 1 IE Kurzzeitinsulin, um das Ganze über die Nacht auf normalem Level zu halten. Dadurch haben sich meine Nüchternwerte immerhin von 8 auf 6 verbessert.

    Langzeitinsulin Lantus habe ich immer noch. Das gebe ich meistens Nachts 10 IE, die ich nach Ausprobieren selber ermittelt habe.

    Mein HBA1C lag heute bei 6,3, wobei ich da hoffe, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist, da ich Basis Bolus ja erst seit 6 Wochen aktiv betreibe und vorher die Werte wesentlich schlechter aussahen. Wesentliche Teile des Tages schaffe ich endlich mit Werten im 5er Bereich, stabil und ohne Unterzuckerungen. Wenn ich mich mal mehr als sonst bewege, rutsche ich auch nie unter 4 (bisher zumindest nicht).

    Meine Ärztin war erstmal stolz auf mich und mein Selbstmanagement. Und ich muss sagen, dass ich mich inzwischen in der Praxis gut aufgehoben fühle, obwohl im am Anfang ein schlechteres GEfühl hatte bei der Praxis. Das hat sich aber jetzt grundlegend gewandelt.

    Nu schluss mit dem Roman und zu den eigentlichen Fragen:

    HBA1C sagen Manche ist eher relativ. Es gibt Diabetiker, die auch nach Jahren mit HBA1C um die 7 keine Spätschäden entwickelt haben. Vielleicht spielt hier auch die Veranlagung eine Rolle und wie lange man Diabetes schon mit sich rumschleppt?

    Folgeerkrankungen habe ich soweit noch nicht, aber sowas merkt man ja eh erst Jahre später ... Ich habe im Moment 12 BE am Tag und halte Spritz-Ess-Abstand von 45 Minuten bei Kohlehydratreichen Sachen wie Brot ein. Damit habe ich die Spitzen nach dem Essen von ehemals 9,x auf unter 7 nach 2 Stunden abgeflacht.

    Wie sieht das bei euch aus? Wie viele BE esst ihr am Tag und wie ist euer Spritzverhalten? Habt ihr Spritz-Ess-Abstand? Wie handhabt ihr das mit gemischten Mahlzeiten, die aus Kohlehydraten aber auch aus nem FEttanteil (sagen wir n Schnitzel oder n richtiges Stück Fleisch, was zwar nicht übermaßen vor Fett strotzt, aber halt auch nicht mager ist?

    Wie ist eure Meinung zum HBA1C? Wie schaut es bei euch persönlich mit Spätfolgen aus (abhängig davon, wie lange ihr schon Diabetes habt und wie ihr eingestellt seid)?

    Ich bin einfach neugierig und immer auf der Suche nach Erfahrungen. Und da so ein Forum ja auch zum Austausch gedacht ist, dachte ich mir mal, ich frage so nach euren Erfahrungen .

    Lieben Dank und viele Grüße Diana


  • Re: HBA1C - BZ-Werte und die Spätfolgen - Frage nach Erfahrungen

    Moin Diana,

    Wesentliche Teile des Tages schaffe ich endlich mit Werten im 5er Bereich, stabil und ohne Unterzuckerungen. Wenn ich mich mal mehr als sonst bewege, rutsche ich auch nie unter 4 (bisher zumindest nicht).
    Danke für die suuuuper Rückmeldung! Gratuliere zu diesem tollen Stand! Und wenn Du in Deiner Art weiter systematisch beobachtest und entsprechend immer mal wieder modifizierst, wo Du ne Gelegeneheit zum Verbessern findest, wirst Du mit Deinem DM den langen Rest Deines Lebens super gesund zurecht kommen
    Denn das ist der Vorteil mit unserem Diabetes: Wenn wir unseren BZ auch nur einigermaßen gesund steuern, verhalten wir uns praktisch automatisch so, dass wir zumindest alle übrigen Krankheiten einigermaßen ausschließen, die allgemein unserer Zivilisations-Entwicklung und unserem Überfluss angelastet werden

    Wahrscheinlich bist Du ja mit Deinem BZ noch ein Stück gesünder, als Dein aktueller HBA1c ausweist. Erst die nächst Bestimmung wird ganz von dem bestimmt sein, was Du mit Basis-Bolus schaffst. Und klar hast Du da immer noch Optimierungs-Potenzial. Z.B. bei den 12 BEs. Weniger machen weniger Insulin-Bedarf und auch mit der völlig passenden Dosierung (mit dem Wirkauslauf etwa 3 Stunden nach dem Essen BZ wie beim Spritzen) weniger hohe BZ-Ausflüge in der Spitze etwa ne Stunde nach dem Essen. Persönlich bin ich über viele Jahre mit 6-8 gut ausgekommen und probier seit ein paar Wochen so um die 2 am Tag - und lebe immer noch

    Bisdann, Jürgen

    Kommentar


    • Re: HBA1C - BZ-Werte und die Spätfolgen - Frage nach Erfahrungen

      Moin Jürgen ,

      danke für deine Worte. Langer Rest des Lebens klingt gut . Bist du eigentlich auch bei einem Diabetologen in Behandlung? Und wie reagiert der auf deine gesteckten Ziele? Aus einem anderen Forum, in dem ich mitgelesen habe, in dem du auch aktiv bist, hast du mal geschrieben, dass HBA1C idealerweise schon unter 6 liegen sollte.

      Du hast ja da nun auch durch jahrelange Diabetes darin Erfahrung. Und das wesentliche Unterzuckern kommt ja auch in der Regel nur, wenn das Basal nicht richtig eingestellt ist, oder man z. B. zu viel Insulin für KOhlehydrate spritzt. Also sollten diese nicht auftreten, wenn man bei guten Werten die ähm... Kohlehydratzufuhr reduziert, wenn ich das logisch richtig abgeleitet habe.

      Für deine BE-Reduzierung bewunder ich dich ehrlich gesagt. Ich pass zwar auch auf und spritze nicht übermässig Insulin, aber nur 6 BE am Tag wäre mir im Moment zu wenig.

      Hingegen lege ich ab und an (ja das traue ich mich) einen Fastentag ein. Funzt auch prima, keine Unterzuckerungen, Man spart auf diese Weise ja auch BEs wieder ein.

      Ich vermute mal, dass du mit Spätschäden aufgrund deiner hervorragenden Werte keine Probleme hast. Du bist also ein lebender Beweis dafür, dass Spätschäden nicht sein müssen. Ich find das auch fürchterlich, dass Diabetes-Journale und auch die Schulungen den Diabetikern immer einbläuen wollen, dass man Spätschäden nicht vermeiden, sondern nur rauszögern sollte. Warum soll das nicht gehen, wenn man die BZ-Werte in den Normbereich bringt? Gerade Diabetiker, die sich relativ leicht gut haben einstellen lassen und nicht diese Probleme mit häufig schwankenden Werten haben.... Warum soll man das nicht anstreben? Ich spiele damit auf die Ärzte an, die sagen, dass Langzeitwert 7 doch gut ist.

      Ich fühle emotional mit den Menschen mit, die aufgrund häufig schwankender Zuckerwerte nur unbefriedigende Einstellungen erreichen, wenn Spritzstellen usw. ausgeschlossen werden können. Selbst meine Ärztin sagte gestern zu mir den wundervollen Satz, dem ich voll zustimmen kann: "Das A und O einer guten Blutzuckereinstellung ist das Selbstmanagement. Wir sehen uns im Viertel Jahr ein paar Minuten lang. Und im Zweifelsfall können Sie auch anrufen, wenn etwas sein sollte. Aber den Rest der Zeit spielen Sie selbst die Hauptrolle. Sie haben es in der Hand, wie Ihre Werte aussehen."

      Ich kann nur den Tipp geben: Leute informiert euch, und probiert aus. Wir müssen nicht dumm sterben, sondern können auch schlau leben. Lasst euch von Studien über die Dauer der Lebensverkürzung bei Diabetes kirre machen, wie es bei mir am Anfang war. Nehmt die Herausforderung an. Kontrolle ist alles. Und alles in Allem: Blutzucker messen, BE von Lebensmitteln ermitteln, Insulindosis anpassen und spritzen, sowie das BZ-Tagebuch zu führen und die Arztgänge nehmen in der Regel gar nicht so viel Zeit in Anspruch, wie man immer glaubt. Alle 3 Monate 2 Stunden (+ Augenarztbesuch einmal jährlich) und jeden Tag ca. 30 Minuten, dann ist das abgegessen. Dafür gewinnt man seine Lebensqualität zurück.

      Denn wir führen nur zu, was uns fehlt, das andere haben: Insulin ... Mehr ist es nicht (wobei ich da zugebe, dass Typ 2er es da manchmal schwerer haben.)

      Genuch gelabert. Ich drück allen hier, die eine Diabeteskarriere gestartet haben, die Daumen, dasse gute Einstellungen hinkriegen. Mit diesen Worten: Mir sann unser aigner Arzt

      Ein schönes WE

      LG Diana

      Kommentar


      • Dr. Keuthage
        Dr. Keuthage kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Hallo Diana.
        Ich grautuliere zur guten Einstellung (im doppelten Wortsinn)!
    Lädt...
    X