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krankhafte Hypoangstmache :-(

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  • krankhafte Hypoangstmache :-(

    Moinmoin,

    auch bei der Verordnung von Metformin als einziger Zuckermedikation muss vor der Gefahr der Hypo gewarnt werden, hat mir ein Arzt erklärt, obwohl auch er meint, dass das völlig sinnbefreit sei, weil sich damit allein praktisch keine Hypo produzieren lasse. Und wen wundert bei dieser Art "Aufklärung", dass Bewusstlosigkeit und Tod infolge Unterzucker im Bewusstsein Menschen mit und ohne Diabetes die größte Gefahr für Diabetiker darstellen?

    Geschürt wird die Angst vor dieser offenbar völlig unberechenbaren Wahnsinnsgefahr eifrig mit immer wieder gern gegebenen Empfehlungen zur umfassenden Hypogefahreninfo in der Familie und am Arbeitsplatz und nicht zuletzt mit sachlich sicher richtigen und gut gemeinten Beschreibungen von Notmaßnahmen bei bewußtlosen Diabetikern, wie im Kiwi-Thread.

    Das Ergebnis sind Menschen mit Diabetes, die riesige Angst vorm völlig gesunden Blutzucker-Verlauf haben und die sich allein deswegen und mit voller Absicht beständig einen ungesund hohen machen!
    So kenne ich Betroffene, die auf Arztanordnung richtiggehend zu fressen anfangen, wenn sie unter 90 oder sogar schon, wenn sie unter 100 mg/dl kommen. Das ist sachlich vor allem bei all den Typ2 völlig idiotisch, die noch mit geringer oraler Medikation auskommen. Denn deren Eigeninsulinausgabe funktioniert noch teilweise ausreichend und würde mit normalem Leerlauf-BZ um 70-80 mg/dl gesund auf Basal absinken, während sie mit dem beständigen über-90/100-Essen beständig auf Vollast gehalten wird. Das ist nichts anderes als ärztlich verordnete Insulinmast!

    Dabei ist die Hypo-Angstmache durch absolut nichts sachlich gerechtfertigt. Niemand fällt in eine schwere Hypo mit Bewußlosigkeit, der sich nicht im Verhältnis zu seinem Essen oder/und Tun zu viel BZ-senkende Medikation einverleibt hat. Das ist allein mit Tabletten sehr schwierig bis unmöglich, denn auch die schnellen Tabletten wirken so schwach und langsam, dass die Zuckerausgabe aus der Leber diese Wirkung selbst dann ohne Schwierigkeiten ausgleichen kann, wenn sie mit Metformin daran gehindert wird.

    Eine schwere Hypo funktioniert eigentlich nur so richtig mit Insulin. Und auch damit nur dann, wenn die Betroffenen nicht berücksichtigen, wie dieses Insulin bei ihnen persönlich wirkt, also wie der eigene BZ konkret nach Spritzen und Essen in der Zeit bis zur nächsten Mahlzeit verläuft. Denn wer seinen Verlauf kennt und berücksichtigt, kommt unbeabsichtigt nie in die Verlegenheit einer schweren Hypo. Schon gar nicht unerwartet. Denn der testet seinen BZ vorwiegend nach dem Essen und kommt damit selbst dann nicht in eine Hypoverlegenheit, schon gar nicht in eine schwere, wenn er sich vertan und statt ein- im Tran zweimal vor dem Essen gespritzt hat.

    Allerdings fehlt im Rahmen unserer normalen DDG-Schulungen jede Anleitung dazu, wie man den BZ-Verlauf nach dem Essen beobachtet, berücksichtigt und optimiert :-(

    Bisdann, Jürgen


  • Re: krankhafte Hypoangstmache :-(


    Moin Jürgen,

    da gibts überhaupt nichts mehr zu groß zu kommentieren.
    Denn Angst-Mache ist wirklich fehl am Platz,in jeglicher Hinsicht!
    Deshalb sollte jeder User genau überlegen, ob er nachvollziehbar schreibt.

    Eine kleine, winzige Anmerkung hab ich aber doch noch(betrifft "nur" die Insuliner unter uns).
    Man kann noch so aufmerksam und korrekt und gewissenhaft und geschult und...mit seinem Diabetes umgehen und glauben, alles richtig gemacht zu haben.
    Trotzdem kann eben mal eine Hypo auftreten, die nicht so "richtig" zu begründen ist.

    Nur sollte man wirklich sehr zeitnah soweit geschult sein, dass man sich selbst helfen kann.
    Und ist man doch auf fremde Hilfe angewiesen, sollten Angehörige und Kollegen nicht in Angst und Schrecken versetzt werden, in dem man ihnen erklärt, was passiert, wenn sie "falsch" reagieren sollten.
    In jedem Erste-Hilfe-Kurs wird gelehrt, dass man einem Bewusstlosen nichts einzuflößen hat. Dies stellt keineswegs "nur" einen Bezug zum Diabetes dar, sondern sollte grundsätzlich beherzigt werden.

    LG Rolle

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    • Re: krankhafte Hypoangstmache :-(


      hallo jürgen,
      danke für den beitrag, hatte die entsprechenden posts auch nicht verstanden,
      weshalb sollte jemand mit 90 umfallen? weshalb sollte man da den notdienst holen ?
      bis der kommt ist der "kandidat" nicht mehr da.
      abgesehen davon hat meine frau jeden morgen 60, und das seit "ich" messe.
      (abgesehen davon daß die bemerkung über die geräte des notdienstes sinnlos ist, die genauigkeit der schätzeisen ist von den streifen abhängig , und die morgendliche kontrolle ist sinnlos- wenn anschlißend die nächste charge benutzt wird)
      mfg. klaus

      Kommentar


      • Re: krankhafte Hypoangstmache :-(


        Moin Jürgen,

        dem kann man fast nichts hinzufügen. Volle Zustimmung.
        In den Schulungen, die ja meist zeitnah zur Diagnosestellung erfolgen, werden Grundlagen erläutert. Zu dem Zeitpunkt hat mutmaßlich noch keiner der Teilnehmer eine echte Hypo erlebt, weil die Medikation oft erst einsetzt. Man kennt Hypo vom Hörensagen und aus bunten Zeitschriften und assoziiert: Ohmacht, nicht gefunden werden, tot sein.

        Und die ersten "gefühlten" Hypos sind ja keine echten, solange der BZ nicht dauerhaft im grünen Bereich ist.

        Ich fand diese gefühlten Hypos einfach sehr belastend, weil sie so viel Kraft gezogen haben und man für den Rest des Tages nicht mehr zu gebrauchen war, weil einfach total erschöpft.
        (Ich weiß nicht, wie das bei Euch war.) Und um das zu vermeiden, hilft eigentlich nur, wie Jürgen es sagt, ds BZ-Management ordentlich zu führen.

        Ich habe z.B. das allerstes Mal überhaupt von dir den "Gebetsspruch der 3 Werte" gehört. Und ich find ihn immer noch gut und hilfreich für alle Anfänger. Das ist eine ordentliche Orientierung.
        ich wünsch euch eine gute Restwoche.

        Kommentar



        • Re: krankhafte Hypoangstmache :-(


          ich es auch so, dass die Thematik Hypo dramatisiert wird.

          Mit der kurzen Beschreibung im Kiwi Thread was der Rettungsdienst bei einer Hypo macht, wollte ich keinesfalls Angst machen, sondern eher Angst nehmen. Viele Haben garkeine Vorstellungen bzw. falsche Vorstellungen davon was der Rettungsdienst macht. Und wenn man ungefähr weiß was kommt, wird das sicherlich keinem schaden.

          Kommentar


          • Re: krankhafte Hypoangstmache :-(


            Hallo zusammen

            Melde mich gesund und munter aus dem Fasching zurück :-)
            Und ich danke allen für ihre Beiträge, die ich mit grossem Interesse nachgelesen habe.

            Ich habe wieder was gelernt und ich bin Euch dankbar.
            Was mich irritiert: Selbst auf meinem Diabetiker-Ausweis, denn ich knallorange in der Geldbörse rumtrage, steht: "Ich bin Diabetikerin. Sollte ich mich merkwürdig verhalten, schieben Sie mir Traubenzucker zwischen Wange und Zähne".

            Das heisst, solange ich noch "da" bin, darf man das - aber sobald ich kippen würde, also bewusstlos würde, dann ja nichts einflössen!

            Ich habe übrigens einen alten Freund angetroffen, der ist Diabetiker seit über 20 Jahren. Er sei noch nie bewusstlos geworden in der ganzen "Karriere", das hat mich beruhigt.

            Und solange es bei mir ja "falsche" Hypos sind, muss ich eh keine Angst haben.

            Etwas ertappt fühle ich mich auch: Ich esse tatsächlich ab 5.5 mmol extra etwas, um ja nicht tiefer zu fallen. Dabei wäre dies keinesfalls schon schlimm. Ich hoffe, ich kriege diese Angst weg. Denn auch die falschen Hypos sind äusserst unangenehm zu fühlen und nachher bin ich längere Zeit völlig KO. Dies will ich einfach vermeiden.

            Wie erst muss es sein, wenn der BZ unter 3 fällt?? Ui, das will ich mir gar nicht vorstellen.

            Nachdenkliche und süsse Grüsse aus der Schweiz, Kiwi

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            • Re: krankhafte Hypoangstmache :-(


              na dann -
              ja das mit dem tz steht auf dem schweizer ausweis, auf dem deutschen nicht.
              und zur beruhigung, wenn du dich ein paar tage in gesunden bereichen bewegst,
              hören die gefühlten hypos von selbst auf.
              der normalfall beim absinken beginnt bei ca 70=3,9mmol ein erstes "zeichen" ,
              das kann das seltsame flimmern des monitors, unbegründet aufsteigender ärger, unruhe
              usw usw sein(das findet jeder aufmerksame für sich selbst raus.)
              wenn du dann - eines der erprobten mittel nutzt ( "ein" glas traubensaft, ein glas cola, sprite, fanta,oder irgendeine andere normale brause, oder 2 tz=1be, ruhig in die ecke setzt, und an schöne sachen denkst, dann kannst du nach 25-30 minuten merken wie das "seltsame" gefühl verschwindet. bis das passiert kannst du auch bis 2,9- 2,2mmol runtergehen ohne umzufallen, ohne kopfweh , -- ohne den kühlschrank leer gefressen zu haben - was wir alle einmal gemacht haben. ob man das ohne insulin überhaupt bekommt ? müssen tabletter beantworten.
              aber gut daß du mal einen insuliner persönlich gesprochen hast, das nimmt ängste.
              mfg. klaus

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              • Re: krankhafte Hypoangstmache :-(


                Moin Kiwi,

                Deine falschen Hypos vertreibst Du am einfachsten, indem Du die Spitzen nach dem essen senkst - und das schrittweise! Wenn Du z.B. 1 Stunde nach dem Frühstück (Hausnummer) 18mmol/l misst, dann probierst Du halt aus, wie Du an den folgenden Tagen 1 Stunde nach dem Frühstück auf die Hälfte von dem über 8 kommst, also statt 18 nur noch max 13. Und wenn die 13 eine Woche lang funktioniert haben, kannst Du die 10 in Angriff nehmen und dann so weiter, bis Du bei recht gesunden 7-8 angekommen bist. Und ich wette, dass Dich dann bei 3,5-4 keine falschen Hypogefühle mehr plagen und runter ziehen :-)

                Daumendrück, Jürgen

                Ach so, zum Spitzenkappen NICHT mehr Medis nehmen, sondern einfach mal die zugehörige Mahlzeit in 2 Portionen mit ner halben oder ner Stunde dazwischen Essen und schauen, ob das vielleicht schon ausreicht :-)

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