Hallo!
Vor reichlich drei Wochen hatte ich einen Unfall. Ein Autofahrer hielt am Stoppschild, ich fuhr mit dem Rad auf der Hauptstraße und als ich vor seiner Motorhaube war fuhr er los. Keine Ahnung wo der hingekuckt hat; total übersichtliche Stelle. Also bin ich mit der rechten Gesichtshälfte auf Frontscheibe und Dachkante des PKW gelandet. Neben den üblichen Schürfwunden gab es ein Schädel-Hirn-Trauma, ein HNO-Problem, welches unter Vollnarkose operiert wurde, und ich sah auf dem rechten Auge nichts mehr (Schnittwunden in dessen Umgebung wurden genäht).
Im Krankenhaus bemerkte ich dann, daß ich mit dem betroffenen Auge doch noch ganz schwach am unteren Rand sehe, die Mitte und oben war dunkel. CT und MRT ergaben keine sichtbaren Verletzungen im Bereich des Sehnerves. Überhaupt muß ich sagen, daß die Verletzungen dadurch so ausgefallen sind, weil ich Brillenträger bin und die Brille die Kraft des Aufpralls auf Nase und rechtes Auge geleitet hat.
Im Laufe des Krankenhausaufenthaltes erhielt ich anfangs Kortison, dann Prednisolon zum Abschwellen, da man davon ausging, daß die Schwellung im Bereich des Auges auch innerlich auf den Sehnerv drückt. In das Auge selbst wurde anfangs täglich reingeschaut; es ist nichts festgestellt worden. Mein Augenarzt hat die Prednisolontherapie noch zwei Wochen verlängert mit verminderter Dosis (bin noch dabei). Gegenüber den ersten Tagen hat sich dann der Zustand soweit gebessert, daß ich wieder ein normales Gesichtsfeld habe, aber das Bild des rechten Auges ist sehr sehr dunkel, wie durch eine viel zu starke Sonnenbrille. Wenn ich das gesunde Auge schließe kann ich mich gerade so in bekanntem Gelände orientieren, die Überschriften der Zeitung lesen oder die Armbanduhr mühsam ablesen (die Sehschärfe liegt bei optimaler Brille bei 50%, aber das sagt ja noch nichts über die geringe Helligkeit aus; habe übrigens R-8,00/-1,50/180Grad/L-8,50/-2,00/170Grad). Wegen der geringen Helligkeit des rechten Auges sehe ich mit beiden geöffneten Augen praktisch einäugig und nicht räumlich, weil das linke (helle) Auge das Bild des anderen überblendet. An kontrastreichen hell selbstleuchtenden Kanten, z.B. Bildschirmrand des PC-Monitors, bemerke ich, daß auch das andere Auge mitarbeitet, weil dieses zweite schwache Bild leicht nach links abdriftet (Doppelbilder). Auch ist noch ein leichtes Druckgefühl im Bereich rings um das Auge zu spüren, was sicher auch durch die vernarbenden Schnittwunden rings ums Auge kommt - dann sehe ich wenigstens zukünftig etwas interessanter aus ;-).
Mich würde interessieren, ob jemand Erfahrungen in einem ähnlichen Fall oder Teilproblem oder andere Tipps hat. Ein paar Fragen:
1. Hat jemand ähnliche Erlebnisse und wie war der Verlauf?
2. Kann man die Erholung des Sehnervs anderweitig unterstützen (naturheilkundliche Methoden wie Akupunktur oder so)?
3. Wann sterben die "ungenutzten" Nervenzellen im Sehnerv ab, also ab wann ist nicht mehr mit einer Besserung zu rechnen?
4. Ab welcher Dauer und Dosis macht die Prednisolontherapie ernste und bleibende Nebenwirkungen?
5. Wie weit kann sich das Doppelbildersehen verstärken (Kann sich das soweit entwickeln, das ich äußerlich sichtbar schiele? / Ist eine Prismenbrille sinnvoll?), kann ich etwas tun, um das Zusammenwirken der sehr unterschiedlich hellen Augen zu trainieren (als Laie stelle ich mir mal vor, man müßte das andere Auge - bei ausreichender Beleuchtung im Freien - mit einer starken Sonnenbrille abdunkeln - sähe eben blos blöd aus...).
6. Andere Tipps und Anregungen.
Vielen Dank für alle Antworten.
Radfahrer35
Vor reichlich drei Wochen hatte ich einen Unfall. Ein Autofahrer hielt am Stoppschild, ich fuhr mit dem Rad auf der Hauptstraße und als ich vor seiner Motorhaube war fuhr er los. Keine Ahnung wo der hingekuckt hat; total übersichtliche Stelle. Also bin ich mit der rechten Gesichtshälfte auf Frontscheibe und Dachkante des PKW gelandet. Neben den üblichen Schürfwunden gab es ein Schädel-Hirn-Trauma, ein HNO-Problem, welches unter Vollnarkose operiert wurde, und ich sah auf dem rechten Auge nichts mehr (Schnittwunden in dessen Umgebung wurden genäht).
Im Krankenhaus bemerkte ich dann, daß ich mit dem betroffenen Auge doch noch ganz schwach am unteren Rand sehe, die Mitte und oben war dunkel. CT und MRT ergaben keine sichtbaren Verletzungen im Bereich des Sehnerves. Überhaupt muß ich sagen, daß die Verletzungen dadurch so ausgefallen sind, weil ich Brillenträger bin und die Brille die Kraft des Aufpralls auf Nase und rechtes Auge geleitet hat.
Im Laufe des Krankenhausaufenthaltes erhielt ich anfangs Kortison, dann Prednisolon zum Abschwellen, da man davon ausging, daß die Schwellung im Bereich des Auges auch innerlich auf den Sehnerv drückt. In das Auge selbst wurde anfangs täglich reingeschaut; es ist nichts festgestellt worden. Mein Augenarzt hat die Prednisolontherapie noch zwei Wochen verlängert mit verminderter Dosis (bin noch dabei). Gegenüber den ersten Tagen hat sich dann der Zustand soweit gebessert, daß ich wieder ein normales Gesichtsfeld habe, aber das Bild des rechten Auges ist sehr sehr dunkel, wie durch eine viel zu starke Sonnenbrille. Wenn ich das gesunde Auge schließe kann ich mich gerade so in bekanntem Gelände orientieren, die Überschriften der Zeitung lesen oder die Armbanduhr mühsam ablesen (die Sehschärfe liegt bei optimaler Brille bei 50%, aber das sagt ja noch nichts über die geringe Helligkeit aus; habe übrigens R-8,00/-1,50/180Grad/L-8,50/-2,00/170Grad). Wegen der geringen Helligkeit des rechten Auges sehe ich mit beiden geöffneten Augen praktisch einäugig und nicht räumlich, weil das linke (helle) Auge das Bild des anderen überblendet. An kontrastreichen hell selbstleuchtenden Kanten, z.B. Bildschirmrand des PC-Monitors, bemerke ich, daß auch das andere Auge mitarbeitet, weil dieses zweite schwache Bild leicht nach links abdriftet (Doppelbilder). Auch ist noch ein leichtes Druckgefühl im Bereich rings um das Auge zu spüren, was sicher auch durch die vernarbenden Schnittwunden rings ums Auge kommt - dann sehe ich wenigstens zukünftig etwas interessanter aus ;-).
Mich würde interessieren, ob jemand Erfahrungen in einem ähnlichen Fall oder Teilproblem oder andere Tipps hat. Ein paar Fragen:
1. Hat jemand ähnliche Erlebnisse und wie war der Verlauf?
2. Kann man die Erholung des Sehnervs anderweitig unterstützen (naturheilkundliche Methoden wie Akupunktur oder so)?
3. Wann sterben die "ungenutzten" Nervenzellen im Sehnerv ab, also ab wann ist nicht mehr mit einer Besserung zu rechnen?
4. Ab welcher Dauer und Dosis macht die Prednisolontherapie ernste und bleibende Nebenwirkungen?
5. Wie weit kann sich das Doppelbildersehen verstärken (Kann sich das soweit entwickeln, das ich äußerlich sichtbar schiele? / Ist eine Prismenbrille sinnvoll?), kann ich etwas tun, um das Zusammenwirken der sehr unterschiedlich hellen Augen zu trainieren (als Laie stelle ich mir mal vor, man müßte das andere Auge - bei ausreichender Beleuchtung im Freien - mit einer starken Sonnenbrille abdunkeln - sähe eben blos blöd aus...).
6. Andere Tipps und Anregungen.
Vielen Dank für alle Antworten.
Radfahrer35
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