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Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

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  • Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

    Hallo,

    mein kleiner 2,5 jähriger Neffe hat mir, als er herumalbern wollte, vor 4 Tagen mit der Hand auf mein Auge bzw. direkt von vorne auf den Augapfel geschlagen. Ich saß auf dem Boden, er stand neben mir.

    Direkt nach dem Schlag hat das Auge stark getränt, war ziemlich rot, aber auch nicht komplett dunkelrot-blutunterlaufen (ggf. ein paar geplatzte Äderchen außen). Ich habe die Kontaktlinse entfernt und es erstmal mit kalten Wasser gespült.

    Ich habe nach Wiedereinsetzen der Kontaktlinse eine Sehverschlechterung bemerkt: Verschwommenes Sehen, Lesen auf kurze Distanz (20 bis 25 cm Abstand) kaum noch möglich, auf Distanz (1 Meter und weiter) Doppeltsehen bzw. Hologrammartige "Schatten" von dunklen Konturen. Zudem erscheinen weiße Flächen als etwas gelblich im Vergleich zum anderen Auge. Neonfarben werden nicht mehr leuchtend wahrgenommen, scharfe Konturen sind blasser. Der Unterschied zu "vorher" ist sehr deutlich.

    Ich bin stark kurzsichtig und habe auf dem getroffenen Auge schon vor vielen Jahren eine Netzhaut-OP gehabt (Kunststoffschiene am Augapfel). Zudem wurde bei mir vor ein paar Jahren schon auf beiden Augen eine leichte Linseneintrübung festgestellt. Von einer Star-OP wurde mir aber abgeraten aufgrund der vorgeschädigten Netzhaut und des damit verbundenen Risikos, solange die Linsentrübung keine zu hohe Beeinträchtigung für mich darstellt.

    Aufgrund meiner Vorgeschichte und den Sehstörungen bin ich gleich am nächsten Tag nach dem Schlag zur Augenärztin. Diese hat das Auge mit einer Spaltlampe untersucht, anschließend die Pupille weitgetropft und noch mit einer Lupe ubs Augeninnere geschaut. Eine Messung des Gesichtsfelds und des Augeninnendrucks wurde nicht durchgeführt. Sie meinte abschließend, es sei "nichts passiert", sprich die Netzhaut wäre ok. Woher die Sehstörungen kämen, konnte sie mir nicht beantworten, meinte aber, dass diese vielleicht noch verschwinden.

    Einerseits war ich erstmal erleichtert, dass keine neuen Netzhautschäden sichtbar waren, andererseits bin ich jetzt - nach 4 Tagen - sehr beunruhigt, weil sich das Sehvermögen nicht wahrnehmbar gebessert hat - wenn überhaupt, dann minimalst.


    Nun hätte ich folgende Fragen dazu:

    1) Welche Erklärungen gibt es für die eingebüßte Sehkraft, wenn die Augenärztin scheinbar nichts gefunden hat?

    2) Kann durch diesen Schlag eine (noch stärkere) Linseneintrübung verursacht worden sein bzw. wie heftig muss so ein Schlag ausfallen, dass es dazu kommt? Schafft ein kleines Kind das denn überhaupt?

    3) Ist möglicherweise der Sehnerv selbst betroffen? Falls ja, regeneriert der sich wieder?

    4) Besteht noch Hoffnung, dass es wieder besser wird? Falls ja, wie lange darf ich noch hoffen?

    5) Macht es Sinn, starke körperliche Anstrenungen, z.B. Krafttraining, erst einmal zu vermeiden? Wäre Joggen noch erlaubt?


    Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!

    Beste Grüße!
    Gustav


  • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

    Hallo,

    ich habe vor ca. 4 Wochen auch eine Augapfelprellung erlitten. Die Umstände waren zwar andere aber auch ich kämpfe mit den Folgen ...

    zu 1): Das war bei mir auch so. Ich konnte nicht mehr scharf gucken. In der Ferne wurde dies allerdings bereits nach zweit Tagen deutlich besser. Fast normal. Im Nahbereich fand ich es fast eine Woche sehr anstrengend.
    Ich denke mal, dass das unscharfe Sehen durch die Prellung kommt. Wie lange aber noch normal ist, weiß ich nicht.

    zu 2): Ich habe seitdem starke Trübungen im Glaskörper. Das sind viele "Fäden" in unterschiedlichsten Schattierungen. Allerdings auch Bereiche, in denen die Sicht irgendwie trübe oder wie durch Nebel ist. Alle Erscheinungen bewegen sich beim Hin- und Hergucken mit. Und nerven tierisch ...
    Vielleicht ist das bei Ihnen das auch der Fall.

    zu 3) das sollte ein Augenarzt untersuchen. Im Zweifel zu einem anderen gehen oder in eine Klinik.

    zu 4) Das frage ich mich auch und habe unterschiedlichste Antworten erhalten. Ich fürchte aber so wirklich wie vorher wird es nicht mehr.

    zu 5) wenn es nur eine Trübung des Glaskörpers ist, dürfte das kein Problem sein. Wie gesagt: am besten eine zweite Meinung einholen ...

    Alles Gute!


    Nun hätte ich folgende Fragen dazu:

    1) Welche Erklärungen gibt es für die eingebüßte Sehkraft, wenn die Augenärztin scheinbar nichts gefunden hat?

    2) Kann durch diesen Schlag eine (noch stärkere) Linseneintrübung verursacht worden sein bzw. wie heftig muss so ein Schlag ausfallen, dass es dazu kommt? Schafft ein kleines Kind das denn überhaupt?

    3) Ist möglicherweise der Sehnerv selbst betroffen? Falls ja, regeneriert der sich wieder?

    4) Besteht noch Hoffnung, dass es wieder besser wird? Falls ja, wie lange darf ich noch hoffen?

    5) Macht es Sinn, starke körperliche Anstrenungen, z.B. Krafttraining, erst einmal zu vermeiden? Wäre Joggen noch erlaubt?


    Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!

    Beste Grüße!
    Gustav

    Kommentar


    • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

      Guten Tag, Gustav,

      zu 1) Das ist natürlich sehr spekulativ, ohne das Auge selber untersucht zu haben. Es könnte sich um ein Oberflächenproblem handeln oder eine Prellung des Irismuskels. Beides sollte sich ggf. nach einiger Zeit bessern.
      zu 2) Eher unwahrscheinlich.
      zu 3) Davon ist nicht auszugehen.
      zu 4) Ja, aber schwer zu beurteilen (s.o.)
      zu 5) Sport und körperliche Anstrengungen dürften eigentlich nicht das Problem sein, wenn durch die Augenärztin keine Auffälligkeiten gefunden wurden.

      Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld

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      • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

        Guten Tag Frau Prof. Dr. Liekfeld und Lousalome,


        erstmal vielen Dank für Ihre Antworten!

        Ich habe und bemerke die besagten Glaskörpertrübungen auf beiden Augen, dies war schon vor dem Schlag auf das betroffene Auge der Fall. Dort ist es jetzt etwas schlechter geworden, da "schwimmt" beim Hin- und Hersehen eine ganze "Suppe" mit, so mein Eindruck. Das kann ich aber gut ausblenden - wirklich störend hingegen sind die starken Beeinträchtigungen der Sehschärfe und der Wahrnehmung von Konturen und Kontrasten (wie eingangs geschildert).

        Ich war gestern erneut bei der Augenärztin, diese hat die Pupillen nochmal unter einer Spaltlampe angesehen und meinte, die seien gleich groß. Ebenso hat sie die Messung des Augeninnendrucks nachgeholt, der auch in Ordnung ist.

        Sie hat mir auch angeboten, den Augenhintergrund erneut zu untersuchen bei weitgetropfter Pupille, nur würde dies vermutlich keine anderen Erkenntnisse zutage bringen. Daher habe ich darauf verzichtet und eine Nachuntersuchung in einem Monat vereinbart, da ich auch in einer Doktorarbeit zum Thema Augenverletzungen, in der statistische Daten aus einer Klinik gesammelt wurden, gesehen hatte, dass viele Netzhautverletzungen bzw. -ablösungen auch in den ersten Wochen und nicht unmittelbar nach einer Augapfelprellung auftreten können.

        Die Ursache meiner Sehstörungen konnte die Ärtzin mir auch dieses Mal nicht genauer erklären - sie meinte aber, das Auge sei geprellt und dass möglicherweise dadurch die Akkomodation (das Anpassen an nahes und fernes Sehen) gestört sei. Dies könne sich ggf. noch bessern. Oberflächliche Verletzungen des Auges hat sie nicht erwähnt - ich gehe aber davon aus, dass Sie mir dann eine Salbe o.ä. zur Behandlung verschrieben hätte.


        Frau Prof. Dr. Liekfeld, wenn ich Sie richtig verstanden habe,

        1) halten Sie es für unwahrscheinlich - allerdings auch nicht für ausgeschlossen? -, dass durch den Schlag eine weitere Linseneintrübung, ggf. eine sog. "Kontusionsrosette" enstanden ist?

        2) halten Sie eine weitere Heilung/Besserung des Sehvermögens auch jetzt noch - nach über einer Woche nach dem Schlag - für möglich?

        Und noch zwei Fragen:

        3) Führen besagte Glaskörpertrübungen ebenso - wie bei Linseneintrübungen (grauer Star) - zu einer gelblichen Wahrnehmung von weißen Flächen oder sieht man dann in der Regel nur diese "Fäden" im Blickfeld herumschwirren?

        4) Sollte tatsächlich eine Akkomodationsstörung vorliegen, müsste es dann nicht (auch ohne das Tragen der Kontaktlinse) wenigstens eine Distanz geben, auf die ich alles gestochen scharf ohne sonstige Auffälligkeiten, z.B. weiche Konturen, sehe?

        Ich würde mich über eine weitere Rückmeldung sehr freuen!


        Beste Grüße!
        Gustav

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        • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

          Guten Tag, Gustav,
          1) ja, korrekt.
          2) ja
          3) eher nur Fäden oder Schleier, weniger eine Gelb-Verfärbung.
          4) dann eher in der Ferne, aber es kommt auch auf Ihre Refraktion an, die ggf. vorliegt.
          Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld

          Kommentar


          • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

            Vielen Dank für Ihre Rückmeldung Frau Prof. Dr. Liekfeld, das weiß ich sehr zu schätzen!

            Leider hat sich meine Sehkraft bisher nicht merklich gebessert.

            Deutlich wird es auch beim Sehen in Ferne - Straßenschilder und deren Beschriftungen erscheinen mehr oder weniger doppelt und die Konturen sind weich bzw. verschwommen.

            Vermutlich bleibt mir jetzt erstmal nichts anderes übrig, als abzuwarten, ob sich in den nächsten Wochen noch etwas tut oder ob das jetzt für immer so bleibt.

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            • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

              Guten Tag, Gustav_Gans,
              ja, abwarten ist sicher zunächst die richtige Strategie. Langfristig kann man auch noch eine Pupillenvermessung bei unterschiedlichen Beleuchtungen, vor allem unter Dämmerungsbedingungen machen.
              Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld

              Kommentar



              • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

                Guten Tag Frau Prof. Dr. Liekfeld,

                nun ist über ein Jahr vergangen und das Sehvermögen auf dem Auge hat sich ziemlich verschlechtert.

                Vor dem Schlag war es mein "besseres" Auge, Lesen kann ich jetzt damit so gut wie gar nicht mehr.
                Ich habe den Eindruck, dass es selbst beim Tragen der Kontaktlinse nur noch einen minimalen Bereich (in nächster Nähe, irgendwo zwischen 10 und 15 cm Entfernung) gibt, in dem alles so halbwegs scharf ist, durchdrungen von "milchigen" Flecken, dh. der Kontrast (z.B. bei schwarzen Buchstaben auf weißem Hintergrund) ist nicht mehr so vorhanden.

                Ist der Abstand nur geringfügig größer, driften die Konturen auseinander.
                Ich habe ein elektrisches Gerät mit einem beleuchteten ca. 2 cm großen weißen LED Ring - dieser sieht aus 50 cm Entfernung aus, als hätte man wirr 6 bis 7 verschiedene Ringe (mal heller, mal blasser) übereinander gelegt, sieht dann aus wie ein "Knäuel" oder wenn man wahllos verschiedene, aber gleich große Kreise auf eine Fläche gekritzelt hätte.

                Mir ist zudem aufgefallen, dass ich im Dunkeln, wenn ich abends draußen unterwegs bin, um Straßenlampen, Autoscheinwerfer etc. Ringe in Regenbogenfarben sehe. Dies auch nur auf diesem einen Auge. Das war vor dem Schlag nicht der Fall und ist innerhalb des letzten Jahres entstanden.

                Wie ich bereits oben geschrieben habe, war ich nach dem Schlag bei meiner Augenärztin zur Untersuchung. Die hatte auch den Augeninnendruck eine Woche später nochmal gemessen und da war dieser lt. ihrer Aussage in Ordnung.

                Ich hätte nun ein paar Fragen:

                1) Welche Gründe kann es dafür geben, dass sich das Sehvermögen so verschlechtert hat und insbesondere die Sicht nur aus einer bestimmten Entfernung (relativ nahe) halbwegs scharf ist?

                2) Welche Gründe kann es dafür geben, dass die Konturen so mehrfach dupliziert und "verschoben" werden (wie am Beispiel des LED Ringes geschildert)?

                3) Welche Gründe kann es dafür geben, dass ich diese Regenbogen-farbenen Ringe um Laternen und andere Lichtquellen im Dunkeln sehe? Kann man trockene Augen ausschließen, wenn das Phänomen nur auf einem Auge auftritt und auf dem anderen nicht? Ist ein Glaukom denkbar, der durch den Schlag entstanden ist - und dies zeitverzögert?

                4) Noch eine Zusatzfrage: Wenn ich meine Kontaktlinsen nicht trage und im Bett liege, schaue ich ab und an auf mein Smartphone, dabei stelle ich die Helligkeit so niedrig wie möglich ein (also wirklich ganz links vom Helligkeitsbalken) und halte es recht nahe an mein Auge (nur wenige cm), damit ich bei meiner Kurzsichtigkeit noch etwas lesen kann (das ausgestrahlte Licht ist dabei wesentlich schwächer als z.B. das von meinem PC Monitor bei höherem Sitzabstand). Halten Sie es für denkbar, dass auch dadurch mein Auge geschädigt werden kann und das zu solchen Symptomen wie den von mir geschilderten führen kann? Oder ist hier der Schlag auf das Auge die wahrscheinlichere Ursache?


                Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie auf meine Fragen eingehen könnten.

                Beste Grüße!
                Gustav

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                • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

                  Guten Tag, Gustav,

                  ich halte es für wichtig und erforderlich, dass Sie die Augen bei Ihrer Augenärztin kontrollieren lassen. Innerhalb eines Jahres kann sich z.B. die Linse eingetrübt haben oder tatsächlich der Augendruck gestiegen sein. Die Fragen könnte ich nur spekulativ beantworten. Sie sollten unbedingt eine Untersuchung veranlassen, um darüber Sicherheit zu bekommen.
                  Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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                  • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

                    Guten Abend,

                    ich war jetzt bereits spontan zur Untersuchung vor Ort, um zumindest den Augeninnendruck messen zu lassen. Dieser scheint normal zu sein.

                    Das Sehvermögen ist wie erwartet deutlich schlechter als noch vor einem Jahr.

                    Eine Linseneintrübung ist auf beiden Augen vorhanden, ich meine aber, dass sich diese beim betroffenen Auge nach dem Schlag verstärkt hat.

                    Das muss man aber noch genauer bei weitgestellter Pupille anschauen.

                    Das Problem ist, dass das Auge schon zwei Mal kurze Zeit nach dem Schlag untersucht wurde und ich keine Antwort darauf bekommen habe, warum die Sehkraft sich unmittelbar danach so verschlechtert hat. Und auch nicht, warum es jetzt nach einem Jahr noch schlechter geworden ist.

                    Ich soll es also einfach so akzeptieren, dass es jetzt so ist, würde allerdings schon gerne den Grund erfahren bzw. was da jetzt durch die mechanische Gewalteinwirkung kaputt gegangen oder sich zumindest verändert hat.

                    Die Regenbogen-farbenen Ringe um Laternen und Scheinwerfer sehe ich auch nur auf dem betroffenen Auge, nicht auf dem anderen.

                    Vielleicht könnten Sie mir ihre Vermutungen mitteilen, auch wenn diese spekulativ sind?
                    Ich könnte dann immerhin bei einem nächsten Termin direkt vor Ort danach fragen, ob man dieses oder jenes noch kontrollieren könnte.

                    Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen!

                    Beste Grüße!
                    Gustav

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                    • Re: Schlag auf Auge - Sehstörungen - Chance auf Heilung?

                      Guten Abend, Gustav,
                      es könnte mit einer stärkeren Linsentrübung als an dem anderen Auge zusammenhängen...
                      Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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