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Schiel-Operation

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  • Schiel-Operation

    Hallo! Ich bin 21 Jahre alt und hatte im Alter von 9 Jahren eine Schiel-Op. Das Ergebnis war sehr gut, doch in den letzten Monaten schiele ich leider wieder leicht nach innen.
    Wissen sie, wie lange ich auf einen OP-Termin warten müsste und wie die Vorbehandlung ausschaut, beziehungsweise wie lang sich so etwas gestaltet?
    Würden die Kosten prinzipiell von der Krankenkasse übernommen werden?

    Vielen Dank für ihr Hilfe! Liebe Grüße


  • Re: Schiel-Operation


    Hallo, wenn Sie von einem "leichten" Innenschielen sprechen, wird es vorab erst einmal notwendig sein zu klären, ob eine Schieloperation überhaupt sinnvoll und durchführbar ist. Die Voruntersuchungen können sehr umfangreich sein (Schielwinkelmessungen zu verschiedenen Zeitpunkten, aktuelle Brillenbestimmung etc. ) Möglicherweise genügt die Anpassung einer optimalen Brille bereits, um den Schielwinkel auf ein für Sie akzeptables Ausmaß zu reduzieren. Darüberhinaus kann es sinnvoll sein, den Schielwinkel mittels einer vorübergehenden Prismenbehandlung "in die Höhe zu treiben", um den (aktuell) größtmöglichen Winkel zu erhalten und so operieren zu können. Die Prismen sind auch nützlich, um festzustellen, wie sich eine OP bei Ihnen auf das Sehen auswirken würde (Risiko der postoperativen Doppelbilder). Alles in allem kann die Vorbereitung auf eine Schiel-OP in Ihrem Falle unter Umständen einige Monate dauern (immer auch unter Berücksichtigung der üblichen Terminengpässe in Praxen und Kliniken). Sie sollten sich auch möglichst rechtzeitig in einer geeigneten Klinik vorstellen und, wenn irgend möglich, die Befunde Ihrer früheren Behandlungen und Schieloperationen besorgen. Die Kosten bei rein "kosmetisch" indizierten Eingriffen werden meines Wissens von den gesetzlichen Kassen nicht mehr übernommen. Dies scheint jedoch ein regelmäßiger Streitpunkt, ist doch der kosmetische Aspekt durchaus auch als sozialmedizinisches Problem auslegbar. Hierüber sollten Sie mit Ihrem behandelnden Augenarzt sprechen, ggf. auch direkt mit Ihrer Kasse.

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    • Re: Schiel-Operation


      Hallo! Danke für die rasche Antwort! Ich hätte noch ein paar kurze Fragen dazu. Ich hätte wahrscheinlich noch dazu schreiben sollen, dass ich durch das Innenschielen sehr unter ständigen Kopfschmerzen leide, besonders, wenn ich mich auf mein "Gegenüber" konzentriere und ein Gespräch führe sowie lese.
      Das Schielen ist schon deutlich erkennbar, deswegen leide ich ja auch sehr darunter, wenn andere Personen mich "komisch" anblicken und fragen, ob ich sie denn nun überhaupt anschaue.

      Zu der Prismenbehandlung: Sie meinten, dass der Winkel in die Höhe getrieben werden würde. Heißt das, dass mein Winkel sich dann noch vergrößert? Stelle mir diese Vorstellung ziemlich schlimm vor....
      Was ist dies denn eigentlich für eine Behandlung?

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      • Re: Schiel-Operation


        Hallo, wenn das Schielen kosmetisch deutlich auffällt, dann scheint mir das schon operationswürdig zu sein, ohne nun die genauen Werte und Befunde zu kennen. Ich gehe davon aus, daß Sie auch ständig eine Brille tragen, deren Werte möglichst aktuell sind.

        Ansonsten gebe ich Ihnen recht: die Formulierung "in die Höhe treiben" klingt vielleicht etwas drastisch. Man möchte ja das Schielen reduzieren und nicht noch verstärken. Das Prinzip jedoch, das hinter einem so genannten "Prismenaufbau" steckt, ist folgendes: Schielwinkel sind nicht immer statisch, also in jeder Situation gleich groß, sondern können ihr Ausmaß ändern. Mit den gängigen Untersuchungsverfahren misst man während eines Besuchs in der Praxis oder Klinik deshalb lediglich quasi eine "Momentaufnahme" (was in den meisten Fällen vollkommen ausreichend ist). Nun kann es unter Umständen passieren, daß dieser Schielwinkel zwar mit einer Schiel-OP bis vielleicht auf einen kleinen Restwinkel beseitigt wurde, jedoch nach einiger Zeit (Tage bis Jahre) wieder erneut auftritt.

        Um dieser Entwicklung so gut es eben geht bereits vor einer Operation zu begegnen, versucht man mit geeigneten Mitteln, den größtmöglichen Winkel herbeizuführen und diesen dann als Grundlage für die Dosierung einer Schiel-OP heranzuziehen. Eine Möglichkeit hierfür ist der erwähnte Prismenaufbau. Das Verfahren selbst ist unspektakulär. Man korrigiert vollständig den bestehenden Schielwinkel mittels einer Prismenfolie auf dem Brillenglas und kontrolliert diesen in regelmäßigen Abständen. Wenn sich der Winkel vergrößert haben sollte, wird die Prismenkorrektur jeweils solange angepasst, bis sich am Ausmaß des Schielwinkels nichts mehr erkennbar ändert. Dieser Schielwinkel ist dann in der Regel ausschlaggebend für die OP-Indikation. Der Zeitraum für einen Prismenaufbau kann dabei gut einige Wochen in Anspruch nehmen.

        Eine andere Möglichkeit, einen maximalen Schielwinkel zu ermitteln, ist ein so genannter Marlow-Verband - der Verschluß des schielenden Auges über 3 Tage mittels eines einfachen Hautpflasters.

        Diese Verfahren sind gleichwohl niemals eine 100%ige Garantie für eine vollkommene Stabilität des postoperativen Ergebnisses bis ans Lebensende. Aber sie ermöglichen vielfach, bereits mit einer Operation zu beseitigen, wozu man ohne diese Maßnahmen ansonsten vielleicht zwei Eingriffe benötigt hätte, weil man von den "versteckten" Komponenten nichts wusste.

        Solche speziellen diagnostischen Maßnahmen werden gleichwohl nur dann durchgeführt, wenn sich während der Untersuchungen ihre Notwendigkeit ergeben hat und die Entscheidung für eine Schiel-OP bereits definitiv gefallen ist.

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