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Glaukom

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  • Glaukom

    Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

    mehrfach wurde hier im Forum von Befürchtungen
    wegen der systemischen Nebenwirkungen von Augentropfen bei Glaukom gesprochen.

    Sie schrieben: 'Eigentlich sind durch die Tropfen keine ernsthaften Nebenwirkungen zu befürchten, dennoch sollten Sie dies sicherheitshalber mit Ihrem Hausarzt besprechen'.

    Kurz meine (43 Jahre) Krankengeschichte:
    Glaukomdiagnose vor 2 Jahren, Tropfentherapie zunächst Betablocker (Timolol), Folge: Bradikardie, Einpflanzung eines Herzschrittmachers, musste wegen Allergie entfernt werden, dann Carboanhydrasehemmer (Trusopt, Cosopt), Folge: Blasenentzündungen, Nierenstein (wurde operativ entfernt), dann Xalathan, Folge: Hornhautödem, Netzhautödem (einmal ohne Erfolg operiert), Leberfunktionsstörung, wird medikamentös behandelt, 3 Gallenblasensteine (sollen noch entfernt werden).
    Sehnerv und Gesichtsfeld sind immer noch völlig in Ordnung, aber mein Sehen hat sich so verschlechtert, dass ich meinen Halbtagsberuf als Altenpflegerin aufgeben musste.

    Vor Beginn der Therapie war ich kerngesund, wie die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen bewiesen. Zwei Wochen vor Beginn der 'Therapie' war die letzte gründliche Untersuchung.

    All das, weil die Hausärzte über die Nebenwirkungen von Augentropfen überhaupt nicht aufgeklärt sind. 'Die wirken nur am Auge', habe ich sowohl von meinem ersten wie auch von meinem zweiten Hausarzt gehört. Und von den Augenärzten, die ja nur auf den Druck sehen, werden die nebenwirkungen heruntergespielt.
    Erst allmählich ist mir sowie meinen Ärzten klargeworden, dass meine schlagartig beginnenden Krankheiten auf die Tropfen zurückzuführen sind.

    Mein Augendruck ist von anfangs 25/23 insgesamt nach jeweils leichter Besserung jetzt bei 27/28.
    Nun sollen Lasereingriffe und OPs folgen.

    Ich bin sowieso am Ende, ich glaube nicht, dass ich einer OP zustimmen werde. Selbst OPs senken nicht dauerhaft den Druck und führen alle zu weiteren erheblichen Sehverlusten.

    Bitte weisen Sie Ihre Patienten immer und immer wieder auf die gravierenden systemischen Nebenwirkungen von Augentropfen (und Operationen) bei Glaukom hin.
    Dazu gibt es im Netz, in Glaukomforen etc. unendliche Leidensgeschichten.

    Für die meisten Tropfen liegen noch überhaupt keine Langzeitstudien vor, und es wurden sowieso in erster Linie die Nebenwirkungen am Auge selber geprüft.

    Bitte sorgen Sie als Augenärzte dafür, dass auch Allgemeinärzte über die Nebenwirkungen informiert werden.

    Vielen Dank für das Lesen dieses langen Beitrages.

    Gertrud


  • Re: Glaukom


    Hallo Gertrud,
    herzlichen Dank für den Hinweis. Es ist natürlich wichtig zu wissen, dass auch Augentropfen systemisch wirken (können). Dennoch ist eine Leidensgeschichte wie Sie sie leider hinter sich haben zum Glück eher selten, so dass in der Regel zum Wohle des Seherhaltes auf Augentropfen nicht verzichtet werden sollte. Aber natürlich ist es auch Pflicht der Augenärzte, nach Grunderkrankungen zu fragen, über mögliche Nebenwirkungen aufzuklären und ggf. zum Check beim Hausarzt aufzufordern.

    Und ein persönlicher Appell an Sie:
    Bitte lassen Sie sich durch Ihre Leidensgeschichte nicht davon abhalten, auch weiterhin alles dafür zu tun, dass sich der Zustand Ihres Sehnerves und Ihres Sehens nicht verschlechtert.
    Alles Gute!

    Mit freundlichen Grüßen,
    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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