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Agoraphobie

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  • Agoraphobie

    Hallo,
    ca. 2015/16 hat meine Agoraphobie angefangen. Seitdem gab es immer mal bessere, mal schlechtere Phasen. Letztes Jahr im Sommer schienen alle Probleme bis auf das weit weg fahren (selbst das war kurzzeitig KOMPLETT weg) wie weggeblasen. Dann kam der Abistress. Ich zog mich immer mehr zurück, war oft krank wodurch ich nicht mehr zum Sport ging und meine Ängste kamen zurück, sogar mehr als zuvor.
    Darunter leide ich sehr. Mein Freund wohnt woanders und ich würde ihn so gerne mit der Bahn mal besuchen.
    Nun habe ich mein Abi gemacht und warte auf die Ergebnisse, allerdings kann ich mir überhaupt nicht vorstellen irgendwas danach zu machen. Ich hab das Gefühl die Angst hat mir jegliche Interessen genommen bzw mich total langweilig gemacht. Ich kann mich in keinem Beruf sehen und glaube, dass es daran liegt, dass ich mir durch die Angst nicht viel zutraue und nur an die Angst denke wenn ich mir vorstelle etwas zu machen nach der Schule.
    Ich möchte unbedingt diese Angst besiegen, letztes Jahr hat es auch so gut geklappt. Da war ich mit meinem Freund mit der Bahn bei ihm (hatte schon Angst aber es ging alles!), auch in anderen Städten.
    Mein Problem ist, dass wenn ich Dinge lange nicht gemacht habe, ich Angst davor bekomme. Durch die Lernerei saß ich immer zuhause! Sei es einkaufen zu gehen oder ins Fitnessstudio, was ich sonst so liebte: davor habe ich jetzt zb auch Angst. Meine Angst liegt v.a. darin umzukippen, festzusitzen usw.
    Ich habe wirklich den Tatendrang in mir etwas zu verändern um meinen Freund zu besuchen und eine gute Zukunft nach dem Abi zu haben, aber irgendwie fehlt mir der Schritt zum Umsetzen und ich weiß nicht wie und wo ich anfangen soll!
    Ich bin auch bei einer Therapeutin aber irgendwie reden wir nie speziell über diese Phobie und es wird immer nur gesagt: mach es einfach.

    Können Sie mir Tipps geben? Einen Stups in die richtige Richtung? Ich weiß ja dass ich es kann! Da fehlt nur irgendwie die Ermutigung, Erfahrungsberichte und so weiter.
    Ich traue mir manches auch nicht zu einfach, aus Respekt vor den körperlichen Symptomen die ich dann habe (Typische Angstsymptome dann eben - die danach weggehen! Und welche eben mit dieser Angst umzukippen natürlich kontraproduktiv sind dann).


    Ich hoffe mir können Tipps gegeben werden, ich möchte doch endlich wieder unbeschwert sein.



  • Re: Agoraphobie

    Nähere dich langsam an, erst nur sehr kurze Konfrontationen die du mit dem Erfolgserlebnis es ausgehalten zu haben beendest und dann immer weiter steigern.
    Nimm jemanden mit am Anfang, lenk dich mit Musik ab, oder was anderem, was du dann auch irgendwann reduzierst, die Begleitung fährt dann nicht mit sondern wartet am Ziel, oder an der nächsten Haltestelle usw.
    Vielleicht ist es auch so, einfach mal vornehmen und machen, denn der Anfang ist fast immer das Schwierigste, das wozu man sich zwingen muss und damit die größte Schwelle.

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    • Re: Agoraphobie

      "Ich bin auch bei einer Therapeutin aber irgendwie reden wir nie speziell über diese Phobie"

      Das sollten Sie ganz direkt ansprechen.

      Angesichts Ihrer guten Motivation kann Psychotherapie sehr hilfreich sein.

      Kommentar


      • Re: Agoraphobie

        Hi, ClaraLuisa

        Ich habe mal eine Liste geschrieben über alle Ängste, die es so gibt und habe dabei bemerkt, jede einzelne habe ich auch, die ich da aufgezählt hatte- das war eine lange Liste.
        Dann habe ich mir jede einzelne Angst vorgeknöpft , wie wenn ich einen Sport beginne: Angst jagen und sie dann "fressen".. ggg..
        Als erstes habe ich bei Dunkelheit einen Spaziergang gemacht, ich bin extra dort hin, wo es extrem gruselig war, stockfinster, weg vom Weg, rein ins Dickicht, abseits von dort, wo ich sonst immer geh.
        Ist gut ausgegangen... dann habe ich extreme Angst gehabt vor runterspringen vom Dreimeterturm im Bad. Also, ich fahr zum See, schwimm hin zum Turm und die Knie schlottern, ich schau runter, mir wird schlecht, ich hab die Panik.. neben mir rennen kleine Kinder an mir vorbei und hüpfen runter voller gaude und ohne zu zögern. Ich habe ein Gebet gesprochen ( Herr du bist bei mir ..- das hilft, wenn ich mir das sage) und hupf, Beine voran, vom höchsten Punkt der Erde in die höllische Tiefe... nix ist passiert, ich lebte nachher noch und war unvorstellbar stolz.
        Eigentlich müsstest du nichts anderes tun, als extra das, wovor dir graut, um dann zu erleben und zu erkennen, wie konnte ich mich nur derart foppen lassen von diesen blöden Wahnideen, von wegen das ist schlimm. Das sind "Einschüchterungsversuche von meinem Quälgeist".
        Ich habe mal irgendwann über Indianer gelesen, die annehmen, im Mensch wohnt eine Art Klabautermann, der sich lustig darüber macht, uns zu ärgern und uns zu veräppeln, dazu gehört auch, dass er uns alle möglichen Fürchte einredet. Auch wenn es nur eine erfundene Geschichte ist, ich sag mir das gleiche seither- was immer ich mir auch einbilde, ich sehe nach, ob es stimmt. Mich freut irrsinnig, dass ich deshalb und wegen dem eine hohe Lebensqualität habe und immer haben werde- weil mich meine Ängste inzwischen eher zum Lachen bringen, als dass sie mich beeinträchtigen können. Das habe ich mir erarbeitet, das habe ich extra, bewusst so inszeniert und mir Schritt für Schritt auferlegt: ich geh einfach meinen Ängsten nach, denn dort, wo sie versuchen mich aufzuhalten, da gibts Gold und Edelsteine. Ich habe keine Angst von ungefähr, die stellt sich gerade dort quer, wo es schönes gibt. Darum halte du dich auch dran, sag dir, okay, dann werde ich in den Supermarkt gehen, WEIL es mich ängstigt.. dann zieh los, egal, ob du schlottrige Knie hast zuerst. Dann staune.

        Es ist ungefähr so, wie mein früherer Hund gestaunt hat, als er einer Katze nachgejagt ist und die ist stehen geblieben und hat nicht die Flucht ergriffen. Der Hund hat den Schwanz eingezogen und ist wieder von seinem Plan abgewichen, dieser Katze nachzujagen. Dazu gehören ja zwei Mitspieler: einer der rennt und einer der sich daraus eine Gaude macht und eben nachrennt.
        Renn du auf die Angst zu und mach dir einen Spaß draus und eine Gaude, diese zu packen und ihr den Hals umzudrehen... so ungefähr ist es bei mir heute. Rein nur deshalb, weil ich mir eben einbilde, das ist wie ein Kräftemessen, wer ist größer? Ich oder meine "fürchterlichen Buhuuuuuu-Hausgeister"".

        Ich glaube, wir werden als ängstliche Leute geboren und unsere Aufgabe ist, diesen Ängsten hinauszuwachsen. Was du nicht mehr fürchtest, das ist hinter dir. Das beschäftigt dich nicht mehr. Du bist dann wie frei von dieser "Plage". Alleine schon deshalb müsstest du dir vornehmen, diese Aufgabestellung zu meistern und dich nicht von ihr begrenzen zu lassen. Das sind Hologramme, das sind keine "echten" Gefahren. In den Supermarkt gehen alle, also denk nach...du bist "reingefallen".. du glaubst, was gelogen ist. Zugfahren ist schön, nimm was zum Naschen mit und freu dich drauf.. liebe deine Feinde, so heißt es nicht von ungefähr. Das bedeutet: glaubs nicht, dass du es fürchten musst... mag es, das ist besser.
        Das ist wie ein Rezept, verordnet von unserem inneren Arzt und Apotheker. Liebe, statt dass du dich ängstigst. Mags, statt dass du ausweichst. Wage es, sei stark und furchtlos, bleib auf deinem Pferd sitzen und lass dich nicht abwerfen. Gewinne, statt dass du verlierst. Bleib gesund, statt, dass du dich krank machen lässt von blöden Ideen.

        Gute Nacht

        Schlaf gut und träum schön.

        Alles Liebe

        Elektraa

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