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Pflegeversicherung - Hilfe!

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  • Pflegeversicherung - Hilfe!

    Nun steht er uns bevor - der Antrag! Wegen der Bewusstseinsstörungen und der Demenz ist eine 24-stündige Aufsicht bzw. Begleitung meines Vaters erforderlich. Da oftmals Angstzustände und Orientierungslosigkeit auftreten, muss sowohl zuhause als auch außer Haus ständig jemand in seiner Nähe sein. Meine Mutter kann dies unmöglich allein weiter leisten!

    Die in der Pflegeversicherung vorgesehenen Leistungen, wie z.B. Anziehen, Waschen, Essen etc. kann er jedoch selbst. Gibt es damit überhaupt Aussicht auf eine Pflegestufe? Wie kann man die Situation einem Gutachter verständlich machen? Was muß beim Antrag beachtet werden? Wie kann eine zeitliche Bewertung dieser Leistungen stattfinden? Ich bin für jeden Tipp dankbar!


  • RE: Pflegeversicherung - Hilfe!


    Hei Silvia,

    dann mal ganz ruhig.
    Wenn jemand vom MDK kommt, der Ahnung von Demenz hat, habt ihr gute Karten. Auf jeden Fall hilft eine gute Vorbereitung und eine gute Dokumentation in Form von Pflegetagebuch....das kann man für euere Übersicht mal eine Woche führen (für euere persönliche Einschätzung ebenfalls).

    Ein Hilfebedarf wird nicht nur bei der Übernahme einer Pflegeverrichtung zeitlich anerkannt, sondern genauso, wenn eine Anleitung, Beaufsichtigung, teilweise Übernahme oder Unterstützung notwendig ist. Dies ist bei Alzheimer- und Demenzerkrankten häufig der Fall.

    Schau dir diese Infos an. Sie sind sehr gut.

    http://www.alzheimerforum.de/2/14/1/ratgebe1.html#3

    und hier besteht ebenfalls die Möglichkeit ein Pflegetagebuch herunterzuladen.

    Noch Fragen ?

    Übrigens, man kann auch Widerspruch einlegen, wenn man den Eindruck hat, die MDK Entscheidung war nicht zutreffend. In den meisten Fällen, die ich kenne, mit eben guter Vorbereitung, schafft man aber die Anerkennung einer PS im ersten Lauf.

    Übrigens, es gibt eine dem AF angeschlossene Internet SHG, ein Angehörigen Netzwerk, das mit Rat und Beistand begleited, eine Vielzahl unterschiedlicher Situationen kennt.

    Bei Interesse:
    http://www.alzheimerforum.de/mailing/listen.html

    Ja, dann mal los mit der leidigen Ausfüllerei, die alle so lieben.

    Liebe Grüsse
    Auguste

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    • RE: Pflegeversicherung - Hilfe!


      Liebe Auguste D.,
      vielen Dank für die ausführliche Antwort und die (hoffentlich) hilfreichen Links. Ich habe nun nach bestem Wissen und Gewissen den Antrag und das Pflegetagebuch erstellt und werde alles in den nächsten Tagen einreichen. Ich habe gesehen, dass beim Antrag die Unterschrift des Pflegebedürftigen vorgesehen ist - ist die zwingend notwendig? Mein Vater wird das ganz sicher nicht unterschreiben, da er ja 1. aus seiner Sicht keinerlei Pflege braucht und 2. Angst hat, dass wir ihn in ein Heim abschieben wollen.
      Und noch ne Frage: Wieso sind sie auf diesem Gebiet so bewandert und so engagiert? Solche Auskünfte und Hilfen sind ja - gerade bei diesen Krankheitsbildern - nicht selbstverständlich!!!
      Liebe Grüße
      Silvia

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      • RE: Pflegeversicherung - Hilfe!


        Hallo Silvia,

        dann sollte Mama unterschreiben.
        Es ist bekannt, dass die Betroffenen sich oft schwer tun, ihren Hilfsbedarf zuzugeben. Es ist möglich, dass andere Personen - das können Verwandte sein, aber notfalls auch der Hausarzt oder Nachbarn -, den formlosen Antrag bei der Pflegekasse stellen. Der Betroffene muss allerdings damit einverstanden sein, dass jemand zur Begutachtung kommt.

        Darin liegt die Schwierigkeit, das also Papa nicht am Tag des MDK Besuchs Projekteplanungen macht, die Wohnung renoviert ....erläutert, wie gut es ihm geht, er das überhaupt nicht nötig hat :O(
        Allerdings kennen Ärzte solche Fassadenauftritte und erfahrene Ärzte sehen recht gut, wo der Hase im Pfeffer liegt, zumal eine Besserung des Krankheitsbildes nicht zu erwarten ist.
        Vielleicht ist Papa damit zu ködern, dass es um Geld geht, was euch zusteht. Hilfen, die Mutti damit zum Teil finanzieren kann, eben weil ihr wollt, das Papa Zuhause leben kann. Gegen die Ängste von Papa zu wirken, wird der beste Verbündete sein.

        Zu der anderen Frage...vor 11 Jahren stand ich hilflos dem Schicksal Alzheimer bei meiner Mutter gegenüber.
        Ein langer Weg über viele Hürden begann und ich weiss, dass gerade der Beistand und schnelle Information wichtig sind, kurze Wege, wenn es Einem unter den Nägeln brennt...oh ja.....

        Nun, diese Jahre der ernsthaften Beschäftigung mit diesem Thema aus der Sicht der Angehörigen, im Internet und persönlichen Kontakt mit vielen anderen Angehörigen und Pflegeprofis, wertvolle Informationen über das www.alzheimerforum.de und andere gute Seiten, haben mich zu einer anderen Art von "Profi" gemacht, der sozusagen zusätzlich ein Netzwerk hinter sich hat.

        Mein Ehrenamt liegt bei der AAI.
        Mein Herz gehört allen Angehörigen und den Dementen und nur gemeinsam kommt man weiter, oft.....:O)

        Und so helfe ich, wenn ich kann, wo ich kann.......natürlich neben meiner Mutter(seit 99 im Heim), meinem Job und den anderen Nebensächlichkeiten des Lebens . :O)))

        Liebe Grüsse
        Auguste (mein hiesiger Künstlername ;-) )



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        • RE: Pflegeversicherung - Hilfe!


          Hallo Silvia

          ...und wenn die Pflegestufe (wahrscheinlich Stufe I ) durch ist, gibt es das Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz: Hilfen für Demenzkranke. Das wären noch Mal 460 ¤ jährlich.

          Liebe Grüße
          CS

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          • RE: Pflegeversicherung - Hilfe!


            Danke für den Hinweis! Hab ich zwischenzeitlich auch gefunden. Dennoch - was für eine unsinnige Reihenfolge! Zur Zeit äußert sich das Krankheitsbild in eben genau den hier beschriebenen Verhaltensweisen. Aber ohne Pflegestufe 1 (wo diese nicht relevant sind), gibt es diesen Anspruch nicht. Das ist ja wie beim Hauptmann von Köpenick - nix Ausweis, nix Arbeit / nix Arbeit, nix Ausweis. Da haben wir gesunde Menschen am grünen Tisch Gesetze gemacht ...

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