#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit

    Mein Mann (44) ist zur Zeit beruflich total überbelastet (in leitender Position, muss viel koordinieren, managen..)
    Kann das der Grund sein, dass er gar nichts mehr aufnehmen kann?
    Ich erzähle ihm etwas, und schon kurz darauf hat er keine Ahnung mehr davon, und fragt alles nochmals nach.
    Er merkt sich auch nichts, denn selbst Dinge, die er erstmal offensichtlich doch aufnahm, sind nach einiger Zeit wieder total weg..er fragt nach, was wir gerade besprochen haben, oder was am Tag davor auführlich diskutiert worden ist..

    Hat er den Kopf wirklich so voll, dass er mir nicht mehr wirklich zuhören kann, oder steckt was Organisches dahinter?

    Er trinkt auch schon jahrzehntelang regelmäßig reichlich Bier, kann das nicht auch bereits Schäden im Gehirn angerichtet haben?

    Er ist auch erblich vorbelastet (hohe Choesterin-Werte, durch "genetischen Fehler" und Bluthochdruck), wogegen er schon Medikamente nimmt, aber ich mache mir trotzdem Sorgen..sein Vater erlitt einen Schlaganfall und war eine zeitlang davor auch so total unkonzentriert und merkte sich nichts mehr, bzw. nahm nichts wirklich auf...können das schon Vorboten einer drohenden Gefahr sein?
    Vielen Dank für Ihre Antwort!
    Tria


  • RE: Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit


    Liebe Tria,

    es kann gut sein, das es von Überbelastung kommt.

    Ab 40 sind Konzentrationsstörungen "normal", weil unser Gehirn nicht unendlich viele Informationen gleichschnell verarbeiten kann ...kleine Vorzeichen des Alterungsprozesses.
    Das könnte sich nach einer Erholungspause, wie Urlaub, wieder ändern. Zumindest heisst es, das man Ruhepausen benötigt,, auch wenn man sich noch gar nicht alt fühlt.

    Kann sein, das etwas anderes im Spiel ist.

    Ich würde mit ihm reden, wenn es schon über einen längeren Zeitraum andauert und fragen, was er selbst von diesen Unkonzentriertheiten hält.
    Eigentlich müssten diese Vergeßlichkeiten auch im Job auftauchen, mit Auswirkungen. ...was den Stress doppelt.

    Ich würde auch auf einen Arztbesuch zur Abklärung dringen, zumindest nicht zu lange warten, dort könnten auch die anderen Faktoren mit in die Untersuchungen einfliessen.

    Besten Gruss
    A.

    Kommentar


    • RE: Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit


      Sehr geehrte Tria,
      ich denke, daß sich die von Ihnen geschilderten Gedächtnis-, Konzentrations- und/oder Aufmerksamkeitsstörungen nicht allein durch eine alterungsassoziierte Leistungsminderung bei Ihrem 44-jährigen Ehemann erklären lassen. Mit allen drei Ihrer Vermutungen könnten Sie hinsichtlich der Ursache Recht haben. Allein die Überbelastung über einen längeren Zeitraum hinweg könnte die Hirnleistungsstörung erklären. Wichtig wäre hierbei, einen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten erster Symptome und den Beschwerden auszumachen.
      Alkohol kann zu direkten (durch die Neurotoxizität) und indirekten (z.B. durch Vitaminmangelzustände etc.) Folgeerkrankungen führen. Meist sind aber kognitive Defizite in diesen Fällen nicht das einzige klinische Symptom.
      Mit der Schilderung der Gefäßrisikofaktoren Ihres Mannes deuten Sie eine beginnende vaskuläre Demenz an. In diesen Fällen wäre ein fluktuierender (schwankender) und/oder schubartiger Verlauf typisch, es wäre zu erwarten, daß es auch andere Zeichen für Durchblutungsstörungen des Gehirnes gäbe. Bei Patienten mit einem langsamen, schleichenden Verlauf ohne Schlaganfälle in der eigenen Krankengeschichte sind darüber hinaus im Beginn meist nicht Gedächtnisstörungen das führende Symptom sondern v.a. Störungen der Handlungsplanung und des Antriebs.
      Daneben gibt es noch viele andere Erkrankungen, die sich ähnlich präsentieren können und letzlich ist es auch so, daß man Läuse und Flöhe gleichzeitig haben kann, daß sich also z.B. eine organische Grunderkrankung, die zunächst gut kompensiert werden konnte, erst durch die Mehrbelastung klinisch manifestiert.
      Ich möchte mich daher Auguste D. anschliessen und Ihnen und Ihrem Mann empfehlen, zur weiteren Abklärung einen Neurologen und Psychiater aufzusuchen, bzw. sich in einer Gedächtnissprechstunde (Adressen in Ihrer Nähe unter www.alzheimerforum.de) vorzustellen.
      Mit freundlichen Grüssen,
      Spruth

      Kommentar


      • RE: Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit


        Herzlichen Dank für Ihre umfassenden Antworten.
        Sie haben mir damit schon sehr geholfen.
        Wir werden der Sache jetzt mal genauer auf den Grund gehen!
        Liebe Grüße, Tria

        Kommentar


        Lädt...
        X