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Allergie gegen Hausstaubmilbenkot, Medikamente wirken nicht mehr

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  • Allergie gegen Hausstaubmilbenkot, Medikamente wirken nicht mehr

    Guten Abend,

    Vor 3 Jahren wurden bei mir folgende Allergien festgestellt: Hausstaubmilbenkot, Roggen- und Gräserpollen und Katze, die ich wohl schon seit ca 10 Jahren habe. Bis zum Frühling 2016 hatte ich als Symptome jeweils bloß Niesen und Schnupfen. Als aber dieses Jahr die Pollensaison losging, hatte ich zum ersten Mal Husten als Symptom, viel Schleim ist hochgekommen. Daraufhin habe ich von einer Allergologin folgende Medikamente verschrieben bekommen: Dymista Nasenspray 23mg und Schmelztabletten Ebastin Aristo 20mg. Ich habe diese Medikamente dann über Monate genommen und war vollkommen beschwerdefrei.
    Dann habe ich vor 2 Wochen ausversehen eine Woche lang Ebastin Aristo Filmtabletten genommen, diese haben bei mir nicht gewirkt und ich bekam starken Husten. Ich bekam Kortison, ein Asthmaspray für den Notfall, und wieder die Schmelztabletten vom Arzt, Besserung trat ein. Jetzt aber bin ich immer noch nicht komplett beschwerdefrei, ich huste wieder viel. Ich nehme an, dass jetzt nicht die Pollen, sondern die Hausstaubmilben schuld sind. Dabei achte ich eigentlich auf alles (Encasings fürs Bett, keine Teppiche, Textilien bei 60 Grad waschen usw). Meine Fragen:

    Kann es sein, dass mein Antihistaminikum bei Hausstaubmilbenkot nicht wirkt, aber bei Pollen schon?

    Ist es normal, dass jetzt die Symptome nicht mehr ganz unterdrückt werden, sondern nur teilweise? Ist das gefährlich? Oder kann man damit leben, ohne dass zB Asthma entsteht, solange es das Leben nicht zu sehr beeinträchtigt?

    Würde mir eventuell ein anderes Medikament besser helfen? Ich möchte eigentlich nicht viel rumprobieren, weil viele dieser Medikamente ja nicht so angenehm sind und müde machen.

    Kann eine Hyposensibilisierung auch durchgeführt wird, während man ein Medikament nimmt?
    Ich kann das nämlich auf keinen Fall absetzen, dann wird der Husten wieder schlimmer.

    Kann es sein, dass die Symptome zeitversetzt auftreten? Ich habe zb Samstag-Montag in einer nicht ganz staubfreien Umgebung verbracht, jetzt bin ich aber wieder zuhause, wo ich alle Vorsichtsmaßnahmen gegen Milben getroffen habe - kann es sein, dass ich seit gestern Abend wieder mehr Huste, weil ich vorher ein paar Tage lang dem Milbenkot ausgesetzt war?

    Was soll ich tun, wenn mir jetzt einfach kein Medikament mehr hilft, die Symptome zu unterdrücken und ich immer weiter diesen starken Husten habe? Das ist doch sicher nicht gesund.

    Ich werde versuchen, diese Woche zum Arzt zu gehen um einen Bluttest zu machen, aber leider kriege ich nicht so leicht einen Termin und habe das Gefühl, nicht besonders gut beraten zu werden. Über Hilfe hier würde ich mich sehr freuen.

    Herzliche Grüße


  • Re: Allergie gegen Hausstaubmilbenkot, Medikamente wirken nicht mehr

    Hallo,

    die Hausstaubmilbenallergie ist eine ganzjährige Allergie mit Bevorzugung der Symptome in der Heizungsperiode.
    Damit haben die meisten Hausstaubmilbenallergiker ihre Beschwerden in den Wintermonaten.
    Die Milben fühlen sich bei einem besonderen Klima wie es z.B. unter unserer Bettdecke vorherrscht am wohlsten. Wichtig ist daher lüften, lüften, lüften .....
    Ganz wichtig ist die s.g. Sanierung, d.h. das staubfrei halten der Schlafstätte und des Wohnraumes. Teppiche, Gardinen u.a. Staubfänger sollten möglichst entfernt werden.
    2. Schritt ist ein s.g. Encasing mit Matratzenbezügen, Bezügen der Matratzen, die ein Entweichen der Milben aus den Matratzen verhindern. Auch der Partner braucht dann solche Matratzenbezüge.
    3. Schritt wäre ein Hyposensibilisierungsbehandlung d.h. eine Gewöhnungsbehandlung meist in Form einer Spritzentherapie über meist 3 Jahre.
    Diese kann ggf. auch unter Einnahme von Antihistaminika durchgeführt werden.

    Zusätzlich liegen bei Ihnen auch noch eine Tierhaarallergie sowie eine Pollenallergie vor. Auch hiergegen kann gegebenenfalls eine spezifische Immuntherapie = Hyposensibilisierung durchgeführt werden.

    Zuvor sollte aber ausgeschlossen werden, dass Sie nicht ein Asthma haben. Denn etwa 30 - 40 % der Patienten mit einer Allergie können im Laufe ihres Lebens ein Asthma entwickeln. Hauptsymptom eines Asthmas ist neben einer pfeifenden Atmung der Hustenreiz sowie eine Verschleimung.

    Da Sie bereits Husten und Verschleimung beschreiben, liegt hier die Vermutung nahe, dass es sich bei Ihnen evtl. schon um ein Asthma bronchiale handelt.
    Dies lässt sich selbstverständlich nicht mittels Ferndiagnose klären. Sie sollten also auf jeden Fall einen Termin bei einem Lungenfacharzt vereinbaren.
    Bitte klären Sie bei Terminvereinbarung welche Medikamente ggf. wie lange abgesetzt werden müssen, da unter Antiallergika möglicherweise nicht alle Untersuchungen durchgeführt werden können.

    Bei einem Asthma handelt es sich um eine chronische Lungenerkrankung, bestehend aus Entzündung und Verkrampfung. Basistherapie hierfür ist eine Behandlung mit einem inhalativen Kortisonspray im Mikrogrammbereich, welches nur in der Lunge wirkt.

    ​Üblicherweise wird der Lungenfacharzt bei Ihnen eine Lungenfunktion, eine unspezifische Provokation mit Histamin oder Metacholin und ggf. eine NO-Messung durchgeführt.
    Die unspezifische Provokation zeigt an, ob bei Ihnen zu einer Verkrampfung der Bronchien ausgelöst werden kann. Dies ist nur einem Asthmatiker festzustellen.
    Die NO-Messung (IgEL-Leistung) misst in der Ausatemluft die Eosinophilen, die einen Hinweis auf Vorhandensein und Stärke einer allergischen Entzündung geben.

    Mit freundlichen Grüssen

    Thomas Hagen

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