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Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!

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  • Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!

    Hallo,
    mein Vater wurde gestern operiert. Rektum-Ca, sie haben eine Anastomose gemacht und zur Entlastung dieser ein Ileostoma angelegt. Es geht ihm der Op entsprechend eigentlich gut. Wenn er sich von der OP erholt hat, beginnen Chemo und Bestrahlung wegen den Leber und Lungenmetastasen.
    Ich habe schreckliche Angst vor dem was kommt. Ich will meinen Vater nicht verlieren. Ich kann nur noch weinen. Aber eigentlich müsste ich stark sein wegen meiner Tochter und meiner Mama. Meine Tochter ist 7,5 Jahre, und weil ich arbeite, hat mein Vater sich meistens um sie gekümmert und meine Mama, die beiden sind seid 1961 verheiratet.
    Meine Papa ist doch erst 69, der darf doch noch nicht sterben.
    Ich weiss nicht mehr weiter. Bin Krankenschwester, gehe sonst so routiniert mit kranken Leuten um und jetzt bin ich total aus der Bahn geworfen. Und unser Hund ist auch so krank, ich kann den doch nicht einschläfern lassen, wenn Papa im Krankenhaus ist. Das würde ihm das Herz brechen, wenn er heim kommt, und Timmi ist nicht mehr da.
    Bin schon wieder am weinen..

    Lieben Gruss Nicole


  • Re: Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!


    Liebe Sarah Nicole,
    das ist das Kreuz mit uns Krankenschwestern. Wir gehen mit allem routiniert um, bis es uns selbst betrifft. Aber es ist natürlich alles anders, wenn es uns selbst betrifft. Der Krebs fragt nicht nach Alter oder Ansehen eines Menschen. Du kannst nicht erwarten, dass die Krankheite Deines Vaters für Dich psychisch so ist, wie bei einem Fremden.

    Zu Deiner Tochter möchte ich sagen, geh mit dem Kind zum Großvater, sprecht offen mit ihr. Kinder gehen damit meistens besser um, als Erwachsene. Gib ihr die Chance, Zeit mit dem Großvater zu verbringen, sie wird daran wachsen und ich schätze mal Deinem Vater tut es einfach gut.

    Erst mal müsst Ihr Euch in die Situation einfinden. Natürlich ist man zu Anfang am Verzweifeln, aber es schweißt auch die Familie zusammen.

    Zu dem Hund möchte ich sagen, sprich mit Deinem Vater darüber, erklär ihm, wie krank der Hund ist und lass ihn die Entscheidung treffen, ich bin sicher, er wird eine vernünftige Entscheidung treffen. Ich würde keineswegs den Hund einschläfern lassen, ohne mit ihm vorher gesprochen zu haben.

    Dass Du viel WEinen mußt, ist doch normal. Wer setzt sich schon gerne mit einer solchen Problematik auseinander. Du solltest diese Gefühle auch durchaus rauslassen und nicht verdrängen. Wenn man sich mit diesen Gefühlen auseinander setzt, dass findet sich ganz von selbst ein Weg.

    Ich wünsche Euch viel Kraft und natürlich alles Gute

    Liebe Grüße
    Beate

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    • Re: Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!


      Hallo Sarah Nicole,

      ich kann Dich verstehen. Ist es doch so, dass man immer glaubt, einem selbst oder der Familie bleiben solche Schicksalsschläge erspart. Man denkt, wieso er, er hat es am wenigsten verdient.
      Dennoch sollte man die Hoffnung nicht aufgeben. Alles hat einen Sinn im Leben, auch wenn es oftmals nicht so scheint.
      Nimm Dir die Zeit zu trauern, wenn Dir danach ist. Nutze aber auch die Zeit mit Deinem Vater. Vielleicht kann er Dir auch etwas von Deiner Angst nehmen.

      Sonst schließe ich mich Beate an.

      Alles Gute für Dich und Deine Familie

      Lexina

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      • Re: Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!


        Bin auch Krankenschwester, und mir geht es auch so. Meine eltern sind gott sei dank noch gesund, aber durch unseren Job weiss man ja nur zu gut was noch alles kommen kann.
        Ich liege sogar jetzt schon manchmal im Bett und weine, weil ich weiss das auch meine Eltern irgendwann vielleicht krank werden, ich meine wieso sollten wir ausgerechnet verschont werden???
        Trotzallem ist es blödsinn sich verrückt zu machen, ich meine es muss nicht immer das ende sein, da du ja vom Fach bist wirst du sicherlich schauen das er die Beste Therapie bekommt und du weisst ja auch das es Hoffnung gibt.
        Sei stark, was kommen soll, kommt sowieso!!!
        du hast eine tochter, du bist nicht allein, das Leben muss man realistisch betrachten.
        Ich wünsche dir viel Kraft und deinem Vater auch.

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        • Re: Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat


          HI
          Ich fühle mit dir.Es ist immer sehr schlimm, wenn man einen geliebten Menschen leiden sieht.
          Wenn man vom Fach ist , ist es noch schlimmer .Da kennt man alle Zusammenhänge und Konsequenzen .
          Aber es muss ja nicht alles so ablaufen wie man es mal gelernt hat .Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe das Beste für deine Familie .

          Lb Gruss Bamb1

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          • Re: Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!


            Ich weiss nicht, was schlimmer ist. Vom Fach zu sein, oder nicht. Wenn man seinen Vater verliert, dann ist das einfach Sch...e. Ich weiss leider zu genau, wie es einem damit geht.
            Um meine Geschichte nur ganz kurz anzureissen: mein Papa war eigentlich schon sehr lange krank. Aber irgendwie hat er sich immer so durch alles durchgeschummelt. Und das über 15 Jahre lang. Dann bin ich letztes Jahr an BK erkrankt. Kurze Zeit später ist mein Papa gestorben. Und das verrückte ist, dass ich manchmal die Schuld bei mir suche. Wenn ich nicht krank geworden wäre, dann wäre ihm dieser Schock erspart geblieben und er wäre vielleicht noch am Leben....
            Wie dem auch sei, das Leben geht einfach weiter. Es geht weiter ohne zu fragen, ob Du damit klarkommst. Es ist so wie es ist. Ich lebe noch, mein Papa nicht (komisch, immer wenn ich Papa sage, dann fühle ich mich wie 5 Jahre alt und muss furchtbar weinen...)
            Was ich Dir eigentlich sagen möchte, suche die Nähe zu Deinem Vater. Geniesse sie so lange wie möglich. (ich habe keine Ahnung, wie die Prognose bei dieser Art von Krebs ist, aber das spielt auch keine Rolle. Mein Vater hatte Schilddrüsenkrebs und ist letztendlich an einem Herzinfarkt gestorben..) Sprecht über Deine/eure Ängste, und vor allem auch mit Deiner Tochter. Schließe sie nicht aus, sie spürt instinktiv, was los ist. Gebt der Trauer und der Angst Raum zum Atmen. Denn so hat sie nicht die Macht euch, euch fertig zu machen. Es gibt in dieser Situation nichts schlimmeres, als so zu tun, als wenn nichts wäre. Es IST etwas. Auch wenn es der Gang der Dinge ist, so ist es nicht weniger dramatisch.
            Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut und auch Zeit, die Trauer/Angst zuzulassen.
            Herzlichst
            Aewwe

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            • Re: Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!


              Hallo SarahNicole

              Mein Vater hat vor ein paar Jahren die Diagnose Nierenkrebs erhalten. Es war eine harte Zeit, die aber zum Glück gut ausgegangen ist. Im Moment geht es ihm sehr gut. Ich denke, wenn man erfährt, dass ein geliebter Mensch krank ist, laufen Reaktionen ab, die man selbst oft kaum versteht. Ich lebe in der Schweiz, mein Vater in Berlin, also ne ganze Ecke weg. Als er mich angerufen hat, um es mir zu sagen, dachte ich nur: Oh Gott ich muss sofort da hin, ich seh ihn nie mehr. Es ist fast unmöglich, sich bei einem Familienmitglied gleich zu verhalten, wie wenn man von der Krankheit eines völlig Fremden erfährt.Du musst dich um vieles kümmern, so wie es sich anhört. Vergiss bitte aber auch nicht, dich um dich selbst zu kümmern.

              Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen alles Gute!

              Lg, Luna

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              • Re: Wie geht Ihr mit der Angst um?? Vater hat Rektum-Ca. Bitte lesen!


                Liebe Nicole,

                ich habe Deinen Betrag gerade gelesen und kann Dir nur sagen, daß ich genau weißt wie Du Dich fühlst. Mein Papa starb am 6.9.2001 an Krebs und hatte ein Märtyritum von über 2 Jahren auf sich genommen. Es war ganz schlimm. So hart wie das ist, aber Du darfst die Augen jetzt vor der Realität nicht verschließen. Das ist eine ganz harte Schule. Als ich die Diagnose von meiner Mama mitgeteilt bekam, haben wir nur noch geweint - es war die Hölle. Und wenn wir jetzt mit rosaroter Brille durch die Gegend gelaufen wären, wäre die Katastrophe noch schlimmer geworden. Darmkrebs; Karzinom; Chemo; Bestrahlung - die ganze Qual hat er mit großer Kraft versucht zu ertragen. Künstlicher Darmausgang und das Unheil nahm seinen Lauf. Ich habe in den zwei Jahren, in denen er jeden Tag ein bißchen mehr gestorben ist, die Welt gesehen, wie sie wirklich ist. Ich habe Dinge gesehen, gerochen und wahrgenommen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Er hat wie ein Löwe gekämpft und meine Mutter ist bis an die Grenze ihrer Kräfte gegangen, um ihm sein "Leben" (wenn ich genauer drüber nachdenke war es das wohl nicht) so erträglich wie möglich zu machen. Krankenhaus ? Krebsstation ? Die absolute Hölle! Das Pflegepersonal total überfordert, Hygiene.. nahezu gleich null usw. Ich habe dieses Krankenhaus bis heute als "Rattenloch" in meinem Kopf. Meine Eltern wären heute auf den Tag 40 Jahre verheiratet - mein Vater ist seit 6 Jahren tot. Er starb mit 61 Jahren!!! Er hatte noch soviel vor und wollte nicht von dieser Welt gehen, aber der Tod fragt nicht nach Zeit. Meine Mama und ich haben unser menschenbestes für ihn getan, aber eines Tages haben die Organe versagt und er ist eingeschlafen. Wir wollten unseren Papa auch niemals verlieren, zumal man mit 61 Jahren noch viele glückliche Jahre des Lebens vor sich hat. Als mein Vater starb war ich glücklich, daß ich meine geliebte Mama, die ich mehr als andere auf der Welt liebe, an meiner Seite hatte. Es verging ein Jahr und sie begann plötzlich über Schmerzen im Bein zu klagen. Sie dachte, sie hätte sich einen Nerv im Bein eingeklemmt. Ja, das dachte sie.. sie hatte Knochenkrebs im Endstadium. Und sie sollte nach dieser Diagnose nur noch drei Monate leben. Ich hab den Boden unter den Füßen verloren, als ich die Diagnose mitgeteilt bekam. Die Knochen haben sich bereits angefangen zu zersetzen, ich hab ihre Metastasen fühlen können an Kopf und Schulter. Meine geliebte Mama! Sie kam in das gleiche Rattenloch, auf die gleiche Station wie mein Papa und.. sie starben beide im gleichen Zimmer. Liebe Nicole, als ich meine Mutter die letzten drei Monate ihres "Lebens" (nein, auch dies war keins) begleitet habe, ist in mir alles zerbrochen. Mein Herz war gebrochen, ich war nur noch ein Häufchen Elend. Aber ich mußte stark sein - stark für den liebsten Menschen in meiner kleinen Welt. Ich glaube, mir sind "Flügel gewachsen" daß ich alle tödlichen Diagnosen, Gerüche, was ich sah, ertragen konnte und auch mußte. Es war die Hölle. Zuerst sehe ich meinen Vater über zwei Jahre sterben und dann weiß ich, daß mein geliebte Mama innerhalb von 3 Monaten sterben wird. Die Ärzte sind brutal und schonungslos mit ihren Diagnosen. Oh ja.. sie lassen ja nicht alles an sich heran, da sie ihren Job ja sonst nicht ausführen konnten. Ich sag Dir, das war so schlimm, diese extreme Veränderung mitzuerleben - und NICHTS dagegen tun zu können. Sie starb am 9.12.2003 und seit dieser Zeit gibt es für mich kein Weihnachtsfest im familiären Sinne mehr. Ich bin zwar verheiratet, aber mein Mann und ich sind unsere eigene kleine Familie.. zu zweit. Es hat sich alles verändert und niemals wird wieder irgendwas so sein, wie es war.

                Liebe Nicole, ich wünsche Dir von ganzem Herzen ganz viel Kraft. Auch wenn Du glaubst, daß Du alles nicht schafft.. glaub mir: Du schaffst es. Der Weg wird Dich vielleicht ans Ende deiner Kräfte führen und Du bist ein Scherbenhaufen, so wie ich es auch war. Aber eines darfst Du nicht vergessen: Dein Papa wird FÜR IMMER in Dir weiterleben - er ist ein Teil von Dir. Seine Liebe wird Dich Dein ganzes Leben im Herzen weiter begleiten. Trage ihn in Deinem Herzen, so wird er immer bei Dir sein. Laß Deinen Gefühlen freien Lauf - egal wann und wo. Auf deutsch gesagt: scheiß drauf, was die Leute sagen. Ich weine heute oft von einem Augenblick zum nächsten, wenn ich glückliche Mamas mit ihren Töchter vertraut im Cafe sitzen sehe, die einen schönen Kaffee trinken. Das haben meine Mama und ich auch immer getan (siehst du.. und schon kommen die Tränen wieder). Das allerwichtigste ist, daß Du NIE anfängst, Dir was schönzureden. Auch wenn ich Dich nicht kenne, und nicht weiß, wie es um Deinen Papa jetzt bestimmt ist, so hoffe ich, daß er keine Schmerzen hat und er im Krankenhaus bestmöglich versorgt wird. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie es ihm geht, aber:
                Sei bei ihm und begleite ihn. Verbringe so viel Zeit wie eben möglich mit ihm - es wird ihn glücklich machen...auch wenn Du vielleicht lernen mußt, über Deinen eigenen Schatten zu springen.

                Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute.
                Sabine

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