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Entwöhnung Tilidin

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  • Entwöhnung Tilidin

    Lieber Dr.Wachter,
    ich bin seit einem Jahr in schmerztherapeutischer Behandlung wegen chronischer Rückenschmerzen nach einem Autounfall.Ich nehme seit Oktober 2x täglich Tilidin 50mg/4mg Naloxon,jedoch wirkt das Medikament nicht mehr so gut wie am Anfang.Vor den Retardtabletten habe ich ca ein halbes Jahr Tilidin in Tropfenform genommen,die mein Arzt mir aufgrund einer möglichen psychischen Abhängigkeit aber nicht mehr verschreiben wollte.Mit den Retardtabletten geht es mir auch viel besser.Da sie aber nun nicht mehr so gut wirken und ich auf 3x täglich steigern sollte,habe ich mir Gedanken gemacht und bin zum Schluss gekommen,dass ich im Februar das Medikament ausschleichen will (in den Semesterferien),damit ich im neuen Semester mit der gleichen Menge wie jetzt wieder schmerzfrei bin.Kann das so funktionieren?Wie lange muss ich "entziehen",damit die Wirkung wieder voll wirkt?Und wie schlimm muss ich mir die Zeit vorstellen?Mein Arzt sagte,ich kann das ambulant machen,ich habe nun aber so viel Angst,dass ich am liebsten einfach die Dosis erhöhen würde.Aber mein Verstand sagt mir,dass meine erste Entscheidung richtig war.Ich hoffe,Sie können mir etwas helfen,ich bin wirklich durcheinander immoment...vielen Dank schon einmal!Viele Grüße,Layana


  • Re: Entwöhnung Tilidin


    Es spricht nichts gegen Ihre Entscheidung. Auch ich unternehme mit den meisten Patienten immer wieder einen Auslassversuch. Oftmals reduziere ich langsam und lasse zunächst nur eine Tablette weg; nach wenigen Tagen dann die zweite. Ob das für Sie in Betracht kommt, muss Ihr Arzt entscheiden. Ambulant ist dies sicherlich ohne Probleme umsetzbar. Nur in wenigen Fällen sind in dieser Dosierung auch echte Entzugssymptome zu beobachten.

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    • Re: Entwöhnung Tilidin


      Vielen Dank für Ihre Antwort!Ist es denn realistisch,dass ich,wenn ich einen Monat nur eine oder auch keine Tablette nehme,ich dann wieder mit 2 Tabletten die gleiche Wirkung wie "am Anfang" erziele??

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      • Re: Entwöhnung Tilidin


        Wenn du immer noch Schmerzen hast verstehe ich das Ausschleichen nicht!?
        Wäre da ein Wechsel auf ein anderes Medikamt nicht sinnvoller?
        Ich habe nach dem Tilidin auf Targin gewechselt und bin zufrieden(und der Schmerztherapeut auch). Aus meiner Sicht die bessere Alternative.
        Ob dieses auf und nieder des Arzneispiegels Sinn macht, möchte ich bezweifeln!
        Aus Erfahrung kann ich nur einen Mediwechsel empfehlen.

        Alles Gute
        Heiko

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        • Re: Entwöhnung Tilidin


          Soetwas kann nicht immer vorhergesagt werden. Es wäre aber möglich.

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          • Re: Entwöhnung Tilidin


            Da kann ich mich nicht anschließen. Bisher war Sie ja zufrieden mit Ihrem Medikament. Das der Körper eine Toleranz aufbaut ist normal. Ich habe die Erfahrung gemacht das bei MIR eine vierwöchige Pause genügt um wieder die volle Wirkung zu haben. Jedoch werden diese Abstände immer länger je öfter man paussiert. Ich finde es jedoch super das Du nicht einfach erhöhst, das ist bestimmt nicht leicht, die Versuchung groß. Bei mir ist es so das ich vom Schmerzthera eingestellt worden bin. Ich nehme Tilidin im Wechsel mit Tramal. Also zweimal am Tag Tilidin retard für einige Wochen, manchmal sogar Monate, dann eine Pause und in der Zwischenzeit Tramal. Beides sind zwar Opiate, aber bei mir geht es so super ohne Dosiserhöhung schon seit über zwei Jahren. Sicherlich nicht der übliche Weg, aber jeder muss für sich selbst rausfinden wie er am besten klarkommt. Ich glaube auch nicht das Du bei Deiner Dosis mit ganz schlimmen Entzugserscheinungen rechnen musst. Evtl eine leichte Unruhe und Schlaflosigkeit die nach ein paar Tagen aber vorbei sein sollte. Ich würd auch zuerst eine weglassen, vielleicht sogar erstmal ne halbe, nach ein paar Tagen die nächste halbe, so sollte es gehn. Alles liebe Dir und viel Glück, Carry

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            • Re: Entwöhnung Tilidin


              Wenn es der Wunsch der Patientin ist die Medikamente auszuschleichen, dann sollte dies sicherlich auch respektiert und versucht werden. Ich denke es ist immer wichtig zuzuhören und herauszufinden mit welchem Wunsch der Patient kommt.

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              • Re: Entwöhnung Tilidin


                Liebe Layana,

                ich hoffe, auch mein Rat wird dich noch erreichen.
                bisher bin ich nur Medizinstudent und verfüge nicht über die fachliche Kompetenz eines Schmerztherapeuten, jedoch kann ich auf einen 10jährigen Leidensweg als chronischer Schmerzpatient zurückblicken:
                Dein Medikament (Valoron retard) habe ich ca. 3 Jahre eingenommen. Anfangs habe ich (genau wie du) regelmäßige Mini-Entwöhnungen in den Schul-/ Semesterferien durchgeführt. Bei niedriger Dosierung war das auch überhaupt kein Problem!!! Danach ist der schmerzlindernde Effekt wieder fast wie bei der ersten Einnahme. Allerdings habe ich unter steigendem Stress im Studium ( die Schmerzen haben sich dadurch natürlich auch verschlimmert) nach drei Jahren die höchstmögliche Dosierung "eingeworfen". Der schmerzlindernde Effekt war nur noch sehr gering, dafür litt ich unter ständiger Unruhe, Schweißausbrüchen, Untergewicht, ... nIcht zu vergessen die ständige, starke Müdigkeit. Du hast geschrieben, dass du auch studierst. Macht dich das Valoron nicht zu müde zum lernen?
                Auf jeden Fall habe ich mich dann schließlich zu einer stationären Entwöhnung am Uniklinikum Ulm entschlossen ( bei einer so hohen Dosierung ist das ambulant nicht mehr möglich gewesen). Ich hatte sehr lange Schlaf- und Blutdruckprobleme.
                Sowohl in Ulm, als auch in der Schmerzklinik Kiel (in der ich vor zwei Jahren schließlich auf Morphin eingestellt wurde), wurde mir mitgeteilt, dass Valoron nicht für einen längeren Gebrauch geeignet ist, da der Gewöhnungseffekt enorm groß ist!!! Meinem damaligen Schmerztherapeuten war das wohl nicht bewusst, bzw. waren wahrscheinlich auch seine Skrupel zu groß, einem so jungen Menschen wie mir ein Schmerzmittel der Stufe III zu verordnen. Seit ich auf MST ( bei Bedarf Sevredol)eingestellt wurde, geht es mir viel besser. Seit zwei Jahren musste ich die Dosis nicht erhöhen und werde nicht mehr von dieser dauernden Müdigkeit geplagt.
                Weil ich selber so einen langen Weg hinter mir habe und weiß, wie schwer es sich mit Schmerzen lebt und lernt, hoffe ich, dass du meinen Rat beherzigst: Sprich mit deinem Schmerztherapeuten ( er scheint sehr verantwortungsbewußt zu sein, wenn er dir die Tropfen bereits verwehrt) und überlegt gemeinsam, ob für dich nicht auch ein anderes (u.U.potenteres?) Schmerzmedikament in Frage kommt.

                Ich hoffe, dass du eine befriedigende Lösung findest und wünsche dir schmerzarme Semesterferien!

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